Avatar - Aufbruch nach Pandora
Wow, einfach nur wow. Ich bin selten sprachlos, aber bei diesem Film fällt es mir extrem schwer, das Gesehene in Worte zu fassen. Kann man solch ein Meisterwerk mit simpler Sprache überhaupt beschreiben? Ich werde es zumindest probieren.
Der Anfang des Films fällt leicht und das ist auch gut so. Für viele Kinogänger wird dieser Film wohl der erste Kontakt zur 3D-Welt sein. Da kommt es nicht ungelegen, dass die ersten fünfzehn bis zwanzig Minuten den Zuschauer behutsam auf das nachfolgende Spektakel vorbereiten. Es erscheint sehr sinnvoll, dass sich diese Szenen quasi allesamt in geschlossenen Räumen abspielen. Während nach und nach die Hauptgeschichte aufgebaut und erzählt wird, bekommt der Zuschauer so Stück für Stück ein Gefühl für die räumliche Darstellung, die mithilfe der 3D-Technik erzeugt wird. Die 3D-Technik ist wirklich gut und gelungen, man merkt stellenweise allerdings, dass sie noch in den Kinderschuhen steckt und durchaus Potenzial für Verbesserungen bietet. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, das Erlebnis wird dadurch keineswegs negativ beeinflusst. Die Grundzüge der Geschichte des Film sind schnell erzählt: Die Menschheit ist auf einen neuen Planeten namens Pandora vorgestoßen und hat dort einen seltenen und überaus wertvollen Rohstoff entdeckt, der fortan das Ziel dieser Mission ist. Ein im Rollstuhl sitzender US-Marine soll an Stelle seines verstorbenen Bruders, der als Wissenschaftler tätig war, in die Rolle eines Avatar, ein künstlich gezüchteter Körper in Gestalt der Ureinwohner des Planeten, schlüpfen um die Verhaltensweisen und die Kultur dieser Lebewesen zu studieren und um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Doch es gibt auch noch andere Menschen, die Interesse an seinen Entdeckungen haben. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn es wäre schade darum, wenn man die Geschehnisse in Pandora nicht selbst erlebt. Pandora, was ist das überhaupt? Ein Großteil des Films spielt sich im einem riesigen Wald auf diesem Planeten ab. Was davon gezeigt wird ist ein Feuerwerk an Farben und Effekten. Hier kommt die 3D-Technik erst so richtig zum Zuge und verzaubert die Zuschauer. Zu viel mehr als bloßem Staunen ist man aufgrund der Schönheit der gezeigten Bilder oft nicht in der Lage. Es entwickelt sich ein liebevoll gestalteter und sehr aufregender Film, der keine großen Schwächen aufweist. Als Zuschauer taucht man in die bunte und farbenfrohe, aber keineswegs überdreht wirkende mysteriöse Welt von Pandora ein. Es wird einem viel geboten, natürlich in erster Linie atemberaubende Landschaftsbilder und viel Action, aber auch Liebe und Grausamkeit. Die zum Glück nicht vollständig erloschene Menschlichkeit - wenn man sie in diesem Falle so nennen kann - führt einige der Hauptdarsteller zu einem Gewissenskonflikt, der sich im Laufe der Zeit zu einem Kampf für Gerechtigkeit und für ein Ideal entwickelt. Es wird eine wichtige Moral vermittelt, die sehr tiefgründig ist und zum Nachdenken anregt.
Dieser Film ist fantastisch, er ist ein Meisterwerk und für mich einer der besten Filme aller Zeiten, vielleicht sogar der beste. Ich bezweifele, dass es einen perfekten Film gibt oder irgendwann geben wird, doch dieser kommt nah an dieses Prädikat heran. Ich kann jedem nur empfehlen, sich diesen Film anzuschauen. Auf den Besuch der 3D-Version würde ich allerdings keinesfalls verzichten. Sicherlich ist der Film auch in 2D nicht schlecht, doch das Gesamtbild geht sicherlich verloren. Der Film lebt davon, dass man als Zuschauer mittendrin ist und sich wie ein Teil der Geschichte fühlt. Die knapp zweieinhalb Stunden Filmspektakel vergehen sprichwörtlich wie im Flug. Fabelhaft, einzigartig, wunderschön.
10/10