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Thema: Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen

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  1. #1
    Freizeitkeeper
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    Hallo,

    nachdem ich bislang lediglich Eure Artikel las, möchte ich mich nun auch zu Wort melden, bzw. einige Fragen loswerden.

    Kurz zu mir, ich habe selber über 30 Jahre im Tor gespielt, allerdings während dieser Zeit kaum Torwarttraining bekommen. Nun spielt mein Sohn Fußball und der Trainer bat mich, die Torwartinteressierten ein wenig zu bewegen. Das macht mir und den Kindern viel Spass und das ist für mich das Wichtigste.

    Eure Artikel und besonderst die Videos dienen mir dabei häufig als Anregung für die Trainingsgrundlagen und auf was zu achten ist.
    Mittlerweile haben sich bei uns 2 Torhüter rauskristallisiert, die durchaus talentiert sind. Beide wechseln sich ab und sowohl die Kinder, als auch ivch finden das gut so, denn so wird zum jetzigen Zeitpnukt noch keiner auf das Tor festgelegt.
    Ich möchte Euch aber hinsichtlich folgendes Sachverhaltes gerne mal um Rat fragen:
    Beide Torhüter bemühen sich, die im TW-Training vermittelten Grundlagen anzuwenden und machen das auch prima. Beim Schusstraining stehen beide auch in der Regel leicht vorgebeugt etwas vor dem Tor, um auf die Schüsse reagieren zu können. In der Mannschaft sind allerdings 2 Scharfschützen, die ein ordentliches Pfund am Leib haben. Wenn nun einer dieser besagten an der Reihe ist, gehen beide Torhüter beim Schuss in Rücklage, stehen "plattfüssig" dar und können nicht mehr reagieren.
    Ähnlich ist es auch bei Abprallern, hier verharren beide in der Regel vor der Linie, anstatt dem Ball entgegen zu gehen. Meine Frage ist, wie ich den beiden den Respekt nehmen kann. Ich habe schon überlegt, beim Torwarttraining mit einem Wasserball zu arbeiten, um das "gefahrlose Werfen in Schüsse" spielerisch zu üben.
    was habt Ihr für Anregungen, Ideen, Tipps?
    Habt Ihr ggf. ähnliche Erfahrungen.

    Ein weiterer Punkt, in hektischen Situationen versuchen beide häufig den Ball mit dem Fuss zu klären, anstatt ihn mit den Händen endgültig zu sichern. Ich habe dem Einen mal versucht, das Ganze bildlich mit dem Adler, der sich die Beute greift, zu erläutern, das funktioniert ab und an mal.

    Wie gesagt, für Tipps, ratschläge, etc. bin ich dankbar.


    Gruß
    Marcel

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Marcel,
    erst einmal herzlich willkommen.
    Damit wir das ein wenig einschätzen können: Wie alt sind die Beiden?
    Welche Fertigkeiten beherrschen die Beiden? Sprich welche Techniken klappen sauber und gut, welche sind noch zu trainieren?
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  3. #3
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    Hallo Steffen,

    Danke für die freundliche Begrüßung.
    Beide sind derzeit 7 und werden im Verlauf des Jahres 8.
    Wirklich gut klappt bei Beiden der tiefe Umarmungsgriff. Auch das seitliche Fallen ist im Verlauf des letzten halben Jahres immer besser geworden, wobei beide jeweils eine "Schokoladenseite" hat. Bei hohen Bällen haben beide noch etwas Probleme und neigen dazu ins Hohlkreuz zu gehen (Wir üben ab und an, dass die Hände/Arme zum Ball gehen und die Handflächen gespreizt wie ein Dach über dem Ball liegen, damit er nicht durchrutschen kann). Aber auch hier sind immer wieder kleinere Fortschritte erkennbar. Einer der beiden hat ein, für mein Empfinden, sehr gutes Stellungsspiel, d.h. er spielt gut mit, geht bei langen Bällen auch aus dem Tor und klärt außerhalb des Strafraums. Der andere ist diesbzgl. noch etwas zögerlicher, aber auch hier sind Fortschritte erkennbar.
    Beide neigen noch dazu, Bälle aus etwas kürzerer Distan zmit den Beinen klären zu wollen (Oberkörper zurück, Knie vor...).
    Aber beide sind vor allem mit ganz viel Enthusiasmus bei der Sache !

    Gruß
    Marcel

  4. #4
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Bam-bam,
    jetzt muss man sagen, daß es immer günstig ist, sich einen Übungsleiterschein zu machen. Denn man muss einfach wissen: Hohlkreuz bei hohen Bällen ist in diesem Alter völlig normal.

