Definitiv, Stetti. Als ich endlich die DVD hatte, habe ich mir den Film gleich 2 mal hintereinander angeschaut. Von der Musik über die Besetzung bis zur Story - für mich der beste Film 2010.

Ich habe heute mal wieder Les Choristes (dt. "Die Kinder des Monsieur Mathieu") gesehen.
Ein Klassiker.

Wahnsinnig toller liebenswürdiger und ehrlicher Film mit einem sehr angenehmen Humor. Ein Muss für jeden Filmliebhaber, finde ich.
Immer wieder seine 1 1/2 Stunden wert.

Dazu habe ich mir bei der gestrigen DVD-Nacht mit einer Freundin auch "Cassandra's Dream" (dt. "Cassandras Traum") von Woody Allen zu Gemüte geführt.

Ganz netter Film mit Ewan McGregor (Ian) und Colin Farrell (Terry) in den Hauptrollen. Er zeigt eine nicht so ganz typische Gangstergeschichte von zwei Brüdern, die beide mehr Schein als Sein sind und vom großen Geld und finanziell sorglosem Leben träumen. Während Ian das Restaurant seines kranken Vaters über Wasser halten muss und dabei seine Talente gänzlich vernachlässigt sieht, ist Terry bei einer KfZ-Werkstatt untergekommen und verdient sich ab und an ein paar Mäuse beim Hunderennen dazu. Ian plant mit angespartem Geld, das eigentlich mehr oder minder nicht existent ist, für eine horrende Summe ins Immobliengeschäft einzusteigen, das allerdings sehr dubios klingt. Er hat eine Leidenschaft für eine Schauspielerin entwickelt, für die er am Anfang den tollen Hecht gespielt hat und muss diese Rolle jetzt mit - natürlich - viel Geld und "geborgten" Klassikern aus der Auto-Szene aus Terry's Werkstatt aufrecht erhalten. Terry vergräbt sich mehr und mehr im Glücksspiel. Es fängt mit einem 300er Gewinn an und steigt bis 30.000 Dollar auf.
Richtig Stress bekommen die beiden Brüder allerdings, als Terry in der Nacht nach seinem größten Gewinn die 30.000 wieder verspielt und sich dazu bis zu 90 Riesen bei Kredit-Haien verschuldet. So bleibt ihnen nichts anderes übrig als sich an ihren Onkel Howard (Tom Wilkinson) zu wenden, der in San Fransisco, Hollywood und Beijing lukrative Zentren für Schönheitschirugie aufgemacht hat und dadurch Millionär geworden ist. Als Gönner der Familie erfüllt er Geldwünsche relativ großzügig.
Doch bei einem 6-Augen-Gespräch nach dem Familiendinner kommt alles anders als geplant. Nach einer sehr großzügigen Reaktion auf die Wünsche der beiden Brüder offenbart Howard ihnen, dass er eine Gegenleistung erwartet. Er könne nur ihnen trauen, denn "Family is family and blood is blood". Scheinbar hat er sich tief in dubiose Geschäfte verstrickt, damit seine Hospitale schnell Gewinn abwerfen und hat jetzt einen ehemaligen Geschäftspartner fast "an die Polizei verloren". Wie soll es nun anders kommen?
Er fordert von Terry und Ian diesen umzulegen...

Damit nimmt die Geschichte ihren Lauf und es halb amüsierend halb überraschend zu sehen, wie diese zwei Amateure mit den weichen Knien einen Mord planen und sich dabei die ganze Zeit fragen, ob sie diese Grenze auch passieren können, ohne dann hinter ihr bleiben zu müssen. Nicht ganz vorhersehbar ist auch die Rollenverteilung der Beiden. Denn so ganz erwartet man die Reaktionen des Jeweiligen nicht.
Ein netter Zeitvertreib als Film, der im ersten Teil von den Hauptdarstellern, im zweiten Teil von der Mordinszenierung und dem einen oder anderen Witz und im dritten Teil nach dem Mord von der Frage lebt, wie denn jetzt das ganze ausgehen kann? Man fragt sich die ganze Zeit: "Irgendetwas muss doch jetzt schief gehen. Aber von welcher Seite kommt es?"

7/10