Ergebnis 1 bis 50 von 69

Thema: Zur Gegengewalt aufrufen?!

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Freizeitkeeper Avatar von Der Spandauer
    Registriert seit
    03.09.2007
    Ort
    Spandau, natürlich!
    Beiträge
    1

    Standard Zur Gegengewalt aufrufen?!

    Hallo Torwarte und TWTs,

    ich betreue zwei Torwarte in der D-Jugend. Es kommt immer häufiger vor das meine Jungs besonders bei Standardsituationen massiv bedrängt werden. Gegenspieler stellen sich mit dem Gesicht provokativ direkt zu ihnen fast auf die Schuhspitzen. Es wird gedrückt, gestossen, naja das leider "übliche". Die Schiris bekommens leider oft nicht mit.
    Wie weit und mit welchen Mitteln sollten, dürfen sie sich wehren können? Oder sollte ich schon mit den 11-Jährigen ein paar Karateübungen einstudieren? Das kanns doch wohl nicht sein!?

    Was sagt (trainiert) ihr für diese Situationen?

    Vielen Dank für eure Ideen!

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
    Registriert seit
    05.02.2006
    Ort
    Frankfurt am Main
    Beiträge
    9.459
    Blog-Einträge
    167

    Standard

    Hallo,
    das ist ein Spielfeld und kein Kampfplatz. Karate auf dem Fußballplatz ist ebenso sinnfrei wie auf der Autobahn gegen die Fahrtrichtung fahren!

    Das man versucht, im 5er 'Druck' zu machen, ist völlig normal. Nur wenige D-Jugend Keeper erreichen die Querlatte, so daß gerade hier ein Kopfballtor ideal kommt.
    Zumal es mit laufendem Alter auch fieser wird, was da so im 5er abläuft. Als Torwart sollte man sich zu wehren wissen, aber bitte nicht mit Karate. Einem Gegenspieler muß klar sein, was passiert, wenn er dem Torwart auf der Pelle steht und der Explodiert:
    Da hat man ein Knie im Rücken, einen Ellenbogen am Schlüsselbein, eine Fußspitze in den Waden, eine Hüfte in den kurzen Rippen....
    Und so ein Jugendtorwart muß lernen, im 5er korrekt zum Ball zu gehen und keine Angst zu haben. Er muß lernen, daß es legitim ist, das Knie anzuziehen, oder die Ellenbogen vor der Brust zusammen zu ziehen. Als Selbstschutz ist das völlig in Ordnung, und bei einem Zusammenprall ist meist der Gegenspieler der leidtragende, der Selbstschutz funktioniert daher recht zuverlässig.
    Verboten wäre, daß angezogene Knie im Sprung zu strecken. Das hat dann doch mehr mit Karate zu tun, ist aber Foul und damit nicht Regelkonvorm und somit sollte man es nicht machen (lassen)
    Verboten ist Schubsen, aktives Treten und alles, was eher in einen Ring gehört, als auch einen Fußballplatz.
    Trotzdem gibt es Kniffe. Diese lehre ich meinen Torleuten, bei Bedarf.
    Ich würde diese aber nie öffentlich schreiben, noch per PN jemand verraten (ihr braucht gar nicht erst schreiben!), denn auch das ist Foul, doch oft geht es nicht anders.

    Aber den D-Jugendlichen würde ich erst einmal beibringen, furchtlos zu agiren und sich ins Gewühl zu werfen, richtig Knie hoch und Ellenbogen beim runterkommen ran, damit diese Geschützt sind. Lerne Ihnen Fallen, damit diese auch beim Unterlaufen werden sich nicht den Hals brechen und keine Angst haben müssen.
    Und im Endeffekt, wenn so ein Torwart in der Mitte umringt, bedrängt, geschoben und gestoßen wird, dann aber plötzlich mit aller Wucht zum Ball geht... Glaub mir, daß sind schon ganz andere Brocken gebrochen und sind nie wieder dem Keeper zu nahe gekommen!
    Stell Dir bitte vor, wenn so ein Kind mit all seiner körperlichen Wucht in der Mitte losgeht, sich einfach im Moment des Absprungs breit macht und die gesamte Expansion nutzt... So etwas tut weh, sehr weh wenn man zu nahe ist.
    So ein Torwart ist ein Tornado im Strafraum, ein Pulverfass mit glimmender Lunte, ein Röhrchen wackelig gelagertes Nitroglyzerin.

    Viele meinen, sie müssten sich verteidigen, doch allein die korrekte Bewegung, die punktgenaue Explosion generieren eine solche Wucht und ein solches Energiepotential, daß sich die meisten Gegenspieler freiwillig vom Torwart fern halten.

    Ich vermute daher, daß deine Torleute dazu nicht in der Lage sind. Doch das ist was diese lernen müssen, diese Furchtlosigkeit. Man muß nicht austeilen, daß ist nicht nötig, die anderen müssen bloß einstecken können.
    Und dazu muß der Torwart nichts anders machen, als furchtlos und konsequnt zum Ball gehen, daß aber dann richtig.

