Hallo strigletti,
danke für deine Übung, die sicherlich meinen Trainingsplan bereichen wird. Aber zunächst habe ich vor, erst einmal zuzusehen, daß ich auch regelmäßig mit beiden arbeiten kann. Und bis dahin, muß ich mein Training mehr oder minder spontan gestalten, bevor ich es individuell und gezielt aufbauen vermag.
Ich habe gute Erfahrungen mit der Kombination verschiedener Alterklassen gemacht, denn die längeren Ruhephasen im A/B Jugend Training lassen genug Zeit, dann Übungen für den C Jugendbereich zu machen, so daß beide Alterklassen gezielt trainiert werden, ohne das man hier wirklich Probleme bekommt. Einige Übungen sind zum Glück auch Altersfrei, so daß man hier mit einem hochen 'Durchsatz' arbeiten kann, worunter dann nur die individuelle Schulung leidet.
Doch wie schon gesagt, im Moment bin ich Fern davon, individuelles anbieten zu können.

Bei Mark ist das Problem sicherlich auch seine Statur. Er hat eine nicht athletische Figur und damit auch einen Hang zur Korpulenz, so daß ich es erst einmal damit versuchen möchte, Ihn mehr aufzubauen. Also gezielte Übungen zur Kräftigung, insbesondere Beine, Arme und Schultern. Damit hoffe ich, daß getreu dem Prinzip: Starker Geist = Starker Körper auch hier seine Aggressivität etwas steigt, ohne das dabei seine Ruhe und Gelassenheit verloren geht.
Bei Andre ist es eher umgekehrt. Aus dem sehr guten Techniker muß ich noch mit Feinschliff einfach die Punkte angehen, wo er und auch ich Schwachpunkte erkannt haben. So hoffe ich, daß er erkennt, das er sich auf seine Technik UND auf seine Fähigkeiten verlassen kann. Diese Selbsterkenntniss reifgen zu lassen, läßt mich hoffen, daß er damit durch mehr Selbstvertrauen allein die Ruhe findet, die in Ihm wohnt und damit die nervosität und Hektik abnimmt und er damit recht rasch zu einem ruhigen und sicheren Rückhalt wird. Er muß erkennen, daß er im Auge des Sturmes geht, wo Windstille herrscht, und er daher nicht zum Strum selbst werden muß, nur um zu bestehen

Ich tendiere daher bei Mark zu Agility Übungsformen, z.B. das Ballon Spiel:
Der TW Trainer knüpft an der Latte und den Posten farbige Luftballon auf. Der Torwart geht in Grundstellung im tor und erwartet den Schuß des Trainers, den er pariert. Er bekommt dabei fast gleichzeitig einen Luftballon genannt, z.B. "Grün links". Er muß daher den Ball halten und dann so rasch es geht eine Technik zum Ballon anwenden. Er wechselt in Grundstellung in Tormitte und das Spiel geht von neuem los.
Macht man es richtig, sind es zwei rasch hintereinander folgende TW-Techniken, meist im Sprung. So werden Wahrnehmung (Luftballon) und Planung (Luftballon erfassen - Technik dahin - Reaktion auf dne Schuß- Torwarttechnik) miteinadner verknüpft und die TW-Technikern verinnerlicht. Denn die eine Sache, die Parade des Schusses muß der Torhüter eher unbewußt machen, die Technik zum Ballon eher gezielt und gesteuert, so daß hier Unterbewußtsein und bewußte Kontrolle verschmelzen.
Auch Doppelübungen sind hier eine beliebte Sache und mich wundert daher keinen cm das Andi Köpke es im Video so erwähnt. Meine beliebteste ist die Hoch tief Übung.
Der Torhüter steht in Grundstellung in der Tormitte. Er muß rasch zu einem flachen Ball in die Torecke 'tauchen/werfen' um dann sobald er sich wieder in einen halbwegsklaren Stand gebracht hat zu einem hohen Ball in die andere Torecke zu orientieren, was eine rasche und ergonomische Bewegungsaufgabe ausmacht.
Dies ist eine Sache, womit ich den Techniker Andreas kitzeln möchte.
Bei Mark hingegen glaube ich, daß Ihm auch Spielformen, wie Kastenball oder ähnliches helfen, um eben das zu tun, was Aggression ausmacht: Sie gegen andere durchzusetzen und einen Entschluß zu fassen und auch diesen umzusetzen.

Doch erst einm,al steht bei Mark der physiologische Punkt, also Kraft, Kraftausdauer auf dem Punkt, einfach um seinem starken Geist auch ein passenden Körper zu geben
Bei Andreas, ich muß sagen, rechne ich mir gute Erfolge aus, wenn es im Kopf bei Ihm klick macht und ich rechne fast damit, daß er (!!)
1. hier mitließt
2. weiß was ich denke
3. damit häufiger ins Training kommt, und dann einfach an den trechnikschwächen arbeitet und damit ohne witeres Zutun von der bisherigen Nummer 3 locker auf die Nummer 2/1 vorstoßen kann. Denn eigentlich bringt er alles mit.

Den meisten Spaß habe ich aber mit Phil. Phil ist der B-Jugend Torhüter. Wir sind gerade dabei und üben das rasche Tauchen, weil die Torleute damit koordinationsschwächen haben. Dan üben wir gerade die richtige Flugtechnik des Hechtens, um dann auch Ablenken und das Übergreifen später abhandeln zu können.
Er ist ruhig, besonnen und ein hervorragender Techniker, er hat Dynamik, Motorik und Kraft.
Hier ist von meiner Seite wenig Arbeit nötig, als nur vorsichtiges Schleifen und Polieren.

Denn im Wissen um meine eigene Inkompetenz, erachte ich es als meine vordringliche Aufgabe, den Jungs eine Basis zu schaffen, so daß diese ggf. bei einem anderen, besseren Trainer nicht nur mithalten können, sondern die nötigen Grundlagen mitbringen und verinnerlicht haben, damit Ihnen dann ein besseres und höheres Training ebenso viel Spaß macht und auch Erfolge verzeichnet.