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Thema: Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen

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  1. #1
    Torwarttalent
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    Ja, du hast recht... ich will nicht klingen wie andere Eltern *heul*..., ich habe einfach nur manchmal Probleme mit dem was ich SEHE...

    8 Fehler im 120 Wörter Diktat in den letzten 2 Sätzen... oder "ich habe leider verpaßt, dass der GEgenangriff läuft"... - ja, ja du hast recht. Ich muss ihn natürlich lassen. Es ist nur verdammt schwer die Fehler zu sehen und einfach nur hinzunehmen. Ja, auch in der E-Jugend ist man noch ein Kind. Es ist nur einfach so, dass dieses Kind mein größtest Kind ist und ich wohl von klein auf schon immer irgendwie größer gesehen habe als er ist. Man überschätzt sein ältestes Kind leider zu oft. Das hat aber hier im Thread eigentlich nichts verloren. Ich denke einfach oft: Mensch, der ist doch schon so GROSS und so viele Dinge laufen falsch. Warum sehe ich ihn so groß? Klar, weil seine anderen Geschwister eben noch kleiner sind. Er war für mich mit 4 schon groß. Sein jüngstes Geschwisterchen ist jetzt vier und ich denke immer: wie klein es noch ist...

    Noch was: natürlich habe ich mein Kind nicht mit 6,5 zur FUSSBALLSCHULE geschickt sondern ins Fußballtraining. Er hatte damals grad das Seepferdchen beendet, Kinderturnen gab es bei uns damals im Verein nicht. Ich hatte nur die Alternative Fußball oder Fußball, wenn ich meinem Kind irgendwelche Sport-Vereins-Bewegungsalternativen anbieten wollte. Mein Kind ist inzwischen aber (Breitensportgedanken-Mama) im Turnen (allerdings ist dies kein LEISTUNGS-turnen sondern bietet einfach die Gelegenheit im Winter an Geräten und im Sommer draußen ein bißchen Leichtathletik zu machen, alles ohne Wettkampf, wenn man mal vom deutschen Sportabzeichen absieht) und im Basketball. Auf Grund des G8 Zugs werden wir das aber wohl gehörig zurückschrauben müssen. Ich find's zum Kotzen, weil grad DIESES Kind einen wahnsinnigen Bewegungsdrang hat (wieso dann in aller Welt TW????) und völlig unausgeglichen ist, wenn es sich nicht ausreichend bewegen kann.

    ICH, Steffen, finde es ausgesprochen wichtig, dass der Breitensportgedanke hochgehalten wird. Ich finde es nur ätzend, dass ich mein Kind dazu in mehrere Sportarten schicken muss.

    Und das mit dem Ausdrauertraining liegt NATÜRLICH am Trainer. Aber ich kann schließlich nicht immer nur motzen. Daher mein Gedanke mich erstmal selber irgendwie weiterzubilden um dann vielleicht etwas ändern zu können.

    Übrigens noch so eine Lachplatte: im Schwimmen darf man das Goldabzeichen erst mit 10 Jahren machen. Ich Unmutter schicke ja meine Kinder in den Sommerferien immer in einen FerienSCHWIMMKURS, weil ich finde es einfach klasse, dass das angeboten wird und es kommt dem Breitensportgedanken wieder ein Stück näher. Mein großer hat sich dann das Silberabzeichen gemacht, ist aber, gemeinsam mit einer Freundin bei dem einen "Goldkandidaten" mitgeschwommen. Mein Sohn hat es dann um 17 Sekunden auf der Langstrecke nicht geschafft, was aber auch völlig egal war, weil er ja nur mitgeschwommen ist, dass das nicht das eine Kind ganz alleine schwimmen muss. Allerdings die Freundin meines Sohnes hat völlig überragend alle Goldprüfungen bestanden. Das Abzeichen hat sie nicht bekommen, sie war zu dem Zeitpunkt erst 8 Jahre alt. So ein Schwachsinn, da hätte ich mich ja echt auch aufregen können.

