Man kann noch so oft sagen, dass es nicht kameradschaftlich ist, den Konkurrenten beim Trainer zu kritisieren. Allerdings habe ich in meiner langen Laufbahn gelernt, dass man sich durch nichts mehr schaden kann, als damit das man nie was sagt. Man muss es aber immer diplomatisch und besonnen beibringen. Nur wer Stammplatz fordert wird ihn auch bekommen. Die Trainer müssen spüren, dass du unbedingt spielen willst. Einen leichten Druck kann man da schon aufbauen. Wer aber zu solchen Mitteln wie "Guck´ mal wie er die Bälle hält" oder gar auf Mannschaftsbesprechungen fragt "Warum bin ich jetzt draußen?" greift, der wird nicht nur beim Trainer unsympatisch.

Ich würde an deiner Stelle nichts selbst erklären, sondern deinem Trainer den schwarzen Peter zuschieben, also ihm die Erklärung der Sachlage überlassen. Ich würde nicht dahin gehen und sagen: "Ich kann das doch besser", sondern den Trainer fragen, ob er dir erklären kann, warum du nicht spielst. Im Endeffekt könntest du dann auf deine Fähigkeiten hinweisen, da er dadurch selbst ein Argument vorbringen musste. Ein Satz wie "Was muss ich machen, damit ich den Stammplatz bekomme?" ist nicht zu hart formuliert und keiner wird sich dadurch angegriffen fühlen. Auch wenn das Gespräch nichts bringt, weißt du woran du bist und der Trainer weiß auch, dass du unbedingt spielen möchtest.

Und was das Training angeht, musst du offensiv vorgehen. Du musst einfach sagen, dass du noch mehr machen willst. Das ist wichtig, denn durch solches Training schadest du dir selbst und kannst dich nicht weiterentwickeln. Ein Trainer wird im Normalfall positiv auf einen ehrgeizigen Spieler reagieren, der härteres und effektiveres Training haben möchte. Vielleicht wird er doch noch wie ein gewöhnlicher Hohlkopf reagieren und es ist ihm egal was die Torhüter machen. Aber diese Sachen anzusprechen ist nicht so tragisch.