Wobei ich sagen muß, daß es mir im Judo leichter fällt.
Denn im Judo ist die Technik, also die Form der Würfe, der Griffe und der Hebel entsprechend zu vermitteln, weil Bestandteil des Sports.
Im Tae-Bo sind die Kicks und Schläge eher Nebensache, sondern hier ist die Bewegung an sich wichtig.
Viele Trainer übersehen dies und dann fehlt die korrekte Ausführung der Schläge, die Kicks werden nicht richtig gemacht und der Mensch geht aus dem Kurs und hat eigentlich sich mehr kaputt gemacht, als es gesund war.
Denn bei vielen Kampfsportarten macht man sich unter Umständen die Gelenke kaputt, und das ist nicht Sinn der Sache.
Auch wird in vielen Tae-Bo Kursen Null Wert auf Erwärmung und Dehnen gelegt, sondern: "Tach Mädels! Los gehts!" *itze-itze-itze* und dann volles Programm im Bootcamp Stile! 45 Minuten volle Pulle!

Wer erklärt, daß beim Schlag die Hand gedreht werden soll und Handoberfläche und Unterarm eine Linie bilden sollen? Wer erklärt, daß der Schlag nicht voll durchgezogen wird, sondern Knie und Ellenbogen immer leicht angewinkelt bleiben? Wer erklärt, daß beim Schlag die Faust vor dem Endpunkt nochmals angespannt, also die Finger fest geschlossen werden, ansonsten aber locker bleiben?
Wer korrigiert die Hüftstellung beim Kick und achtet darauf, daß hier die Knie nicht verdreht werden? Wer achtet beim High-Kick darauf, daß die Ferse des Standbeins am Boden bleibt, und nicht wie von vielen, man sich auf den Fußballen stemmt?
Wer korrigiert die Atmung?

Durch die Kampfsport-Elemente ist Tae-Bo sehr komplex und daher ist ein hohes Risiko gegeben, bei einem nicht guten Übungsleiter sich zwar vom Herz-Kreislauf-System und der Muskulatur super zu bewegen, aber man sich Gelenke, Bänder und Sehnen auf Dauer zu schädigen.

Dieses Risiko besteht beim Judo nicht, da hier explizit auf die Technik und deren Ausführung geachtet wird, die allgemeine Bewegung unter Hochbelastung steht dann im Hintergrund, und wird dann eher im Randori gemacht.