    Du sagst also der Ehrgeiz wird von den Eltern hineingetragen in den Sport. Beim Fußball kann ich das absolut bestätigen. Leider. Und offensichtlich werde ich ja auch schon zu ehrgeizig für mein Kind (s. deine Kritik oben)...

    Andererseits : ist ein gewisser Ehrgeiz (allerdings von Seiten der KINDER) nicht auch irgendwie wichtig?

    Wieso schreibst du kein Buch zum Thema TW-Training im Verein? Oder du könntest doch auch irgendwelche Übungen zusammenstellen, die man den Trainern an die Hand geben kann. Denn wenn ich mir deine Erklärung ansehe (mit Verletzung bei falschen Bewegungen etc.), dann verstehe ich, dass du es wichtig findest, dass die richtige Technik beigebracht werden sollte.

    LG
    Marie

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von marie
    Ja, du hast recht... ich will nicht klingen wie andere Eltern *heul*..., ich habe einfach nur manchmal Probleme mit dem was ich SEHE...
    *lächel* die haben andere auch, aber man muß es trennen und strikt auch mal laufen lassen.

    8 Fehler im 120 Wörter Diktat in den letzten 2 Sätzen... oder "ich habe leider verpaßt, dass der GEgenangriff läuft"... - ja, ja du hast recht. Ich muss ihn natürlich lassen. Es ist nur verdammt schwer die Fehler zu sehen und einfach nur hinzunehmen.
    Schei..e, Marie! Was ist Dir wichtiger, daß er im Diktat eine 1 hat, oder das er in der E-Jugend alle Bälle hält und ständig hochkonzentriert ist!
    Schau mal, ein Dikat wie das deines Sohnes zeigt deutlich, daß er sich sehr gut konzentrieren kann, aber diese Sache nicht so lange aufrecht erhalten kann.
    Wenn man das nun weiß, kann man entsprechend trainieren! Denn auch so etwas ist eine Trainingssache! Da muß man dran bleiben und ohne Druck wird es dann besser und besser. Denn Konzentrationskondition entwickelt sich auch mit Training.
    Das ist auch beim Computerspielen so: Je länger die Kinder zocken, desto besser werden sie, aber die Zeit die sie sich konzentrieren können, wird nur langsam länger.. daher wird bei längerem Computerspielen auch die Fehlerquote höher und es mißlingt.
    Es ist daher auch hier sinnvoll, die Zeit zu beschränken.

    Daher, lass Ihm Zeit! Er braucht diese um eben die Kondition, auch in der Konzentration Ausdauer aufzubauen...
    Hier helfen Brettspiele, hier helfen Abwechslung im Training.. so daß man sich immer wieder neu konzentrieren muß...

    Ja, auch in der E-Jugend ist man noch ein Kind. Es ist nur einfach so, dass dieses Kind mein größtest Kind ist und ich wohl von klein auf schon immer irgendwie größer gesehen habe als er ist. Man überschätzt sein ältestes Kind leider zu oft.
    Wenn du es weißt, dann mach es doch nicht! Lass es laufen, gerade im Sport! Achte auf die Schule, sein Benehmen, seine Freizeit... das kannst und sollst du kontrollieren. Sport hingegen ist in der Jugend von vielen zu streng und eng gesehen. Lächerlich!
    Lass es laufen.. es ist nicht wichtig. Er wird es lernen, von ganz allein.

    Mein Kind ist inzwischen aber (Breitensportgedanken-Mama) im Turnen (allerdings ist dies kein LEISTUNGS-turnen sondern bietet einfach die Gelegenheit im Winter an Geräten und im Sommer draußen ein bißchen Leichtathletik zu machen, alles ohne Wettkampf, wenn man mal vom deutschen Sportabzeichen absieht) und im Basketball.

