@strigletti
gut erklärt, das leuchtet mir völlig ein.
@Paulianer
Dein Problem liegt darin, dass dein Trainer nichts von Torhütern hält. Meiner versucht dagegen das Spiel zwischen Torwart und Feldspielern zu optimieren und er sagt auch dass die Jungs auf mich nicht hören sollen, sondern müssen und erklärt auch warum. Du hast wahrscheinlich einen Trainer, der einen Torwart als das fünfte Rad behandelt und wenn er dir während des Spiels dazwischenfunkt, untergräbt er deine Autorität aufs übelste. Mein Trainer würde nie im Leben auf so ein Blödsinn kommen, da in solchen Fällen klare Absprache zwischen uns beiden schon von vornherein herrscht. Wir reden oft miteinander, was in einer bestimmten Situation gemacht werden soll. Wenn dich ein Trainer so fachlich demontiert, dann wirst du auch keinem Feldspieler was sagen dürfen und dein Standing in der Mannschaft tendiert ganz nach unten. Schlimm ist sowas. Ein Torwart der nichts sagen darf, was möchte dein Trainer damit erreichen? Wer erkennt die Gefahr am besten und hat von hinten den Überblick wo die meisten Gefahren lauern?
Wenn es um "Schreien" auf dem Platz geht, dann muss man da deutliche Unterschiede erkennen. Was ist "Schreien" überhaupt? Ich habe mich da auch etwas unglücklich ausgedrückt, hätte besser lautstark Anweisungen geben sagen sollen. Ich rede sehr viel auf dem Platz und das erzeugt überhaupt keine Unruhe, ganz im Gegenteil. Meine Spieler sind intelligent, sie befolgen die Anweisungen und der Trainer erwartet auch von mir, dass ich die komplette Abwehr dirigiere. Manchmal muss man auch den einen oder anderen Mittelfeldspieler zu richtigem Gegner schicken, damit er die Angriffe schon im Keim ersticken kann. Man wundert sich manchmal wie viel Organisationsarbeit auf einen zufällt. Meckern ist dabei in meisten Fällen Tabu. Eine Ansage die sich nicht auf einen Spieler direkt bezieht, ist ebenso sinnlos. Mit solchem Blödsinn wie "Was spielt ihr für ein Mist", "Warum läuft hier keiner?" erreichst du niemanden, denn keiner fühlt sich dabei direkt angesprochen.
Die Anweisungen müssen klar und deutlich erfolgen, dann ist es zwar angenehm laut aber niemanden wird auf das Bein gepinkelt und es herrscht kein Chaos. Mein Reden auf dem Platz beschränkt sich fast nur auf das Ordnen der Abwehr. Einen Spieler der mir gerade ein Ball ins eigene Tor gefälscht hat, weil er völlig falsch stand, brauche ich nicht zur Sau zu machen. Nach dem das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist jedes Wort überflüssig. Das hilft niemanden und wenn du gerade einen vor dir hast, der aus der A-Jugend hoch gekommen ist, dann hilfst du ihm kein bisschen, wenn du in so einer Situation in die offene Wunde schlägst. Ich nehme mir dann Mitspieler nach dem Spiel vor und erkläre ihm, wo er nächstes mal zu stehen hat und auch warum.
Und wenn einer meint, wie man bei einem ruhigen Spiel trotzdem viele Anweisungen geben und sogar heiser wird, dann muss er auch bedenken, dass man durch klare und präzise Anweisungen ein Spiel ruhiger aussehen lassen kann, als es in der Wirklichkeit war. Man kann auch selbst dafür sorgen, dass man weniger Arbeit bekommt. Wenn man eine Partie mit 2:0 gewinnt und man hat dabei 2 leichte Bälle gehalten und 3-4 Flanken runtergefischt, dann heißt das noch lange nicht, dass das Spiel auch ruhig verlaufen ist. Es gibt jede Menge solcher Spiele in denen der Gegner trotzdem viele gefährliche Angriffe gestartet hat und an der 16-er Grenze hängen geblieben ist. Das sieht ruhig aus, weil du oberflächlich betrachtet nichts zu tun hattest, deine Organisationsarbeit lief aber auf Hochtouren. Ruhig ist nur eine haushoher Sieg gegen einen völlig überforderten Gegner und da braucht man als Torwart den Mund selten aufzumachen.