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Thema: Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Anadur, weil man immer sich an der Praxis orientieren muss.
    Einen 3er Ball findet man so gut wie gar nicht, und selbst einen 4er Ball können die meisten F-Jugendlichen nicht festhalten. Spätestens in der E-Jugend trainieren viele Vereine schon mit einem 5er leicht, wenn nicht sogar mit einem normalen 5er...
    Gerade diesen Umständen muss man Rechnung tragen, damit die Kiddies im Spiel nicht enttäuscht sind.
    Denn einen 3er fangen können, ist schön und gut, doch wenn man sich daran gewöhnt hat, sind die Hände erst einmal in einer nicht korrekten Position und nicht immer klar geöffnet, um dann einen größeren Ball zu greifen - womit das Verletzungsrisiko steigt.
    Zudem muss man versuchen, den Kindern Sicherheit zu geben und Selbstvertrauen in die eigenen Fertigkeiten und die Technik des Hände hinter den Ball, abtropfen lassen und im Nachfassen sichern funktioniert meiner Erfahrung nach absolut zuverlässig. Darin reifen viele Kinder, haben wenig Angst vor dem Ball und gewinnen Selbstvertrauen.
    Dann später, und das zeigt das Video, geht es schon von allein ins Fangen über... ohne darauf hinarbeiten oder zutun. Minimale Korrekturen sind dann nur erforderlich - was auch schlicht die Arbeit für den Trainer einfacher macht.
    Und dieses Verfahren ist besser, als das von vielen Trainern geforderte oder gelernte Wegschlagen oder Wegboxen des Balles... das kommt zwar dem Abwehrreflex der Kinder entgegen, ist aber schwieriger, dies später abzustellen, um damit dann in Richtung Fangsicherheit zu arbeiten. So kommt Selbstvertrauen zuerst, und damit auch Vertrauen in Technik - und völlig von allein die Fangsicherheit.
    Herz was will man mehr?
    Einen fangsicheren Übertorwart in der E-Jugend??? Was soll man denn noch züchten?
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Anadur, weil man immer sich an der Praxis orientieren muss.
    Praxis ist halt hier im Kreis/Verband eben die kleineren Bälle, zumindest bis zur C-Jugend. War auch wirklich nur eine Frage zur Info, denn wenns bei euch nicht so ist, muß sich natürlich den Gegebenheiten vor Ort anpassen.

  3. #3
    Sina
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    Bis zur C-Jugend mit Bällen Gr. 4? Das ist ja eine Überraschung, hier in Niedersachsen wird früh mit Größe 5 begonnen, ab D-Jugend spätestens mit den normalen Bällen gegen die auch jeder Erwachsene tritt. Mit Größe 3 wird hier gar nicht gespielt (sowas gibt es?).

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Anadur,
    eigentlich ist das bei uns auch so, nur das es bei uns keine 3er Bälle gibt, sondern nur 4er leicht. Vielleicht gibt es heute auch 3er bei uns... doch als ich anfing hatten wir nur 4er bzw. 5er leicht zur Verfügung... und da muss man sich schon was einfallen lassen.
    Zumal dann bei den Spielen es bei uns dann zumeist auch alles andere sind, als die Bälle nach Vorgabe des DFB... das ist schon oft moniert worden, doch in der E-Jugend kommt schon ein Schiri vom Verband und wenn der mit dem Ball spielen läßt...
    Und just darauf habe ich mich damals angepasst und wenn ich ehrlich bin: Es gelingt so hervorragend, daß ich davon gar nicht weggehen würde... also anstelle einen 3er Ball würde ich in der Richtung sogar eher zum größeren Ball tendieren. Einfach weil ich den Korbgriff so wirklich ganz natürlich habe entstehen sehen... dieser Effekt des natürlichen Lernens... er ist schlicht für mich sehr, sehr viel wert, anstelle das ist mit einem kleinen Ball anfange...
    Denn dazu müßte ALLE anderen Vereine auch mit diesen Bällen spielen - und meine Erfahrung zeigt: Das ist leider nicht der Fall
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    So, es sind die letzten Videos, denn mit diesen Dingen muss man die E-Jugend einfach abschließen.
    Man kann nicht mehr verlangen und sollte es auch nicht.
    Beginnen wir mit einer Standard Technik:


    Der Umarmungsgriff ist jetzt nicht so der Brüller, ist eher eine Standardsache und wenn man den tiefen Umarmungsgriff schon beherrscht, eine eher leichte Übung.


    Dies hingegen, daß Mauer stellen, ist dann eher eine taktische Sache.
    Doch wenn ich oft sehe, wie viele Torleute eine Mauer stellen und dann es auch noch inkorrekt machen, denke ich, daß dieses Video sehr wichtig ist. Wichtig nicht nur für die Torleute selbst, insbesondere eher für die Trainer, die von den Torleuten etwas verlangen - aber gleichzeitig kaum sich die Zeit nehmen, dies zu üben - oder den Torleuten das Wissen, wie es gemacht wird, angedeihen lassen.