    Die meisten TwT schießen über das Ziel hinaus. Unwissend, daß Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahre eine unzureichende räumliche Orientierung haben.
    Sprich Kinder können sich einfach zu bestimmten Objekten im Raum nicht korrekt in Relation setzen, daß heißt das diese nicht mal einen anfliegenden Ball korrekt einschätzen können.
    Für ein Kind ist daher die Überquerung einer Strasse höchst gefährlich, weil ein Kind nicht sicher bestimmen kann, ob es vor dem herannahenden Auto die Strasse rechtzeitig und gefahrlos überqueren kann. Für das Kind macht es daher kaum unterschied, ob das auto 20 oder 50 Meter weit weg ist, es kann die Geschwindigkeit/Weg Relationen nicht abschätzen.
    Wir Erwachsenen hingegen, wir können das.
    Somit werfen wir einen Ball auf das Tor und wundern uns, daß die Kinder völlig von der Rolle sind, daß der Ball da ankommt. Es ist dem Kind in diesem Alter nicht möglich, die Geschwindigkeit des Balles abzuschätzen und den eigenen Weg zum Ball in eine saubere Abfolge zu bekommen.
    Da kann man jetzt drillen bis zum Erbrechen der Kinder, das hilft wenig und ist der Sache nicht förderlich. Die Herausforderung im Training mit abwechslungsreichen Bällen ist Training genug.
    Daher muss man über Hohlkreuz bei hohen Bällen völlig hinwegsehen und sollte in dem Alter auf hohe Bälle so gut wie kein Gewicht legen.
    Denn erstens ist wir gesagt die räumliche Orientierung nicht ausgeprägt, was für hohe Bälle aber nötig ist und Grundlage ist, zweitens ist es den Kindern meist unmöglich, einen sauberen Korbgriff zu machen.
    Rate mal, warum es von der Blauen Mauer keine Videos zu diesem Thema gibt?
    Ganz einfach: Es wird nicht wirklich trainiert und kommt halt so im Training immer mal wieder drann. Aber es wird (noch) keinerlei Wert auf eine korrekte Ausführung und korrekte Durchführung gelegt, weil das einfach zu früh ist und man hier die nötige mentale Reife und Entwicklung abwarten muss, damit hier ein Training anschlagen und Erfolge sich einstellen können/werden.
    Daher ist es auch völlig normal, daß die Kinder zum Teil vor schnellen Schüssen Angst haben.
    Die Kinder können einfach die Geschwindigkeit des Schusses nicht korrekt einschätzen und stemmen daher, denn anfliegende Objekte kommen mit einer nicht einschätzbaren Geschwindigkeit auf den kleinen Torwart zu, wie soll ein Kind sich selbst hier in eine für uns Erwachsene richtige Position bringen, wenn es weder den Weg, noch die korrekte Richtung des Balles rasch genug einschätzen kann?
    Hier überfordert man als Trainer ohne entsprechende Übungsleiter-erworbene Kenntnisse die Kinder sehr schnell. Man erwartet etwas für uns Erwachsene selbstverständliches, bei Kindern ist es aber nicht selbstverständlich.

    Auch ist es völlig normal, daß Kinder, aufgrund dem natürlichen Reflex den Kopf zu schützen, nicht mit den Händen zum Ball gehen. Sie nehmen lieber die Füsse, so bleibt der Kopf weg und das Kind fühlt sich wohler.
    Dies muss man einfach tolerieren. Aber man kann im Training durch ein paar kleine Übungen immer wieder das eins gegen eins anbieten, und so die Kinder in Mut und Entschlossenheit stärken. Man kann dabei und sollte dabei auch die Geschwindigkeit so anbieten, daß die Kinder Erfahrungen und Selbstvertrauen erfahren, daß die richtige Technik schützt und der Kopf nicht in Gefahr ist.

    bam-bam, was ich hier bemerke, ist bei dir eine gewisse Ungeduld und eine gewisse Unkenntnis der Entwicklungsstadien der Kinder. Essentiel aber für das Kindertraining, weil vieles, was Du als Fehler siehst, einfach (noch) keine sind und daher eher auf dem Weg zum Erfolg wichtig und korrekt anzusehen sind.