    *lachen* Hat dein Kind auch Zeit für etwas anderes, als Sport?
    Ich mein es sind drei Mal die Woche Sport... und immer geregelt.
    Also draussen stumpfsinniges Rennen und Sandkiste hüppen, dann Korbball und dann Fußball?
    Wo ist Klettern, wo ist Fangen spielen, wo ist Toben, wo ist Lernen von und mit der Natur?
    Wo ist Matsch pampen? Wo ist Pfützen springen?
    Ich mein, kein Wettkampf, daß macht die Sache nicht besser, daß hier einfach Kontrolle herrscht und damit der Breitensportgedanken doch abgestumpft wird.. denn Breitensport heißt: Entwicklung von Koordination, Körperbewußtsein, Selbstbewußtsein.. eben den Dingen, die grundlegend in der Entwicklung für Kinder sind.
    Sprich man muß einem Kind auch beibringen, wie man einen Ball wirft, aber auch wie man klettert und man muß es dem Kind auch freistellen, wie hoch und wie weit es klettert... man sieht hier gut, daß an Kletterwänden mit Kindern man sieht, welche Kinder risikobereiter sind, und welche Kinder nicht, und wie Kinder in andere vertrauen und wie diese in sich selbst vertrauen...

    ...DIESES Kind einen wahnsinnigen Bewegungsdrang hat und völlig unausgeglichen ist, wenn es sich nicht ausreichend bewegen kann.
    Du, da würde ich mir keinen Kopf machen. Bewegung heißt nicht gleich Sportverein. Bewegung heißt auch: Raus in den Wald, Pilze sammeln, am Bach Staudamm bauen, im Wald Hütte bauen....
    Bewegung heißt nicht, im Sportverein sein, Bewegung kann auch anders sein , und hier hilft es vielleicht auch den Fokus anders zu setzen. Denn wenn ich z.B. in einem Trainingslager Ausdauer trainieren sollte, ich würde ganz bestimmt keinen Marathonlauf machen lassen! Ich würde die Kinder Aufgaben erledigen lassen!
    z.B. eine Schnitzeljagd.... und es gibt 18 Stationen mit 18 Fragen, oder auch weniger oder mehr... und die Fragen müssen in einer bestimmten Zeit beantwortet werden, inklusive des Sammelns der Fragen.
    Was meinste was die Kinder rennen, um die Fragen zu bekommen!
    Oder lass Die Kinder doch mal Hütte bauen oder einen Staudamm bauen!
    Verdammt, da werden die größten Felsen bewegt. Abend sind alle völlig fertig, Muskeln sind am Ende... das war Krafttraining Kinder-like!
    Und das kann man Kindern sogar als Aufgabe geben und es wird durchgezogen!
    Auch das ist Training, daß ist Sport.
    Und? Kann und darf er das?

    (wieso dann in aller Welt TW????)
    Warum den nicht?
    Ein Torwart ist ein Ganzkörpertraining. Springen, Laufen, Rennen, Fallen, Rollen, Fangen, Werfen, Greifen, Boxen... Da ist eigentlich alles drinne, es wird nur zu selten so gesehen und trainiert.

    ICH, Steffen, finde es ausgesprochen wichtig, dass der Breitensportgedanke hochgehalten wird. Ich finde es nur ätzend, dass ich mein Kind dazu in mehrere Sportarten schicken muss.
    *lachen* Muss man gar nicht! Man muß nur einen tollen Spielplatz ausfindig machen. Und diesen häufiger besuchen...
    Dann passiert eine Menge. Schon mal an eine Art Abenteuerurlaub gedacht?

    Und das mit dem Ausdrauertraining liegt NATÜRLICH am Trainer. Aber ich kann schließlich nicht immer nur motzen. Daher mein Gedanke mich erstmal selber irgendwie weiterzubilden um dann vielleicht etwas ändern zu können.
    Ja na klar.. und dann wissen wir es wieder besser und meinen es wieder nur gut für das Kind, und im Endeffekt geht es nach hinten los, weil das Kind gefallen will, nicht kann, und weil wir es besser wissen, belasten wir das Kind noch mehr....
    Lass es doch einfach!
    Ausdauer lernt man nicht indem man dann 5 Stunden rennen kann!
    Du brauchst Ausdauer in der Konzentration und nicht im Rennen!

