Geändert von karle (30.05.2007 um 19:20 Uhr)
Ein Traum. Wie gerne würde ich mal unter halbwegs professionellen Bedingungen trainieren.
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Paulianer,Zitat von Paulianer
nicht den Kopp hängen lassen. Überlege mal, es sind Profis! Die müssen so trainieren, denn diese MÜSSEN das Maximum an Leistung aus sich heraus holen, wir zum Glück nicht.
Mit Gummibändern trainieren kannst auch Du. Jeder Sportladen führt sogenannte Deuserbänder. Damit kann man anfangen. Das Gummiseil mit dem Köpke trainiert ist ein Gerät wie ein Ball-Sprungrahmen, eine Bretterwand oder auch ein Ball am Gummiband. Ein nettes Trainingssportgerät, welches wir aber kaum effektiv einsetzen können.
wir müßten mal kleiner Anfangen, mit richtigen Hürden, einer Freistroßwand / Bretterwand, einem Ballrahmen und einer Weichbodenmatte. Wir müßten neben Fußballplatz auch gezielt auf einem Hallenboden Gymnastik ausführen, Fallschule studieren und auch mal mit anderen Sportarten unser Körpergefühl erweitern.
Mit dem Ballrahmen müßten wir auf einem Kunstrasen oder Rasenplatz gezielt mal Reaktion und Koordination stärken und erweitern.
Und erst wenn diese Dinge ausgeschöpft sind, dann kann man als Abwechslung mal ein Gummiseil einbauen. Denn das ist nicht mal alt, sondern wir haben früher ähnliches mit alten Deuserbändern gemacht und trainiert.
Völlig aus der Mode gekommen sind hingegen Gewichtsmanschetten um die Handgelenke und Fußknöchel, aber gerade um die Handgelenke beim Schußtraining, das kannste mal probieren und staunen, wie schwer es in Arme und Schultern geht.... Oder mit 500 Gramm pro Fuß wie schwer es ist, damit zu hopsen....
Glaub mir, es gibt sooo viel was man tun kann.
Für mich ist es einfach nur beeindruckend, wie man im Profibereich die übliche Langweile im Training abwendet und den Torleuten einfach Spaß am Training, am täglichen Training verschafft. Das ringt mir immer große Bewunderung ab, denn ein Trainer wie Andi Köpke muß sich darum einen Kopf machen...
Mir ist eine Woche Trainingslager zwar nicht unbedingt schwer gefallen, einen Plan aufzustellen, doch wenn ich mir überlege, das bei Profies es ja über Monate verteilt diese Pläne gibt, also das ringt mir Bewunderung ab.
Doch rasch stößt man an Grenzen:
Was glaubst Du, wie das ist, wenn ich als Trainer nun meinen Torleuten Judo verordnen würde?
Oder vorschlagen würde, einen Tag ins Schwimmbad zu gehen?
Oder 200 Kilometer Fahrrad zu fahren?
Oder einen 5 Kilometer Laufparcours im Wald mit Übungsformen?
Paulianer, daß gehört dazu... doch kaum ein Trainer würde seine Torleute für diese Sachen freistellen, denn für diesen hat es NICHTS mit Fußball zu tun. Und trotzdem gehört es dazu. Oder wer von Euch hat schon mal einen Ernährungsplan aufgestellt bekommen? Einen Laktat Test in der Vorbereitung mitgemacht?
Paulianer, daher nicht neidisch sein. Staunen, lächeln und weitermachen.
Denn ohne die richtige Grundvoraussetzung macht ein Profitraining keinen Spaß... Dasi st wie Formel Eins Auto fahren, wenn man aber nicht die Fähigkeit hat, damit auch 300 zu fahren, weil man dne Wagen nicht halten kann. Und mit 50 Sachen über die Piste schleichen, das kann dann doch jeder.
Also, ruhig bleiben. Und nicht enttäuscht sein
Lassen wir das, war nie eine Leuchte...
Nachdem ich schon häufiger den Profis beim Training zugesehen habe, muss ich sagen, dass der wesentliche Unterschied nicht die technischen Hilfsmittel sind, die diese verwenden, sondern der Plan, der hinter allem steckt. Da ist nichts dem Zufall überlassen, sondern jeder einzelne Schritt, jede Bewegung, man kann fast sagen jeder Atemzug durchdacht und dem Ziel untergeordnet. Da steckt ein unglaubliches Wissen dahinter, wie trainiert werden muss, um optimales Können und optimale Leistung zu erzielen; ausserdem machen viele dieser Trainingsmethoden nur deshalb Sinn, weil die Profis einfach wesentlich mehr trainieren als wir.Zitat von Paulianer
Für mich als kleinen Torwarttrainer, dessen Wissen sehr begrenzt ist, ist es bei der geringen Trainingszeit die zur Verfügung steht oft schwer, zu entscheiden, welcher Trainingsschwerpunkt gesetzt werden soll. Das permanente Abwägen zwischen Technik- und körperlichem Grundlagentraining, bzw. der dauernde Versuch das miteinander sinnvoll zu verbinden ist, ist oft weit mehr Arbeit als das eigentliche Training. Ich würde oft gerne mehr an den Grundlagen arbeiten, muss aber stets aktuelle Probleme meiner einzelnen Torhüter im Training berücksichtigen.