    Hier muss einfach mehr Geduld kommen, die Entwicklung geht in kleineren Schritten, als uns das oft lieb ist und so mancher, der mit 10 Jahren noch nicht so dolle war, kann mit 14 ein Riesen-Keeper sein.
    Man muss der entwicklung eine Chance geben, nicht drängeln, sondern eher den Rahmen und die Möglichkeiten der Entfaltung schaffen. Also die Freiheit, bestimmte Dinge ausprobieren und tun zu dürfen, anstelle alles immer sofort in ein Schema pressen zu wollen.
    Solange es nicht einer Gefährung der Gesundheit widerspricht, Spaß macht, ist vieles möglich und durchaus auch 'erlaubt'. Wenn also ein Kind eher seitlich fällt, muss man nicht sofort den Drang nach vorn korrigieren, solange es nicht auf den Ellenbogen fällt, passt das schon.
    Kinder entwickeln sich oft durch reines Ausprobieren und die Möglichkeit dazu am Besten. Dazu kann ich nur sagen: Wir trainieren im Training z.B. die Technik des Hechten nicht, oder ganz selten, indem wir mal auf einem Weichboden oder in eine Sandgrube hechten. Eher als Spaßeinheit.
    Die meisten Kinder können sich beim Sprung und Fallen nämlich verletzten, es ist schwer, hier die richtige Technik zu vermitteln.
    Nun überlege, daß kleine Torleute aber Höllenspaß genau daran haben und oft haben wollen, weil für Sie just diese Techniken unheimlich spannend und interessant sind. Im Spiel und Training ist es daher durchaus erlaubt, daß die Torleute es von sich aus tun, man sollte es daher nicht verbieten. Aber man sollte darauf achten, daß die Kinder sich nicht verletzten. Also eine Gratwanderung, da man es nicht trainiert, aber ab und an doch korrigieren muss, damit sich der Torwart nicht selbst verletzt.
    So ist es mir passiert, daß ich nun einen kleinen Torwart habe, der den Bogenflug beherrscht. Nicht weil er das eingedrillt bekommen hat, sondern weil er es sich selbst angeeignet hat. Im Kampfsporttraining, auf dem Bolzplatz, in der Turnhalle... er hat immer wieder probiert und probiert... er hat auch gefragt und bei vielen Fussballspielen immer wieder aufmerksam zugeschaut... und was dann herausgekommen ist, ist
    Er kann das inzwischen sogar auf Asphaltboden, und ist stolz darauf, nun hechten zu können, ohne das es weh tut...
    Viele Dinge passieren daher, ohne unser zutun...
    Andere Torleute, die älter sind, die können das obige nicht, würden sich nicht mal herantrauen. Da diese es aber nicht müssen, weil es nicht trainiert wird, ist das auch nicht schlimm und kein Hindernis deren Leistung. Das holt man durch Stellungsspiel meist wieder rein.

    Daher bam-bam, gib deinen Torleuten Zeit und Raum sich zu entwickeln.
    Was Du hier schreibst, ist alles im normalen Parameter der Entwicklung und daher völlig tolerierbar. Sieh es nicht als Fehler, sondern vertraue deinen Torleuten und habe Geduld: Es wird nach und nach immer besser und auch der Mut wird immer und immer besser.
    Es gibt heute F1 Torleute, die stellen sich in D-Jugendtor. Andere, E Jugendtorhüter sind zwar ebenso gut, haben aber den Mut nicht.
    Nicht schlimm, das kommt noch.

    Also Du brauchst keine Hilfe, mir scheint, Du brauchst ein wenig mehr Geduld
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  5. #5
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    Hallo Steffen,

    vielen dank für deine Hinweise, manchmal ist es gut, von einem Außenstehenden auch mal den "Spiegel vor das Gesicht gehalten zu bekommen"...
    was ich sicherlich nicht will, ist meine beiden Jungens unter Druck zu setzen. Beide haben Spass und das soll auch so bleiben. Alles andere kommt von ganz allein.
    Bislang fahren wir mit unserer "spielweisen Rotation" sehr gut. Zwar kommt bei Turnieren auch von den Eltern immer mal wieder der Hinweis, in den wichtigen Spielen müsse der vermeintlich bessere spielen, aber wieso soll ich einem der beiden "weh" tun, wenn dieser Leistungsgedanke vornehmlich von den Eltern kommt. Daher wechseln wir immer wieder und beide kommen auf Ihre Einsatzzeiten.
    Mich würde aber schon noch interessieren, ob du solche Themen wie das Hohlkreuz mit deinen Torhütern ansprichst (Bspw. in positiver Form, wenn ein TW einen hohen Ball "ohne Hohlkreuz" gehalten hat) oder ob du das Thema zunächst mal gänzlich ignorierst?
    Ansonsten werde ich deinen Hinweis mit dem 1:1 aufnehmen, wobei ich den Gedanken mit dem Wasserball nach wie vor nicht schlecht finde. Zum Einen macht es den beiden sicherlich Spass, es sieht spektakulär aus, sich in den großen Ball zu werfen und es tut nicht weh.

