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Thema: Wie kann ich die Nervosität los werden?

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  1. #1
    Welttorhüter
    User des Jahres 2009
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Zunächst einmal solltet Ihr vielleicht lernen, das man Nervosität nicht in Leistungsfähigkeit wandeln kann.
    Nimm einen Stock, gibt einem anderen einen Stock und tretet zum Duell an.
    Nervös? Bestimmt....
    Verschlimmern wir das... Du eine PaintBall Pistole, er eine. Er startet von oben, du von unten des Feldes... Nervös? Aber hallo!
    Leidet in beiden Fällen die Leistungsfähigkeit?
    Binäre Frage, daher nur Ja oder Nein antworten
    Gibt für mich kein eindeutiges Ja oder Nein, denn bei dem von dir angesprochenen Beispiel kann die Leistungsfähigkeit doch gehemmt werden, durch zu große Nervosität... Also gibts meiner Meinung nach einen gewissen Punkt an positiver, fördernder Nervosität und dieser schmale Grad kann in negativ, hemmende Nervosität gehen...

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Luke, Du interptretierst viel zu viel rein.
    Versetzt Dich in diese Lage der beiden Beispiele:
    Hemmt die Nervosität deine Leistungsfähigkeit?
    Sprich läufst Du aufgrund Nervosität langsamer? Springst Du kürzer?
    Denn dies ist Leistungsfähigkeit.... alles andere später.

    Also, immer noch: Ja oder Nein?

    Ihr steigert Euch in etwas rein, was wieder eine riesen Büchse der Pandora sein kan. Ihr züchtet euch immer Monster, die ja am Anfang knuddelig und knuffig sind und das bissi Ungezogenheit stört ja niemand...
    Doch kaum ist es groß, wundert Ihr Euch, daß es Euch auffressen will.....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Oder anders gefragt: ist eine Raubkatze nervös wenn sie sich ihrer Beute annähert? Und wie sieht es dann aus, wenn die Jagd im Gange ist und das Beutetier flüchtet? Ist das Raubtier nervös und unsicher, oder eher total konzentriert und nur auf den Erfolg focussiert?!

    Ist ein möglicher Misserfolg überhaupt eine Option im Denken des Raubtiers, oder geht es nur darum schnellstmöglich das Ziel zu Erreichen?!

    Wer bestimmt also am Ende den Ablauf und den Ausgang der Jagd...der Jäger oder seine Beute?
    Geändert von Mondy (09.02.2010 um 15:37 Uhr)

  4. #4
    Welttorhüter
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    Eieiei... ein komisches Thema, ich seh schon...
    Raubkatze ist nicht nervös würde ich sagen...eher nur fokussiert.

    Ich habe so meine Probleme Fußball mit einem Kampf zu vergleichen, mir spielte gerade im ersten Moment der totale Contra Gedanke im Kopf herum:
    Stellt euch mal vor, ihr habt ein Date (), man ist nervös und unsicher und nicht nur auf den "Erfolg" (also bei dem Mädchen/Jungen) zu landen...

    Sind diese Beispiele alle vergleichbar?

    Beim Date hemmt meine Nervosität mir meine Leistungsfähigkeit!
    Bei einem Schwertkampf meiner Meinung nach auch!
    Und nun? Steffen, ich weiß, du willst nein hören, aber so leicht geb ich nicht nach...

  5. #5
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Zitat Zitat von Luke Beitrag anzeigen
    Eieiei... ein komisches Thema, ich seh schon...
    Raubkatze ist nicht nervös würde ich sagen...eher nur fokussiert.

    Ich habe so meine Probleme Fußball mit einem Kampf zu vergleichen, mir spielte gerade im ersten Moment der totale Contra Gedanke im Kopf herum:
    Stellt euch mal vor, ihr habt ein Date (), man ist nervös und unsicher und nicht nur auf den "Erfolg" (also bei dem Mädchen/Jungen) zu landen...

    Sind diese Beispiele alle vergleichbar?