    Du sagst also der Ehrgeiz wird von den Eltern hineingetragen in den Sport. Beim Fußball kann ich das absolut bestätigen. Leider. Und offensichtlich werde ich ja auch schon zu ehrgeizig für mein Kind (s. deine Kritik oben)...
    Hmja, leider!
    sorry, du bist alt genug, aber ich finde, dein Kind muß mehr Kind sein dürfen.
    Also nicht auf dem Sportplatz sein...
    Schau mal, wenn ich in den Luisenpark in Mannheim gehe, dann sehe ich meine Kinder nur, wenn die Hunger haben, ich ein Eis ausgebe oder Durst die Kinder quält.. die restliche Zeit wird Fußball gespielt... mit wem? Wurscht, es wird Fußball gespielt... Es wird gerutscht, geklettert, gerannt, getobt... dreimal um den Park gelaufen, viermal die Hängebrücke gelaufen, dreimal über den Bach balanciert (einmal reinfallen inclusive!), es wird Sandloch gebaggert, 30 Eimer Wasser geschleppt, 100 Mal berg auf bergab gerannt.. Was denkst Du, wie die Abends sind?
    Andere Kinder können besser Fußball spielen, doch die bekommen meine Kinder in den anderen Disziplinen nicht, denn hier fehlt Selbstbewußtsein, Balancesinn und viel mehr...

    Wie ist dein Kind auf so einem Areal?
    Wenn es so ist wie meine Kinder, warum es dann in einen Sport zwingen?

    Andererseits : ist ein gewisser Ehrgeiz (allerdings von Seiten der KINDER) nicht auch irgendwie wichtig?
    Kinder entwicklen Ehrgeiz von sich heraus! Im Vergleich des Spiels, miteinander.... das sieht man dann an der Kletterwand. Die Mutigsten sind sofort oben, neigen aber zur Selbstüberschätzung... und die Vorsichtigen guggen erst zu, können sich aber gut einschätzen und die anderen, die schauen, guggen und dann auf einmal erst vorsichtig, später fast wagemutig gehen diese die Wand hoch!
    Meine Tochter zum Beispiel, die sah sich die Kletterwand an, beobachtete andere und entschloß sich dann es auch zu tun. Nicht mit dem Ding, schneller zu sein, sondern einfach hoch zu kommen.
    Das sie dann die Schnellste war.... war Nebensache. Sie hat es geschafft.
    Später kam Sie nochmals an die Wand, sah einen Jungen der da wie ein Affe hochstieg und das brachte Sie so in Harnisch, daß Sie den Kettergurt sofort eroberte, anzog und schnell oben an der Glocke war, als der Sichernde ihr überhaupt erklären konnte, was wie zu machen ist, nicht mal Griffe mußte er Ihr zurufen, sie ging die Wand wie ein Gecko hoch!
    Ehrgeiz trainieren? Unnötig, kommt von allein.
    Dein Beispiel vom Schwimmen zeigt, wie Training ablaufen kann und wie Ehrgeiz kommt... denn allein das Mitschwimmen ist Training und Ehrgeiz kommt dann schon im Vergleich... selbst wenn das Besser nicht zählt.

    Wieso schreibst du kein Buch zum Thema TW-Training im Verein? Oder du könntest doch auch irgendwelche Übungen zusammenstellen, die man den Trainern an die Hand geben kann. Denn wenn ich mir deine Erklärung ansehe (mit Verletzung bei falschen Bewegungen etc.), dann verstehe ich, dass du es wichtig findest, dass die richtige Technik beigebracht werden sollte.
    Warum sollte ein Verlag mich nehmen.. ich habe keine Reputation.. andere Trainer haben diese, weil diese beim DFB sind, weil diese eine Tw-Schule haben, weil diese Hochklassig gespielt haben... all dies kann ich nicht vorweisen, und daher nimmt mich kein Verlag.
    Wenn aber ein Verlag fragen würde, ich würde es schreiben, auch wenn ich denke das es dafür bessere gibt...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  3. #3
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    Standard Spaß und Leistung

