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Thema: Situation: Rauskommen

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  1. #1
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Paulianer
    Dennoch siehst du blöd aus, wenn solch ein Heber mal das Ziel findet.
    Wir stehen aber nicht im Tor um gut oder blöde auszusehen, sondern um so effektiv wie möglich unseren Job zu verrichten. Das ganze ist letztendlich eine Frage der Einstellung. Ich finde nämlich, dass ein Torwart, der beim Elfmeter ins falsche Eck springt, auch blöd aussieht; nur, da hat jeder Verständnis dafür. Warum ? Weil der Torwart seine Chancen, den Elfmeter überhaupt zu halten, dadurch erhöht, dass er auf Verdacht in die Ecke springt. Kommt der Ball dahin, ists gut, kommt der Ball ins andere Toreck, sieht das zwar blöd aus, aber keiner macht ihm einen Vorwurf draus. Im Prinzip ist es beim Herauslaufen und dem Überhoben werden das gleiche, nur dass es da ein Nichttorwart kaum kapieren wird, warum du dich in der Situation so verhalten hast.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  2. #2
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    Und darum geht es. Wenn der Trainer nicht viel Ahnung davon hat, wird er nur den Fehler sehen und man sitzt schneller auf der Bank als es einem lieb ist. Ähnlich ist es mit den Mitspielern. Die sehen dann nicht, dass man den Ball mehrmals im Rauslaufen geklärt hat, sondern nur den einen Fehler der zum Tor führte.
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  3. #3
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Paulianer
    Und darum geht es. Wenn der Trainer nicht viel Ahnung davon hat, wird er nur den Fehler sehen und man sitzt schneller auf der Bank als es einem lieb ist. Ähnlich ist es mit den Mitspielern. Die sehen dann nicht, dass man den Ball mehrmals im Rauslaufen geklärt hat, sondern nur den einen Fehler der zum Tor führte.
    Was uns zwangsweise wieder zu der Frage führt, warum wir Torwart sind? Für uns und unser Ziel, ein möglichst guter Torwart zu sein oder um anderen zu gefallen. Das alte Dilemma, indem wir uns bewegen....
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  4. #4
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    Natürlich ist es mein Ziel ein möglichst guter Torwart zu sein und so wenig Gegentore wie möglich zu kriegen. Doch was bringt mir dieser Wille, wenn ich auf der Bank sitze, weil mein Konkurrent lieber defensiv spielt und deshalb in den Augen der "Unwissenden" weniger Fehler macht, da sie den eigentlichen Sinn des Torwartspiels nicht verstehen. Da macht es dann wenig aus, ob man dadurch mehr Gegentore bekommt, denn genau abwägen ob ein anderer Torwart das Tor verhindert hätte, können die meisten nicht.

    Zum Thema "Unwissende" Mitspieler, Trainer usw.: Ich bin gestern ziemlich mit einigen Leuten meiner Mannschaft, darunter auch der Trainer, aneinander geraten, weil ich mich darüber beschwert habe, dass mich das Training nicht fordert und nie etwas für Torhüter gemacht wird. Daraufhin bekam ich zu hören, dass wir "sehr viel Torwarttraining" machen. Mein Einwand, dass stupides Torschusstraining mit ruhenden Bällen aus 16 Metern nicht einmal annäherend mit Torwarttraining zu vergleichen ist, wurde glatt mit den Worten "Du hast doch keine Ahnung!" abgewiesen.
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  5. #5
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Tja Paulianer, dein Beitrag ist ein wunderbares Beispiel für das von mir genannte Dilemma, in dem viele ambitionierte Torhüter stecken.

    Ich weiss nur eines: Wer in der heutigen Zeit, den Beschuss des Torwarts im Rahmen eines Torschusstrainings für Torwarttraining hält, gehört mangels Sachverstand nicht auf einen Fussballplatz. Wenn diese Person, dem Torhüter, der das kritisiert auch noch Ahnungslosigkeit unterstellt, dem fehlen darüberhinaus elementare menschliche Voraussetzungen, um Trainer zu sein.

    Ich weiss nicht warum dieser Mensch überhaupt auf dem Fussballplatz ist, er hat da in meinen Augen nichts zu suchen.
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  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von strigletti
    Ich weiss nur eines: Wer in der heutigen Zeit, den Beschuss des Torwarts im Rahmen eines Torschusstrainings für Torwarttraining hält, gehört mangels Sachverstand nicht auf einen Fussballplatz. Wenn diese Person, dem Torhüter, der das kritisiert auch noch Ahnungslosigkeit unterstellt, dem fehlen darüberhinaus elementare menschliche Voraussetzungen, um Trainer zu sein.

    Ich weiss nicht warum dieser Mensch überhaupt auf dem Fussballplatz ist, er hat da in meinen Augen nichts zu suchen.
    Streigletti,
    ich kann nur zustimmen.
    Aber: Leider stecken viele Vereine in der Misere, daß man heute kaum mehr Menschen findet, die so ein Amt übernehmen wollen.
    Und wenn, dann sind es Leute, deren Lizenz so alt ist, daß noch Gottfried Hinze diese unterschrieben hat.
    Fortbildung Fehlanzeige....

