@Bela.B
Zu deinen Fragen: Nein, ich bin kein professioneller Autor
werde diesen November 17.
So und hier ein weiterer Teil, hatte dieses Wochenende unter anderem wegen den Fußballspielen nicht genug Zeit, um viel zu schreiben. Hoffe es gefällt trotzdem.



Kapitel 4

„Heute habe ich eine Überraschung für euch, Jungs,“ verkündete Holger mit freudigem Gesichtsausdruck in der Umkleide des FC. „Um genau zu sein, habe ich sogar ZWEI Überraschungen,“ fügte er hinzu.
„Lass mich raten: Heute müssen wir mal nicht fünf Runden um den Platz einlaufen, sondern nur vier,“ flüsterte Thorben zu Jan herüber. Beide mussten grinsen, denn Holger war dafür bekannt, dass er in Sachen Aufwärmen und Einlaufen kein Spaß verstand. „Die erste Überraschung ist: Wir kriegen zwei neue Spieler, Matthias und Stefan haben sich entschieden, bei uns zu bleiben.“ Leises Gemurmel erhob sich. Jan traute seinen Ohren nicht. Tolle Überraschung. „Die ist ihm echt gelungen,“ brummte er zu Thorben rüber, der grade seine Fußballschuhe zusammenschnürte. „Hey Jungs, zuhören! Die zweite Sache ist schon mit der Vereinsleitung abgesprochen. Wir fahren zusammen zu dem Sichtigungstunier in Guldenburg!“ Diesmal war es kein leises Gemurmel. Man verstand kaum sein eigenes Wort, dass man jetzt schnell zu einem Kollegen rüberrufen wollte. Alles rief und sprach durcheinander. Holger versuchte vergeblich, Ruhe in seine Truppe zu bekommen. Nach einigen Anläufen entschied er sich dafür, dass es weniger kräftezehrend wäre, wenn man einfach abwartet, bis sich das Chaos von alleine legt.
Nachdem wieder ein wenig Ruhe eingekehrt war, wagte Holger einen neuen Versuch: „So, habt ihr euch jetzt beruhigt? Gut. Also, dass Ganze wird so ablaufen...“

„Wir auf einem Sichtigungstunier in Guldenburg! DAS ist mal ne Überraschung!“ sagte Thorben beim Einlaufen zu Jan. Aber Jan war gerade mit den Gedanken woanders. Stefan würde jetzt bei ihnen mitspielen, und um es realistisch auszudrücken: gegen ihn hatte er einfach keine Chance. Wahrscheinlich würde er jetzt auch begeistert neben Thorben und Tobias herjoggen, mit ihnen über das kommende Ereignis sprechen, sich ausmalen, was passieren würde wenn sie entdeckt würden... Aber der Gedanke, bald die Bank zu wärmen, ließ Jan nicht los. Seine neuen Handschuhe hatte er vergessen. Funkelnd lagen sie neben dem Tor und warteten auf ihren ersten Einsatz.

„Hey, was ist los, alles in Ordnung mit dir?“ Stefan machte ein besorgtes Gesicht. „Das hat beim letzten Mal aber besser geklappt. Du bist gar nicht richtig bei der Sache.“ „Wenn du wüsstest, wie Recht du hast,“ dachte sich Jan und fischte einen Ball hinter sich aus dem Netz. Bis jetzt hatte er überhaupt keine gute Leistung beim Training gezeigt. Stefan nahm sich einen neuen Ball und feuerte ihn Richtung Tor. Jan streckte sich – und wieder fehlte ein Fingerbreit. „Verfluchter Mist!“ wetterte er, und kickte den Ball mit voller Wucht ins Netz zurück. „So ist es ganz klar, dass ich meinen Stammplatz verliere,“ sagte er zu sich selbst. „Reiß dich am Riemen, bleib ruhig.“
Ab da klappte es ein wenig besser. Aber leider nur ein wenig.

Abends lag Jan noch angezogen in seinem Bett und starrte zur Decke. Seine Trainingssachen lagen achtlos in eine Ecke geworfen da, obenauf die vorher noch heißersehnten Handschuhe. Jan ging es elend. Seit einigen Tagen hatte er keine Freude mehr am Training, obwohl Fußball sonst etwas für ihn war, auf dass er sich freuen, mit dem er sich von Schule oder anderen Sachen erholen konnte. Sein Zimmer war gepflastert mit Postern von Profitorhütern. Immer wenn etwas nicht so ganz klappen wollte, wie Jan sich es beim Fußball vorgestellt hatte, legte er sich aufs Bett, starrte die Poster an und versuchte sich zu überlegen, wie die Profis so eine Situation in die Hand genommen hätten. Doch diesmal... wollte ihm keine plausible Lösung einfallen.