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Thema: Herberger forderte schon früher...

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von th.jack
    ich denk, wenn ein torwart kicken kann, wirkt sich das auf sein gesamtes torwartspiel aus. den er ist selbstbewusster und sicherer weil er weiß, dass er fussball spielen kann. viele trainer verlangen das ja von ihren torhüter, bilden sie dannach aber nicht aus.
    Irgendwie habe ich immer ein Problem mit der Aussage, dass ein Torwart Fussball spielen können muss. Die Frage nämlich ist, was bedeutet "Fussball spielen können". Jeder Spieler einer Mannschaft hat spezifische Aufgaben, auch der Torwart. Nur eine Mannschaft kann "Fussball spielen", ein Spieler, egal welcher, nämlich nicht. Die Frage ist eigentlich, welcher Teil aller, im Rahmen der Mannschaft erforderlichen fussballerischen Fähigkeiten werden, auf welcher Postion verlangt. Auch das Übergreifen eines Torwarts ist eine fussballerische Fähigkeit, da sie ein Torwart im Rahmen seiner Mannschaftspostion benötigt. Es ist sicher jedem klar, dass ich dieses fussballerische Können, nicht von einem Mitelstürmer erwarte, da er diese schlicht und einfach nicht braucht.

    Deswegen ist es in meinen Augen völlig unlogisch, den Begriff "Fussball spielen können" zu verwenden.
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  2. #2
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    Geändert von th.jack (07.08.2008 um 22:44 Uhr)

  3. #3
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von th.jack
    für mich muss ein torwart in der lage sein, den ball mit seinen beiden beine zu bearbeiten. und dazu zählt nicht, den ball einfach wegzuhauen. sondern diesen so zu spielen, dass er in den eigenen reihen bleibt und die mannschaft z.b. einen neu aufbauen machen kann oder einen konter einleitet. und das mit beiden füssen. wann bekommt man als torwart meist den ball und wie? und dazu kommen noch die zum teil schlechten boderverhältnise. da muss der torwart für mich in der lage den ball schnellst möglich zu verarbeiten. das verstehe ich unter "fussball spielen". um das als schnellstens zu machen, finde ich eine 4:1 oder 5:2 sehr hilfreich, den hier hast du einen erhöhten zeit und somit gegnerdruck, also trainierst du in diesem moment "handlungsschelligkeit". es reicht ja nicht, den ball nur mit den füssen verareiten, nein, du musst mental genauso gut drauf sein.
    das man das nicht 100% vergleichen kann mit den anforderungen eines mittelstürmers, ist denke ich klar. aber parallelen sind für mich da, technisch wie taktisch.
    Ich halte das 4:1 oder 5:2 Spiel für sinnvoll um die Grundlagen von Ballannahme und Ballverarbeitung zu trainieren. Trotzdem ist es für einen Torwart nicht ausreichend, da er in der Lage sein muss, auch unter Druck den Ball zu einem Mitspieler zu bringen der 30 oder 40 Meter entfernt ist. Diese Fähigkeit kann er im Rahmen eines 4:1 nicht erlernen. Aus diesem Grund habe ich die obige Übung beschrieben. Wer einen Ball durch ein 40 Meter entferntes Hütchentor spielen kann, das vielleicht gerademal 2 Meter breit ist, während er unter Druck gesetzt wird, der ist auch im Spiel in der Lage über einen Aussenspieler einen Konter in Gang zu setzen.

    Ich denke du gibst mir recht, dass es für einen Torwart Situationen gibt, wo er eben nicht mehr kontrolliert einen Spielzug einleiten kann, sondern einfach nur schauen muss, dass er den Ball wegbekommt. Situation vom letzten Samstag: Gegner mit 5 Mann zwischen Fünfer und Elfer, wir mit 6 oder 7 Mann. Dann haarsträubender Rückpass auf unseren Torwart von halbrechter Strafraumkante kommend, ungefähr 1 Meter über dem Boden Richung lange Ecke. Zwei Gegner unterwegs Richtung Ball. Unser Torwart: Scherenschlag mit seinem schwächeren linken Fuss; Ball aus der Gefahrenzone - durchatmen. Das meine ich mit "Ball weg Situationen", die ich eben auch trainieren lasse.
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  4. #4
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    Geändert von th.jack (07.08.2008 um 22:43 Uhr)

  5. #5
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    wie viel Stunden trainieren denn die meisten pro Woche speziell mit einem TW-Trainer? Ich denke das Zeitmangel das größte Problem ist.