Darum, wir sind keine Profis und müssen aus den vorhandenen Mitteln das beste machen und wenn wir das richtig machen, dann macht auch nichtprofessionelles Torwarttraining Spass, ist hilfreich und führt zum Erfolg.
Mir würde schon ein Torwarttrainer reichen. Alleine kann ich mit solchen Bändern nicht trainieren oder mir selbst Bälle um die Ohren schießen. Aber mein Verein scheint diesbezüglich nichts zu unternehmen. Ich habe zwar jemanden der alle zwei bis drei Wochen mal eine Stunde lang Bälle auf das Tor wirft und schießt, allerdings ist das ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Enttäuscht bin ich darüber mittlerweile nicht mehr, da ich mich damit langsam abfinde. Dennoch ärgert es mich, dass von mir starke Leistungen und fehlerfreie Partien erwartet werden, ohne dass dafür speziell etwas unternommen wird. Mehr als ein paar Torschüsse im Abschlussspiel oder beim Torschusstraining bekomme ich nämlich selten auf das Tor.
Geändert von Paulianer (31.05.2007 um 09:26 Uhr)
Farblegende: Moderator | Privatperson
Paulianer,
glaube mir, da bist Du nicht allein.
Glaubst Du allen ernstes, das viele Vereine einen Torwarttrainer holen und diesen wirklich enrst nehmen?
Meine lange, lange Zeit nun erklärt mir, daß man jemanden im Vorstand braucht, der die Trainer überzeugt. Doch dann hast du immer noch kein Gewicht, z.b. beim Trainer um diesem z.B. zu erklären, welcher Keeper wo welche Stärken und Schwächen hat und damit die Entscheidung WER nun spielt und wer auf der Bank hockt, zu beeinflussen.
Du bist da, es ist gut einen TW-Trainer zu haben, fertig.
Das geht dann soweit, das der TW Trainer da ist, aber effektiv nichts anderes macht, als hier bereits postuliert wurde:
Und für mich als Trainer ist das nicht befriedigend, denn mit 20 Minuten Zeit kannst Du kein TW Training einrichten. Viele Trainer verstehen das nicht und meiner Meinung nach wollen es auch gar nicht.Zitat von oberbichler
Der Trowart soll im Tor stehen, halten, basta.
Das dafür aber ein anderes Training notwendig ist, diese speziellen Fähigkeiten auszubilden und auch zu vertiefen und zu perfektionen, das ist Wurscht. Gugg doch, wieviel Zeit im Profi-Bereich die Feldspieler z.B. auf Tackling, Freistoßübungen, Eckbälle und auch sonstige Schuß- und Dribbling-Perfektion nehmen. Wieviel davon macht man in der normalen Vereinsarbeit?
Münze ich das nun auf ein 2 Mal pro Woche 1,5 Stunden Training um, ist es schon Luxus, hier 2 Mal 45 Minuten zugestanden zu bekommen. Auch das ist, mit Verlaub, wenig Zeit, aber besser als die 20 Minuten, wo ein Torhüter gerade mal warm geworden ist.
Noch schöner wäre es, auch Gewicht beim Trainer zu haben, ein offenes, verständnisvolles und auch vertrauenswürdiges Ohr.
Denn oft steht der Torhüter beim Trainer in der Kritik, die er vielleicht gar nicht verdient!?
Hier ist der Torwarttrtainer gefragt, der ggf. eine Strafraumszene mit analysiert und dan eine Aussage trifft. Das kann für den ein oder anderen Torhüter schmerzlich sein, aber ist notwendig.
Denn ganz sicher ist die Entscheidung einem Andi Köpke, Jürgen Kliensmann und Jogi Löw vor der WM nicht leicht gefallen, aber man redete darüber und setzte dann den Torwart ein, der am Besten in das Spiel, zur Mannschaft passte. Oliver Kahn ist ein toller Torwart, keine Frage, aber in der Zwischenzeit sieht man seine Schwächen. Aber in einer Viererkette kommt dazu, daß Oliver damit seine Probleme hat, er ist eben kein wirklicher Libero-ersatz, den der torwart hinter der Viererabwehr sein sollte. Jens Lehmann kennt es auf England umso besser, er ist aktiver, er spielt mehr. Timo Hildebrandt war einfach zu jung, zu grün. Für eine WM braucht man Erfahrung und diese internationale Klasse, so passte Jens am Besten von den dreien, zu dem was Jürgen spielen wollte.