    Da ich zum 1. mal hier schreibe, habe ich eure Ausführungen mit viel Interesse gelesen.
    Mein Sohn ist 97er Jahrgang und spielt bei einem Verein, der auch schon bessere Zeiten erlebt hat.
    Trotzdem scheint die Jugendarbeit immer wieder Früchte zu tragen, da fast alle Jugendmannschaften in den jeweiligen höchsten Ligen spielen.
    Da es für den 97er Bereich ja noch keine Leistungsklassen gibt hat man sich der sogenannten Reviercup-runde (www.rscrunde.de) angeschlossen.

    Hier spielen zum größten Teil unter tausenden gescouteten Kindern die Besten gegeneinander.
    Es zählt also Leistung, Leistung und Leistung...
    Mein Sohn ist Torwart und fordert Training, Training und Training....

    Natürlich bin ich Stolz, wenn ein ehemaliger Profi mit Championsleagueerfahrung sich zu dem Kommentar hinreißen lässt:
    "In diesem Alter war ich noch lange nicht so weit",
    aber muß ich nicht auch auf die Bremse treten.
    Wie schütze ich mein Kind vor sich selbst, denn wenn es nach Ihm gehen würde, gäbe es kein Tag ohne Training.
    Ich bekomme das Gefühl der Ehrgeiz frißt ihn auf.

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo,
    wir tritt man auf die Bremse.. nunja, eben indem man nicht jeden Tag Fußball tut!
    Läßt Du es zu, passiert es und dann ist vielleicht auch die Enttäuschung groß... denn richtig los geht es erst ab der D-Jugend... Daher hat das jetzt noch ein wenig Zeit, und sind wir ehrlich: Wenn es tausende gescoutete sind, was bleibt am Ende über?
    Daher, lass es laufen.... Bremse, achte auf die Noten in der Schule, achte auch darauf, daß er anderes tut, also Ausgleich hat, und den Rest Fußball, lass laufen. Wenn er dann doch hoch kommt, lass es auch laufen....
    Wichtig ist, dass er nie das eigentliche Leben, also alles Abseits Fußball, aus den Augen verliert....
    Auch das muß er lernen, denn Fußball kann jemand ernähren, aber was wenn der Fußball nicht mehr ist, z.B.aufgrund einer Verletzung?
    Dann muß eine Rückfallebene da sein, also Schule, Ausbildung und Abschluß....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  5. #5
    Torwarttalent
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    Jo, ich gebe mich geschlagen...

    Allerdings, lieber Steffen, leider finden sich eben genau DIESE Kinderoasen immer weniger in unserer Welt. Natürlich spielen die Kinder draußen auf der STraße Fußball. Einen Spielplatz gibt es hier weit und breit nicht. Wir leben in einer Welt die keine Kinder haben will. So sieht es am Ende doch leider aus. Und deine tolle Ideen in allen Ehren, nicht jeder hat die Möglichkeit an einem solchen Ort zu wohnen wo es einen Park gibt an dem Kinder geduldet sind und spielen können. Bei uns gibt es in der Nähe zwar einen Bolzplatz, aber da darf viel öfter NICHT gespielt werden, als gespielt werden darf. Regelmäßig verscheucht man die Kinder dort, weil es eben kurz nach 17:30 ist oder weil es Samstag oder Sonntag ist. Keine Ahnung. Sie gehen schon gar nicht mehr hin. So sieht die Realität doch aus. Und die Spielplätze, wenn schonmal irgendwo welche sind: Lachplatten. Nix für 10 Jährige. Und wenn, dann will man die dort nicht haben, weil sie die kleinen stören.

    Reglementiert ist bei uns im Übrigen gar nix. Er muss weder ins Turnen noch ins Basketball gehen. Noch nichtmal ins Fußball. Wenn es nach ihm ginge wäre er den ganzen Tag beim Verein und würde da alle Sportangebote mitmachen die so kommen. Und oft hängen sie einfach auch auf den Vereinsanlagen rum und kicken dort. Dort dürfen sie es wenigstens.