  6. #6
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Keepa
    wie viel Stunden trainieren denn die meisten pro Woche speziell mit einem TW-Trainer? Ich denke das Zeitmangel das größte Problem ist.
    Das ist sicher ein Problem, aber das grössere ist die Kompetenz des Torwarttrainers. Ein wirklich guter Torhüter zu werden ist ein jahrelanger Prozess und keine Frage von Wochen oder Monaten. Die erforderlichen Fähigkeiten müssen Schritt für Schritt entwickelt, ausgebaut und verinnerlicht werden und das geht Jahre. Deswegen ist die Kompetenz eines Torwarttrainers so wichtig. Er muss entscheiden was für das jetzt und heute zwingend notwendig ist und gleichzeitig die langfristige Weiterentwicklung des Torhüters verfolgen. Diese Entscheidung muss er für jeden Torhüter treffen, den er trainiert und gleichzeitig jede Trainingseinheit, an der ja mehrere Torhüter beteiligt sind so gestalten, dass für den einzelnen Torhüter das optimale herauskommt.
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  7. #7
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    Geändert von th.jack (07.08.2008 um 22:42 Uhr)

  8. #8
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    Zitat Zitat von th.jack
    und wenn gar nicht geht: weg damit!
    Genau da beginnt aber das Problem vieler Torhüter und damit auch des Trainings. Denn eins ist klar, je besser die Ballverarbeitung des Torhüters ist, umso seltender tritt diese "nichts-geht-mehr-Situation" ein.

    Zitat Zitat von th.jack
    der torwart ist der erst aufbauspieler bei einem spielaufbau. und das muss trainiert werden, indem man verschiedene situation nachstellt. oder so wie du, mit hüttchentore.
    doch wie sieht der trainingsalltag aus. die aller wenigsten trainer trainieren doch das mit ihren torhütern. und wenn der dann den ball weg haut im spiel, anstatt ein zuspiel zu machen, weil er es nie anders trainiert hat, ist es auch nicht recht.
    Wieviele Trainer unterbrechen ihre Trainingsspiele immer wieder, um ihren Spielern, die gerade vorliegende Spielsituation zu erklären und das taktische Verständnis zu erhöhen? Sicher viele (hoffe ich doch), aber wer unterbricht das Spiel, wenn der Torwart nach einem Rückpass im Ballbesitz ist? Leider kaum einer. Es gibt da häufig noch ein Problem auf das der Torhüter kaum Einfluss hat. Man spielt ihm den Ball zu und das war es dann aus Feldspielersicht. Sich anbieten - Fehlanzeige; ihm helfen - Fehlanzeige; Torwart hat den Ball = Feldspielerpause; solange dieses Verhalten gang und gebe ist, braucht man sich nicht wundern, wenn Torhüter den Ball sinnlos wegdonnern obwohl es der ein oder andere besser könnte.
    Auch hier sind wir als Torwarttrainer gefordert und müssen versuchen auf die Trainer dahingehend Einfluss zu nehmen, dass ein mitspielender Torwart auch mitspielende Feldspieler benötigt.
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  9. #9
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zuerst einmal: 4:1 und 5:2 ist kein Allheilmittel, lehrt aber auch kürzeste Distanz unter maximalem Druck den Ball zu spielen, zwar alles Kurzpass, doch wenn es flott geht, dann muß man da schon gut sein.
    Lange und mittlere Distanz traniert man anders, und hier bieten sich Freistellspiele an, denn auch hier muß der torwart nicht nur einen ruhenden Ball treffen, sondenr in der Bewegung einen Ball annehmen, kontrollieren, den freien Mann erkennen und diesen anspielen.
    Sein Job unterscheidet sich hierbei nicht vom Feldspieler, ins keinster Weise, übernimmt er doch hinter der4er Kette oft die Aufgaben des veralteten und damit entfallenen Libero, oder im Spielaufbau oft auch die eines offensiveren Vorstoppers, der denn Ball wie der zentrale Mittelfeldmann verteilen muß.
    Es lohnt daher, den Torwart bei solchen Übungen in die Mannschaft einzugliedern und mitspielen zu lassen, als auch zur Sicherheit eigene Übungen hier zu machen, insbesondere um den Seitenwechsel vor dem Tor, und verschiedene Passspiele zu simulieren und zu verinnerlichen.
    Doch im Endeffekt bn ich der Meinung, daß im obigen Freistellspiel der Torwart oft gerade diese wichtigen Techniken besser verinnerlichen und anwenden kann, als im stumpfen Training an sich.
    Denn hier sind Druck, Stellung zum Ball, Anspielpartner und so weiter immer unterschiedlich, so daß die ganze Bandbreite der Techniken abgerufen und beobachtet werden kann, als auch der torwart selbst Auge und Gefühl entwickeln und vertiefen kann.
    Denn mit einer Ballannahme, wobei die Augen auf den Ball gerichtet sind und dann einem suchenden Blick ist es nicht mehr getan.
    Das muß ablaufen wie eine Technik, z.B. die des Werfens oder Hechtens...
    Torwart sieht den Ball auf sich zu kommen, hebt nun den Blick, wobei er schon on Position läuft, taxiert einen Mitspieler, nimmt den Ball an und führt ggf. eine Ballführung aus (dabei muß er ggf. nochmals den Blick heben und die anspielstation neu finden und sich darauf einstellen), dann spielt er den Pass....


