Diese Beschreibung von Situationen kenne ich
Wir hatten auch mal eine Trainer, der dann meinen Torwart bei solchen Übungen immer 'ausgezählt' hat.
Ich habe dann mal mit meinem Torwart gesprochen und wir sind zu dem Schluß gekommen, daß:
1. der Trainer nicht genau weiß, wie das ist, alle 10 Sekunden ungefähr volles Risiko gehen zu müssen, um überhaupt eine Chance zu haben.
Denn das passiert, wenn man dann die 9 Meter verknappt und voll drauf geht.
Das macht man einmal im Training, planniert drei Stürmer und hat richtig Ärger mit dem Trainer
2. man ignoriert seinen Trainer, was auch nicht gerade toll ist, aber scheinbar scheint er Spaß daran zu haben, den Torwart anzustacheln bei Übungen, wo er sich nicht auszeichnen kann.
3. die Technik des schnellen Tauchen und aggressiven Ballangriffes im Training mal ein wenig intensiver zu beleuchten, um im spiel diese Situationen auch besser unter Kontrolle zu bekommen.
Gerade bei letzterem haben wir beleuchtet, wie es mit dem Zwischenschritt funktioniert und nur funktionieren kann.
Zwischenschritt maht man nur dann, wenn man die Distanz zwischen Ball und Torwart aktiv verkürzen muß, und das Gewicht über das Standbein verlagern muß.
Das sind dann Techniken der mittleren und langen Distanz, denn hier wird das Gewicht über das Standbein verschoben.
Technik des Werfens
Hier sieht man deutlich: Es kommt ein Nachstellschritt schräg nach vorn auf den Ball zu, das Gewicht wird auf das vorgestellte Bein verschoben und von dort schräg nach unten. Der Körper knickt also durch Druck mit dem hinteren Bein im Standbein ein, so daß das Gewicht auf dem vorderen Standbein schräg nach unten verschoben wird, was neben dem Eigengewicht des Körpers ein KRaftmoment aus dem hinterne Bein benutzt, und so den Körper rasch zu Boden drückt. Der Torwart kommt so über eine seitliche Fallbewegeung mit dem Unterschenkel, dem Gesäss und rollend über die Körperseite auf und kann so den Ball mitbeiden Händen vor sich sichern.
Im Video wird das Bewegungmoment genutzt, sich über die untere Schulter abzurollen und den Ball so unter sich zu begraben.
Bei dieser Bewegung ist ein Nachstellschritt eigentlich Pficht, bei langen Bällen sind es sogar mehre...
Technik des Hechtens
Auch hier ist der Nachstellschritt wichtig, denn mit diesen bringt man den Körper nach vorn, positioniert sich so schräg vorwärts zum Ball. Das Körpergewicht wird dabei im Schritt auf das Vordere Bein verlagert und dieses ist gebeugt, nun drückt sich der Torwart ab, indem er das gebeugte Standbein explosiv durchstreckt, und dabei auch bis in die Fußspitze sich abdrückt. Die Hauptenergie des Sprungs kommt aber nicht aus dem Moment Fußgelenk/Fuß strecken also aus der Wade, sondenraus dem Moment des Streckens des Beines, also aus dem Oberschnenkel und Gesässmuskel, die eben das Bein und den Körper ruckartig in eine aufrechte Lage ziehen, wodurch das Hauptmement zum Sprung generiert wird.
In der folgenden Flugphase ergreift der Torwart den Ball, landes auf dem Ball und rollt sich über Unterarme, Brust und Schulterbereich ab...
Auch hier sind ein oder mehr Schritte erforderlich, der Stemmschritt am Ende ist aber zwingend, sonst ist das Sprungmoment nicht zu generieren, der Torwart kann nicht abspringen.
Nun, beim Tauchen ist es etwas anderes. Hier ist die Distanz zum Torwart so nahe, daß der Torwart keinesfalls einen Schritt machen kann. Macht er den Schritt, bringt er sich selbst vielleicht hinter den Ball, hat aber meist dann nicht mehr die Zeit, die Hände sauber hinter den Ball zu bekommen, da dieser zu seitlich ist. Es ist ein häufiger Fehler, daß solche Bälle versucht werden zu erlaufen und der Torwart dann mit Schritt sich dem Tor zuwenden muß, um das scharfe Moment des Balles abzufangen, wodurch der Torwart in Richtung Tor gezogen wird, oder sogar fällt....
Hier hilft die Technik des Tauchens. Dabei entlastet der Torwart sein dem Ball zugewandtes Standbein, führt dieses vor dem verbliebenen Standbein vorbei, während er das verbliebene, Ballabgewandte Standbein beugt. Dabei muß an üben, daß beim Beugen des Beins der Torwart nicht nur allein vom Gewicht zu Boden geht, sondern auch durch die Muskulatur herunter gezogen wird. Er kommt dabei auf dem Gesäss auf, der Oberkörper kippt durch die fehlende Stütze aus der Ballnahen Seite zum Ball ab, der Körper kommt so hinter den Ball und die Hände können diesen frei ergreifen.
Diese Technik muß man beherrschen, sie ist eine der schnellsten und sichersten aus kurzer Distanz, auch bei scharfen Schüssen.
Schön im Bild zu sehen, die Distanz zwischen TwT und Torwart, die im Bild wohl weniger als 4 Meter misst, und der Torwart daher die Technik des Tauchens anwendet und damit den Ball neben seinem Standbein sicher ergreifen wird.
Gut auch zu erkennen, wie das ballnahe Standbein entlastet und vor dem ballabgewandten Standbei vorbei geschwungen ist, während das Ballabgewandte Bein, gebeugt wird und der Torwart so mit dem Gesäss aufkommend zum Ball kippt....
Hierbei darf es keinen Nachstellschritt geben, denn er würde die Distanz stören und die Technik in dieser Form unmöglich machen....