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Thema: Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen

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  1. #1
    Freizeitkeeper Avatar von Plizi
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    Standard

    Hi Steffen, ich finde es richtig toll das du den Kleinen trainierst. Ich selber trainiere meine kleine Schwester und es macht ihr auch großen Spaß. Sie ist in einen Verein, aber die machen da nie ein richtiges Torwarttraining, deswegen habe ich die Sache in die Hand genommen. Sie ist schon richtig gut.
    Heute hatten die wieder ein Hallenspiel, aber leider haben sie 6:4 verloren, obwohl sie in der ersten Halbzeit 3:1 führten. Die Anderen hatten auf einmal keine Lust mehr. Mit ihren 8 Jahren hat sie aber tolle Dinger rausgeholt. Vieleicht kann ich mal ein paar Bilder reinstellen.

    Aber ich bekomme es nicht richtig hin die Falltechniken richtig beizubringen, sie kracht sehr oft auf die Ellenbogen und Knien. Ich wollte dich Fragen ob du ein paar Tipps hast.

  2. #2
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    Lächeln Torwarttraining Bambinis bis E- Jugend

    Hallo Plizi,

    versuch deiner Schwester einfach beizubringen, dass sie mit den Händen zum Ball (dem Ball entgegengeht) sowie auf dem 5. Bild, dann kann sie nicht mehr auf die Ellenbogen fallen.

    Torhüter die auf die Knie fallen, fallen im allgemeinen auch auf den Bauch und sind deshalb zu langsam. Hier musst du darauf achten, dass die entgegengesetzte Schulter hinten bleibt. Entgegengesetzte Schulter heisst, wenn sie nach links fällt muss es die Rechte sein.

    Um meinen Torhüter die richtige Fall- und Abrolltechnik beizubringen, lass ich diese im Kniestand die flache Bälle halten.
    Die Übung sieht dabei wie folgt aus. Der Torhüter steht im Kniestand, dabei ist wichtig, dass er nicht auf den Füssen sitzt, sondern aufrecht auf den Knien steht. Jetzt rollt der Trainer den Ball seitlich auf den Torhüter zu.
    Ich erläutere den Bewegungsablauf jetzt mal für die rechte Seite des Torwartes. Kommt der Ball rechts vom Torwart heisst dass, er setzt das rechte Knie nach vorn, schiebt die Hüfte nach um einen Impuls zu bekommen und rollt jetzt über die Körperseite (Hüfte, seitliches Knie) ab. Wichtig ist dabei er Impuls mit der Hüfte (Hüfte nach vorn schieben), kommt der nicht fällt deine Schwester nach hinten und ein Torwart soll dem Ball immer entgegengehen (fallen).

    Probier es mal aus. Bei meinen Torhütern (meistens Torfrauen) hat es funktioniert.

    Matze

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Plizi,
    es ist schwer es Dir zu erklären, zumal bei einem 8 jährigen Kind nicht unb edingt sonderlich viel hängen bleibt ;-)
    Sicher, es ist kritisch wenn die auf die Gelenke krachen, aber man muß daran immer arbeiten. Kinder z.B. können mit Bildern nichts anfangen, aber Bewegungen die diese sehen, kopieren und nachahmen. Daher ist Vormachen und ggf. ein Video ideal.