    Abstoss und Abschlag sind essentiell für einen Torwart, daher haben wir uns der Sache gewidmet, auch weil man im Video gut sieht: Es klappt noch nicht so ganz - denn die Blaue Mauer ist zu oft über den Ball geneigt, anstelle in Rückenlage zu gehen. Trotzdem arbeiten wir an der Technik, insbesondere der wichtigen Fussstellung und Fusshaltung. Dies geht auch oft vergessen und viele Trainer, insbesondere Fussball Mannschaftstrainer vermitteln überhaupt keine Technik an die Kinder...

    Jaja, Fragen haben uns auch erreicht...
    Wir haben ein paar Punkte aufgegriffen.

    Wir haben daher ein paar der häufigsten Bemerkungen zum Anlass genommen und ein paar Erklärungen angefertigt... vielleicht hilft es dem ein oder anderen.

    Ja, und damit sind wir am Ende... die Zeiten der E-Jugend sind vorbei. Was nun alles kommt, ist dann die D-Jugend... und hier feilen wir an den erlernten Grundtechniken, verfeinern das Stellungsspiel, die Spieleröffnung und die taktischen Apsekte... wir machen nun mehr in Richtig Reaktion und Koordination, an Beweglichkeit und Intuition... Wo andere hier noch Technik erlernen müssen, sind wir hier weiter und können uns ganz auf andere Aspekte konzentrieren.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
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    Schönen guten Abend,
    folgende Situation: Ich habe jetzt seit zwei Wochen eine E-Jugend als Co-Trainer übernommen und soll jetzt auch einmal in der Woche für ca. 30 Minuten leichtes Torwarttraining machen. Das Ding ist, der kleine hat zwar Talent, es kommt aber so ein bisschen rüber als hätte er kein Bock. Ich habe einige Übungen versucht die eigentlich Spaß bringen sollten (auf nassen Rasen zum Ball rutschen etc.) aber iwie war er gelangweilt & es hat gedauert bis er aufgestanden ist, den Ball zurückgeschossen hat etc. Er sagte das Torwarttraining war okay. Ich persönlich fands scheiße, weil es halt so rüber kam als ob es absolute scheiße war.

    Jetzt die Frage; hat jemand Ideen wie ich das ändern kann? Ich hab wirklich auf Übungen hier aus dem Forum genommen, z.B. Hütchen schießen etc. Ich bin echt aufgeschmissen für nächste Woche...

    lg

  7. #7
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Es ist schwierig... da muss man einfach dabei sein...
    Ich kann dir keinen Tipp geben - weil ich weiß ja nicht, wie dein Training ist und wie er so drauf ist....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  8. #8
    Amateurtorwart
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    Woran machst du fest, dass der Kleine a) Talent hat, b) keinen Bock hat und c) gelangweilt ist? Wie lange kennst du den Jungen und wie lange kennt er dich? Hatte er vorher schon TW-Training, wenn ja mit wem und wie und wenn nein hast du ihm erklärt und zwar so, dass ER das versteht, was du wozu mit ihm vorhast?

  9. #9
    Freizeitkeeper
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    Hallo Halbi-l1l
    Wie hat sich denn das Training entwickelt? Für weitere Anregungen wäre es hilfreich di Fragen von TW-Mentalcoach zu beantworten.

    Mit sportlichem Gruß
    euer Alter Fliegenfänger
    Beim Torwart geht es nicht um Leben oder Tod, es geht um mehr.

  10. #10
    Amateurtorwart
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    Es ist nun 10 Jahre her, dass dieses Thema hier diskutiert wurde. Mich würde interessieren, was sich in dieser Zeit verändert hat?

    1. Wird Nachwuchs-TW-Training auch heute noch vernachlässigt?
    Sieht man heute die Notwendigkeit als Verein, die Kinder auf allen Positionen (also auch auf der TW-Position) eine hilfreiche Unterstützung im Traininig und Spiel zu gewähren? Oder wird nach eurer Meinung das Nachwuchs-Torwarttraining in den Vereinen vernachlässigt, weil keine Zeit oder kein geeignetes Personal vorhanden ist oder weil es schlicht kaum einen Entscheidungsträger interessiert, weil nur die 1. Seniorenmannschaft wichtig ist?

    2. Wie wird Nachwuchs-TW-Training organisiert?
    Sollte ein TW-Training von den Bambini- bis in den E-Jugendbereich besser für die ganze Mannschaft ins Mannschaftstraining integriert werden, damit jeder die Chance bekommt seine Angst aufgrund von Fähigkeiten in Spaß an den TW-Aufgaben umwandeln zu können. Sollten für die Interessierten ein Extra-TW-Training angeboten werden, dass parallel zum Mannschaftstraining erfolgt oder sollte statt eines Mannschaftstrainings stattfinden

    3. Welche Unterstützung erhalten TW-Talente?
    Gibt es in der Auswahl ausreichend qualifizierte Torwarttrainer oder wird auch dort die Talentförderung von Nachwuchskeepern vernachlässigt?

    4. Sollte nach eurer Meinung das Nachwuchs-TW-Training erlebnis- oder ergebnisorientiert sein? Welche Vor- und Nachteile seht ihr darin?