    Mit diesen Beispielen von Schule und Gegenangriff wollte ich doch eigentlich nur verdeutlichen, dass ich mich ein wenig machtlos fühle angesichts der mangelnden Konzentration. Da kommt doch von allen Seiten dann Druck: Lehrer, Trainer, Mitspieler. "Du hast geschlafen!".

    Sorry, ich wollte das nur nciht alles ganz unkommentiert dastehen lassen. Diese Kinderparadiese die es in unserer Jugend vielleicht noch gab sind einfach selten geworden in unserer Welt. Und genau hier wird auch die Aufgabe des Sportvereins wichtiger. Bei uns ums Eck ist eine Unterführung. Dort sitzen die Kiddies, ein zwei Jahre älter als mein Sohn und SAUFEN... so sieht unsere Welt doch aus. Da sehe ich mein Kind lieber beim Sportverein. Reglemntiert oder nicht...

    LG
    Marie

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Marie,
    wir Erwachsenen machen diese Welt!
    Wir müssen also Kindern die Möglichkeiten geben.
    Wir Eltern müssen uns zusammen raufen, wir müssen tun. Denn wenn Neubaugebiete Kinderfeindlich werden, hängt es an der Planung, und dann sind wir gefragt. Im Ortsbeirat solche Dinge anmahnen und die Politik darauf aufmerksam machen.... und Parkanlagen gezielt ansteuern.
    Wir müssen uns auch Zeit für unsere Kinder nehmen und nicht hoffen, oder glauben, es reicht die Kinder vor die Tür zu treten!
    Denn ich bin ein Stadtkind, groß geworden zwischen Slum und Hauptstrasse, zwischen Bahngleisen und Kneipenviertel, zwischen mit Müll verunrateten Spielplatzruinen und tristen Parkanlagen.... und trotzdem, ich hatte Spielplätze.
    Bei meiner Oma in den Auen des Flusses, oder im Park mit seinen Spielplätzen, wo meine Eltern mit mir hingegangen sind...
    Heute bin ich Eltern, heute muß ich also meine Kinder an solche Orte bringen und Ihnen diese Chancen verschaffen.
    Denn meine Kinder wachsen so auf, wie ich, und daher muß ich dafür Sorge tragen, daß Ihnen diese Freiheiten gegeben werden.. und die Chancen sind da...

    Es ist daher gut, daß Du Dich machtlos fühlst, denn wenn Du die Macht hättest, du würdest den Druck verstärken, anstelle diesen zu mindern. Denn Du willst etwas ändern was vielleicht eher Zeichen eine Überbelastung, ja einer Überforderung in der Situation ist....
    Und jetzt würde sogar Mama daran schrauben... Mama, die eigentlich dafür Sorgen müßte, diesen Druck zu nehmen und dem Kind andere möglichkeiten zu verschaffen.
    Das diese Welt nicht für Kinder gemacht ist, nicht auf Kinder baut, ist eine andere Sache.
    Duetlich zeigt mir, daß aber Wir es sind, die diese Welt gesachaffen haben und heute jeder die Schuld bei anderen sucht.
    Wir haben den Leistungegedanken um jeden Preis in den Sport und den Kindersport getragen, wir haben Ideale gemacht, die Kinder zu erfüllen haben und wir geben vor, was Kinder erreichen müssen! Wir geben aber nicht mehr vor, wie Freiheit aussieht, wir stellen Grenzen nicht mehr klar, wir legen die Füsse hoch und lassen andere tun!
    Ich sehe es deutlich um mich herum, und das schlimme ist, jeder schaut mich an uns sagt: "Wow, was deine Kinder alles mitmachen, also meine würden das nie tun!"
    Falsch!!
    Sie würden es tun, wenn man sie mitnimmt, mitmachen läßt. Aber Mama kommt von der Arbeit nach Hause, setzt sich und legt die Füsse hoch, muß sich entspannen.... keine Zeit jetzt mit Kind in den Park zu fahren.
    Dafür fahren diese Eltern dreimal mit Kindern in den Urlaub und 5 mal in Zenterparks.. Dort legen sie die Eltern in den Sand und 'relaxen', die Kinder spielen am Strand oder in der Betreuung...
    Tja, und wie sehen andere Eltern aus?
    Die fahren nach Bayern, besuchen alte Wassermühlen, fahren mit der Dampfeisenbahn, gehen in den Klettergarten, besuchen das Deutsche Museum, fahren ins Freilichtmuseum, besuchen Neu-Schwanstein, wandern durch die Marienklamm, machen ein Picknick auf einer Almwiese....
    Und die Zenterpark-Eltern und Strandurlauber rufen aus: "Das ist doch kein Urlaub! Das ist doch Stress!"
    Sicher, für Eltern ist das vielleicht nicht Ruhe, nicht die totale Entspannung, aber für die Kinder ist es Abenteuer, ist es Toben, Spielen und Lernen...

