Ich find die Idee gar nicht schlecht, auch wenn einen Arzt zu bewerten natürlich immer eine sehr subjektive Geschichte ist. Bei uns in der Nähe gibt es z.B. einen totalen Pfuscher, zu dem rennt die halbe Mannschaft. Sowas versteh ich nicht.
Ausserdem finde ich, man sollte die Liste vielleicht erweitern, denn gerade nach einer grösseren Verletzung ist eine gute Nachbehandlung sehr wichtig, und bei den Physiotherapeuten gibt es eben auch eine Menge Kandidaten, die eben nur ein bisschen an einem rumbiegen, statt mal gscheid hinzulangen. Wir sind Sportler, wir wollen fit sein. Aber OK, soweit zur Theorie, dann fang ich gleich mal an mit meiner Geschichte:

Vor elf Monaten hab ich mir im Training den Diskus im rechten Handgelenk zertrümmert. Es handelt sich dabei, laienhaft gesagt, um eine Knorpelscheibe, die sozusagen als Dämpfer wirkt einerseits zwischen Elle (der Knochen an der Kleinfingerseite) und Handgelenk, sowie z.T. auch zwischen Elle und Speiche. Bin beim Flug nach einem langen Ball mit dem kleinen Finger auf unserem Trainingsacker im Boden hängengeblieben und hab mir das Teil regelrecht abgedreht. Allerdings hab ich am Anfang nichts gemerkt, ausser dass der Finger blau wurde. Mein Handgelenk hat nicht wehgetan, sondern sich nur ein bisschen komisch angefühlt. Das aber auch erst nach ein paar Wochen. Da aber die Saison sowieso dann zu Ende war, hab ich erst bei Wiederaufnahme des Trainings Mitte Juli gemerkt, dass was nicht stimmt. Dann ging es aber so schnell, dass ich bald keinen Wasserhahn mehrh aufmachen konnte. Bin dann natürlich zum Doc, (nach München in die OCM) ne halbe Stunde später lag ich schon in der Röhre. Da konnte man sehen, dass der Diskus einen Riss hat. Hab einen Termin beim Handchirurgen ausgemacht (Dr.Bracker), der hat sich das nochmal genau angeschaut und mir zur Arthroskopie geraten. Nach vier Wochen könnte ich wieder spielen. Ich bin dann Mitte August operiert worden, da hat sich dann allerdings gezeigt, dass es sich nicht nur, wie ursprünglich diagnostizuiert, um einen kleinen Riss handelt, sondern dass mein Diskus ziemlich in Fetzen hängt. Dr.Bracker hat das direkt nach der OP lang mit mir besprochen, hat mir gleich gesagt was ich darf, was ich nicht darf, weiteres Vorgehen, usw. und dass bei einem Schaden dieses Ausmasses (er hat mir die Bilder von der OP gezeigt, das hat echt ned so toll ausgeschaut) mit mindestens 3 Monaten Pause zu rechnen ist. Das hätte bedeutet, ich kann vor der Winterpause nicht mehr spielen. *******e!
Dio OP war an einem Mittwoch, ich hatte zwei Tage Schiene, danach durfte ich sie "nach Bedarf" auch schonmal runtertun. Das hatte ich aber explizit mit dem Doc so besprochen, weil ich Sportler bin. Mit Otto Normalverbrauchern wird nicht so verfahren. Am Montag hab ich mit der Physiotherapie angefangen. Ich bin in der Zeit zu meinen Eltern gezogen, weil ich mit der Hand praktisch noch nichts machen konnte, hab also einen Chauffeur gebraucht. Zusätzlich zur Physiotherapie gabs Lymphdrainage (in der ersten Woche) und daheim im Sessel ein paar Bewegungsübungen, natürlich in Absprache mit dem medizinischen Personal. Nach einer Woche kamen die Fäden raus. Danach bin ich wieder ins Training, ein bisschen laufen, dribbeln, damit das Ballgefühl nicht verloren geht. Dann hab ich mit Fangübungen angefangen. Nur mit der linken Hand. War ganz schön fad, aber ich wollte nicht bis nach dem Winter warten. Also hab ich mir als Ziel gesetzt, noch mindestens ein Spiel im November machen zu können. Ich hab mir einen Schaumstoffball gekauft in Fussballgrösse, und hab den gegen die Wand geworfen. Irgendwann konnte ich den mit der rechten Hand alleine fangen. So hab ich mir ganz langsam gesteigert. Ich war dreimal die Woche im Training, bin als erstes gekommen und als letztes gegangen. Mein Torwarttrainer hat sich sehr viel Zeit für mich genommen, wir haben auch immer neue Übungen erfunden oder andere modifiziert, damit mir das Training was bringt. Und es ging jeden Tag ein bisschen besser. Ab September hatte ich mir zusätzlich noch Massagen aufschreiben lassen, um die Verklebungen aus der Unterarmmuskulatur zu rauszubekommen. Jeden Tag vor der Arbeit und in der Mittagspause hab ich mich bei meinem Physio auf die Liege gelegt und mich beackern lassen. Manchmal war das eine ganz schöne Qual, vor allem wenn man in der Früh eh ned aus dem Bett kommt und dann auf einmal eine Stunde früher raus muss. Zusätzlich immernoch daheim ständig weiterentwickelte Spezialübungen. Aber es hat sich gelohnt. Und der Doc war auch begeistert, wie toll sich alles entwickelt. Ende Oktober hab ich mein erstes Spiel gemacht! Zwar nur für die zweite Mannschaft, aber immerhin. Das letzte Spiel vor der Winterpause hätte ich sogar wieder für die Erste machen können, wenns nicht blöderweise ausgefallen wäre. Künstlerpech!
Fazit: wenn man will geht viel. Man braucht das richtige medizinische Umfeld und die Bereitschaft, sich für eine Sache zu quälen. Ich hätte es auch locker angehen lassen können um dann erst im März wieder einzusteigen, aber das war mir echt zu blöd. Rumsitzen und jammern ist nicht so mein Ding, aber ohne die Unterstützung und das Verständnis des Handchirurgen und einer Top-Nachbehandlung hätte ich mein Ziel nie erreichen können

Um jetzt nochmal auf oben zurückzukommen, möchte ich ein paar Empfehlungen geben für den Münchner Raum

OCM München: http://www.ocm-muenchen.de
Dr. Wolfgang Bracker (Spezialist für Hand- und Fuss-Chirurgie)
Physiotherapie: Das Physioteam, Puchheim (Münchner Westen, Lkr.FFB)