    Siehmal, der Kleine auf den Bildern fällt auch oft noch auf die Knie, aber er lernt, weil es in der Halle weh tut, von ganz allein den korrekten Bewegungsablauf:
    Anstelle sich wie auf der Wiese auf die Knie fallen zu lassen und dann den Umarmungsgriff zu tun, setzt er nun einen Fuß dem Ball entgegen nach vorn und fängt sich so ab... Er roll also auf den Ball und lernt damit absolut korrekt die richtige Technik. Das ist, was man den Kleinen beibringen muß, die richtige Bewegung. Nicht bloß einmal, sondern andauernd. Ich gebe zu, es klingt nach nichts, aber das ist eine Menge. Denn man muß dieses Bewegungslernen immer wieder in neue Formen und Spiele packen, damit es Spaß macht und die Kleinen damit erneut und immer wieder am gleichen Stück knabbern.
    Auch seitlich ist die Fallschule wichtig.
    Ich nehmen meine Kleinen dazu auf eine Linie, dort nehmen diese die Grundstellung des Torhüters ein. Meist spinnen wir uns einen vor und ich sage einfach, daß wir in einem riesigen Stadion sind, und dann laufen Stürmer an, die den Ball ins Toreck schieben wollen, von Poldi bis Luca Toni waren alle schon da
    Dann rolle ich den Ball dem Torwart zu, leicht seitlich, damit dieser zur Seite fallen muß. Er soll dabei zuallererst den Popo runter bekommen, also die Hüfte absenken. Was meiste wie die Kickern, wenn der Trainer sagt: "Der Ar... muß runter!" Kraftausdrücke sind ja verboten, aber im Training, da ist das ab und an mal erlaubt und unser Geheimnis. (Unter uns: Mamas und Papas wissen das, denn ich frage vorher nach, ob die Kleinen solche Worte kennen, und bei den meisten ist das schon drinne!)
    Also die Hüfte wird abgesenkt, und der Fuß, der näher zum Ball ist, geht einen kleinen Schritt nach vorn. Nun ist die hüfte nahe dem Boden und der torwart verschiebt sich in Richtung Ball mit dem Oberkörper, sieht man auf dem 1. Bild ganz nett. Dabei muß er das Knie des vorderen Fußes stärker anwinkeln, dann beginnt die Kippbewegung, die damit beginnt, daß sich die Aussenkante des Unterschenkels dem Boden nähert, dabei die Hüfte mit zu Boden zieht, so berühren in rascher Folge Unterschenkel, Oberschenkel und Hüfte den Boden und der Oberkörper liegt dabei bereits nach vorn, dem Ball entgegen seitlich, bevor nun die Rollbewegung über die Körperseite, vom Bauch über die Rippen zur Schulter passiert. Dabei sind die Arme dem Ball entgegen gestreckt, so daß die Ellenbogen nicht unter die Rippen kommen.
    Dabei schwingt der Körper nun mit dne Beinen nach oben und im 2. Bild kann man gut erkennen, wie der Körper eine Bogenspannung bekommt. Der Bub rollt dabei auf die Schulter, dann schwingt er zurück. Bei den gGroßen ist das der Bewegungsablauf zur Wippe, zum Schnellen Aufstehen aus dieser Schwungbewegung, bei dn Kleinen lasse ich das weg.
    Hier fallen dann die Füsse schlaff zu Boden und ich bin zufrieden.
    Wir prüfen dann, ob der Ball vor der Linie gehalten wurde, was meistens der Fall ist, ja und dann?
    Dann hat doch so ein Seppl gerade wieder einen Freistoß provoziert, also muß mein torwart wieder auf die Linie zurück und ein anderer darf sein Glück versuchen, in die gleiche Ecke....
    Ja, und wenn die Übung bekannt ist, Du wirst lachen, dann mußte Dir nicht mal mehr eine Story ausdenken, dann geht es auch so und dann wollen die sogar diese Übung machen. Es gibt ein Gefühl der Sicherheit, denn die Bewegung fühlt sich gut an, ist rund, tut nicht weh... und wenn das so ist, dann ist alles in Ordnung....
    Erst später, wenn diese Bewegung wirklich 100%ig sitzt, dann gehe ich darauf ein, das man sich in dieser Bewegung mit dem vorgestellten Bein abdrücken kann, und so eine ganze Armlänge mehr rausholen kann. Doch diese Form des Werfens, also die Kombination Werfen mit Hechten lasse ich aus. Ist zu komplex, daß bekommen ja selbst einige C-Jugend-Keeper nicht hin.
    Letztendlich ist der Grundablauf wichtig und muß einstzudiert werden:
    Der Ballnahe Fuß ein Stück vor, Hüfte absenken, Unterschenken seitlich zu Boden, gefolgt von Oberschenkel und Hüfte und dann dem Ball entgegen rollen über die Körperseite vom Bauch über die seitlichen Rippen hoch zur Schulter, Arme dem Ball entgegen....
    Und wenn man das so übt, dann fällt auch der Kleinste nicht auf die Ellenbogen und auf die Knie bei dieser Form schon gar nicht
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Sina
    Gast