    Auf alle Fälle Danke für deine Rückmeldung und Gruß

    Marcel

  6. #6
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo Marcel,
    Du, gegen die Rotation ist nichts einzuwenden. So kann man die Torhüter auch im Feld spielen lassen, was deren fussballerischer Ausbildung entgegen kommt.
    Schließlich muss ein Torwart heute auch die Grundzüge des Feldspiels beherrschen und daher sollten Kinder das aktive Spielen im Feld, auch wenn diese lieber im Tor stehen, immer mal wieder mitmachen.
    Nein, im Alter der G- und F-Jugend korrigiere ich das Hohlkreuz nicht. Da bin ich eher froh, wenn die Kinder den Ball überhaupt erreichen. Bei vielen ist das räumliche Orientierungsvermögen so mangelhaft ausgeprägt, daß die kleinen zum Teil einfach vom Ball überdotzt werden. Man kann zusehen, wie es besser wird, aber von Perfektion und aktives zum Ball gehen muss man völlig absehen.
    Somit ignoriere ich es völlig, bis ein Entwicklungsstand eine Korrektur zuläßt, also sinnvoll ist.
    Beim einen geht das ab 9 Jahren los, der nächste ist erst mit 12 so weit... diese Entwicklungsstadien sind sehr individuell, weshalb man gerade hier viele Übungen zur Reaktion und Orientierung anbieten kann, nicht mit dem Ziel, daß der Torwart den Ball hält, sondern, um seine Orientierungsfertigkeit auszubilden.
    5 Bälle 5 Treffer sind dann vielleicht für den Torwart schlimm, für mich als Trainer aber ein Erfolg, weil mein Torwart 100%ig versucht hat, sich zu orientieren, seine Grenzen gefunden hat und die hohe Fehlerquote diesen in seiner Entwicklung fördert, nicht behindert oder schlecht macht. Er musste 5 mal reagieren und blitzschnell sich im Raum orientieren, daß ist nicht leicht. Jetzt noch einen Ball antizipieren und halten: Fast unmöglich... logisch geht es, wenn der Entwicklungsstand hoch genug ist, aber man sollte einfach verstehen, daß es oft nicht geht und Zeit braucht.
    Man braucht hier einfach eine Menge Geduld...

    Und egal was oder wie: Ein nieder geschlagener Torwart ist in diesem Alter negativ anzusehen. Es gibt nur Erfolge. Wenn ein Torwart weint, weil alle anderen 5 Bälle gehalten haben, und er alle durchgelassen hat. Dann trösten wir und machen es nochmals, leicht anders, dann aber so, daß er wirklich eine Chance hat. Denn dann haben wir einmal die Entwicklung forciert, dann auch wieder motiviert.

    Erfolge, um jeden Preis. Sonst leidet der Spaß und die Torleute entwickeln sich nicht... Und für uns Trainer muss daher klar und bewußt werden, daß wir nicht nach Toren Erfolge zählen dürfen oder nach gehaltenen Bällen. Erfolge sind anders...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  7. #7
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Trainingseinheit in der Sandgrube

    Für unsere Torleute war der Freitag, warm sonnig trocken einer der Tage, wo man an liebsten auf den Rasen geht, und dann die ganze Zeit nur im Tor Schaufliegen macht.
    Logisch, geht das mit dem Trainer nicht.

    Also habe ich versprochen, daß wir dann in den Sand gehen. Alles jubelt, endlich mal wieder "fliegen"...
    So haben wir wie immer ein paar Bälle für den tiefen Umarmungsgriff gemacht, ein paar Bälle seitlich und ein paar hohe Bälle geübt. Etwas zur Reaktion gemacht.
    Dabei war ein Torwart schon sehr nieder geschlagen, weil die linke Seite mal gar nicht wollte. Er weinte... getröstet und weiter...
    Dann im Sand.
    Es ist Bullshit, die Kinder nun 30 Minuten lang nur hechten zu lassen, es bringt nichts, auch wenn diese dazu jede Menge Bock hätten.
    Sand ist für mich immer:
    Arbeit zur Fallschule oder aber für alternative Muskelarbeit und Krafttraining.
    Dabei wird immer natürlich trainiert, sprich die Muskeln werden immer natürlich eingesetzt und belastet.