    Beim Date hemmt meine Nervosität mir meine Leistungsfähigkeit!
    Bei einem Schwertkampf meiner Meinung nach auch!
    Und nun? Steffen, ich weiß, du willst nein hören, aber so leicht geb ich nicht nach...
    Ich finde das ist in gewissem Maße schon vergleichbar, denn egal weswegen man nervös ist, es hemmt definitiv die Wahrnehmung und im schlimmsten Fall auch das eigene Verhalten.

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Das Problem ist der Raubkatze ist: Wir wissen es nicht.
    Sprich es ist ein leeres Beispiel, weil wir nicht nachvollziehen oder wissen, ob dem so ist oder nicht.
    Also ist es eine Ausflucht aus einem unangenehmen Thema... Daher ist diese Sache, wenn wir ehrlich sind, für uns völlig am Thema vorbei und nicht zulässiger Vergleich. Sorry, 6 setzen.

    Hm, Okay, Luke.
    Du antwortest offen und ehrlich und bist auch bereit, dich der Sache zu stellen. Ehrt dich wieder einmal...
    Du sagst nein.

    Also dann, schauen wir in die Biologie. Nervosität, gerade in Konfliktsituationen und machen wir uns nichts vor: Fussball ist ein Kampfsport. Es ist definitiv irgendwo eine Konfliktsituation, denn ich als Torwart muss ggf. in einem Kampf eingreifen und auch Entscheidungen treffen, die die Sieg oder Niederlage bedeuten.
    Keine Ausflüchte, wer das schon verneint, sollte Sticken gehen.
    Sonst würde man nicht von Schlagkraft, Kampfgeist, und anderen Worten sprechen, die typisch für Konflikte, ja Auseinandersetzungen von Menschen betrifft. Das Kampf nicht immer was mit Hauen, Stechen und gegenseitigem Schmerz zufügen zu tun hat, sollten wir schleunigst annehmen.
    Also, wir haben es mit einer Konfliktsituation zu tun.
    Was passiert? Logisch, der Körper geht auf Alarm.
    Adrenalin wird ausgeschüttet. Selbst Schauspieler, die ja nun wirklich nichts mit Kampf zu tun haben, empfinden auf der Bühne Lampenfieber, und schlicht ist dies eine logische Folge der Adrenalinausschüttung und der damit einhergehenden Anspannung.
    Innerhalb der vorbereitungszeit, je näher es an die Entscheidung geht, desto heftiger werden nun die Auswirkungen des Konfliktes... der Körper macht mobil.
    Dies verkürzt die Aufwärmzeit, der Kreislauf stellt sich auf Aktivität ein und auch alle Musklen machen mobil. Flucht ist programmiert, für den Fall, daß was schief geht. Da muss Reserve vorhanden sein, da muss der Motor höchste Drehzahl gehen...
    Und somit läuft bei uns alles auf Turbostufe.

    Kontraproduktiv ist das erst einmal nicht. Die Reaktionszeit sollte besser werden, auch wenn man vielleicht koordinative Probleme hat, weil die Muskulatur nun nicht mehr so fein ist, sondern eher grob gestellt ist.. also volle Kanne ist der Feinmotorik nicht unbedingt förderlich, auch wenn die Muskulatur wie sonst nie leistungsfähig ist.
    Unsere Wahrnehmung ist viel feiner, viel lebendiger, ja unsere Aufmerksamkeit aller Wahrnehmungssinne ist explosiv geladen. Ein Knall, und der Schock ist irre, weil wir am Anschlag sind... Also, wir sind bereit, bereiter geht es gar nicht.
    Kein Kriegsschiff wäre so 'at station' wie unser Körper das ist... das ist wie eine Atombombe, wo ein kleines Neutron reicht, die Kettenreaktion auszulösen... Es ist ein absoluter Ausnahmezustand.