    Frage E-Jugend-Keeper

    Hallo Leute, ich hab mal zu einem meiner Bambinis eine Frage, vllt könnt ihr mir da weiterhelfen. Es handelt sich um eine 2. E-Jugend (also jüngerer Jahrgang '98) und gewissermaßen auch um die 1. E (älterer Jahrgang '97).
    In dem '98 spielen zwei recht talentierte Torhüter, die ich bis vor kurzem noch unter meinen Fittichen hatte. Nun hat es seit September, arbeits- und platzmäßig, nicht mehr hingehauen mit dem Training. Und da rede ich mit dem TRainer und den Eltern und mir wird gesagt dass "der bessere" der beiden Jüngeren von August bis Dezember regelmäßig in der 1. E ausgeholfen hat. Solange er das physisch und psychisch verkraftet, hatte ich nichts dagegen, da ich immer gegenüber den Eltern betont hatte, das er Spaß an der Sache haben muss und bei Überforderung solle er da bitte aussetzen.
    Nun habe ich mal bei mehrern TW-Trainings der 1. E zugesehen und muss sagen, ich war schlichtweg entsetzt. Der trietz seinen vorhanden Torwart richtig und leider turnte da auch der Kleine ab und an mit rum. Nicht nur, das er richtig einen auf Training machte (mancher B-Junior trainiert nicht so hart), sondern er brachte auch beiden die falsche Technik bei, was ich dann leider auch in meinen Stunden merkte.
    Als ich den Trainer darauf ansprach, wurde mir nur gesagt, das die Mannschaft und er keinen Wert mehr darauf legen, das ich "seinen" Keeper trainiere.
    Nun stehe ich da, sehe, wie einem Kind Stück für Stück die Lust am TW Dasein genommen wird und wie sich permanent Fehler geleistet werden, auf Kosten beider Kinder (da der Kleine da leider auch mit rumturnt).
    Dem '97er kann ich wohl nicht mehr helfen, aber wie bringe ich dem '98er bei, das er nicht unbedingt alles machen sollte, was ihm "der andere Erwachsene" sagt?

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Sina,
    so leid es mir tut, aber Du kannst nichts machen! Das ist das schlimme! Man kann den Trainer darauf hinweisen, doch im Endeffekt ist es oft ein Witz.

    Lass dir mal zwei Erlebnisse erzählen, denn durch das Forum komme ich ja doch gut rum, bzw. bekomme viel mit:

    Bei einem Verein in Franken teilen sich zwei TW-Trainer den Job. Der eine, mit dem ich in Kontakt stand, war nur für die 1. Mannschaft zuständig, der andere war nur für den Jugendbereich zuständig. Dabei machte er nur Training ab der D-Jugend, wobei er eine Stunde D und C Jugend einmal pro Woche trainiert und im Anschluß eine Stunde für die A-Jungend Training anbietet.
    Jetzt beschwerte sich der E-Jugend Trainer und auch der F-Jugendtrainer und auch die Bambinis wollten gern mal wie Jens Lehmann sein... Der Jugend-TwT weigerte sich und gab bekannt, daß man bitte bis zur D-Jugend keinen festen Torwart machen soll, sondern immer mal wieder einen anderen ins Tor stellen möge. Also ein Appell an die Trainer. Er würde aber kein Training unter D-Jugend machen.

