Ich bin jetzt zwar nicht der grosse Radsportfan, aber wenn ich das jetzt mal generell auf den Sport beziehe fühle ich mich nicht betrogen.
Ich fühle mich aber darin bestätigt, dass es immer Menschen geben wird, die alles für den Erfolg tun werden, legal oder illegal und dabei bereit sind, notfalls über Leichen, möglerweise sogar die eigene, zugehen. Die Beteiligten generell zu verurteilen halte ich aber für falsch, da sich diesen immer ein Problem stellen wird. Jemand hat Erfolg, den er mit unlauteren Mitteln erzielt. Um ebenfalls den Erfolg zu haben zieht der nächste nach, dann wieder einer und wieder einer usw. Da im gesamten Profisport, die finanzielle Existenz letztendlich vom Erfolg abhängt, ist die Frage, wie weit man für den Erfolg geht, sehr schwer zu beantworten. Wie weit würde jeder von uns gehen, um seinen Arbeitsplatz zu erhalten und möglicherweise auch noch eine Gehaltserhöhung zu bekommen? In Berufsbereichen, wo ausschliesslich oder zumindest grösstenteils mittels Provisionen bezahlt wird, kann man dies durchaus, wenn auch auf anderer Ebene beobachten. Im Profisport kommt noch ein anderer Faktor hinzu: Ein Sportler der Doping betreibt, gefährdet zusätzlich seine eigene Gesundheit und der weiss das sehr genau. Er aber stellt seinen Erfolg über diese und bei so einem Verhalten fühle ich mich nicht betrogen, sondern wende mich kopfschüttlend ab.
Denn: Doping ist menschenverachtend und wer Doping betreibt verachtet sich selbst, als Mensch und als Sportler. Kommerz hin oder her. Wer Doping betreibt ist bereits am Ende angekommen, den braucht man nicht mehr zu treten.