Die Parade beim Gegentor sah nicht besonders sportiv aus. Ob sie nun in die kurze Ecke eh zu hatte, ob die Reaktion zu langsam war, oder ob sie rauskommen hätte müssen ist einerlei. Die Bude ist drin - fertig.
Hier wird wieder eine einzelne Szene zerpflückt und das schadet dem Torwartspiel. Ich habe ja schon mehrfach dafür plädiert einzelnen Szenen weniger bedeutung zuzumessen, da wir uns in einer Mannschaftssportart bewegen. Das Elfmeterschießen wurde nicht erreicht weil Nadine Angerer ein Gegentor kassiert hat, das auch die Verteidigerin nicht verhindert hat, sondern weil die Eistellung der gesamten Mannschaft nicht ausgereicht hat, einen Sieg zu erreichen. Man kann gerne über einzelne Szenen sprechen, aber entscheidend ist das große Ganze. Kein Spiel wird von einer einzigen Szene bestimmt. Selbst wenn ich in der 90. einen Elfmeter verschieße. Das gilt natürlich umgekehrt auch.
Die Deutschen Frauen haben sich vom öffentlichen Hype anstecken lassen und dachten, sie müssten nur die Spiele bestreiten und werden automatisch Weltmeister. So sind sie zumindest aufgetreten.
Vergleiche zwischen Männersport und Frauensport hinken immer und sollten deshalb gar nicht diskutiert werden, weil sie zu keinem Ergebnis führen. Vergleiche Volleyball, Handball, Basketball, Tennis etc.
Es gibt Dinge, die der Zuschauer beim Frauensport erwarten kann und beim Männersport nicht und andersherum.
Klischees gelten.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Kampflesben im Frauenfussball anzutreffen sind (meine Frau kann das bestätigen, sie hat selbst von der Kreiskliga bis zur Bundesliga gespielt). Aber eben nicht alle Frauen sind dieser Typus. Toll ist, dass im Frauensport mit Homosexualität, oder welcher Neigung auch immer, offener und unverkrampfter umgegangen wird. Aber es kommt auch vor, dass junge Mädchen bei höherklassigen Vereinen mit der Cheflesbe auf ein Zimmer gesteckt werden um von eventuellen Liebhabern abzulenken.
Im Männerfussball gibt es bis hinauf in die Championsleague Trottel, die keinen geraden Satz sprechen können. Die Medienberater und Coaches bringen das dann über die Jahre fertig, dass selbst Kölner oder Bayern ein Interview von einer Gesamtlänge von einer Minute geben können.
"Du schwule Sau" ist von der B-Klasse bis zur Bundesliga die gängigste Beschimpfung. Sie ist Wochenende für Wochenende auf allen Plätzen der Republik zu hören. Wer etwas anderes behauptet hat Tomaten auf den Ohren. Furchtbar ist, dass bei Mesut Özil der Verband entrüstet ist, wenn er im Spiel gegen die Türkei ausgepfiffen wird. Wo leben solche Menschen, die sich ernsthaft darüber entsetzen und so tun als wäre dies ein Novum?
Das alles gehört nicht in diesen Thread, aber ich war grad im Schreibfluss.