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Thema: Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo marie,
    ja, eigentlich sollte bis zur D-Jugend, also U11 keine Spezialisierung erfolgen. Sagt man so.
    Doch viele Sportarten spezialisieren schon aufgrund Ihres Feldes: Judo, Ringen, Karate und andere.
    Zwar kann sich ein Judoka später noch spezialisieren, doch dies meist erst Ü16, wenn er das Grundprogramm verstanden hat. Dann geht er zum Bodentechniker, Standtechniker, Kata, oder ähnlich über...
    Dies ist mit dem Fußball nicht zu vergleichen.
    Auch im Turnen ist erst nach der Grundschule eine Spezialisierung erwünscht, weil erst dann gezielt auf ein Gerät, oder eine Geräteauswahl hingearbeitet wird... auch beim Schwimmen müssen alle Grundtechniken erlent sein, bevor sich der Schwimmer auf eine Distanz und einen Stil als Schwerpunkt einstimmen sollte.
    Trotzdem sieht man schon bei Kindern bestimmte Vorzüge, die man dann ruhig unterstützen kann und sollte. Nur sollte man die Kindr nicht krampfhaft dabei halten.
    Sprich: Wenn heute die "Blaue Mauer" nicht ins Tor will, dann stellt man diese nicht. Ebenso sollte man kein Kind ins Tor zwingen, denn das wäre auch eine zwanghafte Spezialisierung, die man nie machen sollte. Ausprobieren kann man im Training und da sollte man es ruhig zulassen.
    sprich ich nehme auch immer mal wieder einen Jungen Kicker zum Tw-Training dazu, wenn er denkt, daß er das mal ausprobieren möchte.
    Da es mehr Spiel und spaß ist, ist das eine Sache, die jemand jederzeit mitmachen kann, solange er möchte und Spaß daran hat.

    Aber nie sollte man ein Kind zwingend. Wenn also ein Kind nicht ins Feld will, sondern Torwart sein will und möchte, dann ist es das Kind solange es möchte. Allerdings, und das ist dann die Vermittlungskunst des Trainers, sollten alle Torleute auch immer und immer wieder Feldspieler Erfahrungen machen, denn sie müssen verstehen, wie das im Feld ist und sich auch so spielerisch die Feldspielertechniken aneigenen.
    Das daher auch ab und an mal ein Feldspieler in tor geht, ist auch klar, denn gerade die, die den Torwart anmeckern dürfen ruhig mal so eine Sache als Belehrung bekommen, einfach um am eigenen Leib zu erfahren, wie das als Torwart ist.
    Dafür ist Training da. Spiel ist nun Wettkampf.
    Hier stellt man ein Team! Wenn nun das Team die "Blaue Mauer" fordert, und der Ersatztorwart auch lieber Libero spielt, warum dann hier gegen das Team arbeiten?
    So schweißt sich ein Team selbst zusammen! Es wächst aus der eigenen inneren Stärke heraus und es bildet sich aus, was einst gesagt wurde: "11 Freunde müßt Ihr sein!"
    Die "wilden Kerle" kennt jeder der Kicker... doch viele begreifen nicht, daß es gerade dabei um Teamgeist, Freundschaft und das miteinander wachsen geht! Fußball ist das nur Mittel zum Zweck, eine Leiter, die man gemeinsam erklimmt.
    Somit stellt der Trainer die Leute auf Positionen und es wird sich im Fußball schnell zeigen, wer der Stürmer ist und wer dann doch eher Verteidiger, wer vielleicht ein Allrounder ist und wer dann doch vielleicht gar nicht so der Fußballer ist. All diese Leute muß man im Team unterbringen und einbinden.
    Denn selbst die, die nicht wirklich Fußball spielen können, werden mit Training, Kondition und auch der Erfahrung trotzdem für die ein oder andere Sitation genau der Richtige sein und das muß man diesen klar machen. Wenn ich z.B. einen habe, der nicht Fußball spielen kann, zwei Linke Füsse hat, aber 40 Minuten ununterbrochen rennen kann, auf keinen Trick reinfällt, und immer irgendwie den Ball wegkicken kann, dann mache ich daraus einen Manndecker, einen richtigen Kettenhund!
    Das ist etwas, was man Kindern dann auch gern als Aufgabe erklären kann und sehen kann, ob Sie die Nische, die sich auftut auch ausfüllen wollen.
    Einige lernen es nie, und weil sie die Nische nicht füllen wollen, bleiben diese immer eine graue Nummer und spielen später eher selten oder geben es auf, doch andere sehen und begreifen die Chance und füllen diese aus, mit Leidenschaft und Hingabe, wie es nur Kindern eigenen ist. Und dann habe ich jemand, der auf der Bank sitzt, und nur darauf wartet, von der Kette gelassen zu werden, der Spaß daran hat, einen gegnerischen Spieler auszuschalten und zur Verzweiflung zu bringen. Und der damit sich im Team auch eine Position erarbeitet hat, der dem Team nützlich ist... und dann lernt das Team auch, wie Veränderungen das Team stärken oder schwächen können.
    Es lernt, Respekt und Toleranz, es lernt Verantwortung und Vertrauen!

    Alles Dinge, die ich jemand mitgeben muß, gerade in dem Alter.