    5. Gibt es eine gute TW-Trainer-Ausbildung? Wenn nein, was sollte verändert werden?
    Kann man TW-Trainer in 40 Lehreinheiten ausreichend Wissen und Fähigkeiten vermitteln, um in der Praxis für jede Altersgruppe geeignete Übungen und Spielformen mit entsprechender Trainingssteuerung für eine systematische Ausbildung zu vermitteln. Oder ist das aktuelle TW-Ausbildungssystem des DFB nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?

    Über zahlreiche Beiträge würde ich mich sehr freuen!

  11. #11
    Amateurtorwart
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    Schade, dass es hierzu keine Meinungen gibt? Sind denn hier im Forum keine Väter oder Jugend-Torwarttrainer, die aus eigenen Erfahrungen berichten können?

  12. #12
    Freizeitkeeper
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    Hallo.

    Doch, es gibt noch Meinungen ... habe allerdings etwas gebraucht, bis es mit der Registrierung und Anmeldung funktioniert hat.


    Da ich gerad selber vor der Herausforderung stehe, die Torhüter unserer Jugendmannschaften zu trainieren, habe ich mir daauch einige Gedanken zu gemacht. Grundsätzlich finde ich die einleitenden Worteaus diesem Thread (von Steffen) immer noch ziemlich passend. Auf deine Fragenwürde ich folgendes schreiben ... mit der Bitte um weitere Kommentar, bin jaselber noch auf der Suche nach dem richtigen Weg für uns:


    Wird Nachwuchs-TW-Training auch heutenoch vernachlässigt?
    Ich habe den Eindruck, ja, aber es wird mehr getan als noch vor einigen Jahren.



    Sieht man heute die Notwendigkeit alsVerein, die Kinder auf allen Positionen (also auch auf der TW-Position) einehilfreiche Unterstützung im Traininig und Spiel zu gewähren?
    Mehr als früher, auf jeden Fall. Zum Beispiel bei uns im Verein wird da seit einiger Zeit immer mehr Wert draufgelegt. Allerdings nicht fix auf den Positionen, sondern eger auf Funktion „Abwehr,Angreifer, TW“. Auch bei Turnieren hier sieht man immer öfter, dass einige Trainer den Kindern im Tor besondere Hilfestellungen im Training geben. Man sieht im Spiel ziemlich schnell, welche Mannschaft da Wert drauf legt.


    Oder wird nach eurer Meinung dasNachwuchs-Torwarttraining in den Vereinen vernachlässigt, weil keine Zeit oderkein geeignetes Personal vorhanden ist oder weil es schlicht kaum einenEntscheidungsträger interessiert, weil nur die 1. Seniorenmannschaft wichtigist?

    Das ist sicher ein Punkt, warum das Torwarttraining nicht überall gefördert wird (werden kann). Die Anzahl der Torhüter gegen die der Feldspieler ist halt deutlich geringer. Somit stehen weniger Trainer zur Verfügung ... nur die 1ste ist wichtiger würde da eher nicht sagen. Wenn dann aber die wenigen Trainer nochden Kindern in mehreren Mannschaften helfen sollen, wird das schnell Zeitaufwändig.Vor dem Problem stehe ich eben auch gerade, die haben an verschiedenen Tagen inder Woche Training und meiner Meinung nach sollen die auch zusammen mit der Mannschaft trainieren ... jedenfalls ein paar Einheiten.



    Sollte einTW-Training von den Bambini- bis in den E-Jugendbereich besser für die ganzeMannschaft ins Mannschaftstraining integriert werden, damit jeder die Chancebekommt seine Angst aufgrund von Fähigkeiten in Spaß an den TW-Aufgabenumwandeln zu können. Sollten für die Interessierten ein Extra-TW-Trainingangeboten werden, dass parallel zum Mannschaftstraining erfolgt oder solltestatt eines Mannschaftstrainings stattfinden?
    Ja, es muss (wenigstens tlw.) in das Mannschaftstraining integriert werden. Auf dem Platz muss das Zusammenspiel ja am Ende auch passen. Auch da bin ich gerade auf der Suche nach der sinnvollsten Lösung für mich. Aktuell plane ich eine festen "Torwart-Termin" für G, E und F gemeinsam, vielleicht alle zwei Wochen. Parallel dazu würde ich vermutlich wechselweise jede Woche einmal ein Training einer der Mannschaften besuchen und dort einzeln mit dem TW und gemeinsam mit der Mannschaft Übungen machen. Aber ob das sinnvoll ist ... und ich das zeitlich unterbringen kann istgerade noch ... offen .... Außerdem können wir beim Mannschaftstraining dann auch andere Kinder beobachten und ggf. mit den Kindern über deren Lieblingspositionen reden. Gerade in den jungen Jahrgängen wird da sicher einiges an Wechseln in den Positionen geben.


