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Thema: Situation: Rauskommen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    User des Jahres 2014
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    Avatar von übergreifer
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    @zoropa28

    Mein Torwart-Trainer ist selbst ein Torwart gewesen, daher genieße ich auch ein ordentliches Training. Er ist nur ein etwas älter und hält an seinem erworbenen "Wissen" einfach fest. Als er noch spielte war diese Vorgehensweise vielleicht beliebt, vermute ich zumindest so. Da ich selbst zu erfahrenen Keepern zähle, ist mir oft eigentlich egal, was mir jemand sagt. Man hat schon selbst für sich herausgefunden, welche Aktionen zum Erfolg führen und womit ich mich selbst aus dem Konzept bringe.

    Im Prinzip habe ich, im Gegensatz zu vielen anderen Keepern aus den unteren Ligen, sogar eine sehr glückliche Position. Unser Trainer redet oft mit mir und hat enorm viel Ahnung vom Torwartspiel, bin manchmal echt erstaunt darüber. Mein Torwart-Trainer dagegen ist halt der Typ, der die sichere Variante bevorzugt. Es ist nicht schlimm, es nervt aber manchmal. Als ein Problem würde ich es auch nicht bezeichnen. Es ist etwas lästig, aber verbieten möchte er mir nichts, würde sowieso nicht gehen. Die Sache ist einfach so, dass ich ihm fachlich deutlich überlegen bin, da sein Wissen recht angestaubt ist. Ich hätte wirklich gerne einen TT, der mir noch mehr beibringen könnte, denn man lernt nie aus, und wir Amateure haben doch einiges zu verbessern, egal wie alt wir sind.

  2. #2
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von übergreifer
    @zoropa28

    Mein Torwart-Trainer ist selbst ein Torwart gewesen, daher genieße ich auch ein ordentliches Training. Er ist nur ein etwas älter und hält an seinem erworbenen "Wissen" einfach fest. Als er noch spielte war diese Vorgehensweise vielleicht beliebt, vermute ich zumindest so. Da ich selbst zu erfahrenen Keepern zähle, ist mir oft eigentlich egal, was mir jemand sagt. Man hat schon selbst für sich herausgefunden, welche Aktionen zum Erfolg führen und womit ich mich selbst aus dem Konzept bringe.

    Im Prinzip habe ich, im Gegensatz zu vielen anderen Keepern aus den unteren Ligen, sogar eine sehr glückliche Position. Unser Trainer redet oft mit mir und hat enorm viel Ahnung vom Torwartspiel, bin manchmal echt erstaunt darüber. Mein Torwart-Trainer dagegen ist halt der Typ, der die sichere Variante bevorzugt. Es ist nicht schlimm, es nervt aber manchmal. Als ein Problem würde ich es auch nicht bezeichnen. Es ist etwas lästig, aber verbieten möchte er mir nichts, würde sowieso nicht gehen. Die Sache ist einfach so, dass ich ihm fachlich deutlich überlegen bin, da sein Wissen recht angestaubt ist. Ich hätte wirklich gerne einen TT, der mir noch mehr beibringen könnte, denn man lernt nie aus, und wir Amateure haben doch einiges zu verbessern, egal wie alt wir sind.
    Insgesamt bist du mit deinem Trainer weitaus besser dran, als die meisten. Es spricht allerdings für dich, dass du dich immer noch weiterentwickeln willst und von daher gerne einen Trainer hättest, der up-to-date ist.

    Nicht alle älteren Torhüter und Tw-Trainer haben das Bild des modernen Torspielers verinnerlicht, sondern kleben am alten Bild des Torwächters fest. In diesem Zusammenhang wundert mich allerdings die Einstellung zum Thema "Fausten statt Fangen", denn das grosse Leitmotiv der alten Torwartschule war doch, nur im Notfall zu fausten und ansonsten zu fangen. Dieses Verhalten lässt darauf schliessen, dass da jemand selbst nicht der fangsicherste war und von daher öfters zu Faust gegriffen hat; sicher spielen dabei diese negativen Eigenerfahrungen deines Tw-Trainers eine Rolle.