    Und daher.... es liegt an uns!
    Und wenn ich ehrlich bin, bei vielen Kindern ist es mir langsam Wurscht. Denn die Kinder, die kann ich beeinflussen, nicht aber die Eltern. Es sind Eltern, die Kinder lieber 5 mal im Jahr in die Fußballschule schicken und teuer Geld bezahlen, als zweimal pro Woche auf dem Fußballplatz das Tw-Training abzuwarten. Denn auf dem Fußballplatz macht es ein Niemand, in der Fußballschule ein Ex-Profi... und der Sohn soll was werden, also muß es teueer sein und Mama kann Sohn in der Fußballschule abgeben!!!
    Da ich nun diese Eltern, die versuchen einen kleinen Lehmann zu züchten nicht beinflussen kann und will, ist mir egal, daß diese Kinder dann Stundenlang Playstation zocken, eine Amsel nur als Vogel identifizieren, 5 verschiedene Bäume nicht kennen und nicht ein einziges Mal an einem Bachlauf einen Staudamm gebaut haben... Es sind Kinder, die eingesperrt sind, oder sich selbst überlassen sind, in der so gut gemeinten Freiheit...
    Wenn heute meine Tochter von der Spitze des Klettergerüstes im Herzogenriedpark ein lautes "Paaapaa, hier ooooben!" brüllt, dann weil Sie sich überwunden hat, dort oben zu sein, und weiß: Der Papa, der kommt auch hier hoch, denn der kann es heute noch!
    Und wenn der Sohn mit der Schaufel im Sand steht, und Eimer um Eimer füllt, dann weiß er, daß es oft passiert, daß er mit Papa die tollste Sandburg baut, weil der Papa auch dafür Phantasie und noch Zeit hat.

