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Thema: Tod auf dem Fußballplatz

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  1. #1
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Klar ist, dass so etwas immer passieren kann, sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport. Zunächst ist da aber jeder Sportler selbst gefragt.

    Eigenverantwortung heisst da das Zauberwort. Eigenverantwortung heisst in diesem Zusammenhang, dass ich zunächst mal verpflichtet bin, auf die Signale meines Körpers zu achten. Schauen wir in unseren Verletzungsthread, da finden wir sie, die Helden, die mit Infekten auflaufen, Schmerztabletten vor dem Spiel fressen und bis unters Dach mit Antibiotika voll gepumpt glauben ihrer Mannschaft helfen zu müssen. Oh ihr Helden der Fussballplätze, drei Punkte gegen einen Muskelschaden, die Nummer 1 auf dem Trikot gegen Gelenkschäden, Kreislaufversagen gegen Bankplatz. Traineranweisungen statt Diagnosen und Kumpels statt Ärzte lautet die Devise auf dem Weg zum Fussballheld. Doch im Grunde ist das kein Heldentum sondern die pure Feigheit. Es ist die Angst die Nummer 1 zu verlieren, weil der Vertreter die Pausen nutzen könnte, weil ein anderer die Gunst des Trainers bekommen könnte; es ist die Angst ein Weichei zu sein und das Image eines harten Knochens zu verlieren. Die Angst macht den Feigling zum vermeintlichen Helden, nicht mehr und nicht weniger.

    Warum glaubt ihr eigentlich, dass es hier einige gibt, die euch immer gleich zum Doc schicken? Sicher nicht deshalb, weil sie euch schlechtes wünschen, sondern weil sie Risiken ausgeschlossen haben wollen. Es geht immer auch um das, was ihr eben nicht habt, das ist der Knackpunkt. Niemand schickt euch zum Arzt, weil wir eine schwere Verletzung oder ernsthafte Erkrankung herbeireden wollen, sondern weil wir sie ausgeschlossen haben möchten. Wir wollen den Spass am Fussball und jemand der Risiko geht, verdirbt diesen Spass. Wir wollen doch alle mal mit unseren Enkeln im Garten kicken gehen und nicht bewegungsunfähgig mit letzter Kraft ihnen unsere Taten stammeln.

    Alles was über diese Eigenverantwortung hinausgeht, liegt nicht in unserer Hand, sondern in der Hand anderer. Doch auch die haben, vom Trainer angefangen bis zu den Ärzten ihre eigene Verantwortung, die auch beinhaltet, Verantwortung für das Wohl der anderen zu übernehmen. Ihr Trainer, warum lasst ihr Leute auflaufen, von denen ihr wisst, dass etwas nicht stimmt. Nur weil der Spieler sagt es geht, heisst das noch lange nicht, dass es so ist. Schaut genau hin, im Training und im Spiel und zieht die "Helden" aus dem Verkehr. Ihr Physios und Ärzte, arbeitet sorgfältig und nicht nur für das nächste Spiel, sondern für das Leben der Spieler. Ihr Verantwortlichen in den Vereinen, hört auf zu drängen und die Leute unter Druck zu setzen, denn sie haben das gleiche Recht auf Gesundheit wie ihr.

    Wenn jeder seiner Verantwortung nachkommt, können wir solche Fälle zwar nicht mit Sicherheit ausschliessen, aber wir können sie reduzieren. Es geht nicht immer nur um Leben oder Tod, aber immer um Lebensqualität.

    ...sorry, aber das musste ich jetzt mal loswerden
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von das Tier im Tor
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    Zitat Zitat von strigletti
    Alles was über diese Eigenverantwortung hinausgeht, liegt nicht in unserer Hand, sondern in der Hand anderer. Doch auch die haben, vom Trainer angefangen bis zu den Ärzten ihre eigene Verantwortung, die auch beinhaltet, Verantwortung für das Wohl der anderen zu übernehmen. Ihr Trainer, warum lasst ihr Leute auflaufen, von denen ihr wisst, dass etwas nicht stimmt. Nur weil der Spieler sagt es geht, heisst das noch lange nicht, dass es so ist. Schaut genau hin, im Training und im Spiel und zieht die "Helden" aus dem Verkehr. Ihr Physios und Ärzte, arbeitet sorgfältig und nicht nur für das nächste Spiel, sondern für das Leben der Spieler. Ihr Verantwortlichen in den Vereinen, hört auf zu drängen und die Leute unter Druck zu setzen, denn sie haben das gleiche Recht auf Gesundheit wie ihr.
    100%ige Zustimmung!!!
    Leider gibt es genug schlechte Vorbilder, Ärzte, die Sportler fitspritzen, obwohl es oft nicht sinnvoll ist. Die dem Athleten grünes Licht geben, obwohl eine Pause angebracht wäre. Physiotherapeuten, die lieber schnell mal tapen, statt nachhaltig zu behandeln und sich nicht trauen, dem Cheftrainer die Wahrheit zu sagen. Und nicht zuletzt Trainer, die absolut skrupellos mit der Gesundheit ihrer Schützlinge umgehen, nur damit sie sich selber ein bisschen im Licht erfolgs baden können, den andere (für einen hohen Preis?) eingefahren haben.
    Und leider sind diese "Vorbilder" Woche für Woche im Fernsehen zu sehen und der kleine Kreisligakicker denkt dann, er kann das genauso. In den meisten Fällen passiert ja auch nichts. Aber das macht einen toten Sportler, der zu früh wieder auf dem Platz gestanden ist, auch nicht mehr lebendig. Und orthopädische Spätschäden heissen nicht umsonst Spätschäden, davon ist Anfangs auch nichts zu merken. Darum sollten wir alles daran geben, gesund zu bleiben. Heisst, das Training so zu gestalten, dass die grössten Risiken ausgeschlossen sind. Ich habs an anderer Stelle schon gesagt, viele Verletzungen (mein Lieblingsthema: der Kreuzbandriss) sind auf muskuläre Defizite zurückzuführen. Und so ein Kreuzbandriss kann noch so gut geflickt worden sein, er ist eben nur geflickt. Die Arthrose in 20-30 Jahren ist trotzdem unausweichlich. Ein Profi bekommt ne Menge Kohle, Ihr bekommt wenn Ihr Glück habt einen feuchten Händedruck und müsst bis 65 arbeiten.
    Drum nochmal der Appell: passt auf Euch auf, traininert vernünftig (dazu gehören schon so einfache Dinge wie ein gescheites Aufwärmprogramm) und wenn Ihr krank seid, dann bleibt daheim!

    Man kann es nicht oft genug betonen, leider...
    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
    sondern die Gewissheit,
    dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

    in memoriam Robert Enke

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