    Gibt es inder Auswahl ausreichend qualifizierte Torwarttrainer oder wird auch dort dieTalentförderung von Nachwuchskeepern vernachlässigt?
    Bei uns in der Gegend ist das sicher ein Problem. Ich werde das hier im Verein als erster und (vorerst einziger) machen,einfach weil kein anderer aktiver (oder früher mal aktiver) TW Zeit und/oder Lust hat.


    Sollte nacheurer Meinung das Nachwuchs-TW-Training erlebnis- oder ergebnisorientiert sein?Welche Vor- und Nachteile seht ihr darin?
    Ich denke, dass sollte eine Mischung ausbeidem sein und ist stark Abhängig von den Kindern. Da muss man gerade in dem Alter auf die einzelnen "Persönlichkeiten" eingehen ... denke ich. Dawird es sicher auch im Laufe der Zeit Wechsel geben, da eine Festlegung auf die Position hier noch zu früh ist. Wer TW sein will, das probieren möchte und Spaß dran hat wird es probieren. Je länger und/oder intensiver die dann dabei bleiben umso ergebnisorientierter wird das Training werden. Das ist jedenfalls derzeit mal mein "Plan" ... wir werden sehen wie das auf geht.


    Gibt es einegute TW-Trainer-Ausbildung? Wenn nein, was sollte verändert werden? Kann manTW-Trainer in 40 Lehreinheiten ausreichend Wissen und Fähigkeiten vermitteln,um in der Praxis für jede Altersgruppe geeignete Übungen und Spielformen mitentsprechender Trainingssteuerung für eine systematische Ausbildung zuvermitteln. Oder ist das aktuelle TW-Ausbildungssystem des DFB nur ein Tropfenauf dem heißen Stein?
    Das würde mich auch interessieren. Ich war halt selber lange TW, und bin aber nur noch AH-Aktiv Eine richtige Ausbildung habe ich hier keine und kenn mich da auch noch zu wenig aus. Derzeit bringe ich meine eigenen Erfahrungen ein und hole mir den Rest über Videos, Foren oder auch Bücher.


    Vielleicht hilft das hier, um die Diskussion wieder zu beleben?! ;o)
    Über weitere Anregungen würde ich mich freuen.


    Gruß aus dem Allgäu
    Geändert von Fliegenfänger73 (14.03.2018 um 11:00 Uhr)

  13. #13
    Amateurtorwart
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    Standard

    Hallo Fliegenfänger

    Erst einmal vielen Dank für deine Meinung.

    Zunächst einmal fand auch ich den Eingangs thread von Steffen prima und viel zu schade um dieses Thema "versanden" zu lassen!

    Defintion: Torwartübung - Torwarttraining

    Ich glaube, da hab ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt. Mit Torwartübungen meine ich für absolute Anfänger geeignete TW-Übungen, die man mit allen Spielern einer Mannschaft gleichzeitig machen kann

    Nachfolgend ein paar Vorschläge:

    a. Schutz vor schmerzhaften Ballkontakten
    1. die Finger nicht in Ballrichtung ausstrecken (Gefahr von Fingerkuppen-Prellung)
    2. Ball nicht mit vollständig ausgestreckten Armen auf Brusthöhe fangen (Gefahr von Finger- oder Handgelenkverletzungen)
    3. seitlich über Oberschenkel, Hüfte und Schulter abrollen (sonst Gefahr von Hüft- oder Schulterprellung)
    4. Hechtsprung (schmerzhaften Ball- oder Bodenkontakt vermeiden)

    3.1. In 3 Stufen "abtauchen" erlernen
    a. TR rollt sitenden TW seitlich rechts/links Bälle zu. TW kippt zur Seite und fängt den Ball mit beiden Händen gleichzeitig vor dem Oberkörper
    b. dito, jedoch kniet TW (Hilfe: seitliches Abkippen erleichtern, indem TW Knie an der Seite, an der Ball gerollt wird, leicht nach vorn zieht.)
    c. TW steht in tiefer TW-Grundposition ca. 1 1/2 Armlängen vor TR. TR hält Ball seitlich (eine Hand auf und die andere Hand unter den Ball) ca. 50 cm hoch
    d. TR streckt sich, umgreift den Ball mit beiden Händen und rollt über Oberschenkel, Hüfte und Schulter ab
    d.1. Hilfe: Wenn TW Schwierigkeiten beim Abrollen hat, dann läßt TR den Ball erst los, wenn TW bereits über Oberschenkel und Hüfte abgerollt hat

    4.beim Hechtsprung
    Häufige Anfangsfehler sind:
    - TW-Füße stehen parallel, so dass er seitlich fällt ("Bahnschranke") und landet schmerzhaft auf der Schulter statt über Oberschenkel, Hüfte und Schulter abzurollen
    - dito, jedoch springt TW mit beiden Beinen gleichzeitig hoch und dann in einem weiten Bogen zum Ball und landet schmerzhaft auf der Schulter oder dem Kopf
    - TW dreht sich zur Ballrichtung, läßt sich frontal nach vorn fallen und begräbt schmerzahft den Ball in Bauch- oder Brusthöhe unter sich

    Um den anfangs recht komplex erscheinden Bewegungsablauf für den TW zu erleichtern, sollte man eine Übung wählen, bei der der Torwart sich nur über die hintere Fußspitze abdrücken kann und dabei lediglich einen halbhoch geworfenen Ball fangen soll.