    Weißte, Umgang mit Kindern ist nicht, daß man weiß was für Kinder gut ist, sondern das man selbst noch Kind ist....
    Beispiel: Wir planten eine Nachwanderung... hatten eine tolle Eiche über dem Tal ausgesucht für die Gruselgeschichte, doch Hr. Hochpädagoge meinte es besser zu können!
    Er kaufte eine Karte und dann rannte er mit den Kindern los.... nach 2 Stunden die erste Frage: "Wo sind wir nun eigentlich und wo geht es weiter?"
    Nach weiteren 2 Stunden auf einer Licht mit Futterkrippe festgestellt, daß es Sackgasse ist... und die Kinder verließ der Mut... doch dann nahmen wir die Kinder an der Hand, erklärten, daß wir nun auf der Strasse laufen müssen, 500 Meter.... und keines der Kinder war ohne Disziplin und Kontrolle. Die Gefahr in der Nacht auf einer Landstrasse war bewußt und klar... dann erklärten wir den Kindern: "Hört Ihr die Bahn?" Und sie hörten den Güterzug. Nun kamen wir an eine Strassengabelung, recht zu einer Örtlichkeit, links in einen Wald. Die Führenden beschlossen nun, man geht in den Ort und läßt sich abholen, denn man war nun 7 Stunden unterwegs, ohne Orientierung. Doch wir drehten nach links ab und die Kinder trafen Entscheidung: "Wir gehen mit Euch!2 so ging die Führung in den Ort und wir gingen in den Wald, dabei fanden wir Zeit für Abenteuergeschichten, für Nachttiere und dann für das Morgengrauen... und nach 8 Stunden erreichten wir den Treffpunkt und die schlafenden Busfahrer... die Führungsriege haben wir nach 9 Stunden im Dorf weiter abgeholt, wo diese vergeblich eine Telefonzelle suchten....
    Marie, warum gingen diese Kinder mit uns?
    Wir strahlten etwas aus... und diese Ausstrahlung macht, ob Kinder mit Dir durch die Hölle gehen würden, oder sich lieber an den Strand legen!
    Und das ist dann auch beim Fußballtraining wichtig.. man muß nicht gewinnen, aber man muß mit Kindern gehen, Teil der Mannschaft sein, nicht der Trainer, nicht der Anführer, nicht der Chef. Man muß sich diese Rolle erarbeiten und verdienen. Allein weil man der Größte und Stärkste ist, wird man es nicht. Aber wir sind Teil der Mannschaft und erarbeiten uns die Position des Trainers, indem wir führen, indem wir zeigen, wo was geht.... wir sind nicht Trainer, weil der Verein es will, wir sind Trainer, weil die Kinder uns akzeptieren!
    Und daher ist es unsere Aufgabe, Kindern auch die anderen Teile des Lebens zu zeigen, und das ist Aufgabe der Eltern...
    Wir Trainer begleiten nur einen kleinen Teil im Sport... und dabei müssen wir auch begleiten und zeigen, das Sport nicht immer nur gewinnen ist. Wir müssen auch loslassen.... wir müssen zeigen, daß verlieren auch Teil ist und vormachen, daß der Sieg nicht alles ist, sondern das es mehr ist, was den Sport ausmacht...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    Freizeitkeeper
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    Standard Klasse

    Ich finde es super klasse das Steffen sich so eine Mühe in diesem Forum gibt und uns immer diese tollen texte schickt !!! 1A wirklich !! Danke Danke Danke ich kann hier echt viel lernen

  8. #8
    Amateurtorwart Avatar von Torhütchen
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    Steffen ich bin aber auch E-Jugend Torwart. Bei mir schießen unsere Spieler
    die bälle hoch und in die Nähe des Winkels.Und die spieler von SV Dessau 05
    schießen die Bälle schon fast ab der Mittellienie in den Winkel.
    Wenn alles am versagen scheint und niemand mehr kämpft muss der Torwart aufstehen und seine Mannschaft retten!!!

  9. #9
    Nationale Klasse Avatar von fragsiN
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    Ich weiß nicht du es hier schon erwähnt hast, zu dem Thema gibt es ein sehr gutes Buch von Gerd Thissen "Torwartschule für Kinder- und Jugendfußballer".

  10. #10
    Amateurtorwart Avatar von Britta
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    Frage Bambinitorwart

    Hallo Steffen!
    ich hab da ein Problem... Ich bin Bambinitrainerin und ich habe einen spieler, ich gebe zu als feldspieler (noch) nicht sonderlich begabt, der UNBEDINGT Torwart werden wollte. Also haben wir ihm seinen wunsch erfüllt und ihn ins tor gestelle. Trotz mangelder Begabung ist er dort glücklich. Leider zeigt er noch keinerlei Talent und wenn wir etwas üben im training wie z.B. falltechnik oder ganz einfach wie man sicher einen ball fängt, dann scheint er das im nächsten training trotz 10 maliger wiederholungen immer wieder vergessen zu haben. Undim spiel erinnert er sich an garnichts was ich ihm je beigebracht habe. was kann ich tun um es ihm ein bisschen leichter zu machen? denn seine wunschposition will ich ihm ungerne nehmen, er fühlt sich im tor wirklich wohl und freut sich auch immer auf das TW-Training und so... GIbt es spezielle übungen wie ich ihm helfen kann?

    Gruß, Britta

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