Once (IRL, 2007)

Ein leidenschaftlicher Straßenmusiker, der hauptberuflich im Laden seines Vaters Staubsauger repariert, trifft in Dublins Fußgängerzone eine tschechische Immigrantin. Diese hat nicht nur einen kaputten Staubsauger, sondern auch ein großes Talent für die Musik. In einer Mittagspause verabreden sie sich, um in einem kleinen Musikladen einen von seinen Songs zu spielen. Er auf der Gitarre und singend, sie auf dem Piano. Diese musikalische Verbindung wird alsbald auch einen menschliche, doch die wachsende Zuneigung wird durch die Vergangenheit aufgehalten.

Um tolle Filme zu kreieren braucht man kein großes Budget. Das wird beim Anblick dieser 130.000 € Produktion mehr als ersichtlich. Ungeschönt, authentisch und mit großer Leidenschaft zur Musik inszeniert, begeistert Once fernab des Kinomainstreams. Die dokumentarische Optik erzeugt erlesene, warme Bilder, die von der großartigen Musik (Oscar prämiert) der beiden Hauptdarsteller zusätzlich profitieren. Man kann sich einfach fallen lassen, gerät fast in einen träumerischen Zustand. Die Dialoge sind zwar einfach gehalten, aber der Sympathie zu den Protagonisten tut dies keinen Abbruch, nein, es verstärkt sie noch.

Die Hauptfiguren agieren klasse, weil sie dies mit einer unaufdringlichen, zurückhaltenden Natürlichkeit tun. Körperliche Annäherungen fallen äußerst spärlich aus, weil die Geschichte auf einer rein zwischenmenschlichen Basis spielt. Diese Herangehensweise hebt den Film von Pseudo-Kunstwerken und eher Semi-Pornos ala „9 Songs“ gekonnt ab.

Once ist eine super fotografierte, hoch menschliche und sensible Ode an die Musik und die Liebe.

7/10