Hätte man sich für ein 4 4 2 System mit Libero entschieden, also zwei Manndecker Libero und Vorstopper, hätte sicherlich Oliver Kahn kaum bangen müssen, und Jens hätte auf der Bank Platz gefunden.
Darüber kann man streiten, was ich damit sagen will ist: Torwart sein ist nicht leicht, Torwarttrainer sein ist es umso weniger, und noch weniger, wenn man beim Trainer kein Gewicht hat, und man fühlt sich nutzlos, wenn man als TW Trainer nicht mal im Verein anerkannt und für wertvoll befunden wird.
Was man aus einem Torwart machen kann, daß durfte ich selbst mehrfach erfahren, und ich bin stolz auf meine 'Erfolge' auch wenn diese so noch nie gekürt worden sind.
Aber Paulianer, oft geht es mir nicht anders wie Dir und ich fühle mich als Anhängsel, als **** auf den man die Schuld schiebt. Wenn ich dann sage, was ich fordere um es abzustellen, bekomme ich es oft nicht, kann also die Sache nicht abstellen, doch man kann mir weiter die Schuld zuschieben.
Du verstehst?
Somit hadere nicht um professionelles Training, oder einen Torwarttrainer.. mein Torwart hat einen Torwarttrainer, spielt aber unter seinen Möglichkeiten weil mir einfach Zeit und Möglichkeiten genommen sind, dem Vogel das Fliegen anständig beizubringen.
Trotzdem steht er in der Kritik, und der Trainer ist natürlich vor der Abstiegsrelegation mit dem Kopf wo anders... nächste Saison kann ich versuchen, es für mich und die Torleute zu ändern, doch bisher.... ich glaube erst daran, wenn man mich und meine Position im Verein wirklich ernst nimmt, mein Wort ernst nimmt und auch darauf hin Entscheidungen trifft, anstelle ohne mich Torwart-betreffende Entscheidungen zu fällen.
Daher Paulianer, hadere nicht.... trauere nicht.
Versuche doch mal über das Forum Kontakte zu anderen zu knüpfen. Trefft Euch, und dann trainiert zusammen. Macht etwas zusammen, wenn Ihr schon gegeneinander spielt.... Trefft Euch, als Torwart Community Hannover, dann geht auf einen Kunstrasen bei einem Verein und trainiert miteinander. Übt miteinander.... das bringt schon eine Menge.
Ich für meinen Teil wäre bereit, auch Torleute anderer Vereine mittrainieren zu lassen, WENN mein Verein dies zuläßt und gutheißt.
Ja, ich könnte mir z.B. sogar eine Art Torwart Camp vorstellen, welches im Frühjahr gemacht wird, wo man sich mal trifft. Nicht bloß zum Trainieren, sondenr auch zum Austausch der Trainer untereinander.
Einfach auch, um Trainern die Möglichkeit zu geben, betreffend TW Training etwas zu lernen und zu verstehen. Auch um bestimmte Mißstände abzustellen, wie z.B. das in der F-Jugend bereits vom Keeper verlangt wird, die Technik des Hechtens mit Übergreifen zu beherrschen, oder so ein Mist... doch solange der Torwarttrainer kein Gewicht hat und einem Trainer nicht mal anständig auf die Füsse treten kann und Ihm auch mit all seiner Kompetenz den torwart betreffend die Leviten lesen darf, und seine offensichtlich Inkompetenz klar ansprechen darf (muß ja nicht öffentlich sein, aber zumindest im Kreis Trainer- TW-Trainer - Betreuer - Vorstand), Paulianer, stehe ich ebenso alleine da wie Du.
Also, Kopf hoch
Lassen wir das, war nie eine Leuchte...
Steffen,
dein Beitrag spricht mir aus der Seele.
Manchmal kommt es mir vor, als ob man als Torwarttrainer in der gleichen Situation ist, wie als Torhüter. Wir sind in beiden Funktionen das letzte Glied in der Kette und müssen sehen, dass wir die Fehler unserer Vorderleute ausbügeln. Je grösser die Fehler sind, umso höher ist die Anforderung an uns, die Folgen zu verhindern. So wie ein Torwart durch Fehler der Vorderleute zur Parade gezwungen wird, werden wir duch organisatorische und strukturelle Fehler, die auf dem Unverständnis für Torhüter beruhen, zur Abwehr von Folgeschäden gezwungen. Je mehr wir aber damit beschäftigt sind Folgeschäden zu verhindern, umso geringer ist unsere Möglichkeit nach vorne gerichtet zu arbeiten und unsere Schützlinge wirklich voran zu bringen. Genau, wie ein Torwart oft allein den gegnerischen Angriffen gegenübersteht, stehen wir allein den Vielfältigkeiten unserer Aufgabe gegenüber und finden wenig Verständnis, wenn wir Unterstützung, sei es auch nur in Form von Trainingszeit, einfordern.
Deswegen, gilt sowohl für den Torwart, als auch für uns Torwarttrainer: Unser Ziel ist die Null und wir lassen uns nicht aufhalten.
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