genau nichts anderes zählt in diesem moment !Zitat von strigletti
genau nichts anderes zählt in diesem moment !Zitat von strigletti
„Die Tore sind gleich groß und der Rasen ist gleich grün.“
(Mario Gomez auf eine Frage zum Vergleich zwischen seinem Ex-Klub VfB Stuttgart und dem FC Bayern)
Ich versuche diese Bälle zu fangen, mag es noch so schwierig sein. Das mag sich zwar erstmal paradox anhören, aber ich sichere mir die Position wo der Ball runterfällt zuerst. Ein markerschütterndes Torwart-Schrei ist da äußerst hilfreich. Die Gegenspieler müssen alle am Tag danach arbeiten und sind da nicht scharf drauf, in einen Luftkampf ohne kalkulierbaren Ausgang zu gehen. Wenn du unter dem Ball bist, fängt da oft schon Riesengedränge und Geschubse an, und da versuche ich mich mit meinem Körper durchzusetzen. Wenn du schon diesen Punkt gesichert hast, bist du normalerweise nur durch ein Foul von da zu bewegen. Das Risiko ist natürlich groß, weil nicht jeder Schiedsrichter ein Foul erkennt. Im 5-er kriegst du wahrscheinlich den Freistoß, aber außerhalb erklären dich manche Schiris zum Freiwild.
Sollte nicht alles nach Plan klappen, soll man aber trotzdem so tun als ob man gefoult wurde, auch wenn das nicht der Fall ist. Viele Schiris fallen auf solche "Entscheidungshilfe" herein. Der Nachteil besteht auch darin, dass du weil du nicht in Bewegung bist, auch nicht weit genug fausten kannst, sollte man wirklich arg bedrängt werden. Die Verletzungsgefahr ist auch höher, wenn man auf einem Punkt steht. Der Sprung erfolgt dabei so energisch wie es nur geht, aus statischer Position kann das sicherlich nicht energisch genug erfolgen. Der Gegenspieler, sollte er da sein, wird in der Luft mit meinen Oberkörper weggedrängt, während die Arme nach oben schnellen und ich den Ball fange. Das Risiko ist dabei auch enorm, denn trifft dich ein Gegenspieler am Arm, kannst du das Fangen vergessen und du musst in der Luft vielleicht auf Fausten umswitchen. Du bist da aber nicht im vollem Lauf, das Gleichgewicht ist Futsch und wie schon erwähnt, wird der Ball auf gar keinem Fall weit genug aus der Gefahrenzone befördert.
Da gibt es auch noch weitere Risiken. Wenn der Ball von mir aus 20-30 Metern in die Luft geschossen wird, kommt er von oben mit einer guten Geschwindigkeit runter und ist oft sogar ohne Gegner-Kontakt schwer zu fangen. Das sieht zwar für Laien nach leichter Übung aus, wir Torhüter aber wissen, wie schwer das ist. Bei manchen Kerzen dreht sich der Ball auch noch sehr. Das ist auch eine der Situationen, in denen der optimale Grip und richtige Fangtechnik von ganz großer Bedeutung ist. Wenn aber ein Ball kommt bei dem ich der Meinung bin, ihn in letzter Sekunde erreichen zu können (wenn überhaupt) bzw. dieser auch noch weit weg vom Tor ist, bleibe ich brav auf der Linie und stürze mich nicht in eine Traube rein. Im Zweifelsfall breche ich den Lauf nach 2-3 Metern ab und gehe zurück ins Tor. Ich gehe die Sache ohnehin schon riskant, aus Sicht vieler auch sogar richtig verkehrt an. Das ist aber eine der wenigen Sachen, bei denen ich mit großem Risiko spiele und bin echt froh, dass solche Situationen alle Jubeljahre vorkommen.
Das ist nicht nur eine klasse Thread-Idee, sondern eine der beschissensten Sachen die man als Torwart erledigen muss. Ich würde sagen, jeder Torwart soll das machen, wie er lustig ist. Da gibt es kein Geheimrezept. Ich habe vor Monaten gesehen, wie ein Keeper solchen Ball locker über unseren Spieler runtergepflückt hat. Er ist 2-Meter groß gewesen, schreckte alle meine Mitspieler von vornherein ab, und mein Mitspieler lag dabei danach auch noch auf dem Boden. Jeder muss da selbst irgendwie herausfinden, was zu seinem Spielertyp passt.
EDIT: Enter-Taste gefunden
Geändert von übergreifer (30.08.2007 um 14:15 Uhr)
Ihm soll jemand die ENTER-Taste zeigen... >_<
Dem Inhalt stimme ich nur teils zu.
Sich unter den Ball zu stellen, fühlt sich schon ganz blöd an, finde ich.
Wenns im 5er ist, alles gut, da kriegst Du den Freistoß und kannst Dir viel erlauben. Aber weiter draußen... weiß nicht... Da rumzutollen finde ich nicht gerade souverän...![]()
Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.
Es gibt nichts souveräneres als den Ball zu fangen. Rumzutollen ist auch was völlig anderes. Mir ist klar, dass sowas riskant ist und auch schief gehen kann. Wenn du aber deinen Körper geschickt einsetzt ist das gar nicht mal so riskant, wie es sich anhört.
ich denke, dass es Situationsabhängig ist, wo der Ball wie eine Kerze in der Luft ist, wie viele Spieler in der Nähe sind etc.
nen Patentrezept hierfür gibt es bestimmt nicht, aber wenn man sich so ne Kerze souverän herunterpflückt, dann ist das die beste Lösung, leider ist das nicht immer so einfach, wie man es meint...
In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !
Da hast du 100%-ig recht. Kerzen gehören zu schwierigsten Sachen überhaupt. Aber jeder muss selbst situationsbedingt entscheiden, was er zu gegebener Zeit macht. Faktor Erfahrung spielt da auch eine Rolle bzw. auch eigene Fangsicherheit und die eigene Fähigkeit sich im Zweikampf mit dem Gegner durchzusetzen. Außerdem lässt sich sowas schwer untereinander vergleichen. Es macht schon einen Unterschied, ob man die Kerzen in der Oberliga, Bezirksliga oder Kreisliga B bewältigen muss. In den höheren Ligen gehen die Gegner wesentlich geschickter und abgezockter den Torwart an, zudem wollen sie auch selbst nichts unversucht lassen, um den Torerfolg zu erzielen. Manch einer der nur "Just For Fun" kickt überlegt sich zweimal, ob er wirklich alles gibt, wenn er neben sich einen lauten Torwartschrei hört.
Klar habt ihr beide recht, dass Kerzen eine schwierige Aufgabe sind; nur wir Torhüter wollen auch schwierige Aufgaben erfolgreich lösen, oder?
Ich glaube nicht, dass es einen grossen Unterschied gibt, ob der Torwart in der Oberliga oder der Kreisliga B spielt, denn auch der Oberligatorwart, hat (hoffentlich) andere Möglichkeiten, sich durchzusetzen als der Kreislage B-Keeper. In beiden Ligen dürften sich da wohl ebenbürtige Gegner gegenüberstehen, sodass der Schwierigkeitsgrad letzendlch der gleiche bleibt.
Klar ist auch, dass es kein Patentrezept gibt, da zuviele Faktoren eine Rolle spielen. Eins aber bleibt, die Aufgabe, die Kerze zu entschärfen, und diese Aufgabe fordert einen Torwart in vielerlei Hinsicht. Erfahrung ist sicher etwas, das den Job erleichtert, aber das wichtigste ist und bleibt, das Durchsetzungsvermögen des Torwarts - in physischer wie psychischer Hinsicht.
Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da
Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!
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