    Solche Tw-Trainer können trotz allem einen guten Beitrag in Sachen Technik und Physis leisten, sind aber in Sachen Spielanlage und -taktik, eher ungeeignet. Sie können also nur einen Teil dessen abdecken, was ein moderner Torwart benötigt. In deiner Situation sollte vielleicht dein Mannschaftstrainer mal mit ihm reden, und ihm klipp und klar sagen, welche Anforderungen er an dich stellt.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  3. #3
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    Ich sag ja. Manchmal sehe ich die dinge ein wenig zu drastisch! Zumindest in deinem fall. Sorry!

  4. #4
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von zooropa28
    Ich sag ja. Manchmal sehe ich die dinge ein wenig zu drastisch! Zumindest in deinem fall. Sorry!
    Ich fand das gar nicht zu drastisch, denn letztendlich sind wir immer auf der Suche nach dem Ideal. Das werden wir zwar wahrscheinlich nicht erreichen, aber nur wenn wir das Ideal nicht aus den Augen verlieren, können wir uns ihm so weit als möglich annähern.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

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  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Wobei sich die Frage aufdrängt, ob ein ehemalige Spitzentorhüter auch gleich ein guter Torwarttrainer sein kann und wird.
    Sprich: Ist es nötig, einen TW-Trainerzu haben, der selbst ein Spitzentorwart war?
    Will heißen, daß es gleich besser ist, man hat als Trainer einen alten Bundesliga torhüter als Trainer, anstelle eines Kreisliga Torhüters, der nun TW-Trainer ist...??
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Zitat Zitat von Steffen
    Wobei sich die Frage aufdrängt, ob ein ehemalige Spitzentorhüter auch gleich ein guter Torwarttrainer sein kann und wird.
    Sprich: Ist es nötig, einen TW-Trainerzu haben, der selbst ein Spitzentorwart war?
    Will heißen, daß es gleich besser ist, man hat als Trainer einen alten Bundesliga torhüter als Trainer, anstelle eines Kreisliga Torhüters, der nun TW-Trainer ist...??
    In meinen Augen spielt das keine entscheidende Rolle. Das Anforderungsprofil an einen Torhüter unterscheidet sich erheblich von dem an einen Tw-Trainer. Denn der Tw-Trainer sollte auch Anforderungen im psychologischen und pädagogischen Bereich erfüllen können, die ein Buli-Torhüter nie für seinen Job gebraucht hat. Etwas selbst beherrschen heisst noch lange nicht, dass man es auch vermitteln kann.
    Geändert von strigletti (30.08.2007 um 10:46 Uhr)
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  7. #7
    Torwarttrainer Avatar von zooropa28
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    Ich sehe das genauso. Man muß nicht zwangsläufig buli- TW gewesen sein um ein guter TW-Trainer sein zu können. Gut, das was die erlebt haben, hat wohl keiner von uns erlebt. Entscheident ist doch aber, das sich der TW- Trainer in das seelenleben des TW hineinversetzten können muß. Das er genau versteht was der TW denk, was in ihm vorgeht, wenn er beispielsweise einen fehler gemacht hat. Oder wenn er nicht gut drauf ist. All diese kleinen facetten des TW lebens. Manche TW- Trainer sind in der tat bessere beobachter und vermittler, als das sie es selbst früher perfekt ausgeführt hätten!
    Es gibt ja genauso auch sehr gute buli- tr die niemals selbst buli gespielt haben! Oder nie besonders erfolgreich waren als spieler.

  8. #8
    User des Jahres 2014
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    Erst mal Danke für die tollen Beiträge.

