Mari,
sicherlich hast Du mit dem Basketballer recht. Eine solche frühe Spezialisierung ist nicht günstig.
Es ist daher so, daß unsere "blaue Mauer" immer und immer wieder daher im Feld mitspielen muß und auch will, einfach weil Fußball mehr ist, als nur im Tor stehen.
Im Moment kommt aber aus tiefstem inneren Beweggrund heraus das Verlangen nach Torwarttraining und dem "Torwart sein", welches hier nicht unterdrückt, sondenr einfach gefördert wird.
Sollte dies in ein zwei oder mehr Jahren versiegen, ist es nicht schlimm. Viele Torhüter haben sich im Laufe der Zeit aus dem Tor ins Feld begeben und waren erfolgreich, weil diese Fußballspielen gelernt und angewandt haben. Es geht nicht allen Torleuten wie mir, die man ins Tor stellt, weil diese im Feld nicht zu gebrauchen sind
Daher ist die Spezialisierung auch nicht so vordringlich oder einprägsam, weil man nicht auf ein Ziel hinarbeitet, sondern einfach nur einem Verlangen nachgibt, ohne dabei einen eine tiefe Prägung einzustempeln.
Deshalb dürfen solche kleinen Torleute auch Fehler machen, die man bei größeren nicht dulden würde oder abstellen müßte/sollte.
Daher wird nur auf Verletzungsprävention durch saubere Fang- und Falltechnik geachtet. Es ist im normalen Leben, als später in vielen Sportarten von Vorteil, wenn man Fangen kann und auch weiß, wie man richtig und verletzungsfrei fällt.
Viele Verletzungen der Radfahrer, Akateboarder und Inline Skater würden sich mit einer sauberen Falltechnik wesentlich vermindern oder ganz vermeiden lassen, wenn diese auch nur einmal in Ihrem LEben das richtige Fallen gelernt und sich angeeignet hätten.
Auch Fangen von Gegenständen ist ein essentielles Ding, welches alle Kinder beherrschen sollten, weshalb also auch hier der eigentliche Vorgang ruhig gefördert werden kann, und auch daher jedem Feldspieler beigebracht werden sollte, auch wenn er vielleicht nie im Tor stehen wird.
Hilfreich sind auch hier bei Kindern Alternativsportangebote oder Ausgleichssportarten. Hier bieten sich Formen an, um klar und zielgerichtet das Körperbewußtsein und Körperkontrolle, und somit die eigene Grenz- und Körpererfahrung zu stärken. Dies sind Angebote zum Kinderturnen mit häufigen Geräte Erfahrungsmöglichkeiten (reine Boden- und "Renn"-Turnstunden sind so sinnvoll, wie Sand in die Wüste zu fahren!), Kampfsportarten mit Körperkontakt, sowie Naturerlebnisaktionen, wie Klettern, Bergsteigen oder richtige Pfadfinderspiele. Auch Schwimmen kann hier so gesehen werden, auch wenn es wesentlich weniger Kontakt und Körpererfahrung im Vergleich liefert.
Früh schon sollte der natürliche Bewegungs- und Erfahrungsdrang der Kinder gefördert und auch auch unterstützt werden, indem Eltern stelle mit dem Auto mit dem Fahrrad oder zu Fuß bestimmte Ziele erreichen, mit den Kindern sich bewegen und den Kindern Möglichkeiten geben, sich immer und frei zu bewegen, zu klettern, zu toben, zu balancieren, im Dreck zu gaben, einen Staudamm bauen... All dies ist Ausgleich zum Sport, fördert aber dennoch die sportliche Leistungsfähigkeit...
Somit Marie, es ist komplexer... aber ganz bestimmt nicht, ist das Tw-Training für Bambinis bis zur E-Jugend eine strenge Spezialisierung.
Denn es kann immer wieder passieren, daß ein Kind die Lust am Sport verliert und einen ganz anderen Sport machen möchte, als bisher. Auch dies ist nicht tragisch und muß einfach zugestanden werden. Es sind Kinder, die sich um jede Erfahrung körperlich reißen. Und daher, nicht zwanghaft spezialisieren, sondern einfach nach und nach die Entwicklung fördern, ohne den Spaß und eigenen Antrieb des Kindes zu brechen....