Tja Steffen, da hast du wieder einmal völlig recht.
Ich frage mich, warum es immer noch Leute gibt, die einen Nachwuchstorhüter auf die Linie fesseln. Wer dies macht, raubt einem Torwart einen großen teil seiner Möglichkeiten und macht ihn bei vielen bällen nahezu wehrlos. Etwas härter fomuliert "Wer seinen Torwart auf die Linie zwingt kastriert ihn bevor er zum Mann werden kann".
Der Gedanke, dass der Torwart im Tor stehen muss, hat sich derart in die Köpfe vieler Leute hineingefressen, daß man schon von einem generellen Mißverständnis des torwartspiels sprechen muß. Das richtige Stellungsspiel ist für einen Torwart Grundvoraussetzung, um seine Techniken überhaupt bis zum Ball zu bringen und von daher sollte es von Anfang an Bestandteil der Torhüterausbildung sein. Diesen elementaren Bestandteil des Torwartspiels nur wegen der Gefahr eines Hebers, den in dieser Altersklasse ohnehin fast niemand wirklich beherrscht, zu opfern ist sowohl kurzfristig als auch erst recht langfrigstig grob fahrlässig und der Ahnungslosigkeit der Verantwortlichen, insbesondere auch der Eltern, zu verdanken.
Komischerweise glaubt jeder, der in der Lage ist, nach einem Ball zu treten oder ihn einigermaßen unfallfrei drei Meter zu tragen, er habe Ahnung vom Torwartspiel. Ich bin auch in der Lage die Tasten eines Klaviers zu drücken und diesem Teil Töne zu entlocken, aber deswegen habe ich trotzdem keine Ahnung vom Klavierspielen und führe erst Recht keine Diskussion mit einem Klavierlehrer - aber auf dem Fußballplatz ist das alles ganz anderst; leider zum Schaden all derer, die sich ernsthaft mit dem Torwartspiel auseinandersetzen und den jungen Torleuten, die Grundlagen dieses wunderbaren Spiels vermitteln wollen. Denn der Spaß am Spiel hängt gerade auch in diesem Alter von dem Erfolgserlebnis "Bälle halten" ab und der Spaß ist die Grundlage für das weitere Training.




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