Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (UK, 1964)

Der psychisch Kranke US-Air-Force-General Jack D. Ripper (Sterling Hayden) fühlt sich im Verlauf des Kalten Krieges von der Sowjetunion in die Enge getrieben. Deshalb versucht er auf eigene Verantwortung einen Atomkrieg zwischen den beiden Weltmächten auszulösen, indem er einer B-52-Bomber-Flotte mit atomaren Sprengköpfen den Befehl zum unwiderruflichen Angriff auf den kommunistischen Staat gibt. Als Antwort lösen die Sowjets ihre "Weltvernichtungsmaschine" aus, die die Erde binnen 10 Monaten von allem Leben befreien wird. Der US-Präsident Muffley (Peter Sellers) versucht währenddessen den Konflikt zu bereinigen und findet dabei in seinem Beraterkreis den deutschen Wissenschaftler Doktor Seltsam (ebenfalls Peter Sellers) auf, der unter AHS (Alien-Hand-Syndrom) leidet und offensichtlich ein Sympathisant des Nationalsozialismus zu sein scheint... .

"Dr. Seltsam" ist mein absoluter Lieblingsfilm. Stanley Kubrick hat mit dieser herausragenden Satire Filmgeschichte geschrieben, die heute noch begeistert. Peter Sellers, der herausragende und vielseitige Akteur, spielt neben dem US-Air-Force-General Jack D. Ripper und dem US-Präsidenten auch den britischen Captain Mandrake, der Ripper als Austausch-Offizier zur Verfügung steht. Die teilweise äußerst langen, ungeschnittenen Szenen, die für die Zeit der 60'er aber gar nicht so unüblich waren, und aberwitzige Dialoge machen diese Satire zu einem unverwechselbaren, stets unerreichten Erlebnis.

9,5/ 10