    Zitat Zitat von strigletti
    Es gibt da häufig noch ein Problem auf das der Torhüter kaum Einfluss hat. Man spielt ihm den Ball zu und das war es dann aus Feldspielersicht. Sich anbieten - Fehlanzeige; ihm helfen - Fehlanzeige; Torwart hat den Ball = Feldspielerpause; solange dieses Verhalten gang und gebe ist, braucht man sich nicht wundern, wenn Torhüter den Ball sinnlos wegdonnern obwohl es der ein oder andere besser könnte.
    Das st nicht alles... oft kommt der Rückpass, wen die Spieler alle schon zu sind und der Gegner mit aggressivem Forechecking spielt und dann en oder zwei Leute auf den Torwart zuschieben.... Mit schneller Ballannahme und dann auch Verteilung ist kaum was zu machen. Es steht erstens keiner frei und zweitens spielte man den Ball zurück, weil man selbst in Bedrängnis kam und den Ball nicht weg bekommen hat.
    Das man dann mit einem Rückpass die Situation oft nur verschärft, anstelle zu entschärfen, sieht auch so mancher Trainer nicht ein.
    Denn im Endeffekt spiele ich den Ball dem Torwat zurück, um einen Seitenwechsel zu erreichen, oder die verschobenen Spieler rasch zur Aufgabe und Neuorientierung zu zwingen und einem Mittelfeldspieler die Möglichkeit zu geben, sich anzubieten und einen Flugball zu empfangen....
    Aber nein, der Ball wird zurück gespielt, weil man hofft, der TW kann es besser und am Ballverlust in der Abwehr ist dann zumal noch der Torwart schuld...
    Es ist also so, daß die Spieler einfach den Torwart (noch) nicht als Mitspieler erkennen und anspielen.
    Zudem herrscht bei vielen noch der Gedanke im Kopf vor, alle Torleute sind am Ball schlecht und ein Risiko des Anspiels. Das mag auf Leute wie mich zutreffen, doch selten auf die jüngere Geeration, oder auf viele andere gute Torleute, die sehr wohl mit dem Ball mehr anzufangen wissen, als annehmen und Kurzpass spielen...
    Hier müssen auch die Mitspieler umdenken und vertrauen bringen...

    Auch hier sind wir als Torwarttrainer gefordert und müssen versuchen auf die Trainer dahingehend Einfluss zu nehmen, dass ein mitspielender Torwart auch mitspielende Feldspieler benötigt.
    Die Zusammenarbeit Trainer/Torwarttrainer ist so eine Sache... ganz anders Thema.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  10. #10
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    @ Steffen, stimme dir 100% zu!!!

    Will aber dann doch noch anfügen, dass es leider viele Dinge gibt, die wir unseren Torhütern oftmals beibringen müssen, ohne Feldspieler dafür verwenden zu können. Der Torwart muss seine technischen Fähigkeiten oft traineren ohne dass eine reale Spielsituation vorliegt. Das Erlernen von technischen Fähigkeiten in Verbindung mit der jeweiligen taktischen Spielsituation und ihrer entsprechenden Anwendung, wäre ein Idealzustand, der bei vielen Vereinen kaum anzutreffen ist. Deswegen müssen wir Tw-Trainer behelfsmäsige Lösungen finden und das taktische Verhalten in oder nach (Trainings-)spielen besprechen.
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