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Thema: Fährmann, Ralf (FC Schalke 04, Bundesliga)

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  1. #1
    Amateurtorwart Avatar von Flipper
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    vllt ist es ja Glück im Unglück, dass die Verletzung sich wenigstens zum Teil mit der Rotsperre überschneiden wird...wobei bei einer solchen Verletzung von Glück zu sprechen schon fast an Ironie grenzt...

    Edit: zu dem Artikel von weiter oben...herzlichen Glückwunsch sag ich da nur...diese Zeitschrift hat sich damit auf das Niveau eines leider zu beliebten Boulevardblatts begeben...
    Geändert von Flipper (16.10.2011 um 16:38 Uhr)

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Nach einigen Wochen, in denen seine Kurve nach oben zu zeigen schien, muss ich nach den letzten Eindrücken, insbesondere nach dem Spiel am Samstag, in die gleiche Kerbe schlagen wie "Der Spiegel".

    Z.B. die drei dicken Bolzen gegen den HSV, von denen einer zum Gegentor führte, sind ja nur die Spitze des Eisbergs. Beim Spiel gegen Lautern war ich im Stadion und habe mich so gut wie möglich auf die Torhüter konzentriert. So war das Spiel wenigstens noch zu ertragen angesichts des Schalker Fiaskos...

    Vorweg: Es geht nicht um einen (womöglich auch ungerechten) Vergleich zwischen Neuer und Fährmann. Wer die Auftritte von Neuer und seine ganze Präsenz regelmäßig im Stadion verfolgen konnte, den muss Fährmanns Auftreten allerdings äußerst bedenklich stimmen. Ich will den "Profi von Bayern" nicht glorifizieren, denn er hat oft genug gezeigt, dass er selbst noch in der Entwicklung und durchaus fehlbar ist. Aber gewisse Grundparameter sind bei ihm gegeben, die immer zu beobachten waren: Mutig im Strafraum, der Wille erkennbar, möglichst viele Bälle festzuhalten, äußerst stabil im 1gegen1, technisch sehr sicher bei Fernschüssen, herausragendes Mitspielen und Antizipieren sowie in der Spieleröffnung, fußballtechnisch herausragende Ausbildung.

    Eigentlich ist Fährmann auf der Linie und im 1gegen1 schon extrem talentiert. Das Problem: Er ist einfach zu fahrig und nicht in der Lage, selbst in seinen Vorzeigedisziplinen einigermaßen fehlerfrei zu bleiben. Er wirkt oft unkonzentriert und steht deshalb falsch zum Spielgeschehen. Er spelt einfach nicht gut genug mit und steht zu tief, weshalb er gegen Lautern zwei Mal richtigen Bockmist gebaut hat. Beim ersten Mal muss Fährmann einen Ball etwa 18 Meter vor dem Tor vor dem Stürmer erreichen können, steht aber a) zu tief und erkennt b) die Situation viel zu spät. So durfte er sich bei Höwedes und dessen Stellungsspiel bedanken, weil er viel zu spät kam.

    Die Sache mit dem Elfer ist klar. Man kann diskutieren, ob der Lauterer schon vorher abhebt, aber das muss man schon pfeifen. Rot ist ein Witz sondergleichen, denn Fährmann geht klar zum Ball. Das ist das entscheidende Kriterium. Doch auch hier startet Fährmann aus einer zu tiefen Position und verschläft wieder den richtigen Moment, um einzugreifen. Auf diesem Niveau muss ein Torwart in der Liga sein, sich zu positionieren und so einzustellen, dass er auf den Pass in die Schnittstellen der Kette wie auch den Abschluss vorbereitet ist. Damit hat Fährmann offensichtlich ein Problem.

    Strafraumbeherrschung: Mehrfach hat Fährmann hier schon grobe Unsicherheiten erkennen lassen. Er faustet relativ oft, er ist zu zurückhaltend, wenn er aus dem Tor muss. Gegen Lautern blieb er sogar auf der Linie, als ein Ball butterweich von der Torauslinie mittig zur Fünfergrenze geschlagen wurde. Da erwarte ich sebst von mir als Kreisligakeeper mehr Initiative... Im Ganzen erinnert das an die zwischen Pech, Genie und Wahnsinn vereinigenden Auftritte in Frankfurt.