    Daher: Man macht keine Spezialisierung aufgrund von bestimmten Dingen, also stellt den Dicken oder Langen ins Tor! Das ist falsch.
    Aber man fördert die Wünsche und Passionen der Kinder, ohne dabei die Breite des Sports aus den Augen zu verlieren.
    Somit kann ein Kind in eine Spezialisierung hineinwachsen, aber jederzeit auch die Sache wieder verlassen!

    Obigens Beispiel zeigt gut, das man hier gegen den Willen des Kindes gearbeitet hat, und damit eine Nische sich schloss.... Etwas, was das Kind mit allem Herzblut und aller Hingabe wollte, hat sich nicht erfüllt, weil es nicht gefördert, sondern in seiner eigenen, ureigenen Entwicklung, die aus sich selbst heraus kam, behindert wurde.
    Dies ist leider auch nicht richtig.

    Jeglicher Zwang ist daher abzulehnen und das wird dann oft als mißinterpretiert, daß man nicht 'spezialisieren' darf.... Das ist nicht korrekt, denn wenn es ein Kind will, warum dann nicht?
    Ich kann kein Kind zwingen vom 5 Meter Turm zu springen, aber wenn es der ureigene Wille des Kindes ist, es zu tun, dann sollte man sehen, daß man dem nachgibt, und wenn man erst vom Beckenrand mit der Sprunghaltung anfangen muß: Egal! Das Kind hat für sich ein Ziel, und der Weg dorthin ist meine Aufgabe.
    Merkt das Kind auf dem Weg, daß es nicht in Ordnung ist, dann prima! Ich habe auch meinen Job als Trainer/Übungsleiter erfüllt. Ich habe dem Kind den Rückhalt gegeben, und es die nötigen Erfahrungen für einen eigenständigen Entschluss machen lassen. Es ist gut so, denn das Kind lernt sich einzuschätzen, sich zu vertrauen.
    Arbeitet das Kind aber trotzdem weiter, geht vom Einer zum Dreier über, dann ist das Prima. Will es dann dennoch vom Fünfer nicht springen, auch wenn es es einst wollte: Auch gut! Die Entscheidung ist auch hier aufgrund der Erfahrung gefallen, die eigenen Grenzen sind dem Kind bekannt und ich habe dem Kind Sicherheit und Möglichkeit gegeben, diese Grenze selbst zu erfahren. Auch hier habe ich meinen Auftrag vollkommen und kindgerecht erfüllt.
    Besteigt es aber dann doch den Fünfer, können 20 Leute zu früh und falsch schreien: Ich habe dem Kind mit dem Weg vom Beckenrand, über Einer und Dreier die Erfahrung, die Technik und die Sicherheit gegeben, warum dann es nicht zulassen?
    Es wird dann springen, denn es ist der ureigene Will des Kindes und meine Aufgabe ist es, für die Sicherheit zu sorgen, aber auch der Rückhalt für den Willen zu sein, ohne dabei zu forcieren oder zu beeinflussen.
    Wenn es denn also oben an der Kante steht, darf ich nicht rufen: "Spring schon! Du kannst es!" Das wäre falsch, sondern ich muß ruhig abwarten.. zeigen das ich da bin, und wenn das Kind nun den Willen hat, in sich selbst ruht und auf sich vertraut, wird es den letzten Schritt tun, und springen! Es wird die Angst überwinden, und seinem Willen nachgeben, und eine neue Erfahrung machen.
    Und dann mit dem Übungsleiter nach dem Sprung oder auch nach der Entscheidung nicht zu springen, diese Sache verarbeiten wollen.
    Dafür muß man da sein, die Entscheidung zu akzeptieren, nicht zu verurteilen, nicht zu forcieren, sondern auch wieder das Selbstwertgefühl zu steigern...
    Und wenn es dann vom Fünfger gesprungen ist, es nicht forcieren weiter zu machen, sondern zu sehen, ob es es nur getan hat, der Erfahrung und Grenzerfahrung wegen, oder weil es darin Gefallen findet und daher nun weiter gehen möchte...

    So ist es dann auch im Fußballtor!
    Ich forciere nicht, wer ins Tor geht, noch wann jemand das Tor verläßt. Ich ermutige niemand, ins Tor zu gehen, noch das Tor zu verlassen.
    Selbst wenn ein Kind im Tor eine Perspektive hätte und hat: Ich werde es im Tw Training vielleicht informieren, wie gut es ist und daher diese Nische aufzeigen, aber es ist der Willen des Kindes, wie und ob es diese Nische ausfüllen möchte.
    Somit ist mir egal wer ins Tw Training kommt, von den Kleinen. Alle sind willkommen und alle können nach der Übungsstunde auch sagen, daß sie wieder kommen oder nicht wieder kommen. Es ist egal!
    Denn die Kinder, die von allein wiederkommen, die haben Gefallen daran und fühlen sich wohl! Das gilt es zu fördern, alles andere ist unwichtig.

