Hallo,
das ist ein Spielfeld und kein Kampfplatz. Karate auf dem Fußballplatz ist ebenso sinnfrei wie auf der Autobahn gegen die Fahrtrichtung fahren!
Das man versucht, im 5er 'Druck' zu machen, ist völlig normal. Nur wenige D-Jugend Keeper erreichen die Querlatte, so daß gerade hier ein Kopfballtor ideal kommt.
Zumal es mit laufendem Alter auch fieser wird, was da so im 5er abläuft. Als Torwart sollte man sich zu wehren wissen, aber bitte nicht mit Karate. Einem Gegenspieler muß klar sein, was passiert, wenn er dem Torwart auf der Pelle steht und der Explodiert:
Da hat man ein Knie im Rücken, einen Ellenbogen am Schlüsselbein, eine Fußspitze in den Waden, eine Hüfte in den kurzen Rippen....
Und so ein Jugendtorwart muß lernen, im 5er korrekt zum Ball zu gehen und keine Angst zu haben. Er muß lernen, daß es legitim ist, das Knie anzuziehen, oder die Ellenbogen vor der Brust zusammen zu ziehen. Als Selbstschutz ist das völlig in Ordnung, und bei einem Zusammenprall ist meist der Gegenspieler der leidtragende, der Selbstschutz funktioniert daher recht zuverlässig.
Verboten wäre, daß angezogene Knie im Sprung zu strecken. Das hat dann doch mehr mit Karate zu tun, ist aber Foul und damit nicht Regelkonvorm und somit sollte man es nicht machen (lassen)
Verboten ist Schubsen, aktives Treten und alles, was eher in einen Ring gehört, als auch einen Fußballplatz.
Trotzdem gibt es Kniffe. Diese lehre ich meinen Torleuten, bei Bedarf.
Ich würde diese aber nie öffentlich schreiben, noch per PN jemand verraten (ihr braucht gar nicht erst schreiben!), denn auch das ist Foul, doch oft geht es nicht anders.
Aber den D-Jugendlichen würde ich erst einmal beibringen, furchtlos zu agiren und sich ins Gewühl zu werfen, richtig Knie hoch und Ellenbogen beim runterkommen ran, damit diese Geschützt sind. Lerne Ihnen Fallen, damit diese auch beim Unterlaufen werden sich nicht den Hals brechen und keine Angst haben müssen.
Und im Endeffekt, wenn so ein Torwart in der Mitte umringt, bedrängt, geschoben und gestoßen wird, dann aber plötzlich mit aller Wucht zum Ball geht... Glaub mir, daß sind schon ganz andere Brocken gebrochen und sind nie wieder dem Keeper zu nahe gekommen!
Stell Dir bitte vor, wenn so ein Kind mit all seiner körperlichen Wucht in der Mitte losgeht, sich einfach im Moment des Absprungs breit macht und die gesamte Expansion nutzt... So etwas tut weh, sehr weh wenn man zu nahe ist.
So ein Torwart ist ein Tornado im Strafraum, ein Pulverfass mit glimmender Lunte, ein Röhrchen wackelig gelagertes Nitroglyzerin.
Viele meinen, sie müssten sich verteidigen, doch allein die korrekte Bewegung, die punktgenaue Explosion generieren eine solche Wucht und ein solches Energiepotential, daß sich die meisten Gegenspieler freiwillig vom Torwart fern halten.
Ich vermute daher, daß deine Torleute dazu nicht in der Lage sind. Doch das ist was diese lernen müssen, diese Furchtlosigkeit. Man muß nicht austeilen, daß ist nicht nötig, die anderen müssen bloß einstecken können.
Und dazu muß der Torwart nichts anders machen, als furchtlos und konsequnt zum Ball gehen, daß aber dann richtig.
Später, in der B-Jugend hat man dann einen ein-Meter neuzig Brocken mit über 80 Kilo Einsatzgewicht. Wenn das im 5er explodiert, fallen 100 Kilo Blockadebrecher.... Ein Torwart ist dann wie ein Mark 72 Torpedo gegen eine schwere Fregatte, Fregatte chancenlos, ausser schnelle Flucht und genug Abstand.
Und trainieren... das trainiert man einmal mit der Mannschaft, zweimal mit der Mannschaft, und macht es der Torwart richtig, ist für das dritte Mal keinerm ehr da oder es hat keiner mehr Bock darauf....




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