    Damit es von Anfang an gut klappt, sollte man den Bewegungsablauf mit der "Schokoladenseite" des TW starten. (Wenn es auf der schwächeren Seite nicht klappen will, hier den Bewegungsablauf von 3.1. wiederholen, sodass der TW durch weitere TW-Unterstützung die nötige Sicherheit im Bewegungsablauf erhält.)

    Eine einfache TW-Übung kann wie folgt ablaufen:
    - TR positioniert sich ca. 8 m vor dem Tor mit einem Ball in den Händen
    - TW startet die Übung, in dem er zunächst aus mittiger Position den ballfernen Torpfosten antippt und dann schräg zur anderen Seite sprintet,
    - TW wirft Ball gerade halb hoch in Sprintrichtung des TW
    - TW drückt sich mit Fußspitze des hinteren Beins (tornahes Bein) ab, fängt den Ball mit beiden Händen gleichzeitig und lang ausgestrecktem Körper in Ballrichtung
    - TW rollt über Oberschenkel, Hüfte und Schulter ab

    Hinweis: Sollte TW statt in Ballwurfrichtung zu sprinten parallel zum Tor steppen oder direkt zum anderen Pfosten rennen, dann bitte den Ball nicht werfen (sonst Gefahr von Schulter- oder Kopfverletzung bei der Landung)
    Als weitere Unterstützung kann man ein Hütchen ca. 3 m vor dem Pfosten der Seite, in die gehechtet werden soll, legen. Dieses Hütchen soll dem TW als Orientierung für die Sprintrichtung dienen.

    Organisation von TW-Übungen
    Ich finde deine Idee teilweise mit keinen Torwartgruppen und teilweise parallel zum Mannschaftstraining die Torwartübungen (Anfängergruppe) und das Torwarttraining (Fortgeschrittene) zu machen prima. Allerdings teile ich deine Zweifel, dass es nicht zu viele Keeper bzw. Mannschaften sein dürfen. Denn du solltest schon noch die Zeit finden, um dir in den Wettkämpfen anzuschauen, wie die Keeper die in den Übungen und TW-Trainingseinheiten erworbenen Fähigkeiten im Spiel umsetzen? Denn weil das Spiel fast immer die besten Übungen schreibt, kannst du die erkannten Defizite gleich beim nächsten mal besprechen und entsprechende Übungen machen. Wenn die Keeper dann sehen, dass meist kleine Veränderungen bereits große Auswirkungen haben, wird die Neugier geweckt und es steigt das Interesse, sich weiter verbessern zu wollen.

    Eine Torwarttrainingseinheit beinhaltet: Trainingsschwerpunkt, darin Warmmachen (möglichst passend zum Trainingsschwerpunkt), Übungen, Spielformen und wenn parallel zum Mannschaftstraining das Abschlußspiel als Kontrolle für den TW-Trainer.

    TW-Trainingseinheiten sollten alters- und leistungsgerecht konzipiert werden. So kann man im mittleren Jugendbereich mit kleinen TW-Gruppen starten. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Teilnehmer weiterhin Fähigkeiten als Feldspieler sammeln. Denn als "Allrounder" sind sie auf sämtlichen Positionen einsetzbar, während bei einer zu frühen Positionsfixierung der aktuell schwächere Keeper meist die Ersatzbank drückt und sich dort weder als Keeper noch als Spieler im Wettkampf weiterentwickeln kann.

    Deshalb bin ich da vollkommen deiner Meinung, dass es zunächst lediglich um eine Funktionsentwicklung gehen sollte und erst im oberen Jugendbereich mit einer Verfeinerung der Positionsentwicklung gestartet wird.

    Leider wollen viele Mannschaftstrainer lieber von Anfang an Stammspieler und einen Stammtorwart, weshalb die Mitglieder des Teams kaum Chancen haben, die unterschiedlichen Funktionen kennenzulernen. Der Grund ist, dass man meist lieber sofort gewinnt, anstatt später. Allerdings wäre der spätere Erfolg weitaus wahrscheinlicher, wenn man sich zunächst um eine homogene Mannschaft bemüht, in der alle Teammitglieder überall auf dem Platz eine gute Unterstützung und Ausbildung bekommen, sodass sie später selbständig gute Entscheidungen treffen, sie technisch sauber und in hoher Geschwindigkeit ausführen können.

    Leider funktioniert die Ausbildung selbst in den höheren Ligen des Jugendleistungsbereichs deshalb nicht so richtig, weil die halbe Liga gegen den Abstieg kämpft, sodass man sich nicht für die Ausbildung der besten Talente, sondern für die physisch stärksten "Kanten" aus den ersten Geburtsmonaten (RAE-Effekt) entscheidet, um sein Vereinsimage zu pflegen. Leider unterliegen meist die Keeper ähnlichen Selektionsmerkmalen. D.h. die Körperlänge kann als wichtiger angesehen werden als die Handlungsschnelligkeit. Ähnliche Fehlentwicklungen gibt es nicht nur in den NLZ, sondern bereits in den Auswahlen der DFB-Stützpunkte.

