Dies ist auf den ersten Blich richtig. Zu Beginn meines Torhüterlebens, war organisiertes Torwarttraining noch weitestgehend ein Fremdwort. Klar, gewisse Dinge, konnte man sich von anderen abschauen, aber ansonsten warst du mehr oder weniger auf dich alleine gestellt. Übungen in Sachen Kraftausdauer, Sprungkraft, Reaktions- und Konzentrationfähigkeit, Koordination...Fehlanzeige. Du hattest zwei Möglichkeiten: Entweder das normale Mannschaftstraining mitmachen oder einsam und verlassen am Rande des Platzes dich irgendwie mit dem zu beschäftigen, von dem du glaubtest es sei gut für dich...mit all der Ahnung die du im Alter von 8, 10 oder 14 Jahren hast.Zitat von Enver Maric
Ich hatte das Glück 1983 mit 15 Jahren zu einem Verein mit erstklassiger Nachwuchsarbeit wechseln zu dürfen, wofür mich meine Eltern anfangs dreimal die Woche 70 km hin und wieder zurückgefahren haben; dann bin ich dort in ein Internat gegangen, um die Teilnahme am dann 4-mal wöchentlichen Training und den Spielen zu gewährleisten.
Wenn du die heutige Torwartsituation mit der von früher vergleichen willst, musst du einen ausschlaggebenden Faktor berücksichtigen: Die Spiel- bzw. Ballgeschwindigkeit. Die damaligen Lederbälle waren um ca. 30% langsamer als die heutigen. Dieser Unterschied verlangt einem Torwart heute wesentlich mehr ab als früher und dieses mehr erfordert einen ganz anderen Trainingstil und -aufwand.
Wer würde heute noch den alten, von ihm selbst zwischenzeitlich als nicht mehr zeitgemäs widerrufenen, Lehrsatz Sepp Maiers aus den 70iger Jahren unterschreiben, dass man jeden Ball, den man mit zwei Händen erreicht, auch fangen kann?




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