    Die Spieleröffnung ist - bislang - eine mittlere Katastrophe. Er spielt oder wirft den Ball fast nie schnell ab, zudem verpennt er regelmäßig, den Ball gegen das horizontale Verschieben des Gegners zu einem Mitspieler weiterzuleiten. Der weite und schnelle Abwurf ist offenbar eine Schwachstelle, zumindest sieht man ihn bei Fährmann so gut wie nie. Außerdem ist Fährmann schwieriger ins Spiel einzubinden, da er technisch nicht gut genug ist, was insbersondere für seinen linken Fuß gilt. Er ist auch kaum in der Lage, das Spiel von hintern heraus schnell zu machen weil er die Situationen zu spät erkennt, in denen er Mitspieler auch offensivstrategisch einsetzen kann.

    Ich sage nicht, dass Fährmann das nicht noch so weit auf die Reihe bekommen kann, dass er konstant ein wirklich guter BuLi-Keeper werden würde. Wenn es gut läuft und er im Spiel ist, ist er ja durchaus im 1gegen1 und auf der Linie zu wirklich guten Leistungen in der Lage. Aber er hat torwart- und fußballtechnisch wie auch strategisch derart viele Böcke drin, dass da ein großes Missverhältnis besteht.

    Es geht gar nicht darum,über Fährmann den Stab zu brechen. Es geht um gewisse Standards, die ein Bundesligatorwart erfüllen muss. Und das ist bei Fährmann (noch) nicht der Fall. Es sind zumindest Zwiefel angebracht, ob es irgendwann der Fall sein kann. Ich mag den Kerl, er ist wirklich ein netter junger Mann, der einiges mitbringt, was man bei Schalke gut gebrauchen kann, um dauerhaft hohe Akzeptanz zu erlangen. Aber sportlich ist das noch lange nicht ausreichend. Hinzu kommt: Nun hat er sich auch noch in der Szene vor der roten Karte verletzt und fällt mindestens vier bis sechs Wochen aus (genaue Diagnose der Knieverletzung steht ja noch aus, Bänderriss ist aber schon sicher). Werden es acht Wochen, ist die Hinrunde vorbei. Also hat er (Schiri-Fehlentscheidung hin oder her) durch seinen taktischen Fehler auch noch sich selbst einige Wochen aus dem Verkehr gezogen, in denen er mit Dreher hätte an seinem Spiel arbeiten können. Für den Verein ist das ebenfalls extrem schwierig, denn ob Unnerstall das bis dahin einigermaßen vernünftig auf die Reihe bekommt, steht in den Sternen.

    Alles in allem: Geht man davon aus, dass Schalke aufgrund der Verletzungsanfälligkeit einen vernünftigen Ersatz braucht, wenn sich der Verein tatsächlich mit dem Thema Adler beschäftigen sollte, ist Fährmann vermutlich ein guter Back-Up. Ich habe meine Zweifel bei Adler weil eben noch in den Sternen steht, ob und wenn wann er nach der Verletzung wieder auf Top-Niveau spielen kann. Aber rein sportlich ist bei Fährmann leider nicht zu erkennen, ob er der Sache auf Dauer als Nr. 1 eines Bundesligavereins gewachsen ist - zumal bei den Ansprüchen von Schalke. Also muss der Verein sich mit der Personalie Adler auseinandersetzen und entsprechend des gesundheitlichen Status auch damit beschäftigen, ihn im Winter zu verpflichten. Trotz allem, was aus Leverkusen zu hören ist, wird ein Adler nicht in einen offenen Zweikampf mit Leno geschickt bzw. er wird sich darauf nicht einlassen. Nach dem Hick-Hack um seine Vertragsverlängerung und angesichts Lenos schnell erreichtem Status kann Adler dabei fast nur verlieren. Womöglich täte ihm eine Luftveränderung auch ganz gut.

    Edit: Nach Medien-Infos soll Hildebrandt eine Option sein... Na dann ist ja Ruhe im Karton... Dieser Verein...
    Geändert von nik1904 (17.10.2011 um 12:56 Uhr)

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