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Thema: Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen

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  1. #1
    Sina
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    Ich habe meine Kinder damals strikt nach Alter aufgeteilt. Warum?
    Weil die Kinder sich einfach in diesem Bereich bewegen, sie kennen sie, sie spielen vllt sogar in der gleichen Mannschaft - das schafft nicht nur Teamgeist, sondern auch Freundschaften. Warum habe ich es noch so gemacht?
    Kinder entwickeln sich unterschiedlich und bringen unterschiedliche Fähigkeiten mit. Wenn ich jetzt 4 8Jährige habe, dann habe ich zumeist auch 4 unterschiedliche Talente da. Und die stacheln sich gegenseitig einfach an. Sie lernen Rücksichtnahme, unterstützen sich gegenseitig, feuern sich an. Da gibt der Beste der Gruppe sein "Wissen" gerne weiter, und der Schwächste, der hat ein Vorbild, der ihm vllt sogar hilft. Natürlich gibt es zwischendurch auch Spiele, wo der Schwächste der Beste ist und zeigt, das er auch was kann. Und wenn der Beste mal wieder überheblich gegenüber den anderen wird, dann macht man mal 2-3 Bälle, die er gar nicht kann (natürlich spricht man danach mit ihm darüber) und schon ist wieder Ruhe im Karton

    Ich habe nicht nach Leistung eingeteilt, denn schnell merken die Kinder, wer die schwache und wer die starke Gruppe ist. Und ich bin der Meinung, das es auf Dauer auch nicht sinnvoll ist, Gruppen mit einem zu hohen altersunterschied zusammen trainieren zu lassen.

  2. #2
    Blickfeld
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    Sehe das wie Sina. In dem jungen Alter sollen die Kinder doch ihren Spass am Fußball spielen haben und ich glaube kaum, dass es einem 10jährigen Spass macht mit anderen 5jährigen zusammen zu spielen nur weil die genauso gut sind. In manchen Spielformen kann man alle mal unter einen Hut bringen aber ansonsten sollte man auf jedenfall die Kinder dem Alter nach trennen.
    Der Pfosten ist der beste Freund des Torwarts, auf den er sich nicht immer verlassen kann!
    Der Torwart geht mit dem Kopf dahin wo die Feldspieler ihren Fuß wegziehen!

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Die Sommerpause ist vorrüber, das Training beginnt wieder.
    Es ist für viele Trainer "erschreckend", welche Verluste an Kondition und auch Technik die Kinder an den Tag legen, dabei ist dies völlig normal.
    Auf dem Bolzplatz und mit Freunden gelten andere Regeln, wird anders Fußball gespielt. Kinder lernen durch Ausführen und Anpassen. So schleifen sich dann in den 6 Wochen Pause leider auch wieder Fehler ein, die zum normalen FeldFußball gar nicht passen wollen.
    Auch in der Winterpause und der Hallenrunde ist dies zu bemerken:
    Einem Ball in Richtung Aus geht man nicht hinterher, denn in der Halle prallt dieser von der Bande ab und kann weiter gespielt werden. Es dauert einige Spiele, bis dies draussen aus den Köpfen heraus ist, daß da eben keine Wand mehr ist.
    Auch ist in der Halle alles enger, kürzer. Da werden die Laufwege nicht mehr gegangen, man spielt drei vier schnelle Pässe und ist vor dem Tor, auf dem Spielfeld ist man dann oft gerade vor der Mittellinie und bis zum gegnerischen Tor erstreckt sich eine nahezu endlose Distanz. Auch hier dauert es, bis wieder im Kopf die Laufwege und Laufbereitschaft verankert ist und der normale Spielfluss aufkommt.

    Nach der Sommerpause stellen wir daher oft auch bei unseren Torleuen fest, daß diese meist auf den "Schuhtoren", "Mülleimerpfosten" oder Bolzplatztoren das richtige Stellungsspiel für das normale Feldtor aufgegeben haben. Zudem die Technik sich von lang, zu kurz und knackig verändert hat.
    Galt es im Spiel einen Ball um den Pfosten herumzudrehen, genügte auf dem Bolzplatz oft einfach im Weg zu stehen.
    Die Parallelen zur Halle werden sichtbar. Der Torwart wird zu einer lebendigen Wand, von der Schüsse abprallen, aber die Fertigkeit, den Ball zu halten, die wurde aufgegeben.

    So steht nach der Sommerpause auch erneut die saubere und richtige Fallschule in den ersten Wochen auf dem Programm. Eben die technische Grundschule. Wieder das Gefühl zu bekommen und auch dann, sich an die Technik zu erinnern und sich zu erinnert: "Da war doch was!" und es zu tun.
    Anstelle mit hochkomplexen Übungen sollte also hier der Torwart wieder an das "große" Tor und das aktive Mitspielen auf dem "großen" Feld gewöhnt werden. Er muss also wieder Stellungsspiel, aktiven Ballangriff und vor allem Sicherung des Balles erlernen, als die jüngeren auch wieder an die Fallschule und das runde Fallen gewöhnt werden müssen. Denn auf Asphalt oder Splitt wirft sich der Torwart nicht gern, was auf dem Bolzplatz zudem recht selten nötig ist.
    Doch auf dem "großen" Tor im Feld, kommt dies häufiger vor und da der Torwart es dann auch wieder macht, stellt man technische Schwächen fest, da im Kopf ein "kleines" Tor "berechnet" wird. Anstelle also einen Stemmschritt zu machen, wirft der Torwart die Beine weg und verliert Reichweite.
    Anstelle auf den Stürmer "drauf zu schieben" und so eine Torverkleinerung zu machen, läßt sich unser Torwart auf die Linie drücken.

