Finde die Geschichte auch schön. Ich hoffe sie geht noch weiter ?!?
Finde die Geschichte auch schön. Ich hoffe sie geht noch weiter ?!?
Wer zu hoch hinaus will, der kann auch sehr tief fallen...
Echt stark!!! bin auch schon scharf auf die Fortsetzung.
Freut mich, wenn es euch gefällt. Es macht auch ne Menge Spaß, es zu schreiben
So, hier mal ein wenig mehr![]()
Kapitel 3
„Na, das Training war ja mal völlig daneben,“ schnaubte Jan, als er zusammen mit Tobias vom Platz ging. Trotz das er völlig verdreckt, verschwitzt und langsam am Ende seiner Kräfte war, hatten sie in diesem Trainingsspiel 6:1 verloren. Eigentlich war es etwas ganz normales, etwas auf das Jan sonst nicht viel gab. Es war halt „nur“ Training. Aber dieses Mal wurmte es ihn doch schon. Stefan hatte heute eine sehr gute Leistung gezeigt und war damit sicherlich hoch in der Gunst von Holger gestiegen.
In der Umkleide und in der Dusche mied er den Blick von seinem neuen Konkurrenten. Zwar stand noch gar nicht fest, ob dieser überhaupt nach Neustädt wechseln würde, aber Jan hatte trotzdem ein ganz mieses Gefühl bei dieser Sache. Bis jetzt genoss er einen Platz, der von niemanden bedroht schien. In seinem Jahrgang war Jan der einzige, den es ins Tor zog.
Zuhause war er noch genauso niedergeschlagen. Erschöpft nahm er das Abendessen zu sich und wünschte allen eine gute Nacht. Vor allem sich selbst.
Der nächste Tag verging ziemlich schnell. In der Schule hatte er eine „Befriedigend“ im Chemietest wiederbekommen, was seine Laune ein wenig hob. „Hätte nicht gedacht dass das noch ne drei gibt,“ grinste er breit zu Thorben herüber. „Ich hab das mit den Massengleichungen zu Hause beim Üben überhaupt nicht kapiert.“
Der Schulweg führte einmal mehr an seinem neuen Traum vorbei: den strahlenden Handschuhen in der Auslage des Sportgeschäftes.
„Vielleicht sollte ich Vater drauf ansprechen, bei Mum hab ich eh keine Chance...“
Als er heimkam, saß sein Vater mit seinem Kollegen Rüdiger bei einem Bierchen hinten im Garten.
Beide waren in eine heftige Diskussion vertieft, in der es um die diesjährige Bezirksmeisterschaft ging.
Rolf hielt natürlich eisern an einem Sieg des FC RW fest, einTraum, dass sich seit circa fünfzehn Jahren nicht mehr erfüllt hatte. Rüdiger war der festen Überzeugung, die zweite Mannschaft von Günzelburg würde ihrer Favoritenrolle gerecht.
Mitten in diesen Glaubenskampf stürzte sich Jan. „Hi Rüdiger. Papa? Ich wollt etwas fragen.“ Rolf unterbrach sich und sah mit roten Kopf zu seinem Sohn. „Ah, Jan. Schon aus der Schule? Was gibt’s?“ „Nun ja, es geht um meine Handschuhe, und zwar sind die jetzt schon ziemlich abgewetzt und...“ „Ha, euer kleiner Verein kann es sich nicht leisten, seinen Mitgliedern vernünftige Ausrüstung zu stellen, hab ich Recht? Tja Rolf, so wird das auch nichts mit der Meisterschaft!“ „Ach ja? Wir erreichen auch ohne einen dicken Geldbeutel...“ „Jaja, Team ist das wichtigste, bla, ich weiß!“ „Papa? Könnten wir die Sache hier eben zuende führen? Danke.“ „Oh, sicher mein Sohn. Also was war nochmal.. Ah ja, deine Handschuhe. Brauchst du neue?“ „Genau. Um ehrlich zu sein, hab ich da auch schon etwas ins Auge gefasst...“
„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass dein Vater das so einfach hat durchgehen lassen!“ sagte Thorben zu Jan. Die beiden waren diesen Donnerstag wieder einmal auf den Weg zum Training. „Du hättest sehen sollen, wie er beim Preis zusammengezuckt ist,“ lachte Jan. „Aber weil Rüdiger da war, hat er sich nichts anmerken lassen und „Ja“ gesagt. Es kommt halt auf den richtigen Moment an.“
Vor dem Training wollte er unbedingt die neuen Handschuhe abholen. Zusammen gingen sie in das Geschäft, und ein vertrauter Geruch, ähnlich dem von Plastik, stieg ihnen in die Nase.
Jan schritt entschlossen zum Handschuhregal. Da lagen sie, in eine Verpackung erster Klasse eingeschweißt, unter sich das Preisschild: „119.95,-“.
Sie bezahlten und gingen weiter ihren Weg Richtung Platz. „Nun mach schon auf,“ drängte Thorben. Jan empfand sie in ihrer Verpackung, jetzt, wo er sie besaß, als viel zu schön, um sie auszupacken und mit ihnen auf dem harten Platz zu trainieren.
