Es tut mir leid für Fährmann. Ich hätte ihm gern einen großen Auftritt gegönnt. Aber auch ich habe da so meine Zweifel, ob er momentan seiner Mannschaft wirklich helfen kann?

Beim 1. Gegentor paßt er zu einem Mitspieler, obwohl er sehen kann, dass hier ein Gegner in dessen Rücken anläuft!
Beim 2. Gegnertor stellt er die Mauer so, dass er den Ball erst sieht, als er über die Mauer hinweg fliegt. Hällte er sich da mittig positioniert, vielleicht noch einen Sehschlitz gelassen, wäre der Ball früher erkennbar gewesen und die Distanz zu beiden Seiten hin gleich groß. Der Ball überquerte ja nur in mittlerer Höhe die Torlinie. So aber gibt er dem Gegner bereits die Ecke vor, in die der dann nur noch zu schießen braucht.
Beim 3. Gegentor bildet er das "Torwart-Dreieck", obwohl er noch gar nicht nahe genug am Balll ist. Aber selbst dann hätten die Arme halbhoch sein müssen, weil der Ball gar nicht am Boden lag und somit auch nicht flach aufs Tor gebracht werden konnte.

Zum 1. Gegentor.
Jeder Mensch hat eine dominante Seite (nicht zu verwechseln mit dem dominanten Auge). Befindet er sich in zentraler Position, so scannt er zunächst an seiner dominanten Seite nach einer (räumlichen) Lösung.
Hier gilt es bereits ab der C-Jugend gerade die Torleute dahingehend auszubilden, jeweils die gesamte Breite des Feldes nach optimalen Lösungen zu scannen, statt zur dominantn Seite zu spielen. Eigentlich sollte im Profibereich entsprechende Video-Clips ein Defizit verdeutlichen? Aber es ist eben noch etwas anderes, ob man sich oder andere dabei zuschaut oder es intensiv genug trainiert wird!

Zum 2. Gegentor
Die zentrale Mauer mit Sehschlitz verstehen viele Chefcoaches nicht als Vorteil, weshalb sie es nicht wollen. Man sieht es sehr selten. Soll man nun Fährmann einen Vorwurf machen, weil sein Coach soetwas nicht will? Dennoch wollte ich es als Möglichkeit zur Torverhinderung in Betracht ziehen. Denn es geht darum, nach möglichen Alternativen zu suchen.

Zum 3. Gegnetor
Wenn man sich Woche für Woche Spiele anschaut, dann erlebt man häufiger Situationen, bei denen die Arme des Keepers schon zu früh unten sind. Doch weil es meistens "gut" geht, verlangt es meist wenig Aufmerksamkeit. Denn der Keeper profitiert ja auch von unplazierten Torabschlüssen des Gegners.

Nübel muß aber auch erst noch durch konstante Leistungen zeigen, dass er Fährmann ersetzen kann.