    Es war also ein Credo, dem ich auch lange folgte, bis eben zu meinem Übungsleiter Lehrgang, wo man mir für diese Einstellung den Kopf wusch! Denn wenn sich Kinder bewegen wollen, dann soll man dies unterstützen.
    Man sollte keinen Leistungsdruck ausüben oder große Leistungen abverlangen, aber Wettkampf, Leistungssteigerung durch Selbsteinsatz und auch selbst erbrachte Mehrleistungen bei Kindern sind durchaus erlaubt. Es darf nur nie Zwang oder übertriebenes Training geben.
    Das habe ich beherzigt und bei mir im Verein angefangen.

    So kam es dann auch nach Franken, wo dann der 1. Mannschaftstrainer dann sich dieses Beispiel abguggte und seit dem mit seinen F-Jugend und E-Jugendtorhütern trainiert. Auch der Bambini Torwart ist dabei, allerdings ist er nicht fest, da er mal im Feld, mal im Tor spielt, je nach Laune. Aber ein F-Jugend Torwart ist dabei, der geht nicht vom Platz, bis er mindestens dreimal richtig 'geflogen' ist, für Ihn gehört das dazu, er fordert es ein, und dann darf es gemacht werden.
    So wird nun diesen Kleinen eine optimale Falltechnik beigebracht, Rollen, Abfangen und dann eben auch Ballkontrolle. Bewußt wird der Bewegungsreiz der Kinder genutzt und in die korrekten Bahnen gelenkt und bewußt steht der Spaß im Vordergrund.
    Nur was meiste, was in Franken nun ein Theater ist, weil sich die E-Jugendlichen unter dem Training des 1. Mannschaftstorwarttrainer anders verhalten, als die D-Jugendkeeper und auch die älteren E-Jugendkeeper nun in der D-Jugend ein ganz anderes Trainingsverhalten an den Tag legen, und dies dann im Jugendtorwarttraining mit dem Jugendtorwarttrainer an den Tag legen?
    Und das ist nicht der einzige Reibungspunkt! Die A-Jugendlichen kommen aus dem Jugendtorwarttraining und müssen sich ein völlig anderes Training gefallen lassen, als bisher. Es gibt nur wenig Überschneidungspunkte.
    So achtet der 1. Mannschafts TwT stark auf eine saubere Technik, der Jugend TwT mehr darauf, daß die Jungs sich nicht weh tun beim Fallen und auch im richtigen Winkel zum Ball gehen... aber auch Kraft- und spezielle Kraft- Koordinationsübungen scheinen den A-Jugendlichen zum Leidwesen des Senioren TwT völlig unbekannt zu sein, was die Kluft zwischen Jugend Twt und Senioren Twt noch verstärkt.... Nun können beide nicht miteinander, und wer ist der Leidtragende?
    Klar, die Kinder und Jugendlichen....

    Anderes Beispiel:

