Mineralstoffe, Spurenelemente und Elektrolyte sind im Prinzip das gleiche. Man unterscheidet bei den Mineralstoffen, die sog. Mengenelemente (empfohlene Tagesdosis über als 100mg) und die Spurenelemente (empfohlene Tagesdosis unter 100mg); desweiteren gibt es den Begriff Elektrolyte (Substanzen, die in Flüssigkeit gelöst elektrische Ladung transportieren können), der klassischerweise für Natrium, Kalium und Chlorid verwendet wird (strenggenommen sind aber alle Mineralstoffe Elektrolyte).
Zu den Mengenelementen (die empfohlenen Tagesdosen für Erwachsene stehen in Klammern; offizielle Richtwerte für Sportler gibt es nicht) gehören:
-Calcium (1000mg)
-Chlorid (830mg)
-Kalium (2000mg)
-Magnesium (300mg bei Frauen/350mg bei Männern)
-Natrium (550mg)
-Phosphor (700mg)
-Schwefel (wird über Aminosäuren zugeführt)
Die Aufgabe der Mengenelemente ist hauptsächlich: Die Härte von Knochen, Muskelkontraktion, Nervenreizleitung, Wasserhaushalt und der Säure-Basen-Haushalt.
Zu den Spurenelementen gehören:
-Chrom (30 - 100mg)
-Cobalt (kein Richtwert gegeben)
-Eisen (15mg bei Frauen/10mg bei Männern)
-Flour (3,1 - 3,8 mg)
-Jod (150 Mikrogramm)
-Kupfer (1,0 - 1,5mg)
-Mangan (2,0 - 2,5mg)
-Molybdän (50 - 100 Mikrogramm)
-Selen (30 - 70 Mikrogramm)
-Zink (7mg bei Frauen/10mg bei Männern)
Die Aufgabe der Spurenelemente besteht im wesentlichen in der Mitwirkung bei Steuer- und Regulationsaufgaben im Körper.
Mineralstoffe sind neben den Vitaminen die am häufigsten eingesetzten Supplemente (Nahrungsergänzungmittel). Die Frage ist daher , ob Sportler wirklich einen erhöhten Verbrauch an Mineralstoffen haben und ob es sinnvoll bzw. sogar notwendig ist, diesen eventuellen Mehrbedarf zu ergänzen. Fakt ist, dass dieser Mehrbedarf noch nicht für alle Spurenelemente nachgewiesen ist. Nur bei Natrium ist bisher im Hochleistungssport ein Mehrbedarf nachgewiesen worden. Zu beachten ist aber und das um einem möglichen Missbverständniss vorzugreifen, dass diese Mineralstoffe auch da ankommen, wo sie benötigt werden. Da diese Mineralstoffe wasserlöslich sind besteht die Gefahr, dass sie mit dem Schweiss ausgeschieden werden, bevor sie da sind, wo sie ihre Wirkung entfalten. Deswegen muss man die Begriffe Mehrbedarf und erhöhte Aufnahme sorgfältig trennen. Der persönliche Verlust ist aber nicht kalkulierbar, da er von sehr vielen persönlichen Faktoren abhängt und kann nur durch Einzelfalluntersuchungen ermittelt werden. Aus wissenschaftlicher Sicht geht man davon aus, dass dieser Verlust durch gesunde Ernährung abgedeckt ist und von daher keiner zusätzlichen Ergänzung bedarf. Interessant wird dies insbesondere bei den so angepriesenen Sportgetränken. Einzig das Mengenelement Natrium macht aus derzeitiger Sicht Sinn in Sportgetränken, für alle anderen Mineralstoffe gibt es bis heute keine wissenschaftliche Begründung, warum sie in Sportgetränken enthalten sein sollten (damit wären wir wieder bei der Prise Salz im Wasser angekommen). Selbstverständlich kann es auch und gerade durch du zusätzliche Zufuhr von Mineralstoffen zu gesundheitsschädlichen Auswirkungen kommen.
Trotz allem kann es in Einzelfällen sinnvoll sein, auf hochwertige Präparate zurückzugreifen, allerdings ist auch hier wieder die Zusammenarbeit mit dem Arzt gefragt. Es kann nämlich durchaus zu Mineralstoffmängeln kommen, z. B. nach Verletzungen und Erkrankungen, aber insbesondere während des Einsatzes von Muskelaufbaupräparaten, über deren Sinn und Zweck noch ein Extra-Post erfolgen wird.
Grundlage für diesen Post ist eine Veröffentlichung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich aus dem Jahr 2004, die aber immer noch als aktuell gilt. Eigentlich erstaunlich, was gute Marketingabteilungen im Laufe der Jahre alles an Legenden aufbauen können.