    Auch ein Trainer, der zwanghaft dies oder das verbessert haben will, der ist bei mir fehl! Dies ist nicht meine Aufgabe in der Alterklasse.
    Meine Aufgabe ist es, Verletzungen durch eine saubere Technik zu vermeiden, Grundlagen zu vermitteln, mit Ängsten vertraut zu machen, Gefahren spielerisch aufzuzeigen und so Kinder an Ihre Grenzen zu führen, mit der Sicherheit, daß nichts passieren kann. Sie müssen erkennen wo Sie stehen, aber auch die Möglichkeit haben, Neuland zu erschließen.
    Dafür gibt es Übungen und Spiele, und es gibt keinen Erfolg oder Mißerfolg... Es gibt nur gut gemacht! Wertungsfrei... ich als Trainer ziehe eine Wertung, ja, aber ich wirke nicht auf Änderung ein.... das kommt erst später.

    @Marie: Wenn er der bessere ist, wird es sich trotzdem noch entwickeln und auch durchsetzen.... Lass Ihn daher ruhig laufen. Sei bei Erfolgen und Miessrfolgen einfach da, aber wertfrei und trage Entscheidungen deiner Kinder beratend mit.... so werden Kinder stark!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Torwarttalent
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    Hallo Steffen,

    danke für die ausführlichen Infos. Ich komme eben aus der Sportart mit dem orangefarbenen Ball ;-). Und ich habe früher mal einen ziemlichen Fehler gemacht. Ich habe einen Aufbauspieler ausgebildet und spezialisiert (vor dem Trainerschein). Der war echt winzig und ich dachte: der kann nur Aufbau. Tja, inzwischen ist der kleine Aufbauspieler fast 2m groß geworden. Inzwischen könnten wir ihn als Centerspieler gut brauchen. Hat er nie gelernt, wollte er nicht spielen. Inzwischen hat er leider ganz aufgehört.

    Um auf meinem Sohn zurückzukommen: ich glaube nicht, dass er besser ist als der TW, der an Nummer 1 spielt in seinem Team. Aber er ist sicher besser als manch anderer TW den ich schon bei diversen Spielen gesehen habe. Ich bin gespannt auf morgen. Morgen wird er spielen. Leider wissen wir noch nicht ob als Feldspieler oder als TW. Egal, hauptsache er darf spielen. Das schon alleine freut ihn. Natürlich wird er seine TW Hose einpacken und die Handschuhe.

    LG und vielen Dank
    Marie

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Mari,
    sicherlich hast Du mit dem Basketballer recht. Eine solche frühe Spezialisierung ist nicht günstig.
    Es ist daher so, daß unsere "blaue Mauer" immer und immer wieder daher im Feld mitspielen muß und auch will, einfach weil Fußball mehr ist, als nur im Tor stehen.
    Im Moment kommt aber aus tiefstem inneren Beweggrund heraus das Verlangen nach Torwarttraining und dem "Torwart sein", welches hier nicht unterdrückt, sondenr einfach gefördert wird.
    Sollte dies in ein zwei oder mehr Jahren versiegen, ist es nicht schlimm. Viele Torhüter haben sich im Laufe der Zeit aus dem Tor ins Feld begeben und waren erfolgreich, weil diese Fußballspielen gelernt und angewandt haben. Es geht nicht allen Torleuten wie mir, die man ins Tor stellt, weil diese im Feld nicht zu gebrauchen sind
    Daher ist die Spezialisierung auch nicht so vordringlich oder einprägsam, weil man nicht auf ein Ziel hinarbeitet, sondern einfach nur einem Verlangen nachgibt, ohne dabei einen eine tiefe Prägung einzustempeln.
    Deshalb dürfen solche kleinen Torleute auch Fehler machen, die man bei größeren nicht dulden würde oder abstellen müßte/sollte.
    Daher wird nur auf Verletzungsprävention durch saubere Fang- und Falltechnik geachtet. Es ist im normalen Leben, als später in vielen Sportarten von Vorteil, wenn man Fangen kann und auch weiß, wie man richtig und verletzungsfrei fällt.
    Viele Verletzungen der Radfahrer, Akateboarder und Inline Skater würden sich mit einer sauberen Falltechnik wesentlich vermindern oder ganz vermeiden lassen, wenn diese auch nur einmal in Ihrem LEben das richtige Fallen gelernt und sich angeeignet hätten.
    Auch Fangen von Gegenständen ist ein essentielles Ding, welches alle Kinder beherrschen sollten, weshalb also auch hier der eigentliche Vorgang ruhig gefördert werden kann, und auch daher jedem Feldspieler beigebracht werden sollte, auch wenn er vielleicht nie im Tor stehen wird.
    Hilfreich sind auch hier bei Kindern Alternativsportangebote oder Ausgleichssportarten. Hier bieten sich Formen an, um klar und zielgerichtet das Körperbewußtsein und Körperkontrolle, und somit die eigene Grenz- und Körpererfahrung zu stärken. Dies sind Angebote zum Kinderturnen mit häufigen Geräte Erfahrungsmöglichkeiten (reine Boden- und "Renn"-Turnstunden sind so sinnvoll, wie Sand in die Wüste zu fahren!), Kampfsportarten mit Körperkontakt, sowie Naturerlebnisaktionen, wie Klettern, Bergsteigen oder richtige Pfadfinderspiele. Auch Schwimmen kann hier so gesehen werden, auch wenn es wesentlich weniger Kontakt und Körpererfahrung im Vergleich liefert.
    Früh schon sollte der natürliche Bewegungs- und Erfahrungsdrang der Kinder gefördert und auch auch unterstützt werden, indem Eltern stelle mit dem Auto mit dem Fahrrad oder zu Fuß bestimmte Ziele erreichen, mit den Kindern sich bewegen und den Kindern Möglichkeiten geben, sich immer und frei zu bewegen, zu klettern, zu toben, zu balancieren, im Dreck zu gaben, einen Staudamm bauen... All dies ist Ausgleich zum Sport, fördert aber dennoch die sportliche Leistungsfähigkeit...
    Somit Marie, es ist komplexer... aber ganz bestimmt nicht, ist das Tw-Training für Bambinis bis zur E-Jugend eine strenge Spezialisierung.