    Ich war mit beim Turnier der JSG Oberau/Höchst. Es ist ein wunderbares Hallenturnier, mit Mannschaften wie SV 06 Griesheim, SV Waldhof Mannheim und der SG Rosenhöhe am Start, also auch anspruchvoll. Die Turnierleitung ist für ein tolles und lockeres Turnierverhalten bekannt, kindgerecht eben.
    Alle Kinder bekommen eine Teilnahmemedaille, egal ob letzter oder erster. Klar, die ersten bekommen eine Goldmedaille, aber es geht jeder mit etwas nach Hause. Eine Geste, die für viele Kinder einfach zählt. Man hat etwas gewonnen! Wie bei den Bundesjugendspielen, es gab nur Siegerurkunden und für die richtig Guten eben Ehrenurkunden, aber es gab keine Verlierer!
    So spielte dann auch "mein" Bambini Torwart mit. Er wurde, sehr zu meinem Stolz, zum besten Torwart des Turniers gewählt. Trotzdem standen mir wieder die Haare zu Berge:
    Bei einer Konkurrenzmannschaft in einer anderen Gruppe war ein Knirps im Tor. Sicherlich stand er gern im Tor, doch was der Betreuer, oder Vater mit dem Kleinen abzog, daß würde ich nicht mal im Training so machen.
    Mein Bambini Torwart steht im Tor, geht was schief, wird erklärt, woran es gelegen hat und getröstet. Geht etwas gut, wird gelobt und eines ist immer gegeben: Egal was, die abgegebene Leistung ist immer gut!
    Ich stelle mich also nicht neben das Tor, und korrigiere, gebe Anweisungen, nein, er soll selbst seine Entscheidungen treffen und Erfahrungen sammeln. Ich finde, er macht es hervorragend und ich bin immer wieder gefesselt, wie gut er es macht. Trotzdem, der Spaß steht im Vordergrund.
    Anders dann in der anderen Mannschaft. Der Betreuer/Vater stand neben dem Tor, hat ständig Anweisungen gegeben und auf den Kleinen eingewirkt.
    Er wurde mit Schüssen warm gemacht, die keine Sicherheit geben, sondern eher die Schwächen aufzeigten. Der Mann schob dem Knirps den Ball in die lange Ecke und brüllte diesen mit einem "Hepp!" an, daß es nur so schallte und dann zeigte er, in einer Art und Weise, wie es zu machen wäre, daß, wenn es so mein Torwart machen würde, ich diesen sofort in Krankenhaus schicken müßte. Völlig falsche Ansprüche und Erwartungen an den kleinen Mann, der gezwungen lächelte und sich größte Mühe gab, zu gefallen.
    Im Spiel stand der Kleine nervös im Tor, wenn dann der Gegner auf sein Tor zukam, sank der kleine Torwart auf sein rechtes Knie, hielt eine Hand abwehrend nach vorn und eine Hand schützend vor seine Stirn. Die ganze Geste sprach für mich Bände: Unsicherheit, ja Angst! Und es war keiner da, der den Kleinen mal einfach in Arm nahm, tröstete und aufbaute.. Er war vollkommen allein und sollte einfach funktionieren! Die Mannschaft hat die Vorrunde nicht überlebt.
    Meine Bambini Torwart ist mit seiner Truppe erst im Viertelfinale gescheitert. dDoch wenn man überlegt, daß der Gegner, der PSV Blau Gelb Frankfurt, vorher seine Gegner mit 6:0 und 4:0 zum Teil richtig deklassiert hatte, war das Mühevolle 1:0 gegen meinen Bambini Keeper schwer erkämpft. soll ich da kritisieren? Im Gegenteil: Stolz bin ich!
    Waldhof Mannheim fertigte Großauheim 9:0 ab, SV 06 Griesheim gegen Großauheim 6:0... Die Bambinis von uns dann mit 0:1 gegen Griesheim und nur 0:3 gegen Waldhof, eine Spitzenleistung von torwart und Abwehr, etwas, was sich sehen läßt.
    Warum quält man daher dann einen Keeper auf so eine Art und Wiese, wo es doch nur das Gegenteil dessen bewirkt, was man erreichen will?
    Sina, Du verstehst? Du kannst nichts machen, ausser in eine Ecke gehen und jämmerlich weinen. Denn Du weißt wie ich: Dieser Leistungsgedanke macht die Kleinen kaputt! Da wo keine Leistung gefragt ist, setzen viele schon die Leistungsklammer an. Wie soll das nach Jahren werden? Einst ein aufgehender Stern, nach 4 Jahren gebolze, Gebrüll und Leistungsgedreschen hat er keine Lust mehr und geht einfach. Was habe ich als Verein davon?
    Du kannst höchstens deinen Jugendwart oder Jugendleiter mal darauf aufmerksam machen, doch in der Regel ist auch hier kein durchkommen, denn man ist doch froh wenn man jemanden hat, der sich engagiert und einsetzt. Denn andere haben in der heutigen Zeit, keine Zeit mehr für so einen Job und so ein Amt.
    Und da müssen wir alle uns an die Nase fassen! Denn jeder von uns, sollte nach der Schule, nach der Lehre Zeit finden, ggf. den Kindern bei zu stehen und eine Mannschaft zu übernehmen und zu zeigen wie es besser geht.. doch wer tut es?
    Trainer C wollen viele werden, und deren Gedanke ist dann nur noch: Sie wollen nun als Trainer den Erfolg erreichen, den sie selbst als Spieler nie hatten, und übertragen dieses Ziel auf die Kleinsten. Mit dem Erfolg, eigentlich alles falsch zu machen, was nur geht.