    @strigletti

    Wie du richtig erkannt hast, liegt es sicherlich daran, dass derjenige selbst in seiner Laufbahn nicht der fangsicherste war. Egal was man macht, irgendwie versucht man als Torwart-Trainer die eigenen Erfahrungen weiter zu geben, etwas von sich selbst will man auf denjenigen abfärben den man trainiert. Zudem ist dein Wink, dass wir auf der Suche nach dem Ideal sind, treffend erkannt und ist in meinem Fall die perfekte Erklärung. Meine Situation ist sogar eher beneidenswert. Wer hat einen Trainer, der ihn versteht? Wenn wir beispielsweise Standards üben, überlässt mein Trainer mir die Kontrolle, denn wie er sagte: "Wo die meiste Gefahr für das Tor lauert, kann am besten derjenige beurteilen, der es hüten muss". Ich muss dann diese Übungen leiten und meinen Jungs erklären, wie man sich in der Mauer verhält. Weiterhin muss ich auch erläutern, was man als Schütze machen soll um dem gegnerischen Torwart das Leben richtig schwer zu machen. Das fängt schon an, dass ich denen erkläre, worauf sie beim Torwart achten müssen. Hat er womöglich keine freie Sicht auf den Ball? Wann steht er falsch? Wie versperren wir im die Sicht, und versenken die Kugel in seine Ecke? Wie soll man versuchen bei Ecken die gegnerischen Spieler in den möglichen Flankenlauf ihres Torhüters zu bringen usw.? Wie viel Leute müssen bei seitlichen Freistössen in die Mauer und warum? Wie tief muss die Abwehr in diesen Situationen stehen und, und....? Das Verhalten bei den Zweikämpfen und andere Feldspieler-technische Sachen wie richtiges Stellungsspiel übernimmt dann er. Mein jetziger Trainer ist studierter, gebildeter Mensch der nicht nur erzählen, sondern auch sehr gut zuhören kann und ist ein wahrer Glücksfall für die Mannschaft. Auf den Spruch wie etwa in der Art "Die Abwehrarbeit ist eine Symbiose zwischen Torwart und seinen Vorderleuten, richtige Kommunikation und Erfahrungsaustausch zwischen diesen hat die oberste Priorität" oder "Du bist der erste Angriffspieler, von deinen Abwürfen hängt einiges ab" hat mich damals bei seinen ersten Besprechungen regelrecht aus den Socken gehauen. Ich fühlte mich endlich als ein Teil der Mannschaft. Er ist ein Trainer, der von mir für seine weitere Laufbahn lernen möchte und hat mir das schon unter 4 Augen gesagt. Er möchte verstehen, was ein Torwart denkt, weil er nie im welchen gestanden hat. Desweiteren versucht er mir die Ansichten eines Feldspielers beizubringen. TT hält mich eigentlich nur fit, und das macht er gut. Es ist an sich kein großes Problem, ich würde aber gerne mein Spiel optimieren, denn man spielt ja nicht umsonst in den tieferen Klasse. Also ein klärendes Gespräch zwischen den beiden ist nicht vonnöten.

    @zooropa28

    Dein Beitrag war keineswegs drastisch, sondern richtig ehrlich und direkt, und was das Wichtigste auch plausibel begründet. Dein letzter Post verdient von mir auch den großen Respekt, denn genau darum geht es. Ist ein Torwart-Trainer in der Lage sich in seinen Schützling hineinzuversetzen? Ist er auch noch flexibel in seinen Ansichten? Der Spruch, dass Torwart einen auf der Klatsche haben muss ist irgendwie seltsam, denn gerade Intelligenz ist für den Torwart unerlässlich um die Situationen richtig und vor allen Dingen selbstkritisch zu beurteilen. Wir sind einfach auf die Perfektion verdammt, obwohl nichts perfekt sein kann. Um diese erreichen zu wollen, sollte man schon vieles schneller kapieren. Wenn ein Trainer selbst ein intelligenter Mensch ist, dann erleichtert das ungemein die Arbeit. Man trifft in den unteren Ligen leider viele, die nicht nur fachlich sondern auch geistig nicht in der Lage sind andere zu trainieren. Für mich führt der Weg nach der aktiven Laufbahn sowieso in die Torwart-Trainer Richtung, denn ich möchte meinem Verein weiterhelfen, egal wo ich benötigt werde. Es ist in erster Linie immer ein großer Bedarf im Seniorenbereich vorhanden und ich komme besser mit Erwachsenen klar.

    Ich werde diese Sachen aber demnächst in entsprechenden Threads verlegen, wir sind schon arg Off-Topic und das Ganze hilft dem Thread-Eröffner wenig bei der Lösung seiner Probleme.

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