Ich muss Steffen da Recht geben. Männer und Frauen sind in der Hinsicht einfach grundverschieden - man muss nur mal im Alltag ein bisschen aufpassen: Wenn man in nem Café sitzt und eine Frau kommt daher und begrüßt eine andere Frau mit Küsschen und/oder Umarmung, dann ist das völlig normal. Wenn zwei Frauen zusammen in einer WG wohnen, dann ist das normal. Wenn diese Dinge Männer machen, gibt es sofort komische Blicke - zum Großteil zumindest. Das liegt aber nicht nur an der Geste, sondern schon irgendwie auch in unserer Gesellschaft. Ich habe fünf Jahre in Spanien gelebt, da ist das ganz normal, wenn sich Männer zur Begrüßung küssen und/oder umarmen. Generell würde man ja denken - spanische Machokultur, da haben es Homosexuelle nur noch schwerer wie bei uns. Doch weit gefehlt - in Spanien kann man durch fast keine Innenstadt laufen, ohne ein homosexuelles Pärchen zu sehen. Hier in Österreich habe ich in 4 Jahren exakt eins gesehen.
Wie lautet denn das größte Klischee in der Welt des Fußballs? Klar - "Männersport"! Jetzt folgern viele automatisch - wenn eine Frau Fußball spielt, muss sie sich ja quasi mit der männlichen Rolle arrangieren, da kann sie doch gleich lesbisch werden und sich (wie ein Mann) ne hübsche Frau suchen. Irgendwie schon schade, vor allem für junge Mädchen, die mit dem Fußball anfangen wollen und in ihren Familien eventuell erst mal das zu hören bekommen. Mir geht es selber nicht anders - ich "kämpfe" seit bald 15 Jahren gegen meine Oma an, die immer noch der Meinung ist, dass alle Fußballerinnen lesbisch sind, denn die Medien bauschen ja nur diese "Outings" auf. Wenn es jeden Tag eine Schlagzeile gäbe "Spielerin X ist heterosexuell", würden viele Vorurteile gar nicht mehr existieren.
Wenn ihr mich fragt, ist die Quote schwuler Fußballer mindestens genauso hoch wie die lesbischer Fußballerinnen. Der einzige Unterschied ist, dass Schwäche bei Frauen eher toleriert wird als bei Männern. Und das ist irgendwie für das Jahr 2010 eine ziemlich traurige Sache...




Zitieren