Klar ist, dass so etwas immer passieren kann, sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport. Zunächst ist da aber jeder Sportler selbst gefragt.
Eigenverantwortung heisst da das Zauberwort. Eigenverantwortung heisst in diesem Zusammenhang, dass ich zunächst mal verpflichtet bin, auf die Signale meines Körpers zu achten. Schauen wir in unseren Verletzungsthread, da finden wir sie, die Helden, die mit Infekten auflaufen, Schmerztabletten vor dem Spiel fressen und bis unters Dach mit Antibiotika voll gepumpt glauben ihrer Mannschaft helfen zu müssen. Oh ihr Helden der Fussballplätze, drei Punkte gegen einen Muskelschaden, die Nummer 1 auf dem Trikot gegen Gelenkschäden, Kreislaufversagen gegen Bankplatz. Traineranweisungen statt Diagnosen und Kumpels statt Ärzte lautet die Devise auf dem Weg zum Fussballheld. Doch im Grunde ist das kein Heldentum sondern die pure Feigheit. Es ist die Angst die Nummer 1 zu verlieren, weil der Vertreter die Pausen nutzen könnte, weil ein anderer die Gunst des Trainers bekommen könnte; es ist die Angst ein Weichei zu sein und das Image eines harten Knochens zu verlieren. Die Angst macht den Feigling zum vermeintlichen Helden, nicht mehr und nicht weniger.
Warum glaubt ihr eigentlich, dass es hier einige gibt, die euch immer gleich zum Doc schicken? Sicher nicht deshalb, weil sie euch schlechtes wünschen, sondern weil sie Risiken ausgeschlossen haben wollen. Es geht immer auch um das, was ihr eben nicht habt, das ist der Knackpunkt. Niemand schickt euch zum Arzt, weil wir eine schwere Verletzung oder ernsthafte Erkrankung herbeireden wollen, sondern weil wir sie ausgeschlossen haben möchten. Wir wollen den Spass am Fussball und jemand der Risiko geht, verdirbt diesen Spass. Wir wollen doch alle mal mit unseren Enkeln im Garten kicken gehen und nicht bewegungsunfähgig mit letzter Kraft ihnen unsere Taten stammeln.
Alles was über diese Eigenverantwortung hinausgeht, liegt nicht in unserer Hand, sondern in der Hand anderer. Doch auch die haben, vom Trainer angefangen bis zu den Ärzten ihre eigene Verantwortung, die auch beinhaltet, Verantwortung für das Wohl der anderen zu übernehmen. Ihr Trainer, warum lasst ihr Leute auflaufen, von denen ihr wisst, dass etwas nicht stimmt. Nur weil der Spieler sagt es geht, heisst das noch lange nicht, dass es so ist. Schaut genau hin, im Training und im Spiel und zieht die "Helden" aus dem Verkehr. Ihr Physios und Ärzte, arbeitet sorgfältig und nicht nur für das nächste Spiel, sondern für das Leben der Spieler. Ihr Verantwortlichen in den Vereinen, hört auf zu drängen und die Leute unter Druck zu setzen, denn sie haben das gleiche Recht auf Gesundheit wie ihr.
Wenn jeder seiner Verantwortung nachkommt, können wir solche Fälle zwar nicht mit Sicherheit ausschliessen, aber wir können sie reduzieren. Es geht nicht immer nur um Leben oder Tod, aber immer um Lebensqualität.
...sorry, aber das musste ich jetzt mal loswerden