    Denn es kann immer wieder passieren, daß ein Kind die Lust am Sport verliert und einen ganz anderen Sport machen möchte, als bisher. Auch dies ist nicht tragisch und muß einfach zugestanden werden. Es sind Kinder, die sich um jede Erfahrung körperlich reißen. Und daher, nicht zwanghaft spezialisieren, sondern einfach nach und nach die Entwicklung fördern, ohne den Spaß und eigenen Antrieb des Kindes zu brechen....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Torwarttalent
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    So, Steffen, jetzt kontere ich nochmal ketzerisch: Fußball an sich ist ja schon Spezialisierung. Was dann also erstmal das TW-Training?

    Fakt: keiner kann auf Verbandebene im Basketball bis U14 einen Titel erreichen ohne Leichtatlethik, Schwimmen und Geschicklichkeitsparcours. Keine Spezialisierung bedeutet doch eigentlich, so lehrt man es in meiner Sportart noch bis heute, den Breitensportgedanken aufrechterhalten.

    Da bin ich auch sehr lange dahintergestanden. ABER: durch das Trainieren von kleinen Jugendmannschaften ist mir auch aufgegangen, dass das so nicht wirklich funktioniert. Dazu fehlen meistens schon die Örtlichkeiten. Du kannst solche Turniere auf Verbandsebene vielleicht durchführen, aber unten, auf Kreis- und Bezirksebene kannst du das fünfmal erden. Welcher Verein, der BB anbietet, hat eine Laufbahn und womöglich noch eine Schwimmhalle? Also bei uns im Südwesten sind diese Vereine rar gesäht. AUSSERDEM: die Kiddies, die in die Halle kommen wollen BB spielen und nicht irgendwas anderers.

    Ich sehe mich selber noch als A-Jugend Spielerin. Meine Güte, war ich immer geladen, wenn der Trainer meinten einen Ausflug in eine andere Sportart machen zu müssen.

    Und wenn ich jetzt die Fußball E-Jugend sehe, die haben auch keine Lust drauf Basketball zu spielen oder Weitsprung zu machen. Wenn man diesen Breitensportgedanken aufrechterhalten wollte, dann müßte man heute ganz anders arbeiten. Sprich: solche Dinge spielerisch mit einfließen zu lassen. Das kommt aber meines Erachtens viel zu selten vor.

    Ist auch die Frage ob das immer noch zeitgemäß ist. In einer Zeit in der man im BB für die U14 Deutsche Meisterschaften ausruft. Ist da überhaupt noch Platz für den Breitensportgedanken? Und dann muss ich ja auch noch gleich nochmal auf die Fußballer draufhauen: Da ihr ja so früh mit dem Fußball anfangt, werden wir anderen Sportarten ja auch gezwungen früher anzufangen. Im BB mit 4 Jahren anzufangen ist aber eher eine Lachplatte. Da kann man aber Ballspielgruppen anbieten. Das wäre schön und zweckmäßig und es wäre sinnvoll dies Sportartenübergreifend anzubieten. Aber jeder hat Angst, dass ihm die guten Leute weglaufen. Wir haben im BB oft das Problem, dass wir diejenigen bekommen, die im Fußball nicht Fuß fassen konnten und mit denen können wir dann auch nicht wirklich viel anfangen meistens.

    Das ist jetzt alles sehr ketzerisch dahingeschrieben und bei weitem nicht so gemeint, wie es klingt. Aber ich habe im eigenen Verband schon zu hören bekommen: du kannst doch keine Ballsportartübergreifende Gruppe anbieten. Nachher gehen die Kinder alle ins Fußball, weil sie dort früher spielen können. Ja, wir Basketballer haben echte Probleme mit euch Fußballern.

    Jetzt wieder auf Euch Fußballer zurückzukommen: für mich war Torwart einfach die Spezialisierung der Spezialisierungen. Ich hoffe du kannst meine Beweggründe jetzt nachvollziehen? Auch ich bin noch lernfähig. Selbst wenn ich dies jetzt an meinem eigenen Kind etwas verbockt habe.

    LG
    Marie

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von marie
    So, Steffen, jetzt kontere ich nochmal ketzerisch: Fußball an sich ist ja schon Spezialisierung. Was dann also erstmal das TW-Training?
    *lachen* Wieso ketzerisch? Du hast doch Recht.
    Jede Sportart an sich ist bei Kindern eine Spezialisierung...

