Ich habe ebenfalls gestern Abend Karate Kid gesehen und da mehrere Meinungen immer besser sind kommt hier meine:
Karate Kid
Dre ist zwölf Jahre alt und muss aufgrund eines Jobangebotes seiner Mutter mit ihr nach China ziehen. Nachdem die Eingewöhnung in dieser fremden Welt zunächst federleicht erscheint und er sich sogar bereits am ersten Tag in ein Mädchen verguckt, machen ihm plötzlich die Kung Fu-Schläger aus der Gegend das Leben schwer. Doch diese Schläger haben die Rechnung ohne Mr.Han (Jackie "The One and Only" Chan) gemacht.
Was hat man von einem solch überflüssig erscheinenden Remake zu erwarten? Ich erwartete nicht viel und durfte mich so darüber freuen, positiv überrascht aus dem Kino schlendern zu können.
Jaden Smith spielt solide, in den emotionalen Momenten war ich sogar überrascht wie gut er die Stimmung auf das Publikum transferieren konnte. Jackie Chan meistert mit seinem Charisma und seiner ganz eigenen Art die Hürde, in die Fußstapfen des legendären Mr.Miyagi treten zu müssen. Die beiden harmonisieren gut und geben so ein sympathisches Hauptdarsteller-Duo ab. Ansonsten kann nur Dre's Mutter weitere Lichtpunkte setzen, die üblichen Charaktere bleiben eher blass und/oder fallen ihren klischeehaften Charakteren zum Opfer. Ich meine, Leute, eine Gang voller böser Buben, mit einem "Boss" und zwei "üblen" Handlangern die dem neuen, zufälligen Mädchenschwarm, das bereits schwere Leben noch weiter erschweren, gab es das nicht schon einmal?
Und wenn man gerade nicht über diese großartige Charakterzeichnung stolpert, erinnert der Film in Teilen eher an ein Video der chinesischen Tourismusbehörde, oder kann mir einer schlüssig erklären, warum ein zwölfjähriger Junge mit seinem Trainer, der nebenbei Hausmeister ist (was aber egal ist, denn: ich will ja nicht "mit den Augen denken") für ein örtliches Kampfsportturnier ausgerechnet auf der (hervorragend in Szene gesetzten) chinesischen Mauer trainieren muss?
Naja, sei es drum, Der Film ist dennoch in weiten Teilen gelungen. Besonders die Kampfszenen des Turniers sind sehr gut choreographiert und bieten ausreichend Abwechslung und auch der Wechsel zwischen dramatischen und lustigen Szenen (die wirklich zum großen Teil lustig sind) verläuft fließend.
Wenn man ein Fan des berühmten ersten Teils rund um Danielson und Mr.Miyagi war, dann sollte man hier auf jedenfall einen Blick riskieren.
Also, worauf wartet ihr: Rock'n'Roll!