    Viele Vereine sind daher froh, wenn es überhaupt jemand macht, sonst müßten diese Spielbetrieb einstellen oder den Verein zu machen....

    die Gründe warum sich Menschen für so etwas so schwer finden lassen, sind vielfältig.... oft beruflich begründet, und leider nimmt diese berufliche Bindung mehr und mehr zu.
    Ein Mensch ist heute zu einer Zahl auf Statistiken verkommen, anstelle als Mensch angesehen zu werden...
    Daher war die Stärkung des ehrenamtes ein Schritt in die richtige Richtung der Regierung, es nutzt nur nichts, wenn die Unternehmen es einen Scheick stört oder diese sich wie Dreck darum kümmern...
    Leider übernehmen auch Jugendliche immer weniger Verantwortung und Aufgaben im Verein, wollen aber nach einem BWL Studium sofort Manager werden..
    Verkehrte Welt... und wir stecken mitten drinne
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Die beiden letzten zwei Beiträge von Steffen beinhalten zwei wesentliche Probleme: Zum einen die mangelnde Qualifikation von Trainern und ihre gesellschaftlichen Ursachen und zum anderen was ein Spieler in so einer Situation machen sollte.

    Das erste Problem ist ein tiefgreifendes gesellschaftliches Problem, das sehr tief unsere Gesellschaft durchdringt. Die Wurzel liegt in der Sozialisation des Einzelnen, die darauf beruht, dass man der Einzelperson immer mehr Verantwortung zuschiebt und ihr gleichzeitig von klein auf beibringt, sich der Verantwortung nicht zu stellen. Dieses Paradoxon will ich aber hier nicht weiter verfolgen, da es den Rahmen wohl sprengen dürfte. ("halt die Klappe strigletti, auch wenn es dir schwerfällt!")

    Dem betroffenen Spieler kann man nur raten, sich seine Motive für den Sport und seine Zielsetzung bewusst zu machen und diese mit der vorliegenden Realität zu vergleichen. Entsteht dabei eine unüberbrückbare Diskrepanz, die durch in Kauf nahme von Kompromissen auf absehbare Zeit nicht gelöst werden kann, muss der Spieler einfach handeln, indem er entweder seine Zielsetzung ändert oder die Faktoren beseitigt, die der Zielerreichung im Wege stehen. Da das Verfahren, sich eines Trainers per Kopfschuss zu entledigen in Deutschland weder üblich noch legal anerkannt ist, bleibt demjenigen der seine Zielsetzung aufrecht erhält nur der Weg den Verein zu wechseln. Ein Verfahren, das sich vielseitig bewährt hat, aber ähnlich wie ein medizinisch bewährtes Pharmaprodukt Risiken und Nebenwirkungen haben kann, derer sich man klar sein sollte. Nur ohne jedes Risiko lässt sich kaum eine Zielsetzung realisieren, das dürfte ebenfalls klar sein.
    Geändert von strigletti (29.08.2007 um 13:55 Uhr)
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

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  8. #8
    Torwarttalent Avatar von Jean-Marie Pfaff
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    Zitat Zitat von Paulianer
    Zum Thema "Unwissende" Mitspieler, Trainer usw.: Ich bin gestern ziemlich mit einigen Leuten meiner Mannschaft, darunter auch der Trainer, aneinander geraten, weil ich mich darüber beschwert habe, dass mich das Training nicht fordert und nie etwas für Torhüter gemacht wird. Daraufhin bekam ich zu hören, dass wir "sehr viel Torwarttraining" machen. Mein Einwand, dass stupides Torschusstraining mit ruhenden Bällen aus 16 Metern nicht einmal annäherend mit Torwarttraining zu vergleichen ist, wurde glatt mit den Worten "Du hast doch keine Ahnung!" abgewiesen.
    Da würde ich komplett durchdrehen... Ich habe nch 22 jähriger Pause wieder als Torwart angefangen (bin jetzt 34 Jahre alt) und habe es in einem Jahr vom 3. Torwart zum 1. Torwart geschafft (okay, 2. Mannschaft - aber immerhin)! Das habe ich nur durch gezieltes Torwarttraining und viel fleiß geschafft. Anfangs wurde in der 2. Mannschaft auch nur auf´s Tor geschossen - dann habe ich mich darum gekümmert, dass ich bei der 1. Mannschaft beim TW-Training mitmachen konnte! Ohne TW-Training geht meiner Meinung nach nichts vorwärts!
    Du solltest Dich dringend nochmal mit Deinem Trainer darüber unterhalten - so wie es aussieht hat er nämlich keine Ahnung von der TW Position und TW Training!
    ...ich bin doch aber ´n 60er...