    Fakt: keiner kann auf Verbandebene im Basketball bis U14 einen Titel erreichen ohne Leichtatlethik, Schwimmen und Geschicklichkeitsparcours. Keine Spezialisierung bedeutet doch eigentlich, so lehrt man es in meiner Sportart noch bis heute, den Breitensportgedanken aufrechterhalten.
    *lachen* Ist das aufgrund des Trainingseffektes der anderen Sportarten, oder eher aufgrund Reglement?
    Wenn ich das im Fußball mal so sehe, dann denke ich, für viele Mannschaften wären auch Alternativen im Sport sehr dienlich, weil diese einfach andere Aspekte vermitteln, die aber wichtig sind.
    Und du hast Recht, viele vergessen den Breitensportgedanken.
    Und damit steht Erfolg vollständig im Hintergrund. Trotzdem kannst Du Dir die Jugendtrainer bis zur E-Jugend ansehen, die wollen alle möglichst viel Erfolg rausholen. Schei..e nenne ich das!
    Es sind Kinder!!!
    Da ist ein Zitat, eines F-Jugend Trainers:

    "Was soll ich den zu Euch sagen! Da müssen viele von Euch wohl demnächst den Verein verlassen. Ihr könnt ja gar nichts. Ihr könnt nicht mal den Ball 10 Mal hochhalten. Das ist doch das mindeste, was ein Fußballer können muß!"

    Hä? Das sind F-Jugendliche, viele gerade mal ein Jahr im Verein und im Fußball überhaupt und sollen, ohne Aufdozen dazwischen, den Ball 10 mal hochhalten mit dem Fuß.
    Der Mann ist Lehrer.... jetzt kommst Du!

    Ich sage Dir, ich wäre für ein viel strengeres Reglement, denn was zum Teil in Vereinen mit Kindern gemacht wird, ist weder gesund noch kindgerecht, es ist einfach zum
    Und der Fußballverein ist keine Ausnahme, denn welcher Trainer will ständig verlieren, der will Erfolg haben und bei einigen ist es sogar scheinbar ein MUSS. Übel, sag ich!

    ABER: durch das Trainieren von kleinen Jugendmannschaften ist mir auch aufgegangen, dass das so nicht wirklich funktioniert. Dazu fehlen meistens schon die Örtlichkeiten.
    Nix aber! Das funktioniert, nur muß der Verein das auch wollen. Problem ist: Schwimmen! Ohne Rettungsschwimmer, bei Kindern sogar zwei bei einer bestimmten Gruppengröße, ist das sogar eine grobe Verletzung der Aufsichtspflicht oder Grob-Fahrlässig.
    Alles andere ist meist möglich, nur man muß es machen und wollen.
    Sprich: Wenn der Trainer kommt und will mit den Kiddies zum Klettern in eine Kletterhalle gehen, sollte der Verein es unterstützen, anstelle es ablehnen.
    Die meisten Vereine müssen da nicht mal was zuzahlen, denn bei uns im Verein würde das die Mannschaftskasse tragen, und wenn der Verein noch dahinter steht und über den Verein was ausgemacht wird, wird es sogar günstiger....
    Auch eine Turnhalle ist leicht zu bekommen, inklusive Geräten... man kann also auch hier eine Gerätelandschaft aufbauen und sogar das mit Fußball kombinieren.
    Will aber auch keiner, denn das ist ja Stuß.... kennste sicherlich, solche aussagen.
    Daran liegt es, und nicht an Möglichkeiten!

    Und Leichtathletik muß nicht langweilig auf der Laufbahn statt finden, denn auch die Fußballer dürfen und müssen rennen und laufen, und das möglichst ohne das es
    1. Langweilig
    2. im Kreis herum
    3. unkreativ

    ist... Das ist schon eine Aufgabe und das muß man toll verpacken.... und das geht!
    Denn 50 Meter kann man fast überall laufen und es geht nicht um Zeit, sondern um die Strecke
    Für was anderes ist die Tartanbahn absolut unnötig....

    Die Kiddies, die in die Halle kommen wollen BB spielen und nicht irgendwas anderers
    Sorry, das ist nicht ganz richtig. Die werden Dir um den Hals fallen, wenn mal was anderes gemacht wird.
    Ich war einmal mit Jugendtorleuten in einer Kletterhalle... die haben gebohrt und gebohrt um wieder hinzukommen.
    Wir waren auch mal beim Judo, und auch hier wären die gern wieder hingegangen... nur der Verein, der sah das ein wenig anders.
    Für die Jugendlichen war es wichtig und brachte auch was, nur ich bin es leid, es zu begründen.
    Ich schreibst hier, kann mein Verein gern lesen, glaub aber nicht, daß da jemand überhaupt mitliest


    Ich sehe mich selber noch als A-Jugend Spielerin. Meine Güte, war ich immer geladen, wenn der Trainer meinten einen Ausflug in eine andere Sportart machen zu müssen.
    Echt? Kommt immer darauf an, wie man es verkauft. Vielleicht sind ja die "Affenballer" anders als die Torleute.... Also, die "blaue Mauer" würde sofort (!!!) klettern gehen.
    Und ich bin sicher, auch andere.... und zum Judo bekommt man die auch, ganz sicher Ganz ganz sicher....