Schließlich öffnete er die Packung doch und streifte sich den ersten Handschuh über. Er passte perfekt, fühlte sich an wie eine zweite Hand. „Super,“ dachte sich Jan, „damit hol ich heute die Dinger raus.“
richtig gute Geschichte bin gespannt auf mehr
@Threadersteller Bist du ein professionaler Autor?
Wie alt bist du, wenn ich fragen darf.
BITTE MEHR
5 sterne
ohne Gegenstimmen gewählter Torwart.de User der Jahre 2016 und 2017.
Danke an alle Beteiligten.
Es gibt nur einen Gott
BELAFARINROD
@Bela.B
Zu deinen Fragen: Nein, ich bin kein professioneller Autor
werde diesen November 17.
So und hier ein weiterer Teil, hatte dieses Wochenende unter anderem wegen den Fußballspielen nicht genug Zeit, um viel zu schreiben. Hoffe es gefällt trotzdem.
Kapitel 4
„Heute habe ich eine Überraschung für euch, Jungs,“ verkündete Holger mit freudigem Gesichtsausdruck in der Umkleide des FC. „Um genau zu sein, habe ich sogar ZWEI Überraschungen,“ fügte er hinzu.
„Lass mich raten: Heute müssen wir mal nicht fünf Runden um den Platz einlaufen, sondern nur vier,“ flüsterte Thorben zu Jan herüber. Beide mussten grinsen, denn Holger war dafür bekannt, dass er in Sachen Aufwärmen und Einlaufen kein Spaß verstand. „Die erste Überraschung ist: Wir kriegen zwei neue Spieler, Matthias und Stefan haben sich entschieden, bei uns zu bleiben.“ Leises Gemurmel erhob sich. Jan traute seinen Ohren nicht. Tolle Überraschung. „Die ist ihm echt gelungen,“ brummte er zu Thorben rüber, der grade seine Fußballschuhe zusammenschnürte. „Hey Jungs, zuhören! Die zweite Sache ist schon mit der Vereinsleitung abgesprochen. Wir fahren zusammen zu dem Sichtigungstunier in Guldenburg!“ Diesmal war es kein leises Gemurmel. Man verstand kaum sein eigenes Wort, dass man jetzt schnell zu einem Kollegen rüberrufen wollte. Alles rief und sprach durcheinander. Holger versuchte vergeblich, Ruhe in seine Truppe zu bekommen. Nach einigen Anläufen entschied er sich dafür, dass es weniger kräftezehrend wäre, wenn man einfach abwartet, bis sich das Chaos von alleine legt.
Nachdem wieder ein wenig Ruhe eingekehrt war, wagte Holger einen neuen Versuch: „So, habt ihr euch jetzt beruhigt? Gut. Also, dass Ganze wird so ablaufen...“
„Wir auf einem Sichtigungstunier in Guldenburg! DAS ist mal ne Überraschung!“ sagte Thorben beim Einlaufen zu Jan. Aber Jan war gerade mit den Gedanken woanders. Stefan würde jetzt bei ihnen mitspielen, und um es realistisch auszudrücken: gegen ihn hatte er einfach keine Chance. Wahrscheinlich würde er jetzt auch begeistert neben Thorben und Tobias herjoggen, mit ihnen über das kommende Ereignis sprechen, sich ausmalen, was passieren würde wenn sie entdeckt würden... Aber der Gedanke, bald die Bank zu wärmen, ließ Jan nicht los. Seine neuen Handschuhe hatte er vergessen. Funkelnd lagen sie neben dem Tor und warteten auf ihren ersten Einsatz.
„Hey, was ist los, alles in Ordnung mit dir?“ Stefan machte ein besorgtes Gesicht. „Das hat beim letzten Mal aber besser geklappt. Du bist gar nicht richtig bei der Sache.“ „Wenn du wüsstest, wie Recht du hast,“ dachte sich Jan und fischte einen Ball hinter sich aus dem Netz. Bis jetzt hatte er überhaupt keine gute Leistung beim Training gezeigt. Stefan nahm sich einen neuen Ball und feuerte ihn Richtung Tor. Jan streckte sich – und wieder fehlte ein Fingerbreit. „Verfluchter Mist!“ wetterte er, und kickte den Ball mit voller Wucht ins Netz zurück. „So ist es ganz klar, dass ich meinen Stammplatz verliere,“ sagte er zu sich selbst. „Reiß dich am Riemen, bleib ruhig.“
Ab da klappte es ein wenig besser. Aber leider nur ein wenig.
Abends lag Jan noch angezogen in seinem Bett und starrte zur Decke. Seine Trainingssachen lagen achtlos in eine Ecke geworfen da, obenauf die vorher noch heißersehnten Handschuhe. Jan ging es elend. Seit einigen Tagen hatte er keine Freude mehr am Training, obwohl Fußball sonst etwas für ihn war, auf dass er sich freuen, mit dem er sich von Schule oder anderen Sachen erholen konnte. Sein Zimmer war gepflastert mit Postern von Profitorhütern. Immer wenn etwas nicht so ganz klappen wollte, wie Jan sich es beim Fußball vorgestellt hatte, legte er sich aufs Bett, starrte die Poster an und versuchte sich zu überlegen, wie die Profis so eine Situation in die Hand genommen hätten. Doch diesmal... wollte ihm keine plausible Lösung einfallen.
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