So, vielleicht mal wieder ein paar Punkte zum Thema, einfach damit man auch mal was zum guggen hat.
Denn die Falltechnik spielt gerade bei den jungen Torleuten immer eine essentielle Rolle, gerade das verbreiete Fallen auf den Ellenbogen ist immer und immer wieder zu beobachten.
Dies muss dringend abgestellt werden, damit der Torhüter sich nicht Ellbogengelenk, Schleimbeutel und ggf. die Schulter verletzt...
Hier nun Bilder wo man sieht, wie es abzustellen ist:
Man kann im ersten Bild vielleicht korrigieren, daß der Torhüter mehr die Hände über den Boden führen möchte, und vielleicht auch nicht einfach mit dem Unterschenkel schon auf dem Boden aufliegen sollte.
Doch beachten wir bitte mal den unteren Arm, er ist im zweiten Bild gut zu erkennen:
Gestreckte Lage und dem Ball entgegen gestreckt. Der Arm ist also nicht im Schultergelenk nach oben ausgerichtet, sondern eher nach vorn zur Brust hin. Dies schützt durch allein diese Lage schon das schultergelenk und verhindert zudem, daß der Torwart sich mit dem Ellbogen aufstützen kann.
Er muss so lernen, sein Gewicht durch eine runde Bewegung abzufangen, und nicht mit dem Arm wie bei einem Sturz zu versuchen, sich abzufangen.
Der Ball, der hier nicht mit den Händen gesichert werden kann, wird so durch beide Arme abgelenkt und dem Körper zugeleitet, der sauber hinter dem Ball liegt. Das Gesicht ist hinter den Händen/Unterarmen geschützt und damit auch bei kräftigen Schüssen selten entblößt, sondern gedeckt unddamit diese empfindliche Zone auch gesichert.
Gut kann man erkennen, wie eine Bogenspannung den Torwart in Richtung Schulter auf der Körperseite rollen läßt, die Hüfte hebt leicht ab, das oberen Bein ist Schwungmotor, um entweder nach von auf den Ball zu rollen um diesen unter sich zu begraben, oder über die Torwartwippe wieder in den Stand zu gelangen.
Die Wippe zum Aufstehen kann man im Camp Video ab 0:51 gut erkennen, in Tempo kann man es dann ab 3:06 erkennen, wie diese ausgeführt wird.
Dabei muss das Bein nicht in gestreckter Haltung sein, es reicht auch, wenn das obere Bein angezogen wird, und dann ruckartig zum Aufstehen gestreckt wird, doch dies wird nach und nach in die Technik eingebaut.
Wichtig ist im dritten Bild, daß man sieht, das der Ball nun am Oberkörper ankommt, die untere Hand ist immer noch gestreckt (!!) und macht keine aktive Bewegung zum Ball, so daß auch hier der Ellenbogen nicht unter den Oberkörper kommt, sondern weiterhin entlastet ist - der Arm bleibt gestreckt. So werden Rippen und Ellenbogen geschützt, und auch die Schulter ist durch die Lage des Arms entlastet und keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt.
Der Körper ist nun vollständig auf die Schulter gerollt, die Hüfte deutlich vom Boden abgehoben und der Torwart greift nun mit der oberen Hand nach dem Ball, um diesen am Oberkörper zu sichern und greift er mit der unteren Hand nach, wenn hier die gesamte Energie des Falls abgefangen ist.
Gut zu erkennen ist, daß dies auch bei halbhohen Bällen, wo der Torwart nicht wirklich hechten muss, umgesetzt wird, was im obigen Video ab 3:19 zu sehen ist. Auch hier landet der Torwart immer über diese Rollbewegung hin zur Schulter und der untere Arm bleibt ständig gestreckt - der Arm wird nicht angezogen, kommt damit nicht in den Bereich des Oberkörpers und damit nie zwischen Boden und Rippen, wo eine erhebliche (!!) Verletzungsgefahr bestünde, als auch der Arm nicht angezogen wird, um den Fall abzufangen.
Problematisch ist dabei einzig, daß bei hohen Geschwindigkeiten und vielen Wiederholungen es leicht zu Überlastungen des Genicks kommen kann, weil in diesme Alter dieser Bereich noch nicht so gekräftigt und körperlich ausgewogen ist.. der Kopf und sein Moment kann daher nur ungenügend abgefangen werden, was in stärkeren seitlichen Nickbewegungen im Genick einhergeht, die man auch im Video erkennen kann.
Dies ist einer der Gründe, warum man Kinder in diesem Alter nicht mit diesen Techniken belasten sollte, jedenfalls nicht regelmäßig und stärker - es kann wenn die Fallschule nicht passt, zu Genickproblemen, mit Schmerzen, Verspannungen, Zerrungen, bis hin zu leichten Schleudertraumata oder Gehirnerschütterungen kommen.
Doch wichtig war mir, zu zeigen, wie meiner Meinung nach der untere Arm zu sein hat, um ein sicheres, verletzungsfreies Fallen für den Torwart zu ermöglichen. Warum diese Form ein wenig an Marten van Aarts erinnert - ist hier rein zufällig und nicht gesteuert, könnte aber die Erklärung sein, warum Marten darauf so einen Wert legt, um auch hier Ältern diese verletzungsarme und eher günstige Form der Fallschule angedeihen zu lassen.