    Somit ist der Vergleich mit dem Stock und der Paintballwaffe durchaus richtig, und man merkt schon: Da rein will keiner von Euch.
    Denn das hat ja nun wieder was mit Aua zu tun.
    Doch sind wir ehrlich: Es ist das Gleiche... Ein Schuss, ein Treffer und wir sind raus. Erledigt, aus dem Spiel...
    Wir gehen da rein, suchen Deckung, jedes Knacken, jedes Knistern läßt uns geschockt inne halten.... im Kopf nur der Gedanke, der Gegner könnte schießen... und dann... dann sind wir raus...
    Was hemmt denn unsere körperliche Leistungsfähigkeit, hm?

    Na?
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Das Problem ist der Raubkatze ist: Wir wissen es nicht.
    Sprich es ist ein leeres Beispiel, weil wir nicht nachvollziehen oder wissen, ob dem so ist oder nicht.
    Also ist es eine Ausflucht aus einem unangenehmen Thema... Daher ist diese Sache, wenn wir ehrlich sind, für uns völlig am Thema vorbei und nicht zulässiger Vergleich. Sorry, 6 setzen.

    Was hemmt denn unsere körperliche Leistungsfähigkeit, hm?

    Na?
    Also ich finde schon, dass man den Vergleich ziehen kann...die Raubkatze hat keine Angst vor der Beute sondern eher umgekehrt und auch der Gedanke eines eventuellen Misserfolgs wird ebenfalls wenn überhaupt nur im Hinterkopf zugelassen, denn an erster Stelle steht der Erfolg und somit die erlegte bzw. gesicherte Beute.

    Und diesem Erfolg ist alles Andere untergeordnet, alles ist darauf ausgerichtet: die Muskeln sind in ständiger Aktionsbereitschaft, die Augen hellwach und der Fokus ist nur auf das wesentliche gerichtet.

    Ich weiss zwar nicht zu 100% wie´s im Kopf eines Raubtiers aussieht, aber so in etwa muss es doch ablaufen. Ich will auch nur darauf hinaus, dass ein Keeper wohl ähnlich denken und agieren sollte, alles unwichtige und unabänderliche so weit wie möglich aus dem Kopf kriegen muss und somit nur noch auf das wesentliche konzentriert ist.

    Auch wenn mein Vergleich schon mehr einer Fabel ähnelte, find ich nicht dass das bloss ein "leeres Beispiel" ist.

  8. #8
    Welttorhüter
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    Avatar von Believer
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Was hemmt denn unsere körperliche Leistungsfähigkeit, hm?

    Na?
    Angst hemmt uns. Wenn wir uns unter so großen Erfolgsdruck setzen, dass wir Angst vor der Herausforderung haben und ihr am liebsten ausweichen wollen, dann sind wir gehemmt. Nervösität - nein, aber Angst.
    Mit der Angst vor dem Versagen kommt die Angst vor dem Spiel und jede Minute, die das Spiel näher rückt wünschen wir uns es absagen zu können, sausen uns tausend solche Gedanken im Kopf rum. In der Kabine wollen wir es dann nur noch hinter uns bringen - irgendwie durch.
    Dasselbe Gefühl (also Angst vor dem Versagen) erzeugen wir auch durch Übermotivation, die sehr schnell umschlagen kann.

    Mondy, was bei dem Vergleich für mich hinkt ist, dass es beim Raubtier um das Tagesgeschäft Leben und Tod geht. Es ist eine Notwendigkeit, eine Alltäglichkeit sich seine Beute zu beschaffen. Außerdem können wir nicht nachvollziehen - wie steffen sagte -, wie das Raubtier sich dabei fühlt. Spaß? Notwendigkeit? Hat es Gefühle?
    Vom Prinzip her ist es okay, aber das Nachempfinden hinkt eben etwas.
    Geändert von Believer (09.02.2010 um 17:25 Uhr)
    "Bangerang"

