„Hänge total an diesem Verein.“

Wegen der Verletzung von Stefan Wessels wird Thomas Kessler am Sonntag zu seinem ersten Profi-Einsatz im Heimspiel gegen Kickers Offenbach kommen. fc-koeln.de sprach mit dem FC-Torwart…

fc-koeln.de: Thomas, manchmal geht es schneller als man denkt. Am Sonntag läufst du ins RheinEnergieStadion gegen Kickers Offenbach ein. Diesmal als erster Torwart und nicht auf der Bank. Was ist das für ein Gefühl?
Kessler: „Ich freu mich riesig auf meinen Einsatz. Schon in meiner Jugendzeit stand ich als Fan des FC immer in der Südkurve und habe mein Idol Bodo Illgner angefeuert. Für mich war es immer ein Traum vor heimischer Kulisse in unser Stadion einzulaufen.“

Als du in die U23 kamst, lief es anfangs nicht so gut. Du hattest relativ wenig Spielzeit. Wie war das für dich?
„Ja das stimmt. Ich habe gleich im ersten Spiel eine rote Karte bekommen und das hat mich sehr verunsichert. Danach hab ich dann auch nicht mehr die Leistung gebracht, die der Trainer und der Verein gefordert haben und so erstmal meinen Stammplatz verloren. Ich gebe zu ich habe mich aufgeführt wie eine beleidigte Leberwurst, bis ich mir irgendwann dachte, so eine Chance kriegst du nicht mehr also reiß dich am Riemen.“

Mit Christoph Daum als Chef-Trainer kam die Wende und du wurdest Erstatz-Torwart hinter Stefan Wessels. Wie genau kam es dazu?
„Ich war zuvor schon mit Uwe Rapolder und Hanspeter Latour in den vorbereitenden Trainingslagern, hab aber da nie wirklich eine Chance bekommen. Und dann kam das Trainingslager in La Manga. Von da an hat Christoph Daum mir das Vertrauen geschenkt, um mich langfristig zu beweisen. Gegen Augsburg saß ich dann zum ersten Mal auf der Bank. Dass ich jetzt zu meinem ersten Profi-Einsatz komme freut mich natürlich, aber die Verletzung von Stefan tut mir leid, da ich auch privat ein sehr gutes Verhältnis zu ihm habe.“

Du gehörst unter anderem zusammen mit Lukas Podolski, Lukas Sinkiewicz und Kevin Schöneberg zur „goldenen Generation“. Hast du damals schon gedacht, dass du den Sprung in den Profi-Kader schaffen kannst?
„Zur ‚goldenen Generation’ gehöre ich nur bedingt. (lacht) Eigentlich bin ich einen Jahrgang jünger als Poldi, Sinke und Kevin, aber ich habe damals schon als B-Jugendlicher in der A-Jugend gespielt und war so in der erfolgreichen Saison dabei.“

Wenn man dich während den Spielen beobachtet wirkst du immer besonders engagiert und absolut mit dem Herzen dabei. Warum?
„Ich bin seit 2000 beim 1. FC Köln und bin hier nicht nur Spieler sondern auch Fan. Wenn wir verloren haben geh ich schlecht gelaunt nach Hause, wenn wir gewinnen freu ich mich wahnsinnig. Eben wie ein Fan. Deshalb wahrscheinlich auch diese Emotionalität während den Spielen auf der Bank. Ich hänge total an diesem Verein.“




Quelle: fc-koeln.de