    Und wenn ich jetzt die Fußball E-Jugend sehe, die haben auch keine Lust drauf Basketball zu spielen oder Weitsprung zu machen. Wenn man diesen Breitensportgedanken aufrechterhalten wollte, dann müßte man heute ganz anders arbeiten. Sprich: solche Dinge spielerisch mit einfließen zu lassen. Das kommt aber meines Erachtens viel zu selten vor.
    Das ist richtig. Schaue ich mir meine Sportanlage an, fehlt hier eine Sandgrube. Die die wir haben, ist hinter dem Zaun in der letzten Ecke.
    Verdreckt, nicht mehr mit Sand voll, ungepflegt, voller Katzenkot....
    Nichts wo man trainieren kann.
    Also hupfen wir anders.... aber wir hupfen....

    Ist auch die Frage ob das immer noch zeitgemäß ist. In einer Zeit in der man im BB für die U14 Deutsche Meisterschaften ausruft. Ist da überhaupt noch Platz für den Breitensportgedanken?
    Naja, U14 Meisterschaften find ich jetzt nicht wild, U12 fänd ich schlimmer.
    Aber es stimmt schon, oft fehlt der Breitensportgedanken. Da bin ich froh, das es inzwischen seitens des DFB scheinbar ein Umdenken gibt...

    Da ihr ja so früh mit dem Fußball anfangt, werden wir anderen Sportarten ja auch gezwungen früher anzufangen. Im BB mit 4 Jahren anzufangen ist aber eher eine Lachplatte. Da kann man aber Ballspielgruppen anbieten. Das wäre schön und zweckmäßig und es wäre sinnvoll dies Sportartenübergreifend anzubieten.
    Hallo, hallo. Wer denkt hier an 4 Jahre! Was soll der Müll?
    Ab 6 geht es los, frühstens. Dann die G2 Junioren, also die kleinen Bambinies.
    Die G1-Junioren sind Stapellauf 2001, und damit 7 Jahre alt.
    Im Judo dürfen die Kinder schon mit 5,5 Jahren bei entsprechender Motorik mitmachen, dürften aber erst mit 7 den ersten Gürtel ablegen. Das ist eher Lachplatte!
    Und wie Sportartenübergreifend agiert wird, hängt nicht an der Sportart, es hängt am Trainer.
    Und das ist der Hauptpunkt!
    Wenn ich könnte, der Verein mitmachen würde, dann wären meine Kinder nur auf Achse für andere Sportarten. Einfach um da was zu lernen, was man im Fußball gebrauchen kann....

    Aber jeder hat Angst, dass ihm die guten Leute weglaufen. Wir haben im BB oft das Problem, dass wir diejenigen bekommen, die im Fußball nicht Fuß fassen konnten und mit denen können wir dann auch nicht wirklich viel anfangen meistens.
    Stuß! Da läuft keiner weg... Kinder entscheiden sich oft nicht aus eigenem Willen für einen Sport. Oft sind es die Eltern. Die die aber sich selbst entschieden haben, die laufen nicht weg, die bleiben dabei.
    Und dann ist schon wieder der Trainer und seine art etwas zu machen, der Punkt.

    Das ist jetzt alles sehr ketzerisch dahingeschrieben und bei weitem nicht so gemeint, wie es klingt.
    Ooch, findsch jetzt nedd so!

    Aber ich habe im eigenen Verband schon zu hören bekommen: du kannst doch keine Ballsportartübergreifende Gruppe anbieten. Nachher gehen die Kinder alle ins Fußball, weil sie dort früher spielen können.
    Komischer Verband das... scheinbar so Rückständig wie der DJB oder einige seiner Landesverbände... kommt fast vor, als hätten da einige Angst um Ansehen und Posten.
    Ich bin ganz froh, daß die Fußballer langsam umdenken. Es ist nämlich wichtig, die Kinder zu bewegen und in Bewegung zu halten.


    Ja, wir Basketballer haben echte Probleme mit euch Fußballern.
    Ach Marie, daß stimmt doch gar nicht. Ich habe vor meiner ÜL ausbildung auch die Judo Leute beneidet, so von wegen Ganzkörper und vieler Spielmöglichkeiten... Doch ich habe lernen müssen, daß es nicht so ist.
    Sondern das es an mir liegt!
    Marie, besuch doch mal einen Übungsleiterlehrgang Breitensport... auch wenn Du schon einen für den Korbball hast, der ÜL Breitensport vermittelt eben diese Sportartübergreifende Sicht...

    Jetzt wieder auf Euch Fußballer zurückzukommen: für mich war Torwart einfach die Spezialisierung der Spezialisierungen.
    Das ist ja auch richtig. Aber hier habe ich die Chance, es ein wenig Ganzheitlicher zu gestalten und ich hoffe irgendwann, daß ich noch mehr kann und darf. Denn wenn man mich lassen und unterstützen würde, ich hätte viel, was ich mit Kindern/Jugendlichen machen würde, um Ihnen etwas für Ihren gewählten Sport zusätzlich zu vermitteln...