    Der Torwarttrainer ist also hier erneut gefordert, denn er muss dies verstehen. Verstehen aber auch, woher es kommt. Er kann nicht erwarten, daß die Kinder mit dem Stand und den Fertigkeiten von vor 6 Wochen auf der Höhe der Runde ins Training kommen. Das Gegenteil ist der Fall und gerade hier ist dann vermehrt dafür Sorge zu tragen, daß diese wieder Spaß am große Tor und Spaß an der richtigen Technik finden.
    Erfolge müssen vermittelt werden und es muss zudem die alte Sicherheit wieder geschenkt werden.
    So sind diese ersten Wochen dann oft Wochen, die technisch geprägt sind, weil es wichtig ist. Denn nur so kann die nötige Falltechnik eingeschliffen werden, damit wieder verletzungsfrei auch auf den Hartplätzen gespielt werden kann.
    Und die Umstellung auf das "große" Tor geht so Hand in Hand, da sich der Torwart an alte Bewegungsmuster erinnert und darauf wieder intuitiv zurück greift.
    Wichtig sind auch hier wieder gerade bei den Kleineren oder Jüngeren die Rituale.
    Also bestimmte, überschaubare Abfolgen die sich wiederholen.

    z.B. der Beginn das Trainings sind 5 Schüsse flach vor den Torwart, es folgen 5 Schüsse flach links, dann 5 flach rechts, 5 Stück zum 'Ansaugen', dann 5 geworfene hohe und halbhohe Bälle.
    Solch ein "Aufwärmritual" vor dem eigentlichen Training nach der spielerischen körperlichen Erwärmung sind wichtig, das es sich einprägt und der Torwart damit immer verknüpft: "Jetzt geht es los!"
    Und damit auch mental sich auf Training oder Spiel einstellt, für Kinder ein unheimlich wichtiger Schritt, denn diese Rituale helfen. Sie geben Sicherheit, sie helfen den Kindern auch, aus einer Rolle in eine andere zu schlüpfen und auch so einen neuen Focus aufzubauen.

    6 Wochen Sommerpause neigen sich dem Ende zu.... beginnen wir, langsam und mit Verständnis für die Welt der Kinder.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    35° Grad Hitze, es ist kaum auszuhalten.
    Trotzdem: Torwarttraining wird abgehalten.

    Ein wenig Grundtechnik, daß reicht. Für mehr, ist kaum Zeit und Raum, weil jetzt mit viel Aktion, daß geht in der Hitze gar nicht und wäre für die Kinder reine Folter.

    So ist dann ein neues Video entstanden



    Dann war heute das erste Turnier auf Normalfeld, und man sieht deutlich, daß die Kinder sich ersteinmal wieder daran gewöhnen müssen, zusammen zu spielen und zusammen auch zu siegen.
    Und auch die Väter müssen wieder lernen, daß auch die Besten der Besten Fehler machen und dies kein Weltuntergang ist.
    Die Blaue Mauer konnte jedenfalls wieder reichlich Erfahrung sammeln, und auch ab und sich auszeichnen.
    Mit stolz nimmt dann ein Torwarttrainer zur Kenntnis, wenn ein anderer Trainer kommt und sagt: "Mann, Ihr habt ja da einen richtigen Torwart im Tor. Der ist klasse"
    Er leidet unter seiner Körpergröße, aber sein Herz und seine Leidenschaft machen es in der Alterklasse noch wett.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  5. #5
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    Habe deinen Standpunkt zum "Rollen" nun verstanden. Und kann dir da auch nur zustimmen.
    Was passiert allerdings, wenn der Torwart den Ball nicht sicher hat und trotzdem in diese Rollbewegung reinkommt?
    Du hattest ja gesagt, dass man in der tiefen Position sowieso kaum einen Überblick über das Spiel bekommt. Allerdings weiss man beim Halten ohne Rollbewegung wenigstens wo der Ball ist. Oder sehe ich das jetzt völlig falsch?

    Edit:
    Schönes Video. Und klasse Vorstellung der Blauen Mauer.

  6. #6
    Internationale Klasse
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    Klasse Video.

    Diese Technik war mir gar nicht bewusst, sodass ich jetzt mehr auf meinem Bewegungsablauf achten kann.

    LG
    Du warst so jung, du starbst so früh, wer dich gekannt, vergisst dich nie.



    † 28.08.09


    Ich danke dir für alles, Thomas. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.

  7. #7
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    Klasse Video, Steffen!

    Zum Inhalt:

    Das erste, was mir positiv aufgefallen ist, ist dass dein Torwart weder Schuhe noch Handschuhe getragen hat.

    Als Zweites will ich dir sagen, dass auch ich ein Anhänger dieser Rolltechnik bin und es auch in meinen Augen absolut egal ist, wenn der Keeper kurzzeitig keinen Blickkontakt zum Feld hat. Das wichtigste was es auf dem Feld zu sehen gibt, ist der Ball und den hat er selbst...insofern egal. Ausserdem, halte ich gerade diesen Moment als für einen Torwart sehr wichtig, denn er kann diesen sehr gut zu mentalen Zwecken nutzen.
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

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