    Später, in der B-Jugend hat man dann einen ein-Meter neuzig Brocken mit über 80 Kilo Einsatzgewicht. Wenn das im 5er explodiert, fallen 100 Kilo Blockadebrecher.... Ein Torwart ist dann wie ein Mark 72 Torpedo gegen eine schwere Fregatte, Fregatte chancenlos, ausser schnelle Flucht und genug Abstand.

    Und trainieren... das trainiert man einmal mit der Mannschaft, zweimal mit der Mannschaft, und macht es der Torwart richtig, ist für das dritte Mal keinerm ehr da oder es hat keiner mehr Bock darauf....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Schnapper82
    Registriert seit
    05.02.2006
    Beiträge
    8.391
    Blog-Einträge
    18

    Standard

    Schliesse mich Steffens Meinung an.
    Gegengewalt klingt irgendwie nicht nach Fussball.

    Was da in so einem 5-Meter-Raum abgeht hat auch meist nicht viel mit Fussball zu tun, aber gerade das ist es, was mir wirklich Spass macht.
    Wie Steffen schon sagte, gibt es viele kleine fiesen Nicklichkeiten, um sich Platz zu verschaffen, die sollten wir hier aber nicht diskutieren.

    Diskutieren können wir hier über die richtige Bewegung des Torhüters und die richtige absprung Technik mit dem angezogenen Knie Richtung Gegenspieler, die absolut nötige Körperspannung des Torhüters und so weiter.
    Wenn der Gegenspieler dem Torhüter zu Nah kommt im 5er ist es sowieso Foul und wenn der Schiri es nicht pfeifft, dann muss der Gegenspieler merken, dass es weh tut, wenn man den Torhüter in seineme "zu Hause" angeht.

    Hier mit irgendwelchen Tritten und Schlägen zu agieren halte ich für falsch. Das steigert nur noch unnötig die eh schon vorhandene aggressivität.

    Auch ein wichtiger Punkt ist das laute "TORWART" brüllen. Viele Spieler, vorallem in den unteren Klassen machen dann freiwillig Platz, weil sie am nächsten Tag noch arbeiten gehen müssen.

    Da wären wir dann schon beim nächsten Punkt. Die Ausstrahlung des Keepers auf dem Platz. Ein Torwart muss präsent sein und auch ausstrahlen, dass er nichts mit sich machen lässt. Breite Brust und gesunde arroganz helfen da ungemein. Da überlegt sich der Gegenspieler 3 mal, ob er noch hingeht oder lieber weg bleibt.
    Es gibt nichts schlimmeres als einen Torhüter ohne Körpersprache. Das ist zumindest meine Meinung...
    In stillem Gedenken an Spideratze und Robert Enke.
    Lasst uns rausgehen und Bälle fangen, Spiele gewinnen und was noch viel wichtiger ist:
    Lasst uns jede Sekunde des Lebens leben und geniessen - nichts ist für immer ! ! !

  4. #4
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
    Registriert seit
    02.04.2007
    Ort
    Oberpfalz
    Beiträge
    1.416

    Standard

    Steffen hat er völlig richtig ausgeführt. Ein Torwart muss vieles lernen, dazu gehört auch, sich im Strafraum, insbesondere im 5er durchzusetzen. Dabei geht es zum einen um den reinen Selbstschutz, als auch darum sich Respekt zu verschaffen. Rspekt verschafft man sich im Regelfall mit einem souveränen Auftritt und mit sich nicht provozieren lassen. Gelegentlich helfen auch kleine Gemeinheiten, die muss sich aber jeder selbst einfallen lassen oder aber von den "Grossen" abschauen. Für diese Manöver gibt es aber eine natürliche Grenze, die in der Unversehrtheit des Gegners liegt. Deswegen bitte kein Karate, sondern lieber mal unauffällig mit richtig nassen Handschuhen am A*** des Gegners "rumfummeln".
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  5. #5
    Torwarttalent Avatar von Letzte Mauer
    Registriert seit
    26.08.2007
    Ort
    Sachsen
    Beiträge
    57

    Standard

    Des problem kenn ich, war in der c-jugend net grad der größte und wurde öfters mal so "zugestellt". Mein Trainer hat dann gesagt, so ein bisschen schieben mit der schulter ist schon ok, aber es ist ja eh meistens so, wenn man gute verteidiger hat, die den mann decken sollen, dass die den dann schon meistens ein stückchen von mir wegschieben. Heut ist das zwar nicht mehr nötig (81 kg muskeln auf 186 verteilt), aber es ist gut zu wissen, dass meine verteidiger auf mich "aufpassen".

  6. #6
    torwart.de-Team
    User des Jahres 2007
    Avatar von Meister
    Registriert seit
    05.02.2006
    Ort
    Brilon
    Beiträge
    10.332
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Hatte beim letzten Spiel auch immer so einen Experten im 5er stehen bei Ecken. Habe mir einfach einen Verteidiger dabei geholt und wir haben ihn dann zusammen weggedrückt bzw. ich habe ihn immer in den Rücken geboxt. Ich lass mir bestimmt nicht von irgendeinem Spieler in meinem 5er auf die Füße tretten.
    "Das ganze Stadion wird gegen uns sein. Ganz Deutschland wird gegen uns sein. Etwas Schöneres gibt es gar nicht."
    Oliver Kahn

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •