Stimmt natürlich. Ohne bewusste Tabubrüche wird aber der Fußball wohl immer 10-20 Jahre hinter der gesellschaftlichen Entwicklung hinterherhängen und das kann es einfach nicht sein. Man erklärt mit diesem Tabu einem Teil der männlichen Bevölkerung, dass sie beim Fußball nicht als der akzeptiert werden können, der sie sind. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es ne ziemlich üble Sache ist, wenn man sich verbiegen muss, um akzeptiert zu werden und auf Dauer geht das auch nicht gut. Irgendwann wird einfach der Druck zu groß und man braucht ein Ventil. Dieses Ventil war bei mir immer Fußball, und wenn man mir da das Gefühl gegeben hätte, dass ich nicht toleriert werde, wäre ich wohl ausgetickt. Und auch Fußballprofis sind keine Übermenschen - es ist nichts neues, dass psychische Belastungen zu körperlichen Problemen führen können - siehe Sebastian Deisler. Und daher muss man ja einen Mittelweg finden können zwischen "nackt sein" und "in sich rein fressen". Wieso kann sich denn zum Beispiel kein Spieler outen, der seine Karriere bereits beendet hat? Viele von denen stehen nicht mehr im Rampenlicht, aber keiner will der erste sein. Deshalb muss ich auch immer wieder an das denken, was ich mal in einem Artikel gelesen habe - es m,üsste sich wohl eine ganze Gruppe schwuler Ex-Profifußballer outen, damit mal was passiert. Aber es muss einfach mal was passieren...





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