Auch bei einem Schulturnier kann der Erwartungsdruck sehr hoch sein. Die Frage ist, wie gehe ich mit dem Druck um, der von aussen kommt. Die Situation kann in diesem Fall sogar schwerer sein, als bei einem Verein.

Wer im Verein spielt, trainiert und spielt regelmässig. Im Laufe der Zeit entwickelt er dadurch nicht nur technische und physische Fähigkeiten, sondern (hoffentlich) auch die mentalen Voraussetzungen, um mit dem Druck umzugehen. So sehr der äussere Druck von Spielklasse zu Spielklasse auch ansteigen mag, so sehr steigt auch die mentale Stärke des Spielers von Klasse zu Klasse. Gerade im höherklassigen Bereich, findet sich auch ein entsprechender Umgang mit den Fehlern eines Mitspielers, da die Konzentration auf die eigene Leistung weit mehr im Fokus des Einzelnen steht, als die Suche der Fehler beim Mitspieler. Klar kommt nach Fehlern Kritik auf, und zwar aus allen Bereichen, vom Mitspieler über Trainer, Vereinsfunktionäre bis hin zu den Medien; diese aber ist situationsbezogen und von kurzer Dauer. Der Druck wird einzig und allein auf sportlicher Ebene erzeugt, da der Sport nur einen Teil des gesamten persönlichen Umfeldes stellt.

Jetzt schauen wir uns mal ein Schulturnier an. Auf dem stehen Jugendliche, die in ihrer persönlichen Entwicklung über einen verschiedenen Reifegrad verfügen, im Regelfall ihre innere Stabilität und Wertigkeit über ihre Aussendarstellung und die entsprechende Reaktion des Umfelds beziehen. Jeder ist auf der Suche nach seiner sozialen Stellung und somit der Anerkennung, was häufig zu einer Fehleinschätzung der eigenen Leistung führt. Diese Fehleinschätzung kann auf der einen Seite totale Selbstüberschätzung sein, auf der anderen Seite aber auch Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten bedeuten. Diese Mischung steht nun zusammen auf dem Platz und soll ein funktionierendes Team bilden. Die Zuschauer, die bei einem solchen Turnier dabei sind, sind grösstenteils absolut deckungsgleich mit dem persönlichen Umfeld der Spieler, da es sich aus den Mitschülern, den Lehrern und evtl. den Eltern zusammensetzt. Das heisst, all die Menschen von denen ich in einem sozialen Abhängigkeitsverhältnis stehe, schauen jetzt genau auf meine Leistung und damit auch auf meine Fehler. Hier steht zwar der sportliche Erfolg zunächst mal im Mittelpunkt, in Wahrheit aber geht es um die Stellung des Einzelnen in seinem täglichen Umfeld. Dies ist der Unterschied zum Vereinssport, gerade im höherklassigen Bereich (im Profi-Bereich ist das nochmal etwas anderes).

Aus der sozialen Abhängigkeit von den Mitspielern und den Zuschauern kann ein gewaltiger Druck entstehen. Zu einem bestimmten Grad kann man diese Problematik, altersabhängig, auch bei fast jedem Jugendspiel erkennen, wobei die stärkste Ausprägung bei der D- und C-Jugend zu sehen ist, während es bei der B-Jugend meist schon wieder besser wird, und bei der A-Jugend nur noch in seltenen Fällen ausgeprägt vorhanden ist, da aufgrund der persönlichen Reife bereits andere Selbstwertbestätigungen erfolgen.

Ich habe also absolutes für die Nervosität zumal man davon ausgehen muss, dass aufgrund der mangelnden Routine ein Nichtvereinspieler ein geringeres Vertrauen in das eigene Können hat.