    Das allerletzte, was man tun kann, Sina, ist es auf die Eltern und Kinder selbst zuzugehen. Sich selbst in die Waagschale zu werfen und zu sagen: "Leute, ich bin da! Wenn Ihr keinen Bock auf das andere Training habt, ich bin da!" Erklärt den Eltern, wo Ihr die Defizite seht, erklärt was Ihr denkt und bietet Hilfe an... Ihr werdet sehen, wer kommt und wer nicht... Trauere nicht um die, die nicht kommen, sondern freue Dich um die, die kommen! Hier hast du eine Chance, einen Gegenpol zu schaffen und meist gelingt es. Denn Kinder sind in der Lage, ein schlechtes Training zu erkennen, sie fühlen es. Sie vergessen daher solche Sachen schnell, und würden daher in einer alternativ angebotenen Stunde lernen, wenn dieses Spaß und Freude macht. somit würde dein Training, wenn es denn dies bewirkt, sich letztendlich in Technik und Fertigkeiten durchsetzen, denn so sind Kinder!
    Problem dabei: Du läufst vollen Konfrontationskurs.

    Du mußt daher wissen, wie weit Du gehen kannst und wie sicher und anerkannt deine Leistung im Verein ist.
    Denn Du mußt Fehler klar ersichtlich und erkenntlich machen und auch belegen können, damit sich bei einer Konfrontation ggf. etwas ändert... Ist aber der Leistungsgedanke bei allen getragen, dann wirst Du untergehen und damit auch deine ehemals Kleinsten werden in diesen Strudel gezogen, viel zu früh und viel zu unreif.
    Kindertraining ist nie ein abgeschwächtes Erwachsenentraining....

    Wußtest Du, daß ein 400 Meter Spurt Kinder im Alter von 6-8 Jahren innerhalb weniger Minuten ruinieren kann?
    Es reichert sich durch die anaerobe Belastung soviel Laktat im Blut an, daß die Kinder bis zu 36 Stunden brauche, dies wieder abzubauen.
    Dagegen wäre ein 3000 Meter Ausdauerlauf, alles locker und im aeroben Bereich kein Thema...
    Daher, auch beim Tw-Training: Genug Pausen geben, und nie zu sehr auf die Spitze gehen. Im wieder Belastung drosseln.
    Leistungsgebolze ist in der Alterklasse allein schon aufgrund des Stoffwechsels und Energiestoffwechsels, also Laktatabbaus, eine sehr komplexe Sache.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Sina, eins noch...

    und das sollten viele Trainer sich immer und immer wieder zu Herzen nehmen, egal wie das Ergebnis vom letzten Spieltag war.
    Wie sollten Kinder im Training aussehen?



    Genau so! Kinder können verlieren, das Ergebniss ist nicht schlimm, wichtig ist das Kinder nie den Spaß verlieren, denn das sind die 3 Punkte nicht wert.
    Daher, schaut Ihnen ins Gesucht, und glückliche Kinder bedeuten gutes Training. Erfolg kommt dann von ganz allein, Stück für Stück.
    Es ist nichts, was man in 6 Monaten erreichen kann, nichts was man in einem Jahr erreichen kann... Es dauert länger, aber wenn Ihr lange genug dabei seit, und letztendlich die Kinder Euch wieder an der Hand nehmen und Euch in das Land wieder mitnehmen, welches Ihr schon fast vergessen hattet, dann wird sich Erfolg von allein einstellen und sie werden wie von allein alles geben, und dann auch siegen.... Forciert es daher nicht, sondern habt Spaß, Spaß mit und an Kindern!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    Sina
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    Standard

