So ist das!
Allerdings gitb es Situationen im 1gegen1, in denen ich so schnell die Distanz zum Schützen verkürzen muss, dass ich nicht immer in eine perfekte Position komme. Die knifflige Frage ist, wie diese Position aussieht. Ich persönlich versuche, schnell, d.h. mit schnellen, kurzen Schritten den Winkel möglichst gut zu verkürzen.
Ich bin 1,90 m groß und - denke ich - ziemlich beweglich. Meine Beine sind sehr lang. Das hat Vorteile, allerdings bekommt man die Gräten u.U. nicht mehr zusammen, wenn zu viel Bewegung in der Aktion ist. Ich bin also im 1gegen1 davon weggegangen, zu viel Platz im "Zentrum" freizugeben. Soll heißen: ich halte die Beine relativ dicht und stehe auch bei Armen/Oberkörper verhältnismäßig kompakt. Zur Seite hin habe ich den Vorteil, aus dieser Position heraus extrem schnell mit dem Fuß oder der Hand zum Ball heraussschnellen zu können. Der Tunnel ist jetzt extrem schwierig, wenn ich stehen bleibe, und ich decke mit Armen und Beinen einen sehr großen Bereich ab.
Klar ist immer möglich, einen Tunnel zu bekommen, wenn ich es nicht schaffe, diese Position so lange wie möglich zu halten. Besonders wichtig ist nämlich, dass ich in dieser Grundposition eine offensive Grundhaltung habe und solange die Aktion dauert, die Distanz zum Angreifer immer weiter verkürze. Damit verhindere ich bereits, dass ich in diesen Situationen das Gewicht nach hinten verlagere und quais auf den Hintern plumpse. Da das dann mehr eine Frage der Gravitation ist, denn eines aktiven "Arsch runter", bin ich so genauso anfällig für den Beinschuss wie wenn die die Beine zu weit auseinander sind. Dann muss ich schon Glück haben, dass ich angeschossen werde.
Wesentlich auch: fokussieren des Balles statt des Gegners. Nur so kann ich lange stehen und reaktionsfähig bleiben, ohne dass mir meine Reflexe einen Streich spielen.
Jeder von uns weiß, wie unglaublich schwer es ist, einen Ball zu halten, der aus kurzer Distanz flach zwischen die Beine kommt. Bei Fromlowitz war es so, dass er nicht verdeckt aus drei Metern oder als Direktabnahme mit Vollspann die Bälle bekam, sondern in klassischen 1gegen1-Situationen. Wenn ein Profi auf diese Weise zwei Dinger kriegt, hat er gravierende Fehler gemacht und sollte über seine Technik nachdenken.