    Vermutlich hast du dich noch nicht so mit dem DFB-TW-Trainer Ausbildungsangebot beschäftigt? Aber vielleicht gibt es andere User, die über eigene Erfahrungen berichten können?

  14. #14
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Eltern als Torwarttrainer

    Es ist gerade bei den jungen Torleuten oft anzutreffen - Eltern, die ihr Kind fördern möchten. Einige haben letztendlich keinen Plan, wie ein altersgerechtes oder methodisches Training aufgebaut sein muss
    Was mir Sorge bereitet ist, daß diese Eltern dann nicht mal die Geduld haben, die nötig wäre, noch die Lust verspüren, sich das Wissen anzueignen.

    So steht Sohnemann als Beispiel auf der Wiese und Mama müht sich ab. wirft den Ball bald hierhin, bald dorthin und der kleine Mensch plumpst, fällt und springt umher, sichtlich bemüht.
    Was auffällt, ist das der kleine Mensch nahezu immer nicht richtig fällt, Korrektur gibt es gar nicht. Mama ist nur wichtig, daß Sohnemann die Bälle erreicht und wegschlägt. Irgendwie, nur weg damit.
    Sicherheit? Fehlanzeige... Falltechnik? Nicht vorhanden...

    Im anderen Fall steht Töchterchen unter Druck. Papa will Sie groß rausbringen und so schiebt sie eine Sonderschicht nach der anderen, oft in der Sandgrube, denn das Kind muss springen und soll Kondition haben. Töchterchen quält sich, kämpft und ackert, oft nahe dem Erbrechen. Vater motiviert gern, mit pädagogisch wertvollen Kommentaren, wie "Sag mal, springst Du überhaupt?" - "Ich seh's schon, so wird das nie was. Wie oft muss ich Dir es denn noch sagen, daß Du mehr machen musst!" - "Vor fünf Minuten hab ich es Dir doch erklärt, und Du machst es schon wieder total falsch. Du kannst Dir ja gar nichts merken!" oder mit den Killersprüchen wie: "Du wirst es so nie schaffen!" - "Du hast Dich kein Stück verbessert!"
    Es ist traurig, zumal in den meisten Fällen das Training nicht mit Verlassen des Sportplatzes endet.

    Es ist so schwer, Trainer und Vater zu sein, denn man kann zu Hause nicht immer Training und Eltern-sein trennen. Oft genug ertappt man sich, wider aller Vorsätze, daß man doch wieder über das Spiel spricht, anstelle hier die Sache mal auf sich beruhen zu lassen, die Entwicklung zu fördern und vor allem den Druck weg zu nehmen.
    An anderen Stellen ist das aber noch schlimmer, ganz bewußt und gesteuert wird hier der Druck noch verstärkt: "Sag mir, warum ich Dich überhaupt ins Training schicke, wenn Du nicht machst, was ich Dir sage?" - "Also so schlecht wie heute warst Du schon lange nicht mehr, da kann ich mir ja wirklich das Geld für den Vereinsbeitrag sparen!" - "Im Spiel heute, da will ich Leidenschaft, ich will Leistung von Dir sehen, wozu sonst glaubst Du denn, ackere ich mich zwei Mal in der Woche mit Dir auf dem Sportplatz ab?"
    Das Kind, in die Rolle gepresst zu gehorchen und zu folgen, seit seiner Geburt auf dieses Verhalten gedrillt, versucht nun, diesen Ansprüchen zu genügen. Übermotivation, Nervosität und damit hohe Fehlerquoten sind die Folge, mit dem üblichen Ausgang:
    Eltern sind nicht zufrieden und meist trifft dann das Donnerwetter schon im Auto die Kleinen:
    "Ich hatte es Dir ja angedroht, aber Du wolltest es ja nicht anders..." - "Wie ich es vorausgesagt hatte, Du hast im Moment einfach keinen Bock..." - "Von zwei Mal Training die Woche hat man mal wieder nichts gesehen, weißte, da kann man alles Training mit Dir sein lassen, es fruchtet eh nicht..."
    Meist endet diese Hölle nicht, sondern setzt sich im nächsten Training fort und die Todesspirale aus Druck, Übermotivation und vor allem völlig Kindungerechtes Training setzt sich fort, dreht sich immer schneller und grauenhafter.
    Eltern als Trainer... Es ist schwer, dies unter einen Hut zu bringen. Doch man muss es lernen, es ist auch für später sehr, sehr wichtig. Kritik in negativer Form wird nicht auf dem Sportplatz im Spiel ausgeübt. Schon gar nicht in einer so unwürdigen Form.
    Motivation, immer wieder aufbauen ist das Zauberwort. Dem Kind Fehler aufzeigen, es vormachen. Vertrauen schaffen, in das was gemacht werden soll, zeigen, daß man Vertrauen haben kann und haben darf. Trösten, wenn etwas schief gelaufen ist... vor allem: Klar machen, daß bestimmte Dinge kein Verlust von Liebe und Zuneigung bedeuten, sondern das Gegenteil auslösen.
    Vermeidet doch erst einmal die harten Worte und gebt dem Kind zu Hause genug Momente ohne Sport. Denn Fussball ist toll, Fussball bestimmt deren Leben meist schon genug.. Lasst Sie doch darin wachsen und schaut zu. Es ist wie eine Wildblumenwiese, je weniger man sich intensiv darum kümmert, desto besser gedeiht diese Wiese, desto schöner blühen die Blumen, desto lebhafter ist der Flecken Natur.
    Wenn Ihr Trainer seit, dann denkt, und wisst, daß Ihr jedes Wort im Training als Lob auslegt. War es schlecht, dann sagt es nicht, sondern fragt, ob die Kinder damit zufrieden sind, zeigt Fehler und erklärt wie es besser zu machen ist. Falsch gibt es nicht, denn auf dem Fussballplatz ist das bestimmt nicht lebensbedrohlich oder lebensgefährlich, wenn der kleine Torwart im Training etwas ausführen soll.

