Ich sehe das wie Oli_Kahn beim 1:0. Zumindest fast. Ich würde es nämlich gar nicht mal darauf beziehen, dass er zu defensiv stand. Im Auftakt der Szene steht er gut 11m vor dem Tor, das sollte locker reichen, um den Ball abzulaufen. Und das muss noch nichtmal außerhalb des 16ers mit einer riskanten Aktion sein. Sieht man sich an, wo Aubameyang den Ball unter Kontrolle bekommt, hat Adler ein Fenster von 6-8m, wo er den Ball im Strafraum mit der Hand erwischen könnte, vom Spielraum vor dem 16er mal ganz zu schweigen. Die "offensive" Grundstellung passt hier, die Frage ist, warum er die Aktion nicht durchzieht, wo er sie doch gut vorbereitet hat. Das ist, als würde er sich zu Hause was leckeres Kochen um dann doch zu McDonalds fahren.
In der Folge macht er es eigentlich wieder ordentlich, findet eine gute Position für das 1gg1, bewegt sich dann aber nach dem Abschluss ganz ganz merkwürdig. Keine Ahnung, aber das sah aus, wie bei diesen Holzfiguren, wo man unten auf einen Knopf drückt und die dann in sich zusammenfallen... Aber wie gesagt: Er kann, sollte (und vielleicht sogar muss) das Tor vorher verhindern, wie Oli_Kahn richtig sagt.

Die übrigen Tore würde ich als weniger schlimm ansehen, vor allem nicht von krassen Patzern sprechen. Wenn man genau hinguckt beim 3:2 kommt der Schuss ziemlich unerwartet (welcher "Depp" nimmt den da direkt?) und im letzten Moment auch noch verdeckt. Adler sieht ein wenig so aus, als hätte er sich darauf vorbereitet, dass Aubameyang den Ball zunächst mitnimmt. Das hätte ich auch erwartet und dann wäre es halt richtig, seine Position noch ein wenig nach links zu verschieben. Die unglückliche Aktion resultiert dann eben aus der Kombination "spät sehen" und "nicht fertig", wofür er nicht mal viel kann. Es kommt natürlich auch noch etwas Pech hinzu, aber dennoch kann er das Ding natürlich halten. Wäre dann aber in meinen Augen auch schon eine sehr gute Parade gewesen.

Und das 6. Tor? Naja, man sieht halt sein Gedankenspiel "Raus oder Linie?" deutlich in seiner Bewegung. Das da ein eher verkorkstes Spiel und eine schwach angelaufene Saison in Kombination mit einer (aktuell) 5:2-Klatsche nicht unbedingt für Mut in ihm sorgen, sollte klar sein. Klar muss er da eigentlich drinbleiben. Andererseits ist es auch wieder löblich, dass er die Auftaktbewegung macht, aber so ist es halt am Ende nichts Halbes und nichts Ganzes. Beste Option wäre es vmtl. hier gewesen, die Aktion durchzuziehen und eben den Spruch "Wenn er rauskommt, muss er ihn haben" als das zu sehen, was er ist. Ein TW geht in diesen Aktionen immer ein Risiko ein, ob er rausgeht oder drinbleibt. Weiß nicht, welches hierbei das bessere Risiko gewesen wäre...