    Ich hoffe du kannst meine Beweggründe jetzt nachvollziehen? Auch ich bin noch lernfähig. Selbst wenn ich dies jetzt an meinem eigenen Kind etwas verbockt habe.
    Das ist mal das wichtigste! Wir dürfen nie stehen bleiben und daher bin ich immer gern unterwegs, um anderen beim Training zuzuschauen und ich selbst habe erst vor einem Jahr mal wieder intensiv Judo betrieben (ich kann es nach), habe auch andere Sportarten reingerochen und einen guten Draht zu einigen 'Fitness-Trainern' der üblichen Mucki-Buden... ich versuche einfach nicht stehen zu bleiben.
    Aber es gibt Verbände, die achten zu sehr auf Etikette und Regeln, so daß der Breitensportgedanke völlig versagt.... denn da darf man nicht nur zum Spaß mitmachen, sondern da muß man ganz oder gar nicht.
    Aber lass mal, irgendwann findet sich eine Lösung. Und wenn man die Hoffnung aufgibt, ist eh alles vorbei....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Neue Impressionen aus dem Training

    Hallo,
    mal ein paar Impressionen aus dem Training der Kleinsten.
    Das Problem ist hier deutlich zu sehen.
    Der E-Jugend Torwart ist erst seit kurzem im Training. Hier sieht man, was versäumt wurde.
    Denn es wurde versäumt, dem jungen Torwart ein Midestmaß an Technik bei zu bringen.
    Zwar stellt sein Trainer hohe Ansprüche an seine Fertigkeiten und fordert diese auch ein, ABER wie soll er diese erbringen, wenn er diese nicht erlernen kann, weil er diese nicht gezeigt bekommt?

    Deutlich ist zu erkennen, daß er den tiefen Umarmungsgriff nicht sauber beherrscht.




    Er kracht auf die Knie, der Ball geht direkt in Richtung Genitalbereich und die Hände haben keine dämpfende Funktion, auch die Handhaltung ist nicht in Ordnung.
    Diese Technik kann und darf so nicht bleiben, denn Sie ist gefährlich, sie birgt ein Verletzungsrisiko mit Spätfolgen für die Knie und auch die Genitalien.
    Daher wurde Sie im Training etwas gemildet und vorsichtig in die richtige Richtung gedrückt:




    Man sieht nun deutlich, daß die Hände zuerst hinter den Ball gehen, der Aufprall wird gedämpft und er kracht nicht mehr auf die Knie.
    Auch hier zeigt sich, daß man in dem Alter mit ein wenig Technikschulung das Verletzungsrisiko für die Kinder gesenkt werden kann und ein Grundstein für einen späteren Aufbau der Technik gelegt werden kann.
    Leider ist der Torwart schon in der E-Jugend und die Schulung solcher Bewegungsformen kann schon früher beginnen, wenn die Kinder es fordern und mitmachen wollen.


    Dies sieht man an der "Blauen Mauer":



    Hier sieht man, wie die Hände hinter den Ball kommen, und das Gewicht durch absenken der Hüfte dem Boden näher gebracht wird. Leider fällt die "Blaue Mauer" noch ein wenig zu stark auf die Knie.
    Aber der Ansatz zur korrekten Technik ist gelegt, der Druck auf die Knie ist in Ordnung. Die Hände sind hinter dem Ball, und die Beine verhindern das Druchrutschen, er ist locker und entspannt....
    Wenn er die E-Jugend erreicht, man kann sich vorstellen, wie es dann aussehen wird, wenn die "Blaue Mauer" weiter so beständig dabei bleibt. Hier sieht man, daß Techniktraining auch in diesem Alter Früchte tragen kann...

    Die "Blaue Mauer" kann aber auch seitlich sehr gut Fallen, und auch hier wird auf eine möglichst runde Falltechnik geachtet:




    Man sieht gut, daß die Knie nicht mit Druck zu Boden gehen und der Ellenbogen vor dem Körper ist und nicht unter dem Körper begraben wird... das hier trotzdem in der Armhaltung und auch bei weiteren Bällen noch Technikbedarf besteht.. aber es hat Zeit.
    Die runde Falltechnik steht im Vordergrund und wird daher hier Stück für Stück verinnerlicht.
    Toll trotzdem wie sicher, die Bälle zum Teil schon kontrolliert werden....
    Da er dies in Spielen auch so tut, und recht unerschrocken auch in 1gg1 Situationen geht, bekam er aufgrund seines blauen Trikots den Spitznamen "Blaue Mauer",,, denn wie eine Mauer ist er für seine Mannschaft ein sicherer Rückhalt.

    Trotzdem muß man immer damit rechnen, daß er vielleicht doch nicht Torwart werden will, sondern sein Heil im Feld sucht, weshalb er auch Fußball spielen lernt. Und man muß sich gewahr sein, daß er schon morgen keine Lust mehr auf Fußball haben könnte und etwas anderes machen möchte... auch hier muß man nachgeben. Denn Zwang ist in diesem Alter untersagt....


    So, daß waren ein paar aktuelle Eindrücke aus dem Kinder-Torwarttraining.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    Torwarttalent
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    Hallo Steffen,

    danke für die tollen Videos. Es ist sehr beeindruckend das richtig anzuschauen. Beim ersten TW dachte ich nämlich zuerst: sieht doch gar nicht schlecht aus, aber ich komme ja aus der falschen Sportart. Ich finde es super, dass du dir die Mühe mit den Videos machst.

