Okay, Steffen, ich gebe zu, dass ich ein Problem bekomme, wenn ich Zuhause an die Wände male
Ich greife nochmal den Punkt auf, in dem du sagst:
Jetzt schau dir doch bitte die Lage Zielers in der Luft an. Der Oberkörper ist fast senkrecht und der Ball segelt rechts von ihm und ein Stückchen über ihm ins Eck.Wir haben nur dann mehr Reichweite mit der Leithand, wenn der Ball unter Schulterhöhe kommt... im Winkel, haben wir immer mit der Diagonalen Hand mehr Reichweite, und selbst gerade über Kopf, reichen wir diagnoal höher...
Wenn ich jetzt über Motorik und die Reichweite rede muss ich doch (in diesem direkten Sprung den er ausübt) das Bild gedanklich einmal um 90° kippen. Dann fällt auf, dass der Ball in dieser Lage doch "unter" seiner Schulterhöhe vorbeifliegt. Wir reden also über das Selbe, was die Reichweite angeht. Zieler bringt seinen Körper also in eine Position, in der die rechte Hand eine größere Reichweite (bezogen auf die obere, rechte Torecke) hat als die linke. Das entspricht doch genau dem, was du sagst.
Um effektiv Übergreifen zu können müsste er hier in einer ganz anderen Fluglage sein, oder nicht? Das sagst du ja selbst. Aber in dieser Position kommt er definitiv mit der rechten Hand weiter in den Winkel (denk an das "gedrehte" Bild).
Jetzt haben wir also doch wieder die beiden Alternativen A) und B) von weiter oben. Also die Grundsatzentscheidung Bogenflug oder direkter Flug. Auch wenn ich mich wiederhole, aber wenn Zieler aus seiner (sehr weit linken) Position hier den Bogenflug ansetzt, müsste er wesentlich weiter links abspringen als er es getan hat, um den Zeitaspekt zu berücksichtigen. Und du kannst es ja ausprobieren, ob du mit einem Bogenflug, den du ca. einen Meter links von der Tormitte ansetzt (ich denke, das ist aufgrund seines Ausgangsstandpunktes realistisch) so in den Winkel fliegen kannst, sodass der Peak des Fluges wirklich im Winkel liegt. Ich bezweifle das.
Mit der direkten Variante hingegen braucht der Flug nicht so viel Zeit, er kann also noch 2-3 Sidesteps zusätzlich machen um dann fast gerade hochzuspringen. In dieser geraden Position ist dann wie oben beschrieben die rechte Hand länger, vor allem, da er ja auch noch ein Stück Länge (nach rechts) rausholen muss.
Ich stimme dir zu, die optimale Lösung in dieser Aktion sieht so aus: Etwa mittig stehen, einen oder zwei Sidesteps machen und dann vllt. 1m rechts von der Tormitte im Bogenflug abspringen, übergreifen und das Ding aus dem Winkel fischen. So wäre der Ball haltbar, zumindest für einen Torwart mit guter Sprungkraft und einer ausgereiften Übergreif-Technik wie Tim Wiese. Aber durch seine Stellung würde Zieler den Absprungpunkt hier etwas 2m eher wählen müssen, da er sonst schlicht und einfach zu spät kommt. Dann noch in den Winkel zu fliegen halte ich für unmöglich.
Unterm Strich hast du ja in allem Recht. Nur lässt Zielers Position in diesem Fall m.E. keinen Bogenflug zu. Er versucht, zu retten, was (offensichtlich) nicht mehr zu retten ist und versucht den direkten Flug ins Eck, verbunden mit einer relativ weiten Sidestepstrecke.