Ich glaube wir gehen einfach hier in dem Fall von einem unterschiedlichen Anspruch aus. Der Junge will in seiner B-Jugend, denen ja scheinbar ein Torwart fehlt, ins Tor gehen. Und sofern der Trainer bei seiner Auswahl wenigstens etwas auf Talent geachtet hat und nicht einfach den erstbesten ausgewählt hat, fehlen ihm "nur" drei-vier Jahre zu einem C-D-Jugend Torwart an speziellem Training.
Wenn ich dich wörtlich nehmen, kann man es ja gleich sein lassen ins Tor zu gehen. Schließlich brauch man ja erstmal Jahre bevor ein Körper überhaupt in der Lage wäre gesundheitlich risikofrei die Übungen machen zu dürfen.
Und wie der Shaolin Mönsch nicht sofort mit seiner Hand einen Betonziegel zerschlagen kann und jahrelanges Training benötigt, so ist ein Torwartknochen eben auch nicht zu beginn auf die Belastung eingestellt. Und natürlich geht das bei einem Kind viel besser als bei einem Jugendlichen oder gar Erwachsenen, aber Anfangen und angefangen haben wir alle irgendwann einmal.
Sofern unser Threadersteller also einen verantwortungsbewußten Torwarttrainer hat, der eben auf seine Bedürfnisse eingeht, seh ich da jetzt wirklich kein Dramapotential wenn er ins Tor geht obwohl er vorher Feldspieler war. Aber nur weil etwas schwierig oder anstrengend ist, sollte es uns nicht abhalten etwas zu beginnen.
Wenn natürlich sein Torwartraining aus dem leider teilweise üblichem "Wir machen jetzt Torschuß und ein ............ braucht man halt zwischen den Pfosten" besteht, würde ich auch abraten.
Im Prinzip finde ich halt diese Verallgemeinerungen nicht gut. Genauso beim Fuß. Der moderne Torhüter hat heute die Rolle des Liberos übernommen. Wer als Torhüter sich nur auf seine Hände verläßt, der gehört zum alten Eisen. Das heißt natürlich nicht, dass man jetzt plötzlich jeden Ball mit dem Fuß abgrätscht, sondern nur das es eben Situationen gibt in denen der Fuß/Kopf/Brust/Knie der Hand vorzuziehen ist.
Und meine Philosophie im Tor ist: so unauffällig wie möglich, so auffällig wie nötig. Sicherheit kann nur derjenige bekommen, der Dinge macht die ihm Sicherheit bringen und der sich als mitspielender Teil der Abwehr sieht.
d.h. das ich eben zu beginn auch mal eine Ecke mit zwei Händen wegfauste, obwohl ich sie hätte fangen können, oder das ich einen lange Ball eben erstmal mit dem Fuß stoppe und ihn dann zum 16er führe um in dort erst mit der Hand aufzunehmen.