    Aber hör mal: es ist KEIN Witz, dass die Fußballer (vielleicht nicth bei Dir) mit 4 Jahren anfangen. Manchmal noch früher. Mein Sohn geht ja in eine Fußballschule und war da bei einem Camp. Genug Zeit also mit anderen Elternteilen beim Warten zu labbern. Und Fakt ist, dass MEINER der älteste war als er mit dem kicken angefangen hat. Er war 6,5 Jahre alt. Andere haben mit DREI Jahren bei den Bambinis begonnen. Im Vergleich: bei den Basketballern sagen wir im VEREIN (ich sag jetzt mal absichtlich nicht im Verband, weil da sind wir wieder anders drauf, aber das eine ist Fun, das andere Job), die Kinder nicht vor NEUN zu uns schicken. Weil die Durststrecke bis zum ersten Spiel sonst zu lang ist. Im Verband gibt es natürlich auch eine U10. Die U10 spielt aber zumindest in unsererem LV nicht in Punkterunden. Große Vereine fangen natürlich auch mit 4 oder 5 Jahren an oder mit einer U8. Aber in unserem LV gibt es davon vielleicht ein oder zwei Teams, die auch nicht am Spielbetrieb teilnehmen (die Frage wäre ja schon an welchem).

    Ja, den Breitensport-ÜL-Schein zu machen wäre sicher kein dummer Gedanken. Und ehe ich wieder eine Mannschaft übernehmen werde ich mir darüber auch Gedanken machen. Andererseits spiele ich im Moment mit dem Gedanken mich irgendwie Richtung Ausdauer fortzubilden, weil es mich völlig ankotzt, wie unsere Jungs beim Fußball im Kreis rum traben müssen. Ich selber laufe sehr gerne, hatte jetzt allerdings ein paar Monate verletzungsbedingt Auszeit. Mal schauen...

    Noch kurz zum TW Camp das mein Sohn besucht hat: ich fands gut. Morgens war quasi TW Training, nachmittags normales Fußballtraining, einschließlich des erlernens von irgendwelchen Finten. Und ich merke zunehmend, dass es Kinder (wie mein Kleiner) gibt, die sich ohnehin nach einer gewissen Zeit nicht mehr konzentrieren können. So ist es in der Schule, so ist es im Fußball. Bloß schade eigentlich, wenn man TW werden will und die Konzentration mitten im Spiel auf Null zurückgefahren wird... *seufz*... auch hier besteht echt noch Handlungsbedarf. Und ich will fast behaupten, das ist nicht einmal nur die Aufgabe der Eltern zu Hause, da es nicht nur mein eigenes Kind betrifft an dem ich dies bestens beobachten kann. Da wäre z.B. die Frage: was tut ein E-Jugend TW wenn das Spiel grad auf der Gegenseite läuft? Ich meine: außer an seinen Handschuhen rumnagen und gelangweilt in der Gegend rumgucken. Sag jetzt bitte nicht, dass die kleinen Torleute die ganze Zeit hochkonzentriert sind. Dann habe ich nämlich schon viele Anti-Torleute getroffen. Ich weiß, es gibt den Trick das Spiel zu kommentieren oder so. Mal schauen, ob ich das meinem Kind irgendwie nahebringen kann. Aber im Fußball darf ich nicht viel sagen, das ist ja seine und nicht meine Sportart ;-).

    Zum BB noch einmal kurz zurück: nein, leider ist das mit dem Breitensportgedanke eine Reglementsache. Auf Bezirks- oder kreisebene ist das oft nicht umzusetzen als zwingender Bestandteil eines Spieltages. Wie du richtig erwähntest schon auf Grund der fehlenden ÜL fürs Schwimmen. Da gehen wir gleich noch weiter: also ich kenne zumindest zwei Kinder aus unserer U12 die sind NICHTschwimmer. Ehrlich, die können gar nicht schwimmen. Dann darf ich sie also auch nicht mit zum Basketball nehmen? So ein Blödsinn.

    Es gibt noch andere Bereiche: Fairness z.B. Da seid ihr Fußballer eigentlcih bei weitem weiter, auch wenn das in meinem Verband keiner hören will. Bei Euch gibt es zumindest soetwas wie Mediationen etc. Davon sind wir weit entfernt. Wir wollten als Zwangsmaßnahme mal zwei schlägernde Mannschaften zu so einer Maßnahme "zwingen" und waren mit dem zuständigen LV im Fußball auch soweit einig, dass die bei der nächsten Maßnahme mit anrücken dürfen. Alleine: unser Reglement gibt dies nicht her, wir können sie nicht zwingen. Also sind sie alle so davongekommen um im Folgejahr gleich wieder negativ aufzufallen. Und wir sprechen hier noch immer von KINDERN. *seufz*.... Es gäbe so viel zu tun. Und es wäre so schön, wenn die Sportarten über ihren Tellerrand hinausblicken könnten.

    Und Euch Torleute finde ich ohnehin richtig cool! Da hat sich meine Sichtweise im Laufe der Jahre echt um 180 Grad gedreht.

    Mach weiter so, Steffen, ich lese Deine Beiträge voller Begeisterung!

    LG
    Marie

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