    Krieger des Lichts
    06.11.09 † 10.11.09

  9. #9
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Mondy, was bei dem Vergleich für mich hinkt ist, dass es beim Raubtier um das Tagesgeschäft Leben und Tod geht. Es ist eine Notwendigkeit, eine Alltäglichkeit sich seine Beute zu beschaffen. Außerdem können wir nicht nachvollziehen - wie steffen sagte -, wie das Raubtier sich dabei fühlt. Spaß? Notwendigkeit? Hat es Gefühle?
    Vom Prinzip her ist es okay, aber das Nachempfinden hinkt eben etwas.
    Es ging bei dem Vergleich für mich primär darum, dass eben das Raubtier bei der Jagd (höchstwahrscheinlich) sämtliche Gefühle und Gedanken abschaltet...und den Ball zu halten ist ja für einen Torhüter mit die wichtigste alltägliche Notwendigkeit! Wenngleich diese auch vielleicht nicht unbedingt überlebenswichtig ist...

    Versteht mich nicht falsch, ich meine nicht dass ein Keeper sich unbedingt wie ein Raubtier zu verhalten hat, es geht mir auch nicht um das Nachempfinden von Abläufen (die man bei einem Tier natürlich nicht nachvollziehen kann) und den Versuch diese vielleicht aus der Natur zu adaptieren...es geht einfach nur darum, dass man sich beim (Kampf)sport mit Sicherheit auf ähnlich intensivem Level konzentrieren muss!

  10. #10
    Chalkias
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    Ich würde auch eher dazu tendieren, dass uns die Angst regiert - nicht die Nervosität.
    Ich habe schon desöfteren diese "Angstmomente" gehabt, dabei habe ich schon öfters festgestellt, dass ich wirklich nicht mehr im Spiel war bzw. meine Leistungen kontinuierlich sanken und mir immer mehr Angstphasen durch den Kopf gingen.
    Die Beispiele sind mir etwas zu suspekt, diese sollte man nämlich nicht legitimieren.
    Ich gehe auch davon aus, dass wir uns auf diesem Psychologischen Gebiet sehr wenig auskennen bzw. auch keine Fachleute an Bord sind. Umso besser wenn sich der ein oder andere Psychologe outet, haha ;-)
    Und ich behaupte mal, dass die Mehrheit hier im Forum nicht einschätzen kann, wie solch ein Tier tickt.
    Also wird es keine perfekte Auflösung hierzu geben. Aber der Kern der Aussage war keineswegs falsch.

    Mir fällt es einfach total auf, dass die Leistung nicht direkt unter der Nervosität leidet, vielmehr wird die Leistung unter diesen Angstphasen beeinträchtigt.
    Denn letztendlich wird die Nervosität durch die Grundangst ausgelöst. Sind wir mal ehrlich, wird mal schlecht gespielt, wie äußert sich am nächsten Spieltag das Verhalten? Ich persönlich nenne es Angst, denn es ist einfach die Angst zu versagen, wie Believer schon schrieb.

    Nervosität loszubekommen ist eine ziemlich schwere Frage. Da wird eigentlich nur die Erfahrung eine ziemlich große Rolle spielen, obwohl auch ältere keeper sicher unter "Angst" spielen...

    Edit: Finde super, dass das Thema auch endlich angesprochen wurde.
    Geändert von Chalkias (09.02.2010 um 20:12 Uhr)

  11. #11
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Angst hemmt uns. Wenn wir uns unter so großen Erfolgsdruck setzen, dass wir Angst vor der Herausforderung haben und ihr am liebsten ausweichen wollen, dann sind wir gehemmt. Nervösität - nein, aber Angst.
    Oha... Da ist jemand der gelernt hat, in sich hinein zu hören. Ja, ich glaube, das Training mit dem ES hat Dir vielleicht ein Stück geholfen dieses Rätsel ein wenig nüchterner zu betrachten.
    Believer, Believer... Wieviel Bonuspunkte möchtest Du noch sammeln?