    Und wenn man Trainiert, nehmt Euch doch die Zeit und macht einen Übungsleiter. Lernt von anderen Trainern und mit anderen Menschen Eures Alters oder anderen Alters zusammen Kinder anders zu verstehen.
    Denn was nutzt es, das Kind ständig der Situation Flanken und hohe Bälle auszusetzen, weil Ihr darin beständig sehr und meint, daß hier zuwenig der Torwart macht, zu unsicher ist und nicht korrekt zum Ball agiert. Wisst Ihr denn, daß Kinder erst mit rund 12 Jahren die Ballflugbahn, dessen Geschwindigkeit und ihre eigene Position und Bewegung so in Relation bringen können, daß man das abfangen hoher Bälle auf einem Sinnvollen Level trainieren kann? Wisst Ihr, daß diese Entwicklungsstufen biologisch bedingt sind, und daher auch in gewissen Grenzen ablaufen, beim einen da schneller, beim anderen langsamer?
    Sicher nicht, denn sonst wäre das unsägliche Flanken und Fangen hoher Bälle bei vielen Kindertorwarttrainings nicht so intensiver und meist kritisierter Bestand des Programms.
    Sicher, es ist förderlich dieser Entwicklung, das Kind solchen Situationen auszusetzen, doch dann immer darauf zu drängen, daß Fortschritte sich einschleifen und Bestand haben sollen, zeigt, das dies oft missverstanden wird, oder gar nicht im Bewußtsein ist. Es wird auch auf vielen Torwarttrainer Seminaren, die eher für die Alterklasse B-A Jugend/Erwachsene ausgelegt sind, natürlich nicht erzählt.
    Auch ist das methodische Lehren von Techniken oft nicht gegeben, da werden 20 Bälle links gespielt und 20 Bälle rechts, egal wie der Kleine Mensch hingeht, hauptsache der Ball ist nicht drin und am Besten wenn er die Hände an den Ball bekommt. Der Rest wird sich schon entwickeln.
    Doch dies ist nicht so. Falltechniken muss man Kindern methodisch erklären und in vielen Variationen immer wieder machen lassen, damit die Bewegung letztendlich wie das Gehen, Laufen und Hopsen automatisiert und erlernt wird. Von niedrig nach oben gehen, vom Sitzen in den Stand, vom Stehen ins Laufen. Gerade wenn es Neu ist, gerade wenn gar nicht will, mehr Pausen geben. Kinder haben oft nur eine Auffassungsgabe von 30 Minuten, dann ist Ende, selbst wenn man noch so viel varriert oder Spaß macht. Kinder Raum lassen, selbst Dinge zu versuchen, Dinge im spielerischen Selbst zu entdecken - nicht eingreifen, zulassen. Nur so wird die richtige Technik sich durchsetzen und etablieren.
    Somit ist es völlig kontraproduktiv, einen Ball einfach irgendwie zu werfen, sondern es muss einem Ziel folgen und muss letztendlich ein bestimmtes Muster abrufen. Zudem muss der Ball auch so kommen, daß dieses Bewegungmuster sicher abgerufen werden kann, damit es sich einschleift und wenn dies nicht passt, dann bitte: Eine Stufe zurück fahren, damit es sich entwickeln kann.
    Viele Eltern wissen und verstehen das nicht - der Leistungsgedanke sitzt zu tief im Leben der Erwachsenen. Diese Messlatte darf und kann man nicht an Kinder anlegen.
    Daher ist es mein Wunsch und mein Ziel, hier zu helfen, damit die Kleinen ein gutes und optimales Training bekommen. Ein Training, wo diese gern hingehen, Spaß haben und miteinander Torwartspiel erleben dürfen. Ein Training, wo auch Eltern und Trainer voneinander und miteinander lernen, mal Kind zu sein und Kinder neu zu verstehen.
    Eine Aufforderung die 120 Stunden Ausbildung zu absolvieren, um einfach zu verstehen, wie Kinder die Welt erleben, wie diese sich entwickeln und vor allem: Wann und wie ich als Trainer was wann am Besten für die Kinder aufbereite oder einbringe. Daraus resultiert dann ein Training, welches sich nicht zwingend an Trainingslehren der Erwachsenen hält, sondern oft anders ist, dafür wie Kinder ist, oder eine Wildblumenwiese: Völlig durcheinander, aber wunderbar.

