Möchte hier auch kurz meine Erfahrungen mit dem Nicht-zum-Arzt-gehen schreiben:

In der Vorbereitung zur Saison 07/08 habe ich mir am 2. Tag im Trainingslager eine Sehne in der Schulter angerissen. Mein Trainer hat damals gedacht es sei nicht schlimm, meinte damals im TL, das einzige was ein Arzt machen könnte ist, mir sagen was es ist und das würde mich ja wohl kaum weiterbringen. Also habe ich mich erstmal damit abgefunden und gehofft, dass es am nächsten Tag besser wird. Das wurde es nicht. Aber ich bin eben wieder auf den Fußballplatz. Im Tor konnte ich den Arm kaum heben, das ging soweit, dass die Spieler absichtlich auf meine linke Seite hochgeschossen haben um auszutesten wies mir geht. Nach dem Trainingslager stand sofort das erste Punktspiel an. Und wir hatten natürlich keinen 2. Torhüter. Also habe ich die 90 Minuten gespielt mit dem Versprechen am Montag darauf sofort zum Arzt zu rennen. Das habe ich dann auch getan. Der Sportarzt hat ein paar Beweglichkeitsübungen gemacht und mich fast schon gelangweilt mit der Diagnose Zerrung in die Apotheke geschickt wegen einer Salbe. Röntgen hat er auch angeordnet, dabei stand etwas auf dem Befund, dass ein Gelenk zu weit vom anderen entfernt ist. Das schien ihn aber wenig zu interessieren. Zerrung, basta. Zwei Wochen Pause hieß es, dann soll wohl alles wieder gut sein. Eine Woche habe ich Pause gemacht. Dann ging es sofort wieder ins Tor. Es wurde immer schlimmer, konnte den Arm nach spielen vllt 45° hochheben, aber ich dachte immer mein Team braucht mich, wir haben niemand anderen. Nach einem 3/4 Jahr hat mich dann eine Freundin wieder zu einem anderen arzt geschleift. Das war nach der Hallensaison, die wegen dem harten Hallenboden nochmal einiges dazu beigetragen hat, dass es immer schlimmer geworden ist. Die Röntgenbilder wurden nochmal kritisch angeschaut und ein MRT gemacht. Es kam raus, dass ich mir die Sehen angerissen hatte, auf der sich jetzt eine Ziste gebildet hat. Zusätzlich hat die Belastung der kaputten Schulter zu einer Schleimbeutelentzündung geführt. Mir wurde Pause verschrieben und Physiotherapie. Das hab ich durchgezogen, doch am Wochenende immer wieder gespielt. Logischerweise hat alles dadurch nichts gebracht. Ich wurde sogar manchmal "gesund gespritzt" sagen wir so obwohl das bei unter 18 jährigen eher unüblich war (damals 16/17). Doch als ich zwei Spiele draußen saß und wir in beiden im aufstiegskampf Punkte ließen, musste ich wieder rein. Am Ende der Saison bin ich nochmal zum Arzt geschleift worden, der erstaunt war mich wieder zu sehen und leicht sauer. Auch er hat es auf die leichte Schulter genommen obwohl ich das nun doch schon seit einem Jahr hatte. Erst erneute Beweglichkeitsübungen führten ihn zu einer Diagnose, die möglicherweise chronisch sein könnte. Sein Satz daraufhin:
"Tja, dann musst du eben die Position wechseln, das ist doch auch nicht so schlimm."
Für mich ist ne halbe Welt zusammen gebrochen. Erst 5 vor 12 habe ich also anfangen das ganze ernst zu nehmen, auszusetzen und voll die Physio und Übungen zu Hause durchzuziehen.
Die Probleme mit meiner Schulter kommen und gehen manchmal, wer sowas hat, der weiß dass das sogar vom Wetter abhängig sein kann (wenn es kalt ist verkrampfen alle Muskeln und sie wird steif etc.). Aber ich habe es mit Krafttraining, Abrollen nach dem Fliegen und speziellen Übungen unter Kontrolle gekriegt, so dass ich kaum noch Einschränkungen habe bis auf ein sehr gründliches, gutes Aufwärmen vor dem Sport.

Was ich damit sagen will, ist klar: Ihr könnt eure Lieblingsbeschäftigung, Hobby, Traum was auch immer es für euch sein mag, schneller verlieren als ihr denkt. Auch wenn manchmal Ärzte nicht konsequent sind. Dazu haben sie aber jeden Tag mehrere Patienten vor sich zu sitzen, so dass sie irgendwann anfangen zu pagatellisieren. Da hilft nur eins: Nachhaken, und auf Gründlichkeit bestehen. Manche lernens eben auf die harte Tour, wie ich. Das ist glaube ich aufgrund von Sorglosigkeit auch ein bisschen gerechtfertigt