GuMo,
also die Übung mit dem Ball ist eindeutig eine Übung zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur, ebenso die Übung mit dem grünen Gewicht, wo der Torwart im Schreitknien voran geht.
Die Übungen über die Hürden und an den Hartschaumquadern entstammen dann der Plyometrie.
Die Übung auf dem Physioball ist eine Balanceübung und hat weniger mit der Koordination Auge/Hand zu tun, als mit der Stabilisierung des Rumpfes und der Balance. Dabei ist diese Übung nicht unbedingt einfach, weil der arme Knopf zudem die LEiste recht beansprucht, sonst könnte er vom Ball abgleiten.
Daher beginnt man wie im Video zu erkennen im Sitzen auf dem Ball, dann stellt sich der Torhüter auf den recht platten Physioball. Je weniger Auflagefläche für Füsse und Boden da ist, also je mehr der Ball aufgepumpt wird, desto schwerer ist diese Übung.
Zum Schluss kann sich der Torhüter auch auf den Physioball knien, fand ich persönlich schwieriger wie das stehen.
Für alle, die keinen Physioball haben: Man braucht nur eine stabile Bodenfliese aus dem Baumarkt und einen Physiokreisel und kann egal wo die gleichen Übungen machen.
Balancekreisel gibt es öfters mal für rund 10 Euro in diversen Shops, auch Tchibo oder so. Teure Balancekreisel aus dem Sanitätshaus müssen daher nicht immer sein.
Mit diesen Geräten kann man die Übungen mit dem Physioball auch machen, in nahezu gleicher Form. Man sollte z.B. nicht enttäuscht sein, wenn man es z.B. mit F-/E-Jugendlichen macht: Die sind da sehr fix und haben schnell den Dreh raus. Solche Übungen muss man mit B- und A-Jugend, sowie aktiven Herren/Damen Torhütern machen, wo die Balacefähigkeit ausgeprägt ist und der Körper keinen "Bedarf" mehr darin erkennt, diesen Sinn zu schärfen. Wir müssen uns aber daran gewöhnen, die aktiv zu tun, weil der Sinn sonst abstumpft und durch mangelhaftes Training einfach "erblindet".
Daher halte ich die Arbeit mit dem Balancekreisel für jeden Torwart zu Hause eine ideale Lösung.
Das Video ist insgesamt gut, wobei ich das Hechten auch auf Matten machen würde, denn so wie der Torwart fällt, würde er auf dem Rutschhemmenden Boden eine Parade nur einmal machen können - deutlich sieht man auch hier: Die Finnen spielen scheinbar ebenfalls sehr wenig auf Ascheplätzen. Denn fällt der Torwart so auf einem Ascheplatz, ist die Pelle an der Hüfte und Oberschenkel runter. Sorry, wenn ich es sage: Man sieht es bei vielen Torleuten, daß diese auf Asche sich mit der "italienischen" Form der Hecht- und Fallschule häufiger weh tun, als mit z.B. der jugoslawischen/ungarischen Fallschule, die lange als "Standard" angesehen wurde.
Man sieht es bei vielen Nachwuchstorleuten, auch Rene Adler und Manuel Neuer: Der runde Bewegungsablauf fehlt. Okay, die Jungs spielen nicht mehr auf Asche, doch man sieht deutlich, daß deren Vergangenheit eine andere Fallschule kaum notwenig gemacht haben.
Da ist Tim Wiese ein anderes Kaliber: Der könnte, dank der alten und damit aschetauglichen Fallschule von Gerry Ehrmann auch auf Asphalt trainieren...
Daher ist hier die Matte deutlich und wichtig, die Übungen im Video sind aber nicht unbedingt besonders oder speziell...