    Daher Eltern als Trainer - es geht, es ist nur ein Spagat, der eher die Eltern vor Herausforderungen stellt, an Psyche und Disziplin, als die Kinder.
    Dazu muss man aber Vater und Mutter in der Umkleidekabine lassen und als Trainer auf den Platz gehen, und in der Umkleidekabine mit der Kleidung die Eltern wieder anziehen, und den Trainer in der Tasche oder auf dem Platz zurück lassen.
    Und dann, dann ist viel möglich... weiß ein trainierender Vater
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  15. #15
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    Standard Wenn Väter Trainer spielen wollen

    Artikel vom 09.09.10, erschienen im Kölner Stadtanzeiger
    Ehrgeizige Eltern sollten am Rande des Fußballplatzes besser Ruhe bewahren. Ein Vater, dem dies nicht besonders gut gelang, erhielt nun von einem Gericht die Quittung - eine saftige Ordnungstrafe inklusive.

    Für seine Schimpftirade erhielt ein Familienvater das passende Echo.
    Wenn in diesen Tagen der Amateurfußball in die neue Saison startet, sieht und hört man sie wieder: Die unzähligen Väter, die ihre Söhne erwartungsfroh zu den Jugendspielen begleiten und hoffen, wie von den Bläck Fööss im wunderschönen „Foossball-Leed“ besungen, „dat minge Jung enz wie d´r Overath weed!“.

    Pünktlich zum Saisonauftakt erscheint nun ein hochinteressantes Urteil des Amtsgerichts aus Lingen (Niedersachsen), das sich mit der Frage beschäftigt, ob und wie übereifrige Väter von Jugendfußballern zu behandeln sind, wenn ihnen auf dem Sportplatz die Nerven durchgehen.
    Der Fall: Ein Vater beobachtete das Spiel der Mannschaft seines Sohnes und rief dabei mehrfach laut und aufgeregt von außen ins Geschehen hinein. Als ihn daraufhin ein Spieler der gegnerischen Mannschaft bat, dies zu unterlassen, verlor der Vater die Contenance: Er schrie den Jungen mit den - eigentlich nicht druckreifen - Worten „Fick Deinen Esel!“ an. Da der Schiedsrichter dies hörte, notierte er den Vorfall im Spielbericht. Einige Wochen später verurteilte dann das Sportgericht des Fußballverbandes den Verein, in dem der Sohn des Vaters spielte, wegen dieser Entgleisung zu einer Ordnungsstrafe von 400 Euro.

    Verein klagte auf Erstattung
    Da der Verein sich das unflätige Verhalten des Vaters nicht bieten lassen wollte, verklagte er ihn anschließend auf Erstattung dieses Betrages - und bekam Recht! Das AG Lingen fand zur Urteilsbegründung nun ziemlich druckreife Sätze. Wörtlich heißt es: „Ein Verein, der seinen Sportplatz für Fußballspiele zur Verfügung stellt, darf grundsätzlich davon ausgehen, dass die Besucher die allgemeingültigen gesellschaftlichen Umgangsformen beachten.
    Dies gilt umso mehr, wenn es sich um den Vater eines Fußball spielenden Kindes oder Jugendlichen handelt. Beleidigungen anderer Spieler durch die anwesenden Eltern muss der veranstaltende Verein nicht hinnehmen. Gerade auf Fußballplätzen, wo oftmals ein rauer Wind weht und ein aggressiver Ton herrscht, sollte ein Familienvater unflätige Bemerkungen tunlichst unterlassen.
    Insbesondere Väter von Spielern haben eine Vorbildfunktion und dürfen keinesfalls aggressive oder aufgeheizte Stimmung erzeugen. Verstoßen sie hiergegen und erhält der Verein aus diesem Grund anschließend eine Ordnungsstrafe, kann der Verein diese Strafe vom betreffenden Vater einfordern.“ (AG Lingen - 4 C 1222 / 09)

    Fazit: Auch wenn der eigene Filius überraschend doch nicht wie Wolfgang Overath spielt, behält man als Vater lieber die Nerven. Wer weiß, wofür es gut ist.
    Quellenangaben:
    Kölner Stadtanzeiger - Kolumne Recht und Gerichtsurteile
    Eingestellt am 23.9.2010 mit freundlicher Genemigung der Kölner Stadtanzeiger Online Redaktion namentlich ausgesprochen durch Silvia Trautmann
    Sportredaktion "Kölner Stadt-Anzeiger"
    Amsterdamer Straße 192
    50735 Köln
    Vielen Dank an die Online Redaktion für die Genehmigung, den Artikel vollständig und dauerhaft im Forum einstellen zu dürfen.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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