Hier also der kleine Bericht zu "Invictus - Unbezwungen".
Es ist ein autobiographischer Film, der den Lebensabschnitt Nelson Mandelas (Morgan Freeman) nach dessen Amtsantritts zeigt, mit dem die Apartheid-Ära in Südafrika zu Ende ging und eine neue Zeit der Versöhnung anbrechen sollte. Doch das Land ist noch zwiegespalten von den Kämpfen beider Seiten und nicht bereit zu vergeben. Mandela sucht also ein symbolträchtiges Ereignis, um die Nation zu vereinen und findet es im Rugby WorldCup, der in einem Jahr (zum Zeitpunkt der Entscheidung) in Südafrika stattfinden soll. Gemeinsam mit dem Kapitän der Mannschaft Francois Pienaar (Matt Damon) versucht er nun das komplett erfolglose, da lange Zeit vom internationalen Konkurrenzkampf isoliert, und in Südafrika von den Schwarzen verschmähte Team (da es bis auf eine Ausnahme komplett aus Weißen besteht) wieder aufzurichten, um so auch der Nation neue Hoffnung zu geben. Dem stehen natürlich die hiesigen Sportverbände sehr kritisch gegenüber.
Was in diesem Film herausragt ist die authentische Herzlichkeit, mit der er seine Geschichte erzählt. Zwar ist der Grad zwischen einer herzlichen und einer typischen Hollywood-Kitsch-Szene sehr schmal, wie wir wissen, jedoch schafft es der Film auf diesem lang zu wandern, auch wenn das bis weilen auf den Betrachter ankommt. Für manchen wären wohl ein zwei Szenen trotzdem zu viel des Guten gewesen.
Für mich jedoch schaffte es der Film wirklich die in der Story verborgenen Emotionen dem Zuschauer zu vermitteln und dabei nicht Umwege zu gehen, sondern an der Geschichte zu bleiben.
Matt Damon und Morgan Freeman heben natürlich das schauspielerische Niveau sehr. Mancher wird auch hier kritisieren, dass die Charaktere mal wieder viel zu schwarz und weiß gezeichnet sind, aber das schmälert den Film meiner Meinung nach gar nicht.
Gerade in den finalen Szenen des Films gibt es eine sehr angenehme Überraschung bezüglich der Rollenverteilung der Charaktere im Film und den Reim, den sich der Zuschauer darauf gemacht hat. Auch hier ist Gänsehautstimmung garantiert. Man kann wirklich sagen, dass der Film von seiner Atmosphäre lebt. Auch die Rolle und Darstellung des Nelson Mandela verleiht dem Film - was bei einer autobiograpischen Verfilmung so sein sollte - den richtigen "Spirit".
Alles in allem ist es also nicht der typische Sportfilm, den man erwartet hat, sondern auch viel mehr ein Film über Menschlichkeit, über Vorbilder und Motivation, Inspiration, Weisheit und Vergebung. Diese Mischung gefällt mir sehr gut und es war wohl nicht das letzte Mal, dass ich ihn mir angesehen habe.
8,5/10