    Das stand mir diesmal im Sinn. Also Schuhe aus.
    Dann kam ein Flatterball mit 750 Gramm Gewicht in die Mitte. Ein Torwart links am Rand, ein Torwart Rechts am Rand und "auf die Plätze, fertig, los..."
    Den Ball galt es zu sichern und diesen dann auf die andere Seite zu bringen.
    Sprich der Torwart rechts, muss den Ball auf die linke Seite bringen, der Torwart links auf die Rechte Seite.
    Der andere Torwart, der den Ball nicht bekommen konnte, der muss nun den Ball zurück erobern. Er darf aber möglichst nur den Ball berühren, also diesen dem anderen Torwart irgendwie abnehmen, entwinden und dann den Ball seinerseits versuchen, auf die andere Seite zu bringen.
    Dies endet meist in einem ordentlichen Gerangel am Boden, wo Kraft und Geschicklichkeit gefordert ist. Rücken, Schultern und Arme sind gefragt, aber auch die Beine, der Nacken und die Bauchmuskulatur müssen Höchstarbeit leisten, den Ball zu sichern und sich ggf. trotzdem zu bewegen.
    War das erste noch ein auf den Ball zurennen, schnappen und dann vorbei rennen und so den Punkt erzielen, klappte dies spätestens beim dritten Anlauf nicht mehr.
    Es folgte ein wüstes im Sand Gerangel um den Ball, ein unter Stöhnen und Ächzen schwitzendes Drücken und Schieben, ein Wälzen und Rollen im Sand, bis endlich der Ball auf einer Seite landete.
    Alle drei Torleute mussten hier oft 100% geben.

    Leider war auch hier wieder der kleinsten den größeren Unterlegen und beinahe sollte sich das Training als SuperGau für diesen herausstellen.
    Zeit für den Trainer einzugreifen. Der Kleinste brauchte Motivation, brauchte Spaß und Erfolg.
    Also Ball in die Mitte: Drei Torleute auf die eine Seite, ein Trainer auf die Andere... "Auf die Plätze, fertig, los..." Logisch, der Trainer hat den Ball und schiebt sich durch die drei Torleute.... er geht in Führung, weil er wie eine Planierraupe alle drei vor sich her schiebend den Ball endlich in der Endzone ablegen kann.
    Die drei sprechen sich ab und der Trainer kommt leicht zu spät... der Ball kann kurz vor der Endzone abgefangen werden und der Trainer beginnt erneut, sich durchzuwühlen. Diesmal sind die kleinsten Finger endlich am Ball, der Trainer läßt locker und der kleinste kann mit dem Ball entfliehen und so den Ausgleich machen.
    Der entschiedende Satz... der Trainer ist schneller am Ball, kurz vor der Endzone schaffen es alle drei mit vereinten Kräften die Walze zu stoppen, der Kleinste kann nun endlich die Arme des Trainers öffnen und so den Ball freibekommen, er rollt diesem seinem Mitspieler zu, der den Punkt macht...
    Erschöpft brechen alle im Sand zusammen, atmen schwer und sehen aus wie Schnitzel.
    Die Tränen des Kleinsten sind vergessen... man hat gewonnen und er hat sein Teil dazu beigetragen. Wo eben noch die Welt am Untergehen war, ist nun ein Sonnenaufgang für einen strahlendhellen Tag.
    Ziel erfüllt....

    Übrigens: Diese Sandgruben Balgereien lassen sich auch gut mit Größeren machen. Es ist nur darauf zu achten, daß diese nicht zufällig den Kopf oder Nacken mit den Armen umschlingen und ziehen, sondern möglichst nur den Ball oder Oberkörper umschlingen...
    Wer nun glaub, es ist einfach, der nehme sich einen 5 Kilo Medizinball und mache es mal mit seinem gleich alten Torhüter... 3 Punkte sind der Sieg, nur bei G-, F- und E- Jungend sind es 2 Punkte...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  8. #8
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Mal was Neues.
    Die Methodik des Erlernes einer Technik ist in Stufen unterteilt.
    Man beginnt einfach und wird immer schwieriger.

    Anhand der Technik des Werfens habe ich dies mal, auch angeregt durch Christian Lasch von Fortuna Düsseldorf, in einem Video dargestellt.

    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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