    Schade. Ich hatte gehofft, das es außer der Konfrontation noch einen anderen Kurs gibt; denn diesen bin ich mehr oder minder schon gefahren.
    Da der "andere TW-Trainer" (er hat nie im Tor gespielt, keine "Ausbildung in dem Bereich") sich über die Kinder profiliert, wird es nicht besser. Mit dem Jugendleiter habe ich schon gesprochen, auch er heißt das nicht gut, was dort geschied. Doch wie du schon sagtest: Gutes Training erkennen die Kinder selbst: Die Mannschaft der 1. E hat ständige Abgänge, der Torhüter, der davor da gespielt hat und mit dem ich gut und gerne gearbeitet habe, ist auch seit Oktober weg. NAch einigen GEsprächen mit ihm und den Eltern, habe ich ihn wenigstens davon abhalten können, ganz mit dem Fußball aufzuhören.

    Ein Sieg beim Spiel ist für mich nicht wichtig, wichtig ist mir, das "mein" Torwart Spaß am Spiel hatte und sich evtl in ein, zwei Szenen zeigt, das er doch ein bissl was mitgenommen hat Klar, Kinder siegen gerne, doch eine Niederlage sollte nicht bedeuten, das mein Torwart dann Angst vorm nächsten Training hat.
    Ich habe mich mit den Kiddies immer hingesetzt und mir erzählen lassen, wie das letzte Spiel war, was ihnen gut gefallen hat und was nicht. Auch ich lerne dadurch, genauer hinzuschauen, auf was die Knirpse wert legen.

    Das alles wird bei der 1. E vernachlässigt und so bleibt mir wahrlich wohl nicht anderes übrig, als in eine Ecke gehen und jämmerlich weinen.

  8. #8
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Sina,
    so ist es leider und leider ist es Standard in vielen Vereinen *taschentuchrüberreicht*

    Ich habe mir gestern eine CD angesehen, wo es um Torwarttrianing ging. Vertieben wird es über den Hessischen Fußballverband. Völlig
    Des es nur Übungen waren, wie sich ein Torwart mit dem Ball selbst beschäftigt hat mich noch nicht mal am meisten gestört. Viel schlimmer war, daß die Techniken des Torwart nicht sauber gezeigt und vorgestellt wurden und dann auch C und B Jugendliche diese Übungen vorgemacht haben und nicht darauf hingewiesen wurden, die Sie auf en Ellenbogen gefallen waren, den Ellenbogen unter der Körperseite hatten (wer mal drauf fällt, hat einen netten Hustenanfall oder sogar eine Rippenprellung!) Wurscht... Es war also ein CD, die das Geld nicht wert ist.
    Wenn meine TorwarttrainerAusbildng im Mai so aussieht, dann bekomme ich das ....
    Denn ich erwarte von so einer CD und einer ausbldung, daß man nicht bloß den Korbgriff gezeigt bekommt, sondern sauber die TW-Technik und deren Knackpunkte, also worauf man achten muß und wo ggf. Fehler sind.

    So wie auf der CD, da ist es kein Wunder, daß es in Vereinen so aussieht! Dann ist die Sache ein kalter und mich wundert nichts mehr.
    Fakt ist: gutes Training hängt vom ÜL ab und wenn der ÜL über das Ziel hinaus schießt, Sina, hat man kaum Möglichkeiten.
    Wahrscheinlich ist man bei Dir im Verein ebenso froh, daß überhaupt einer das Training für die Kids macht, besser schlecht als gar nicht....
    Hier bleibt nur der Konfrontationskus oder eben: Jugendleiter macht eine Sitzung, und Du machst da einen Vortrag zum Thema "Richtig Torwarttraining" und das ist alles.
    Ändern wird es kaum was... Leider. Denn viele Trainer wollten dne Erfolg und identifizieren sich darüber, sie sonnen sich im Erfolg und was mit den Kids passiert ist Wurscht. Erfolg ist was zählt.... Schei..e das!
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