  9. #9
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Paulianer
    ... deshalb in den Augen der "Unwissenden" weniger Fehler macht...
    Paulianer, dann muß man auch mal mit dem Platz auf der Bank vorlieb nehmen.
    Denn das habe ich Dir bereits lang und breit erläutert: Wir sind nicht mit einem Verein verheiratet oder so in diesen Verein verliebt, daß wir dafür alles, auch unsere tiefste Überzeugung dafür aufgeben sollten und müßten.
    Sprich, eine Auszeit, daß würde ich Dir in diesem deinem Fall sehr empfehlen.
    Wie Du das zu machen hast, das schreibe ich nicht öffentlich, das weißt Du schon...
    Schau doch, ob es ein anderer besser macht.... Weißt Du, der Wille unbedingt zu spielen zeichnet einen aus, aber wenn es hinten und vorne nicht passt, schon allein ein Gespräch dazu führt, daß man mehr blaue Flecken bekommt als härtstes Training, dann sollte man einfach mal sich runter bringen und den Schub rausnehmen.
    Ruhe finden, an sich denken und dann auch zurück treten.
    Man muß nicht jeden Sch mitmachen oder sich dafür den ar aufreisen. Das isses ehrlich nicht wert.

    Und von der Bank aus gesehen, sieht vieles ganz anders aus, Paulianer.
    Tu mir und dir doch endlich den Gefallen und hör auf Dir ständig Selbstvorwürfe zu machen und auch dieses nervenaufreibende Vereinsgegängel muß ein Ende haben.
    Sonst ist deine Leistung bald wirklich unterste Kreisklasse und ich glaube, daß will hier keiner.
    Schau es Dir von der Bank aus an, und vielleicht kannst Du Dich ja köstlich amüsieren, wenn ein anderer im Kreuzfeuer ist... und dann vielleicht der Trainer Verständnis und Einsehen bekommt, weil man nicht einfach mal eine Flasche Selters in Tor stellen kann, sondern schon mehr dazu gehört...

    "Du hast doch keine Ahnung!" abgewiesen.
    *gröhl* Ja, genau! du hast keine Ahnung... Wann war die letzte Fortbildung deines Trainers und zu welchem Thema? Frag doch mal....
    Vielleicht ist auch da irgendwo eine Uhr stehen geblieben....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  10. #10
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    Meine Situation ist in dieser Hinsicht eine komplett eigenartige, vielleicht sogar seltener in der Realität anzutreffen. Mein Trainer unterhält sich mit mir über Spielsituationen und bevorzugt meine Spielweise, während mein Torwarttrainer ein wahrer Abklatschen- und Fausten-Fetischist ist. Mein Trainer verlangt beispielsweise von mir alle Bälle beim Training und sogar im Spiel im Zweifelsfall zu fangen (weil Ballbesitz), während mein persönlicher Trainer bei jeder Flanke, die ich weit vor dem Tor und im Gewühl mit Gegenspielern abfange einen Herzstillstand kriegt und mir regelrecht mit seinen blöden Sprüchen "Geh´ lieber auf Nummer sicher, fauste doch lieber weg, irgendwann geht das schief" auf den Sack geht.

    Er hat null Ahnung davon, dass Fangen und anschließender schneller und weiter Abwurf während der Gegner immer noch im Angriff ist und dementsprechend nicht auf Gegenangriff sortiert ist, eine sehr adäquate Spieleröffnung ist. Eine Faustabwehr bei Bogenlampen-Flanken die 12-13 Meter mittig vor dem Tor kommen, ist auch eine riskante Angelegenheit, da man die Bälle die mit null Tempo ankommen schwer am höchsten Punkt weit fausten kann. Das ist womöglich noch riskanter. Das habe ich ihm versucht zu erklären und auch noch dass ich mit meinen 90 Kilos und jede Menge Erfahrung (bin selbst über 30) ganz anders zu solchen Situation hingehe als die Jugendtorhüter, die er jahrelang trainierte. Das Risiko ist daher nicht so extrem, wie er es sieht. Während ich mit meinem Trainer super über Fussball reden kann, gibt es mit dem TT wesentlich mehr Differenzen. Ich bin selbst ein wenig Torwart der alten Schule, aber soviel auf Sicherheit und auf die Linie beschränkt kann ich nicht sein. Das würde meiner Mannschaft nicht weiter helfen.

    Zu dem Thread selbst: Ich würde die Variante 3 bevorzugen, aber dabei etwas weiter vor dem Tor stehen, vielleicht auch deswegen, weil ich selbst nicht der Typ bin, der zu weit vor dem Tor steht und mir das aufs Schnelle anzugewöhnen würde eh nicht klappen. Außerdem kann man eine 1:1 Situation außerhalb des 16-er (da keine Hände zur Verfügung) schwerer für sich entscheiden. Man muss aber bedenken, dass der Torwart mal aus dem 16-er rauskommen kann, um die Angriffe zu klären. Wenn aber das gesamte Spiel darauf hinausläuft, dann gibt es irgendwo Fehler im Abwehrsystem. Torwart als letzter Mann oder als erster Angriffsspieler: JA, aber als Mädchen für alles: NIE IM LEBEN. Angriffe auf der eigenen Hälfte müssen von der Abwehr erledigt werden und die Gegner außerhalb des 16-er sind von denen zu stellen. Wenn der Torwart wie ein Irrwisch nur auf der eigenen Hälfte rumgrätscht, dann stimmt in der Mannschaft eigentlich überhaupt nichts.

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