    Also, Nervosität hemmt uns schon, denn weil die Feinmotorik gestört wird, ist es einfach so, daß die Koordination nicht mehr sauber abläuft und das merkt man im Training deutlich, denn dann geht irgendwie gar nichts zusammen. Man ist in der richtigen Ecke, aber wo man sonst sicher zupackt, ist da diesmal irgendwie der Wurm drinne.
    Angst hingegen hemmt nahezu alles. Denn in diesem Moment ist bei uns alles auf Flucht programmiert, nur unser Interlekt ist oft wie ein Sicherungsbolzen.
    Anstelle davon zu laufen, was in vielen Fällen die beste Lösung ist, stehen wir starr wie ein Ölgötze und starren mit angsterfüllten Augen in die Gefahr...
    Wieder andere müssen lernen, der Angst aktiv zu begegnen, und anstelle zu erstarren oder schlimmer weg zu laufen, der Gefahr entgegen gehen.
    Bestes Beispiel dafür sind Feuerwehrleute, die sich scheinbar furchtlos in die Flammen werfen...
    Auf der Torwart, er reagiert entgegen dieses Grundmusters, sprich anstelle zu ducken, sich in Deckung zu bringen springt er der Gefahr entgegen, stellt sich der herannahenden Gefahr die oft zischt und faucht... Ja, und nicht nur das, wir werfen uns in Getümmel von Beinen die unkontrolliert nach dem Treten, was wir wollen....
    Die Nervosität aber, das was Sie auslöst, macht das wir das eigentlich vergessen und kleine Schmerzen nicht mal wahr nehmen.

    Mit der Angst vor dem Versagen kommt die Angst vor dem Spiel und jede Minute, die das Spiel näher rückt wünschen wir uns es absagen zu können, sausen uns tausend solche Gedanken im Kopf rum. In der Kabine wollen wir es dann nur noch hinter uns bringen - irgendwie durch.
    Dasselbe Gefühl (also Angst vor dem Versagen) erzeugen wir auch durch Übermotivation, die sehr schnell umschlagen kann.
    Sagenhaft Believer... 100%ig korrekte Analyse.
    Und genau hier geht es los.
    Nervosität ist normal. Das wäre schlimm, wenn diese nicht da wäre.
    Anspannung, egal ob aufgrund von Willen zu Gewinnen, Focus auf das Spiel oder durch Angst vor Versagen, Angst vor Fehlern ausgelöst, daß macht uns Nervös. Nervosität ist einfach nur Ausdruck einer inneren Anspannung.
    Sie muss also da sein, denn diese ist die Grundlage der höchsten Leistungsfähigkeit.
    Schlimmer wird es nun, wenn eben die Nervosität dunkle Gedanken nach sich zieht... Ein Feuerwehrmann muss versagen, wenn er an sich zweifelt, vor Augen hat, wie man in den Flammen verbrannt wird... Er darf den Respekt vor dem Feuer nicht verlieren, aber Angst darf er nicht haben.

    Und was heißt das für uns?

    Wir müssen lernen, die Nervosität anzunehmen, Sie als Bestandteil der Anspannung und der Spielvorbereitung zu sehen. Wir müssen diese tolerieren... aber wird dürfen Versagensängsten, Verletzungsängsten und anderen kleinen Ängsten die wir haben, keinen Nährboden geben, denn just dann steigt die Anspannung und schlägt ins Negative um.
    Somit ist Nervosität ein sicheres und gutes Zeichen für eine Spielvorbereitung, denn mental stellt sich alles auf das Spiel ein.
    Aber stellen, müssen wir uns vor allem, stellen müssen wir uns unseren Ängsten. Und diese müssen wir lernen, zu verarbeiten.
    Klären, wovor habe ich Angst?
    Warum habe ich Versagensängste und warum habe ich diese?
    Hier hilft im großen Maße der Torwarttrainer, der einem die eigenen Schwächen zeigt und diese kennt.
    Apropos eigene Schwächen:

    Die Geschichte von Sasuke Sabutori

    Und schon begeben wir uns wieder auf eine Stufe des geistigen Training, nämlich auch derer, bestimmte Dinge wieder zuzulassen, anzunehmen und als normal zu verstehen, anstelle gegen diese mit Macht wandeln zu wollen.
    Oft ist es besser, es hinzunehmen, und wie in einem anderen Thema beschrieben, wie aufsteigende Ballon vielleicht zu sehen, aber nicht zu beachten... nicht zuviel Wert darauf zu legen.

