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Thema: Torwarttraining alleine auf kleinem Feld?

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  1. #7
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    Training alleine ist kein Problem an sich.

    Natürlich darf man nicht übertreiben und muß einerseits kritisch genug sein, andererseits Sachen üben, die so Sinn machen.

    Wenn man 3x die Woche trainiert ist es wahrscheinlich am sinnvollsten tatsächlich nur unterstützendes Training zu machen (Schwimmen, Laufen, Fitness), es kann aber auch sinnvoll sein, sich mal so etwas alleine anzugucken, was man alleine trainieren kann.

    Wie bereits angedeutet, ist es dabei wichtig, das die Qualität stimmt, und damit das nicht so banal klingt: beim alleine-trainieren ist die Qualität der Übungen eine grundsätzlich andere als beim Training mit anderen zusammen!

    Man kann viele Sachen nicht komplett alleine trainieren (Versuch mal ein Äquivalent zu einer 30-Meter Flanke ohne fremde Hilfe zu erzeugen...).

    Man kann allerdings Aspekte von vielen Situationen isoliert "betrachten" und üben ( mit einer hohen Wand kann man Ballgeschwindigkeit und zu überbrückende Entfernung zum Fangpunkt einigermaßen simulieren, aber die Flugzeit und Positionierung wird schwierig).

    Man kann seinen Körper auf die anstehenden Belastungen vorbereiten und damit unterstützend Trainieren (wenn man wenig Training hat, oder wieder reinkommen will).

    Isolierte Aspekte (Teile von Situationen / Techniken) zu üben, kann natürlich auch Nachteile haben, allerdings ist meine Erfahrung, dass so ein Traning durchaus sehr nützlich sein kann (also man die Sachen übertragen kriegt), und man vor allem dann versagt, wenn man mit Situationen konfrontiert wird, die eben nicht Äquivalent sind, zu dem was man alleine trainiert hat (Da ist aber das alleine-Training nicht Schuld, denn das muss eben in einer anderen Trainingsform bahandelt werden).

    Des weiteren muß man bedenken, daß man nicht zu viele komplette Bewegungen trainiert, sondern Aspekte derjenigen, womit man wirklich nur normales Training unterstützt, nicht komplett ersetzen kann.

    Man beschäftigt sich beim alleine-trainieren also viel mehr mit Prinzipien (!) als mit konkretem kompetten Verhalten, das ist aber auch wichtig, denn wenn ein Torwart immer nur exakt einstudierte Bewegungsabläufe "benutzt", dann hält er eben nicht so viele Bälle. (Wichtig ist, die Toleranzen für Bewegungen zu üben, also wo man und wie man etwas abweichen kann, was noch unter großer Beschleunigung funktioniert - welche Freiheiten man bei bestimmten Techniken hat...).

    Was ein Problem ist, ist dass beim alleine-trainieren oft die Parameter nicht alle gleichzeitig stimmen, z.B. ist eventuell die zur Verfügung stehende Zeit zum reagieren kleiner, dafür aber ist die Ballgeschwindigkeit z.B. auch geringer. Solche Abweichungen müssen einem bewusst sein, und man sollte so bald wie möglich versuchen entsprechende Situation im normal-Training zu behandeln zur Überprüfung. Man muss also einen Weg der Umsetzung finden, was nicht zwingend leicht ist.

    Man benötigt also Köpfchen und viel Aktivität beim alleine-trainieren, und muss darauf achten, dass man sich im Grunde garnichts angewöhnt (typisch wäre falsche oder keine sinnvolle Ausgangshaltung einzunehmen, nachdem man selbst den Ball geworfen/geschossen hat -> Aktivität!). Trainiert werden hauptsächlich Aspekte und somit zwangsweise Flexibilität!

    Ein nicht zu unterschätzender Punkt ist die Impulsgebung (mir fällt gerade kein anderes Wort ein). Nämlich schiesst/wirft man ja selbst, dann nimmt man eine Ausgangshaltung/Bewegung an, dann hat man eventuell eine visuelle Marke (nach dem Umdrehen) oder eine akustische, beim Aufprall des Balls am Baum/Wand/Netz, auf jeden Fall eine andere Dynamik als im normalen Training, oft hat man weniger Raum um die vollen Bewegungen zu studieren (man muss also z.T. eine spätere Bewegungsphase simulieren, damit das übertragbar ist). Dessen muss man sich bewusst sein, sonst studiert man blind etwas kontraproduktives ein, oder bleibt im Spiel stehen, weil es irgendwie anders ist als im Training. Wenn man aber Aktivität und vom-Fleck-wegkommen übt und nicht nur hinfallen, dann ist es schon mal sehr sinnvoll.

    Zum anderen neigt man dazu, wegen der Durchführbarkeit, dass man viele Übungen macht, die Reaktion und Muskulatur trainieren. Zu kurz kommen leicht Situationen, in denen man etwas mehr Raum überwinden muss, bis tatsächlich Reaktion gefragt ist (weil nach ein paar Schritten der Ball zu langsam wird). Die sind manchmal schwieriger alleine zu simulieren, da man oft zu wenig Platz vor einer Wand hat, oder die "Wand" zu niedrig ist (ineffizient, zu schwer mit schnellem Schuss zu treffen auf mehr Distanz), bei einer Stufe oder Zuschauersitzen z.B. - das ganze bedeutet aber nicht das alleine-Training schlecht ist, sondern dass man auf die Balance achten muss und die Sachen, die nicht alleine gehen mit anderen zusammen trainiert, und sich ansonsten intelligente Übungen ausdenkt und auch überprüft, ob sie funktionieren.

    Die Gefahr ist auch die "Nähe" zum normalen Training, die beim normalen Fitness-Studio-Einsatz nicht so gegeben wäre, doch auch dort kann man Fehler machen...

    Training mit Trainer ist natürlich einfacher und verlangt nicht ganz so viel Einsatz von Intelligenz, aber wer keinen Trainer hat, oder nur sehr selten Trainiert muss sich eben anders helfen - wichtig ist nur, dass man das klug macht und immer wieder an den Realitäten des Spiels überprüft, und auch dort aufpasst, wenn etwas daneben geht, ob es mit der Trainingsweise zusammenhängt (das muss man eigentlich sowieso, egal wie man trainiert).

    Äh, soweit erstmalundwieder.

    ------------------------------------------
    Ach so:

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß man beim alleine-Training tendenziell eher akustische als visuelle Reize hat, jedenfalls hat man keine langen Flugbahnen und die entsprechende Einschätzungsfähigkeit kann nicht so gut trainiert werden, da soll man sich dann nicht wundern...

    Einen kompletten Torwart kann man so nicht basteln, aber man kann Ergänzen und von vielem etwas vorlegen, so daß man im richtigen Training dann darauf aufbauen kann und sich eventuell auf bestimmte Sachen konzentrieren kann, dazu muß man aber ungefähr wissen oder merken, was dann eben noch so fehlt.

    naja...
    Geändert von katzundgold (10.12.2007 um 19:10 Uhr)

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