Hallo,
Konkurrenz klingt immer gleich so hart. Sicher ist es Konkurenz, doch warum das immer so vor die Tür kehren und so rumstacheln?
Gerade in der C-Jugend oder auch in der D-Jugend muß man das nicht betonen.
Ich nenne es daher nicht Konkurrenz, sondern einfach Wettbewerb. Ein Torwart muß sich seinen anderen Wettbewerbern stellen und der bessere spielt... aber er bleibt damit im Wettbewerb und muß sich sicher sein, daß wenn er mal nicht mehr König ist, der nächste in der Rangliste dran kommt.
Konkurrenz klingt immer negativ, man muß die Sachen positiv verkaufen, damit es angenommen wird.
Viele Trainer klingen nicht wie die Freude und Vertrauenspersonen Ihrer Schützlinge, sondern eher wie ein Chef, Manager, Unternehmensberater oder schlimmer Folterknecht.
Da bekomme ich dann immer leichtes Grinsen, denn wie will so jemand nur durch 'Druck' das Optimum heraus holen?
Denn solcher Druck, der geht auf die Laune, auf die Stimmung, und dann, ja dann ist Ende der Fahnenstange und es tut sich das hier in zwei Threads so schön zu erkennende BurnOut... Wenn das ein Trainer hinbekommt, alle Achtung, aber dann sage ich: Thema verfehlt, setzen!
Ein Torwarttrainer muß seinen Schützlingen Höchstleistungen abfordern können und diesen muß es Spaß machen. Wenn er also es schafft, daß diese in das BurnOut Loch fallen, dann sollte der Trainer an sich arbeiten, denn so bekommt man nie maximale Leistung aus seinem Torwart heraus.
Das ist dann wie eine Wunderkerze, brennt hell und licht, dann ist aus...
soll das so sein?
Dann streichen wir Konkurrenz und Druck aus dem Repertoiré! Wir ersetzen durch Wettbewerb und Anforderungen!
Brille, um Torhüter zu motivieren, braucht es normalerweise keinen Ansporn, nicht mal wenn der Mitbewerber um den Posten im Tor zwei Klassen schlechter ist.
Denn bei einem lustigen, lockeren und angepassten Training ist Mitmachen und Mittrainieren mit den meisten Jungs kein Thema...
Daher beginne immer mit dem Aufwärmen, das ist dröge und langweilig. Aber wenn du es gut staffelst, dann ist das auch rasch vorbei, denn mit drögen Stoff... Zumal es nur 7-10 Minuten sind, die man das Herz-Kreislaufsystem in Gang bringen muß. Das läßt sich gut mit Kraft, Laufen etc. verpaaren und auch mit einigen weniger hektischen Übungen mit Ball.
Dann Dehnen. Ich halte es für wichtig, daher bin ich bei meinen Torleuten auch hinterher, daß diese es richtig machen.
Dauert so runde 5 Minuten, mit Mobilisierung der Gelenke. Dann sind wir schon beim Aktivieren, also das Kreisluafsystem aus der Ruhe wieder hochzubekommen, was ich meist mit einer Übung mache, die dann den Signalcharakter hat. Es ist mehr dann ein Ritual, fest und bekannt, als etwas anderes. Doch auch hier arbeite ich schon mit Ball und kann dieses Aktivieren auch ändern und damit Variation einbringen.
Ja, und dann baue ich mein Training auf....
Meist schnappe ich mir ein Thema und lege ein Ziel fest... dann such ich die Übungsformen raus, stelle fest wie lange es dauert, und dann gebe ich Gas....
Abschließen muß ich nicht, ich übergebe meine Torleute dann ans Mannschaftstraining....
Doch damit erreiche ich zwischen 30 und 60 Minuten Training, welches ich darauf abstimme, was später noch die Mannschaft tut.
Das erfordert von mir oft, daß ich zwei oder drei Stunden im Kopf habe, je nachdem was der Trainer machen möchte.... aber da bin ich Flexibel und kann so meine "Einheit" entsprechend anpassen.
Viele Torleute sind erschrocken nach der ersten Stunde: Langweilig, Dröge...
Warum? Ich muß mir erst einmal ein Bild von meinem Torwart machen.. und dann passe ich das Training an, ja stelle es sogar oft direkt auf die Fähigkeiten des Torhüters zu, muß also mein Programm der Einheit sogar noch individuell an den jeweiligen Torwart anpassen. Schwer, aber geht...
Doch wenn man so arbeitet, dann ist Langweile ein Fremdwort, die Leute kommen gern ins Training und Motivation ist dann meist kein Thema.
Da brauche ich keinen Druck, keine Konkurrenz und sonst was...




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