    Und es wird sicherlich nicht das erste Mal sein, daß jemand Nervös ist... und es wird immer das Gleiche sein. Und immer wieder wird es das Gleiche sein was hilft...
    Ängste muss man nicht fürchten, wenn man weiß wo man steht und wer man ist.
    Und dann wird Nervosität plötzlich eine ganz normale Anspannung sein, obwohl es doch das selbe wie zuvor ist.

    Achja, und damit führe ich die Thema Überschrift gleich ad absurdum.. denn loswerden kann und will man diese eigentlich auch nicht
    Geändert von Steffen (09.02.2010 um 19:44 Uhr)
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  12. #12
    Amateurtorwart Avatar von Schnattl
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    Wenn ich von mir ausgehe, hemmt die Nervosität meine Leistung nicht. Ich fühle mich vielleicht unwohl, was sicherlich nicht schön ist, aber nicht etwa kraftlos oder unkonzentriert.

    Zumal bei mir die Nervosität sehr stark von der Situation des Spiels abhängt, also von der Wichtigkeit oder wo ich spiele. Als Feldspieler bin ich meist gar nicht nervös oder erst kurz vor Spielbeginn bissl. Bei einem Aufstiegsspiel vor 4 Jahren war ich extrem nervös, aber nach den ersten Minuten war das weg.
    Als Torwart ist es was anderes, wird aber immer besser. Letzte Woche erstes Turnier in der Halle, den Abend vorher war ich schon leicht nervös und bis Turnierstart steigerte sich das, aber nach dem Beginn war die Nervosität verflogen und die Konzentration auf dem Turnier.

  13. #13
    Nationale Klasse Avatar von Mondy
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    Zitat Zitat von Schnattl Beitrag anzeigen
    Wenn ich von mir ausgehe, hemmt die Nervosität meine Leistung nicht. Ich fühle mich vielleicht unwohl, was sicherlich nicht schön ist, aber nicht etwa kraftlos oder unkonzentriert.

    Zumal bei mir die Nervosität sehr stark von der Situation des Spiels abhängt, also von der Wichtigkeit oder wo ich spiele. Als Feldspieler bin ich meist gar nicht nervös oder erst kurz vor Spielbeginn bissl. Bei einem Aufstiegsspiel vor 4 Jahren war ich extrem nervös, aber nach den ersten Minuten war das weg.
    Als Torwart ist es was anderes, wird aber immer besser. Letzte Woche erstes Turnier in der Halle, den Abend vorher war ich schon leicht nervös und bis Turnierstart steigerte sich das, aber nach dem Beginn war die Nervosität verflogen und die Konzentration auf dem Turnier.
    Das zeigt mal wieder, wie schwierig es ist, im Bereich der Psychologie pauschale Aussagen zu treffen...der Eine braucht die Nervosität vielleicht, der Andere würde sie am liebsten ganz weglassen und eine dritte Person kennt das Gefühl vielleicht sogar nur aus Erzählungen.

  14. #14
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Schnattl Beitrag anzeigen
    Wenn ich von mir ausgehe, hemmt die Nervosität meine Leistung nicht. Ich fühle mich vielleicht unwohl, was sicherlich nicht schön ist, aber nicht etwa kraftlos oder unkonzentriert.
    Sehr gut beobachtet. Trotzdem ist diese für die Gesamte Leistung nicht förderlich.
    Also müssen wir die Nervosität anders betrachten und herausfinden, was uns wirklich hemmt... und da habe ich ja nun schon die Vorlage eingestellt.
    Aber man muss schon bereit sein, die Oberflächlichkeit weg zu lassen, und auch mal in die Tiefe zu gehen.
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